AG_V14_Proaktive-Strategien-im-Umgang

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verschiedene
theoretische Ansätze
und
Blickwinkel
Über 80% der Störungen sind Anleitungsfehler.
Verhalten macht Sinn
Störung als Botschaft  Verstehe ich die
Botschaft nicht werde ich deutlicher in meinem
Verhalten, in meiner Botschaft.
(Systemarbeit/Systemtherapie)
„Wachsame Sorge“(Haim Omer)
Präsenz
Beziehung
Dranbleiben
Interesse
Einer der wichtigsten
Schlüssel ist die wachsame
Sorge. Sie ist der beste
Weg gefährliches
Verhalten von Kindern und
Jugendlichen aller
Altersstufen zu verhindern.
(Botschaft: Ich bin da, ich bleibe da und
ich tue alles um dich zu unterstützen!
(„Wenn wir sehen, dass es dir nicht gut
geht werden wir dich unterstützen, auf
dich zukommen und gemeinsam mit dir
schauen, was du brauchst.“ Haltung gibt
Halt.)
Haltung/Einstellung
„Wir können dein Verhalten nicht länger akzeptieren, ich
werde Unterstützer beiziehen und wir werden alles uns
mögliche unternehmen, um es zu stoppen. Wir werden
dich dabei nicht bedrohen und wir werden nicht mit
Gewalt reagieren.“
Lehrer vermitteln dadurch Entschlossenheit, gegen
problematisches Verhalten vorzugehen und
um das Kind/den Jugendlichen zu kämpfen, nicht
gegen das Kind/den Jugendlichen.
Lehrer erleben dabei, dass durch das entschiedene
Entgegentreten nicht automatisch die
Eskalationsspirale aktiviert wird. Es wird beschrieben,
was gemacht wird, nicht was von nun an vom
Kind/Jugendlichen erwartet wird. (mögliches Beispiel nach Haim Omer)
„Blumentopf-Theorie“ (Ben Furmann)
Um erfolgreich zu sein brauchen wir
3 Blumen (Faktoren)
1) Hoffnung geben
2) Zusammenarbeit der Beteiligten
3) Kreativität (praktische Ideen, der
Kinder und Jugendlichen da
kraftvoller, motiviert)
Kinder haben keine Probleme.
Wir sehen Probleme als Symptome
von Störungen, Kinder nicht!
(Ich habe noch nicht gelernt.)
Statt Problem = über Fähigkeiten
sprechen
Was soll/darf gelernt werden?
Von „Lass das“ zu „Tu das“ (Ben Furmann)
Wenn wir dem Gegenüber sagen, was wir
möchten, das es tut wird es sich nicht
kritisiert fühlen und deshalb auch kein
Bedürfnis haben sich zu verteidigen:
„Schrei mich nicht an“
„Sprich leise“
„Hör mit dem Treten auf“
„Halte deine Füsse ruhig“
„Redet bitte nicht alle durcheinander“
„Einer spricht, die anderen hören zu“,“
Erst spricht eine Person, dann die
nächste“
„Hör auf den Unterricht zu stören“
„Bitte verhalte dich ruhig“, „wenn du
eine Frage hast melde dich bitte“ etc.
„Wenn die Lösung das Problem ist“
Paul Watzlawick
„Oft sind Lösungen unwahrscheinlich, weil sie
den gewohnten Vorstellungen
wiedersprechen, bspw. weil sie nicht den
eigenen Erfahrungen, Überzeugungen,
Repertoire an Handlungsmöglichkeiten und
Mustern entsprechen“
Prof. Dr. Paul Watzlawick,
https://www.youtube.com/watch?v=M7aMmiMrYmU
„Lösung beinhaltet das Wort lösen = loslassen“
Vera Birkenbihl, Kommunikationstrainerin Deutschland
Fragen zur Selbstüberprüfung
Wie steht es mit meiner Beziehung zu den
Schülern und Schülerinnen?
Lenkung und Führung (natürliche Autorität),
Bringe ich als Lehrperson genug?
Berücksichtige ich die
entwicklungspsychologischen Besonderheiten
(Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie)der
verschiedenen Alterstufen, von Jungen und
Mädchen in ihrer unterschiedlichen
Veranlagung?
http://www.youtube.com/watch?v=40RfJuAsyEs, „Welche Merkmale zeichnen einen guten Unterricht aus?“
Kenne und berücksichtige ich die Bedürfnisse der
SchülerInnen?
Ist mein Unterricht gut vorbereitet (strukturiert) und
interessant? Erkläre ich den Stoff klar und prägnant?
Haben wir eine gemeinsame Schulhaus- und
Lernkultur (gemeinsame Regeln, gemeinsames
Bewusstsein für die Bedeutung gewisser
Grundsätze)?
Kenne ich die Eltern meiner SchülerInnen? Habe ich
sie über meine Schulführung informiert? Unterstützen
sie meine Bemühungen?
Ist meine Klassenführung wirksam? Werden meine
Anweisungen befolgt?
Reagiere ich bei Schwierigkeiten und Konflikten
angemessen? Zeigen meine Reaktionen
Wirkungen?Habe ich ein Repertoire an
Reaktionsmöglichkeiten? Kenne ich Wege zur
Förderung von Selbstdisziplin?
Kenne ich die Möglichkeit von Verträge zum
Vertragen, Vereinbarungen?
Wie gehe ich mit Strafen um?
Sehe ich in meiner Arbeit die Chancen zu
persönlichen Wachstum?
Habe ich ein persönliches Konzept zur mittel- und
langfristigen Beeinflussung der sozialen Entwicklung
meiner Klasse? (Strategien)
Regeln und Konsequenzen
Die Freiheit sich unter verschiedenen
Möglichkeiten für eine Sache zu entscheiden,
können Kinder nur geniessen, wenn sie um die
Meinung ihrer erwachsenen Bezugspersonen
wissen, wenn sie spüren, woran sie bei ihnen
sind!
(vgl. Jan-Uwe Rogge, Angelika Bartram, Wie Sie reden, damit ihr Kind zuhört & wie sie zuhören, damit ihr Kind redet, 2. Auflage 2012)
Freiheitliches Tun, für das man nicht in
Verantwortung genommen wird führt zu Chaos
und Gleichgültigkeit. Kinder/Heranwachsende
nehmen sich die Freiheit Grenzen zu
überschreiten, was gut ist, allerdings sollten sie
auch erleben, dass dies Folgen hat. Solche
Konsequenzen dienen dazu, ein Gefühl von
Verantwortung aufzubauen- für sich und
andere.
(Jan-Uwe Rogge, Angelika Bartram, Wie Sie reden, damit ihr Kind zuhört & wie sie zuhören, damit ihr Kind redet, 2. Auflage 2012, S.14)
Konsequenzen machen lebenstüchtig
Konsequenzen müssen vor
Grenzüberschreitungen klar sein.
Das Kind hat eine Wahl:
Es kann sich an abgesprochene Regel halten
oder auch nicht, dann weiss es um die
abgesprochenen logischen Konsequenzen.
Konsequenzen funktionieren am besten, wenn
Kinder an der Beseitigung von Störungen
mitarbeiten wollen.
Konsequenzen erfordern gegenseitige Achtung
und basieren auf beiderseitigem Respekt.
Klare Botschaften
Konsequentes Handeln
Konsequenzen klar und deutlich ansprechen
Ziel: Verantwortung für sein Tun aufzeigen
Kinder fordern authentische Erwachsene
Verhalten der Kinder als Spiegel
vorgehalten, gibt uns immer wieder neu die
Chance eingefahrene Gleise zu erkennen
und zu verlassen. Kinder handeln manchmal
so lange, bis sie das Gefühl haben, die
Erwachsenen auf dem Weg zur Weisheit zu
begleiten. Wenn sie irgendwann schreien
müssen: "Muss ich es dir 10 mal sagen!" dann
sind sie auf dem Weg zur Weisheit, weil sie
immer wieder üben.
Störungen haben Vorrang
Grundlage für einen partnerschaftlichen Umgang miteinander und
Prinzip der Arbeitsfähigkeit
Irritationen, Abneigung oder Vorurteile können unter Umständen die
aktuelle Mitarbeit ebenso stören, wie grosse Ausgelassenheit und
Heiterkeit, denn sie schwächen unterschwellig die Konzentration auf
das eigentliche Thema. Störungen können aber auch Themen wie
Lärm, Wärme, Raumverhältnisse usw. sein.
Spreche die Störung an. Die Gruppe weiß dann, was in Dir vorgeht und
welchen Anteil sie daran hat. Dies ist auf jeden Fall besser, als zu
ignorieren, darüber hinwegzugehen, auszuklinken etc.
Werden Störungen nicht beachtet, so kann dies schwerwiegende Folgen
haben, weil konstruktives Lernen und Arbeiten be- oder sogar
verhindert werden. Die Energie der Gruppe wird blockiert.
Dies steht im Widerspruch zu der Idee, Störungen zu ignorieren oder
gar zu bekämpfen.
Die Gruppe kann Störungen zwar ignorieren, wirksam sind sie trotzdem.
Eine Gruppe, die die Störungen ihrer Mitglieder bearbeitet, gewinnt
die scheinbar verlorene Zeit durch intensivere und konzentriertere
Arbeit zurück.
Der Inhalt von Gesprächen vermittelt sich
• zu 55% über Körpersprache,
• zu 38% über Klang der Stimme und die Art
des Sprechens und
• zu 7% über Inhalt und Sinn der Worte.
(Jan-Uwe Rogge, Angelika Bartram, Wie Sie reden, damit ihr Kind zuhört & wie sie zuhören, damit ihr Kind redet, 2. Auflage
2012, S.79)
Literatur/Arbeitsmaterialien
•
Disziplin und Selbstdisziplin in der Schule, Jürg Rüedi, 4. Auflage, HauptVerlag,
ISBN 3-258-07795-6
•
Jan-Uwe Rogge, Angelika Bartram, Wie Sie reden, damit ihr Kind zuhört &
wie sie zuhören, damit ihr Kind redet, 2. Auflage 2012
•
Jesper Juul, Nein aus Liebe (Klare Eltern-starke Kinder), Kösel Verlag
•
Arbeitsmaterialien vom Berliner Institut für Soziale Kompetenzen &
Gewaltprävention e.V.
•
Carol Dweck, Selbstbild, Wie unser Denken Erfolge oder Niederlagen
bewirkt, Piper Verlag München, 2. Auflage März 2010, ISBN 978-3-49225227-0
Haim Omer/Arist von Schlippe, Autorität ohne Gewalt, 8. Auflage, 2012,
Vandenhoeck & Ruprecht
•
•
Haim Omer/Arist von Schlippe, Autorität durch Beziehung, 5. Auflage,
2010, Vandenhoeck & Ruprecht
Literatur/Arbeitsmaterialien
•
Verhaltenstraining für Schulanfänger, Ein Programm zur Förderung
sozialer und emotionaler Kompetenzen, 2., veränderte Auflage, Franz
Petermann, Heike Natzke, Nicole Gerken, Hans-Jörg Walter, Hogrefe
Verlag, 2006
•
Verhaltenstraining in der Grundschule, Ein Präventionsprogramm zur
Förderung emtotionaler und sozialer Kompetenzen, Franz Petermann,
Ute Koglin, Heike Natzke, Nandoli Marèes, Hogrefe Verlag, 2007)
•
Gert Jugert, Anke Rehder, Peter Notz, Franz Petermann, Soziale
Kompetenz für Jugendliche, Grundlagen und Training, 7.korrigierte
Auflage 2011
•
Verhaltensregeln Bildkarten mit Regeln für das soziale Miteinander. Für
Kindergarten, 1. und 2. Klasse. Inhalt: 16 Regelkarten DIN A5, 1 Poster
DIN A1, didaktische Hinweise von Felicitas Kaelin , Erschienen:
18.2.2011, bei Schubi Lernmedien, ISBN-13: 4006810360156, Einband:
Kunststoff, m. farbige Illustrationen Auflage: 2. Auflage
Literatur/Arbeitsmaterialien
•
Hildegard Kaufmann, Otto Marmet, Heinrich Werthmüller, Mariette
Zurbriggen, TZT Impulse, „Aussenseiter integrieren“, 3. Auflage, 2001, Si
TZT-Verlag
•
M. Drilling, 2001, Schulsozialarbeit Antworten auf veränderte
Lebenswelten, 4. Auflage, 2009, Haupt Verlag
•
Ausbildungs-Unterlagen vom Berliner Institut für Soziale Kompetenz &
Gewaltprävention e.V.
•
Jesper Juul, 4 Werte die Kinder ein Leben lang tragen, Gräfe und
Unzer Verlag, 2008, ISBN 978-3-8338-2608-5
•
http://www.youtube.com/watch?v=40RfJuAsyEs, „Welche Merkmale
zeichnen einen guten Unterricht aus?“
Literatur/Arbeitsmaterialien
Ben Furmann, „Ich schaffs“
www.benfurmann.com; www.kidskills.org, www.ichschaffs.de
Steve Biddulph; z.B. „Jungen Wie sie glücklich heranwachsen“, „Lieben,
lachen und erziehen“
Cohn, R. (2009): Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten
Interaktion. Von der Behandlung Einzelner zu einer Pädagogik für alle.
15. Aufl. Stuttgart
Langmaack, B./Braune-Krickau, M. (2010): Wie die Gruppe laufen lernt.
Anregungen zum Planen und Leiten von Gruppen. 8. Aufl. Weinheim
Langmaack, B. (2011): Einführung in die Themenzentrierte Interaktion. Das
Leiten von Lern und Arbeitsgruppen erklärt und praktisch angewandt.
5. vollständig überarbeitete Auflage. Weinheim/Basel