Uhren, Ringe, Fingernägel und Handschuhe sorgen häufig für mehr

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Transcript Uhren, Ringe, Fingernägel und Handschuhe sorgen häufig für mehr

Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Uhren, Ringe, Fingernägel und
Handschuhe
…sorgen häufig für mehr Diskussion
als die Indikationen zur HD
http://www.bijoux24.ch
Dr. Christiane Reichardt
5. Erfahrungsaustausch
„AKTION Saubere Hände“
März/April 2013
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
RKI Richtlinie 2000
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Richtlinie zur HD des RKI 2000
„Als Voraussetzung für die Händehygiene dürfen in
Arbeitsbereichen mit erhöhter Infektionsgefährdung an
Händen und Unterarmen keine Schmuckstücke, einschließlich
Uhren und Eheringe, getragen werden [7] (Kategorie IV).“
[7] VBG 103 (1994) Unfallverhütungsvorschrift Gesundheitsdienst v. 1.10.1982 i.d. F. v. 1.1.1997 (1.
Nachtrag). In: RKI-Richtlinie Krankenhaushygiene, Lieferung 15, 1998,Gustav Fischer, Stuttgart
Kategorie IV: Rechtliche Vorgaben Anforderungen, Maßnahmen und Verfahrensweisen in
Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen, die aufgrund gesetzlicher
Bestimmungen, durch autonomes Recht oder Verwaltungsvorschriften zu beachten sind. (Die
Kategorien in der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention – Aktualisierung der Definitionen
Mitteilung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention. Bundesgesundheitsbl 2010 ·
53:754–756)
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
CDC Richtlinie 2002
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Richtlinie des CDC 2002
• Chirurgische Händedesinfektion
Entfernen von Ringen, Uhren und Armbändern vor einer
chrirurgischen Händedesinfektion (II).
• “andere Aspekte der Händehygiene”
Keine künstlichen oder langen Fingernägel bei direkten
Kontakten zu Hochrisikopatienten (z.B. Intensivstationen oder
OP) (IA)
Natürliche Nägel sollten nicht länger als ca. 0,5cm sein (II)
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
WHO-Richtlinie 2009
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
WHO Richtlinie
• Hygienische Händedesinfektion
Keine künstlichen oder langen Fingernägel bei direkten
Patientenkontakten(IA).
Natürliche Nägel sollten nicht länger als ca. 0,5cm sein (II).
• Chirurgische Händedesinfektion
Entfernen von Ringen, Uhren und Armbändern vor einer
chrirurgischen Händedesinfektion(II). Künstliche Nägel sind
verboten (IB).
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
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RISIKEN DURCH RINGE MIT UND OHNE STEIN
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Fingerring
Ehering ohne Stein
Höhere Keimzahlen
unter dem Ring
Schlechter zu
desinfizieren
Schmuckring mit
Stein
Höhere Keimzahlen
unter dem Ring
Schlechter zu
desinfizieren
Höhere Keimzahlen
an unzugänglichen
Stellen
Schlechter zu
desinfizieren
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Fingerring
Ehering ohne Stein
Höhere Keimzahlen
unter dem Ring
Schlechter zu
desinfizieren
Schmuckring mit
Stein
Höhere Keimzahlen
unter dem Ring
Schlechter zu
desinfizieren
Höhere Keimzahlen
an unzugänglichen
Stellen
Schlechter zu
desinfizieren
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Ringe mit/ohne Steinen
Evtl. erhöhte Keimlast unter dem Ring
Evtl. vermehrt Perforation von Handschuhen
(v.a. bei Ringen mit Steinen)
Händedesinfektionen werden unterlassen
oder nicht richtig durchgeführt
Höhere Keimzahlen auf den Händen und
höheres Risiko für Transmissionen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Welche Effekte werden durch Ringe verursacht?
Die Haut unter den Ringen ist mit pathogenen Erregern besiedelt,
auch nach einer korrekten HD
CID 2003:36 (1 June) • Trick et al.
„Der Einfluss von Ringen auf die Kontamination der Hand und Vergleich
verschiedener Substanzen zur Händehygiene“
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Zwischen 20 und 29% der Mitarbeiter trugen Ringe
Daten zu Händen von Pflegekräften auf einer chir. IST unter 3 verschiedenen HH Methoden
Alkohol
Desinf.
Tücher
Wasser
und Seife
Ringe getragen
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CID 2003:36 (1 June) • Trick et al.
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Ringe stellen ein Risiko für eine Besiedlung der Hände nach HD mit
verschiedenen Erregern dar
Multivariate Analyse zur Wirksamkeit der 3 HH Methoden und der unabhängigen Risikofaktoren für eine
Besiedlung mit potentiellen Erregern nach Erregertyp
Pilze
Staph. aureus
Gram negative
Alle
HH Methode n=282
1 Ring getragen
Risikofaktoren
Ring/e getragen
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CID 2003:36 (1 June) • Trick et al.
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Welche Effekte werden durch Ringe verursacht?
Die Haut unter den Ringen ist mit pathogenen Erregern besiedelt,
auch nach einer korrekten HD
„Der Einfluss von Ringen auf die Wirksamkeit der Händedesinfektion und
verbleibende bakterielle Kontamination“
Kein Signifikanter Unterschied zwischen Händen mit Ring und ohne
nach HD mit Alkohol basiertem HDM
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Welche Effekte werden durch Ringe verursacht?
Die Haut unter den Ringen ist mit pathogenen Erregern besiedelt
„Der Einfluss von Eheringen auf die bakterielle Kontamination der Hände
von Mitarbeitern“
Kein Signifikanter Unterschied zwischen Händen mit Ring und ohne
für S. aureus und Nonfermenter
 Hände mit Ring waren deutlich häufiger mit Enterbakterien besiedelt
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Welche Effekte werden durch Ringe verursacht?
Die Träger/In versucht den Ring zu schützen und führt keine korrekte HD
durch bzw. unterlässt die HD
„Faktoren die eine schlechte Einreibetechnik bei Mitarbeitern bedingen“
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Faktoren für eine schlechte Einreibetechnik
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Ehering
Ja
Nein
Anderen Ring
Ja
Nein
Armband
Ja
Nein
Uhr
Ja
Nein
Lange Fingernägel
Ja
Nein
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Welche Effekte werden durch Ringe
verursacht?
Ringe mit Steinen bergen ein Verletzungsrisiko für Träger/In
und Patient
keine Publikationen,
Rationale bzw. Expertenkonsens,
Unfallverhütungsvorschrift
Ringe mit Steinen führen zu einer Perforation von keimarmen
Schutzhandschuhen
keine Publikationen,
Rationale bzw. Expertenkonsens
Führt das Tragen von Ringen bei korrekter HD zu
Transmissionen?
keine Publikationen
ungeklärte Frage
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ICHE 2004
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Fragebogen 147 Mitarbeiter
Pflegepersonal neonatologische
Intensiv
N Richtige Antworten (%)
Richtig oder Falsch: Wenn Ringe getragen werden
finden sich deutlich höher Keimzahlen auf den Händen.
51 (35)
Richtig oder Falsch: Handschuhe müssen unmittelbar nach dem Kontakt mit potentiell infektösen
Materialine getauscht werden
140 (95)
Richtig oder Falsch: Unter langen Fingernägeln finden sich
Deutlich höhere Keimzahlen für gram negative Erreger
44 (30)
Richtig oder Falsch: Unter künstlichen Fingernägeln finden
sich deutlich höhere Keimzahlen für gram negative Erreger
52 (35)
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
http://www.friseurmodelle.de/galerie/fingernae
gel/kuenstliche-fingernaegel.html
RISIKEN DURCH LANGE UND/ODER LACKIERTE
UND /ODER KÜNSTLICHE FINGERNÄGEL
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Fingernägel
Natürliche
Nägel zu lang
Natürliche
Nägel lackiert
Höhere Keimzahlen
unter Nagel
Höhere Keimzahlen
bei rissigem
Nagellack
Schlechter zu
desinfizieren
Schlechter zu
desinfizieren
Künstliche
Nägel lackiert
und lang
Höhere Keimzahlen
bei rissigem
Nagellack
Schlechter zu
desinfizieren
Gelnägel
Höhere Keimzahlen
unter Nagel/am
Nagelbett
Schlechter zu
desinfizieren
Höhere Keimzahlen
unter Nagel/am
Nagelbett
Schlechter zu
desinfizieren
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Risiken durch lange und/oder lackierte und
/oder künstliche Fingernägel
Fingernägel
Natürliche
Nägel zu lang
Natürliche Nägel
lackiert
Höhere Keimzahlen
unter dem Nagel
und am Nagelbett
Höhere Keimzahlen
auf dem Nagel bei
rissigem Nagellack
Schlechter zu
desinfizieren
Schlechter zu
desinfizieren
Künstliche
Nägel lackiert
und lang
Höhere Keimzahlen
auf dem Nagel bei
rissigem Nagellack
Schlechter zu
desinfizieren
Gelnägel
Höhere Keimzahlen
unter dem Nagel
und am Nagelbett
Schlechter zu
desinfizieren
Höhere Keimzahlen
unter dem Nagel
und am Nagelbett
Schlechter zu
desinfizieren
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Lackierte natürliche oder künstliche
Fingernägel
Erhöhte Keimlast unter dem Nagel und am
Nagelbett
Evtl. vermehrt Perforation von Handschuhen
Händedesinfektionen werden unterlassen
oder nicht richtig durchgeführt
Höhere Keimzahlen auf den Händen und
höheres Risiko für Transmissionen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Die Haut unter den Nägeln ist mit pathogenen Erregern
besiedelt
Methode:
•eine Hand mit künstlichen Nägeln für 15 Tage und die andere Hand mit natürlichen
Nägeln
•Probenorte: Nageloberfläche, subunguale Debris
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Prozent positiver Proben an künstlichen Nägeln
über die Zeit
S. aureus
Gram neg.
Pilze
Alle
Tage
Hedderwick et al ICHE 2000
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Prozent positiver Proben an natürlichen Nägeln über
die Zeit
S. aureus
Gram neg.
Pilze
Alle
Tage
Hedderwick et al ICHE 2000
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Prozent Mitarbeiter mit positiven Proben an künstlichen (schwarze
Balken) und natürlichen (weise Balken) Nägeln
Total
S. aureus
Gram neg.
Pilze
Enterok.
Hedderwick et al ICHE 2000
Bettenführende Einrichtungen
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Isolierte Erreger von künstlichen und natürlichen Nägeln
(je 30)
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Künstliche Nägel
Natürliche Nägel
Isolierte Erreger im Vergleich
zwischen
Mitarbeitern mit künstlichen
Nägeln
und
Mitarbeitern mit natürlichen
Nägeln
Hedderwick et al ICHE 2000
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Die Haut unter den Nägeln ist mit pathogenen Erregern
besiedelt , auch nach einer korrekten HD
McNeil et al. CID 2001
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Isolierte Erreger von Acralnägeln und natürlichen Nägeln
vor HH
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Acrylnägel
Natürl. Nägel
Isolierte Erreger im Vergleich
zwischen
Mitarbeitern mit Acrylnägeln
und
Mitarbeitern mit natürlichen
Nägeln
McNeil et al. CID 2001
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Prozent Mitarbeiter mit positivem Erregernachweis NACH Desinfektion
mit desinfizierender Seife oder Alkohol
Wasser und Seife
Alkohol
Acrynägel
Acrynägel
Total
Pilze
gram neg. S. aureus Enterkokokken
Total
Pilze
gram neg. S. aureus Enterkokokken
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Lange/künstliche Fingernägel bergen ein Verletzungsrisiko für
Träger/In und Patient
keine Publikationen,
Rationale bzw. Expertenkonsens,
Unfallverhütungsvorschrift
Lange/künstliche Fingernägel führen häufiger zu einer
Perforation von keimarmen Schutzhandschuhen
Olsen RJ et al. Jama 1993;270:350-353
Rationale bzw. Expertenkonsens
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Führt das Tragen von langen/künstlichen Fingernägeln bei korrekter
HD zu Transmissionen?
Ausbruch mit Serratia marcescens
in einer Hämodialyse
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Ausbruch Hämodialyse
Setting: Hämodialyse
5 von 12 Patienten mit getunneltem Dialysekathetern an
einem Tag positive Blutkulturen mit Serratia
marcescens und /oder Achromobacter xylosoxidans
post Dialyse
Heparin Multidosenbehältnis positiv, alle 5 positiven
Patienten erhielten Heparin flushs aus dem Behältnis
GKP, die das Heparin zu bereitet hatte, trug künstliche
Nägel unter denen die Erreger nachgewiesen wurden
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Führt das Tragen von langen/künstlichen Fingernägeln bei
korrekter HD zu Transmissionen?
• Publikationen zu Ausbrüchen und Fingernägeln
Passaro DJ et al. Postoperative Serratia marcescens wound infections traced
to an out-of-hospital source. J Infect Dis. 1997
Foca M et al. Endemic Pseudomonas aeruginosa infection in a neonatal
intensive care unit. N Engl J Med. 2000
Moolenaar RL et al. A prolonged outbreak of Pseudomonas aeruginosa in a
neonatal intensive care unit: did staff fingernails play a role in disease
transmission? Infect Control Hosp Epidemiol. 2000
Parry MF et al. Candida osteomyelitis and diskitis after spinal surgery: an
outbreak that implicates artificial nail use. Clin Infect Dis. 2001
Gupta A et al. Outbreak of extended-spectrum beta-lactamase-producing
Klebsiella pneumoniae in a neonatal intensive care unit linked to artificial
nails. Infect Control Hosp Epidemiol. 2004
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
J Med Microbiol 2012
 Künstliche Fingernägel erhöhen das Risiko, dass die Hände der
Mitarbeiter mit P. aeruginosa kolonisiert sind
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Der Versuch einer Erklärung
WARUM TRAGEN UNSERE MITARBEITER
IMMER NOCH SCHMUCK UND NAGELLACK?
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ICHE 2004
Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Wissen
Fragebogen 147 Mitarbeiter
Pflegepersonal neonatologische
Intensiv
N Richtige Antworten (%)
Richtig oder Falsch: Wenn Ringe getragen werden
finden sich deutlich höher Keimzahlen auf den Händen.
51 (35)
Richtig oder Falsch: Handschuhe müssen unmittelbar nach dem Kontakt mit potentiell infektösen
Materialine getauscht werden
140 (95)
Richtig oder Falsch: Unter langen Fingernägeln finden sich
Deutlich höhere Keimzahlen für gram negative Erreger
44 (30)
Richtig oder Falsch: Unter künstlichen Fingernägeln finden
sich deutlich höhere Keimzahlen für gram negative Erreger
52 (35)
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Haare zusammen!
Keine langen Ohrringe!
Keine Ketten!
Ausdruck von
Individualität?
Einheitliche unisex
Kleidung!
Uhren ab!
Keine Ringe!
Kein Nagellack!
Nägel kurz!
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Haare zusammen
Keine langen Ohrringe
Keine Ketten
Ausdruck von
Individualität?
Einheitliche unisex
Kleidung
= „Entindividualisierung“
Uhren ab
Keine Ringe
Kein Nagellack
Nägel kurz
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Haare zusammen
Keine langen Ohrringe
Keine Ketten
Ausdruck von
Individualität?
Wie kann ich mich aus der
Masse abheben?
Einheitliche unisex
Kleidung
Uhren ab
Keine Ringe
Kein Nagellack
Nägel kurz
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Was machen wir im Alltag mit unseren Kollegen?
Was sind gute Argumentationsstrategien?
ZUSAMMENFASSUNG
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Risiken für unsere
Patienten
Risiken für unsere
Mitarbeiter
Evtl. höher für
Kolonisation/Infektion (Evidenz
gering, eindeutige Empfehlung
für Ringe nur im OP)
Evtl. höher für kleinere Verletzungen
Höher für Mitarbeiterkolonisation
wenn Schutzhandschuhe
perforieren und HD nicht effizient
genug (TRBA 250,
Expertenkonsens)
Höher für kleiner Verletzungen
(Expertenkonsen)
(Evidenz gering)
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
RKI „häufige gestellte Fragen“ 2007
Welche Risiken gibt es bei lackierten Nägeln?
Eine 2005 publizierte Analyse zu bisher veröffentlichten Studien mit der Fragestellung, ob
lackierte Fingernägel ein Infektionsrisiko darstellen, kommt zu dem Schluss, dass die bisherige
Datenlage keine eindeutigen Aussagen zulässt. Empfehlungen hierzu lassen sich also nur
rational ableiten und haben keine durch Studien belegte Evidenz. In Risikobereichen von
Krankenhaus und Arztpraxis sollten Personen, die Patienten behandeln und pflegen auf
nicht transparenten (farbigen) Nagellack verzichten, weil Verschmutzungen nicht sichtbar
sind und eine notwendige Entfernung dann unter Umständen unterbleibt.
Die AORN (Association of the PeriOperative Registered Nurses) empfiehlt, Nagellack, wenn er
durch den Arbeitgeber erlaubt ist, nicht länger als vier Tage zu belassen. Begründet wird dies
mit der Annahme, dass spätestens nach Ablauf dieser Frist Risse in der Lackierung entstehen, die
eine mikrobielle Besiedlung zur Folge haben und dann die zuverlässige Wirkung von
Händedesinfektionsmitteln nicht mehr gegeben ist. Ob eine längere Tragezeit für sog. „gegelte
Fingernägel“ toleriert werden kann, ist nicht bekannt. Es kann daher bei dieser Applikation
keine von der oben angegebenen Frist abweichende Empfehlung gegeben werden.
Stand: 11.10.2007
Bettenführende Einrichtungen
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
RKI „häufige gestellte Fragen“ 2007
Ist das Tragen künstlicher Fingernägel für Personen, die Patienten behandeln oder
pflegen, unbedenklich?
Unabhängig davon, dass die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention in ihren
Mitteilungen oder das Robert Koch-Institut in seinen Stellungnahmen keine Verbote sondern nur
Empfehlungen aussprechen kann, haben diese Veröffentlichungen doch erhebliche Auswirkungen,
weil sie häufig die Grundlage von Regelungen in Einrichtungen des Gesundheitswesens darstellen
und auf publizierten Daten und Erfahrungen beruhen.
In der Kommissionsempfehlung zur Prävention postoperativer Infektionen im
Operationsgebiet wird im Kapitel 4.1.9 zur chirurgischen Händedesinfektion gesagt, dass die
Mitglieder des OP-Teams kurze und rund geschnittene Fingernägel haben müssen (so auch
Schon die Empfehlung zur Händehygiene 2000) und keine künstlichen Fingernägel tragen
dürfen. Als Beleg für die rechtliche Verbindlichkeit (Kategorie IV) ist die TRBA 250
angeführt, wonach an Händen und Unterarmen kein Schmuck (einschließlich Eheringe) und
Uhren getragen werden dürfen. In an uns gerichteten Fragen wird bezweifelt, dass sich künstliche
Fingernägel unter den Begriff „Schmuck“ subsumieren lassen.
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
RKI „häufige gestellte Fragen“ 2007
Ist das Tragen künstlicher Fingernägel für Personen, die Patienten behandeln oder pflegen, unbedenklich?
Selbst wenn man dieser, hier kurz dargestellten Auffassung (als Interpretation der TRBA 250)
folgte, sollten solche Personen, die Patienten behandeln oder pflegen, dennoch keine
künstlichen Fingernägel tragen, da solche Applikationen mit nosokomialen Ausbrüchen vor
allem durch bakterielle Erreger assoziiert sind. Auch die Verbreitung von Pilzen (Aspergillus,
Candida und in deren Folge nosokomiale Infektionen) ist belegt. Der wesentliche Aspekt ist die
Beeinträchtigung von Händehygienemaßnahmen.
Anzumerken ist, dass sich in den o. e. Berichten kaum Angaben zur Beschaffenheit (Material,
Länge der Nägel – lang, mittel, kurz – zur Lackierung, Besetzung mit „Steinchen“ etc.) dieser
Applikationen finden. Ursache der Besiedlung und damit der Lokalisation einer ständigen
Infektionsquelle dürften unvollständig dichte Ränder und kleine (Feuchtigkeits-)kammern unter den
künstlichen Nägeln sein.
In der US-amerikanischen Literatur wird die hier skizzierte Diskussion seit Anfang der
90er Jahre geführt und zumindest seit 1999 empfiehlt die AORN (Association of the
PeriOperative Registered Nurses) auf das Tragen von künstlichen Fingernägeln im OP
und auf chirurgischen Stationen zu verzichten. Diese Empfehlung ist aufgrund
wissenschaftlicher Daten gut begründet, und es gibt keinen Grund hier davon
abzuweichen.
Stand: 11.10.2007
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
RKI „häufige gestellte Fragen“ 2010
Das Tragen von Uhren und Schmuck an Unterarmen und Händen ist in Einrichtungen des
Gesundheitswesens nicht zulässig – Wie wird dieses Verbot begründet?
Die Technische Regel Biologische Arbeitsstoffe (TRBA) 250 vom November 2003 in der
zuletzt geänderten Fassung vom Juli 2006 formuliert bei 4.1.2.6: „Bei Tätigkeiten, die eine
hygienische Händedesinfektion erfordern, dürfen an Händen und Unterarmen keine
Schmuckstücke, Uhren und Eheringe getragen werden. Derartige Gegenstände können die
Wirksamkeit der Händedesinfektion vermindern. Siehe auch Mitteilung der Kommission für
Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI)
„Händehygiene“, Bundesgesundheitsblatt 43 (2000), S. 230-233“ (http://www.baua.de).
Diese zuvor zitierte Mitteilung der o. g. Kommission führt zu Beginn des Textes ebenfalls aus: „Als
Voraussetzung für die Händehygiene dürfen in Arbeitsbereichen mit erhöhter
Infektionsgefährdung an Händen und Unterarmen keine Schmuckstücke, einschließlich
Uhren und Eheringe, getragen werden“ (http://www.rki.de).
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
RKI „häufige gestellte Fragen“ 2010
Das Tragen von Uhren und Schmuck an Unterarmen und Händen ist in Einrichtungen des
Gesundheitswesens nicht zulässig – Wie wird dieses Verbot begründet?
Unsere Fragesteller richten nach Lektüre der o. a. Empfehlung folgerichtig an uns die Frage,
worauf das Robert Koch-Institut bzw. die Kommission für Krankenhaushygiene und
Infektionsprävention dieses Verbot stütze.
Die Antwort findet sich in der angegebenen Literaturstelle und in der vergebenen
Evidenzkategorie. Zitiert sind in dem Dokument aus dem Jahr 2000 die VBG 103 (1994). Hierbei
handelt es sich um eine Verhaltensregel der Berufgenossenschaft als gesetzlichem
Unfallversicherer und es ist die Kategorie IV (Aussage aufgrund einer rechtlichen Regelung)
vergeben worden. Es handelt sich also nicht um ein Verbot, das durch eine
Expertenkommission beim RKI originär formuliert und durch das Institut veröffentlicht wurde.
Dazu sind beide (RKI wie Kommission) mangels einer Rechtsgrundlage (die Einschränkung von
Freiheitsrechten bedarf einer gesetzlichen Grundlage; Art. 2 Abs. 2 GG) gar nicht befugt. Richtig
ist daher, dass die Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention an der
genannten Stelle eine Regel aus dem Arbeitsschutz zitiert, auf die sich die hier dargestellte
Einschränkung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts (Verbot Uhren und Schmuck zu
tragen) stützt (ArbSchG BioStV, TRBA 250). (Die in der Kommissionsempfehlung aus dem Jahr
2000 noch zitierte VBG 103 ist nicht mehr gültig; sie wurde durch die eingangs erwähnte TRBA 250
abgelöst.)
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
RKI „häufige gestellte Fragen“ 2010
Das Tragen von Uhren und Schmuck an Unterarmen und Händen ist in Einrichtungen des
Gesundheitswesens nicht zulässig – Wie wird dieses Verbot begründet?
Der in der TRBA 250 zitierte Verweis auf die RKI-Empfehlung zur Händehygiene kann nicht
als Bezug auf eine Verbotsnorm gesehen werden, weil verbindliche Vorschriften, auf die
sich ein solches Verbot stützen lässt, dem Arbeitsschutz zuzurechnen sind (s. o.). Vielmehr
beschränkt sich der Verweis in der TRBA auf die medizinisch-fachliche Ebene und die
Sachverhalte, in denen beschrieben wird, wann eine chirurgische oder hygienische
Händedesinfektion geboten ist.
Adressaten der Fragen zur Zulässigkeit des Tragens von Uhren und Schmuck im
Gesundheitsdienst sind also nicht primär das Robert Koch-Institut, sondern der
betriebsärztliche Dienst einer Einrichtung des Gesundheitswesens oder das Amt für
Arbeitsschutz.
Eine weitere Anmerkung: Regeln des Arbeitsschutzes äußern sich nicht zu Halsketten, Reifen an
Oberarmen, Ohrringen und anderen Schmuckstücken. In der Literatur lassen sich dazu auch keine
zitierfähigen Aussagen finden. Einfache rationale Überlegungen legen nahe, dass bei Tätigkeiten
mit erhöhter Infektionsgefährdung (z.B. im Rahmen von Operationen, Eingriffen, der
Wundversorgung) darauf verzichtet werden sollte.
Stand: 16.06.2010
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Keine Chance den Krankenhausinfektionen
Künstliche Nägel schaden durch Sauerstoffmangel langfristig die
natürlichen Nägel  Folgen sind vermehrt Infektionen mit
Bakterien und Pilzen
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/kuenstliche-fingernaegel-hart-aber-empfindlich-aBettenführende886920.html
Einrichtungen
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