Transcript Vortrag

Stärkung der Betroffenen-Perspektive in
der Praktischen Arbeit
Die Zusammenarbeit von Erfahrungsexperten
und Professionellen
Innovativ, aber international nicht neu
• Grundlagenwerk der Gemeindepsychiatrie: Mosher und Burti (1992,
amerikanisches Original 1989) Psychiatrie in der Gemeinde S.252
Mitarbeiter gemeindepsychiatrischer Einrichtungen sollten u. a.
selbst „Ex-User“ sein
• Besio und Mahler (1993) 38% der 378 befragten US
Amerikanischen Träger für betreutes Wohnen gaben an Betroffene
als bezhalte MitarbeiterInnen zu beschäftigen
• Vandergang (1996) Befragung von 30 psychiatrischen Trägern in
Toronto Kanada, 79% gaben an Betroffene bezahlt zu beschäftigen
22.04.2013
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Rahmenbedingungen NIG Pinel gemeinnützige
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• Integrierte Versorgung: Ambulante Krisenintervention
• Aktuell etwa 1200 Klientinnen und Klienten in gesamten Berliner
Stadtbezirk
• 7 Teams, davon 2 Teams durch Kooperationspartner
• 5 Teams NIG Pinel: 1 Teamleitung, 6 bis 14 multiprofessionelle
Kolleginnen und Kollegen
• In jedem Team 2 ErfahrungsexpertInnen
• Alle beschäftigen ErfahrungsexpertInnen haben die Ex-InAusbildung absolviert
• Tradition der Firma NIG Pinel gGmbH, bereits seit Gründung 2005
trialogischer Ansatz
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Rahmenbedingungen NIG Pinel gemeinnützige
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• Jede KlientIn hat 2 feste AnsprechpartnerInnen
„BezugsbegleiterInnen“ und in Krisen kommt zusätzlich die
Teamleitung hinzu
• Sollte die Bezugsbegleiterin eine ErfahrungsexpertIn sein, ist die
andere BezugsbegleiterIn ein Profi
• Einige ErfahrungsexpertInnen leiten Gruppen zu Themen wie
Psychose oder Depression
• Zusätzliche ErfahrungsexpertInnensupervison
• Gremium im Rahmen des Qualitätsmanagements zum Themenfeld
Trialog („Trialogisches Form“), Ergänzung zum
Qualitätsmanagement
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Erweiterung der Teamkompetenz durch
ErfahrungsexpertInnen
• (Vor-)Gelebter Bewältigungsoptimismus
„also mich zu sehen, dass ich da wieder raus gekommen bin“ (Zitat
aus Diplomarbeit)
• Empathie aus Erfahrung
Emphatie für z.B. Erleben in Psychosen, schweren Depressionen
• Fortbildung der professionellen KollegInnen ohne Absicht,
Konsequenzen für die Haltung der KollegInnen
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Anforderungen
• Notwendigkeit gegenseitige Wertschätzung laufend zu vermitteln
• Notwendigkeit über Belastungsgrenzen zu sprechen und geeignete
Rahmenbedingungen zu schaffen
• Reflektion der kollegialen Beziehung
•
Berlin als Dorf, ErfahrungsexpertInnen und KlientInnen kennen sich
u. U. aus anderen Kontexten
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Entwicklungen
• Es lohnt sich!
• Weitere sozialpsychiatrische und psychiatrische Träger haben
Erfahrungsexperten als Teammitglieder bezahlt angestellt (u. a. Die
Kurve in Tempelhof, Pinel gGmbH, Freundeskreis integrative
Dienste in Spandau, Vivantes Klinikum Neukölln)
• Fortbildungsprogramm Ex-In hat sich inzwischen in Berlin etablieren
können, der Kurs wird seit 2009 jährlich für ca. 15 TeilnehmerInnen
angeboten
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Kathrin Rieckhof-Kempen
[email protected]
www.nig-pinel.de
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