Persönlich Zukunftsplanung - Friedrich-von-Bodelschwingh

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Transcript Persönlich Zukunftsplanung - Friedrich-von-Bodelschwingh

Persönliche Zukunftsplanung
Persönliche Zukunftskonferenz
Persönliches Zukunftsfest
– Was eine Persönliche Zukunftsplanung ist
• Entwicklung
• Einsatz
• Ziel
– Elemente
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Mensch
Unterstützerkreis
MAP (Making Action Plan)
PATH (Planning Alternative Tommorrows With Hope)
– Planung
– Durchführung
– Dokumentation
19.11.2011
Fachtagung Übergang Schule-Beruf / Bodelschwingh-Schule, Hofheim
„Persönliche Zukunftsplanung“
Rainer Mohr-Herlitz
Persönliche Zukunftsplanung
Gemeinsame Gestaltung individueller Lebenswege
Tragende Strukturen stiften
Gemeinwesen stärken
19.11.2011
Fachtagung Übergang Schule-Beruf / Bodelschwingh-Schule, Hofheim
„Persönliche Zukunftsplanung“
Rainer Mohr-Herlitz
Persönliche Zukunftsplanung
• eine Möglichkeit, lösungsorientierter
Arbeit
• aus dem Problem eine Fähigkeit
machen
• Teilhabe und Erweiterung
3
Persönliche Zukunftsplanung
„Circle of Friends“
„how to make friends“
>Unterstützerkreis<
„miteinander denken und handeln“
Marsha Forest und Judith Snow
Persönliche Zukunftsplanung
traditionelle Wege verlassen
unkonventionell handeln
krisenhafte Entwicklung
Potenziale erkennen
gegenseitige Unterstützung
Persönliche Zukunftsplanung
Denken ohne Grenzen
Persönliche Zukunftsplanungen sind für jede Person,
• unabhängig von der Höhe der Assistenz geeignet.
• Jedes Thema kann bei einer Persönlichen
Zukunftsplanung bearbeitet werden.
• Jeder Traum ist willkommen; es gibt keine Grenzen für
Ideen.
• Jede Person kann eingeladen werden.
• Unterstützungskreis ist ein Schlüsselelement.
• Persönliche Zukunftsplanungen können in jedem
Lebensalter durchgeführt werden.
Persönliche Zukunftsplanung
• herausfinden, was Menschen in ihrem Leben
ändern wollen
• erforderlichen Unterstützungsbedarfs klären
• Koordination von Hilfen und Unterstützungen
• gemeinsam und kreativ an Lösungen arbeiten
• Menschen mobilisieren, motivieren,
sensibilisieren
• Organisationen umgestalten
Institutionelle Hilfeplanung
• Konzentration auf die Behinderung
• Betonung von Defiziten
• Die Person im Kontext von Lebensräumen speziell für
Menschen mit Behinderung
• Professionelles Urteil
• Stärkung und Ausbau der Institution
• Blickrichtung Kostenträger
• Distanz durch Betonung der Unterschiede
• Person ist an der Erstellung der Hilfeplanung (wenn
überhaupt) nur teilweise beteiligt
• Ziel: Reduzierung negativer Verhaltensweisen
Persönliche Zukunftsplanung
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•
•
Mensch im Mittelpunkt
Person steuert den Plan
Person im Kontext des regulären Leben
Fähigkeiten und Stärken
Personen kennen lernen
Identifizierung von Gemeinsamkeiten
Blickrichtung: Planende Person
Einbeziehung des sozialen Umfeld
Ziel: Erweiterung von Lebensqualität
Persönliche Zukunftsplanung
„Freundschaft ist kein Ereignis, das vom Himmel fällt!“
mutig
freundlich
zugewandt
be/stärkend
empathisch
geduldig
kritisch
sicher
kreativ
Unterstützerkreis
Im Mittelpunkt der Kreise steht
die Person
1. Im ersten Kreis stehen die
engsten Vertrauten, auf die
man sich 100% verlassen kann
2. Im zweiten Kreis stehen die
Freunde.
3. Im dritten Kreis stehen gute
Bekannte.
4. Im vierten Kreis stehen
Fachleute, die für ihre Arbeit
bezahlt werden.
Persönliche Zukunftsplanung
Circle of Friends
• Treffen aller Menschen, die die Hauptperson bei ihrem Übergang
unterstützen können
• Entwicklung und Aufrechterhaltung eines unterstützenden Netzwerks
• Die Hauptperson entscheidet, wer eingeladen wird
• Gemeinschaftliche Planung, kreative Problemlösung
• Unterschiedliche Perspektiven und informelle Kontakte sind wichtig.
• Auswahl angenehmer Orte für die Treffen (Zuhause, Büro, Restaurant,
Schule...)
• Wichtig ist professionelle Moderation, die die Hauptperson im Fokus behält
und die Perspektiven aller TeilnehmerInnen zulässt.
• Bildung einer Kerngruppe, die bei bestimmten Themen ausgeweitet werden
kann
• Die Mitglieder des Unterstützungskreises teilen die Verantwortung und sind
aktiv in die Umsetzung des Aktionsplanes eingebunden
• Es ist von Vorteil, einen Koordinator oder Agenten für die Aufrechterhalteng
der Aktivitäten zu bestimmen
• Der kann weitere Treffen, auch in Untergruppen, anregen.
Persönliche Zukunftsplanung
Unterstützerkreis
Hauptperson
Familie
Großes Vertrauen
Vertrauen
wenig vertraut
FreundInnen
ExpertInnen
Bekannnte
Persönliche Zukunftsplanung
Lebensqualität-Mandala
Vom inneren zum äußeren Kreis:
1.
Name
2.
Welche Bereiche sind für
seine/ihre Lebensqualität
wichtig?
3.
Welche Aktivitäten gehören
derzeit zu diesen Bereichen
der Lebensqualität?
4.
Welche Aktivitäten (auf der
Grundlage der derzeitigen
Aktivitäten) können in
Zukunft zu diesen Bereichen
gehören?
MAPS-Fragen
1. Wer bin ich?
2. Was ist seine/ihre Geschichte?
3. Was sind seine/ihre Träume?
4. Was sind seine/ihre Alpträume?
5. Wer ist er/sie für?
6. Was sind seine/ihre Stärken,
Fähigkeiten und Talente?
7. Was braucht er/sie jetzt?
8. Was sind die nächsten
Schritte, um dem Traum näher
zu kommen und den Alptraum
zu vermeiden?
MAPS-Fragen
1. Wer bin ich?
2. Was ist seine/ihre Geschichte?
3. Was sind seine/ihre Träume?
4. Was sind seine/ihre Albträume?
5. Wer ist er/sie?
6. Was sind seine/ihre Stärken, Fähigkeiten und Talente?
7. Was braucht er/sie jetzt?
8. Was sind die nächsten Schritte, um dem Traum näher
zu kommen und den Alptraum zu vermeiden?
1.
2.
3.
4.
VISION / NORDSTERN
ZIELE
GEGENWART
UNTERSTÜTZER
5.
6.
7.
8.
STÄRKUNG
IN MONATEN
NÄCHSTE ZEIT
ERSTE SCHRITTE
PATH-Prozess
Versetzen Sie sich selbst in eine positive Zukunft,
malen Sie sich diese deutlich aus
und denken Sie dann zurück:
•
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•
Schritt 1: Den Traum berühren (“Nordstern”)
Schritt 2: Ein Gefühl für das Ziel bekommen: Fokus: ein Jahr
Schritt 3: Im Jetzt verankern: Wo bin ich / sind wir?
Schritt 4: Menschen finden, die auf die Reise mitkommen
Schritt 5: Möglichkeiten finden, stark zu werden
Schritt 6: Aktivitäten für die Hälfte der Zeit festlegen
Schritt 7: Die Arbeit für die nächsten Monate planen
Schritt 8: Sich zu den ersten Schritten und klaren
Verantwortungen bekennen
Der erste PATH Schritt:
Unsere Vision beschreiben
Der Nordstern ist unser Richtungsweiser.
Er steht für unsere Träume und Visionen.
– Was sind die Kernbegriffe und Bilder, die
unseren Traum beschreiben?
– Welche Ideale wollen wir verwirklichen?
– Welche Werte sollen Prüfsteine auf
unserem Weg sein?
Der zweite PATH Schritt:
Unsere Ziele beschreiben
• Welche Ziele können wir in einem (anderthalb/
zwei) Jahr(en) erreichen?
• Wir fahren mit der Zeitmaschine ein Jahr weiter.
Es war ein außerordentlich erfolgreiches Jahr.
• Was hat sich im letzten erfolgreichen Jahr getan?
• Wie sieht angenehmer Weise diese Gegenwart
aus? Soviele Facetten wie möglich schildern!
• Ein wichtiger Hinweis: Die Ziele sollten positiv
formuliert und möglich zu erreichen sein.
Der dritte PATH Schritt:
Die Gegenwart beschreiben
• Wie sieht es jetzt in der Gegenwart aus?
• Wir kehren aus unserer Zeitreise zurück in die
Gegenwart.
• Wie sieht diese Gegenwart aus? Was ist typisch für
die gegenwärtige Situation?
• Welche Fakten kennzeichnen die Situation?
• Wie verhält sich die gegenwärtige Situation im
Spannungsfeld zu unseren Zielen in der Zukunft?
• Welches Gefühl trifft die gegenwärtige Situation am
besten?
Der vierte PATH Schritt:
Unterstützer suchen
• Wie können wir andere gleichgesinnte
Menschen einbeziehen?
• Wen wollen wir einbeziehen?
• Welche Unterstützer/ Bündnispartner
haben wir?
• Wie können wir sie einbeziehen?
Der fünfte PATH Schritt:
Wege erkennen, sich zu stärken
•
•
•
•
•
•
Was kann uns stärken?
Welches Wissen benötigen wir?
Welche Fähigkeiten brauchen wir?
Wie können wir unsere Beziehungen pflegen?
Was sind unsere Kraftquellen?
Wie können wir uns persönlich stärken und
gesund bleiben?
Der sechste PATH Schritt:
Aktionsplan für die nächsten Monate
Was ist in … Monaten geschehen?
(Hälfte des geplanten Zeitraums
z.B. 6/12 Monate)
• Welche wichtigen Schritte sind bereits getan?
• Sind alle wichtigen Aspekte unseres Zieles
berücksichtigt? Sind bewusst zunächst Schwerpunkte
gesetzt worden?
• Stimmen alle Schritte mit unseren Werten/
wichtigen Punkten für den Weg aus dem
Nordstern überein?
Der siebte PATH Schritt:
Aktionsplan für die ersten Monate
• Was ist in den ersten Monaten geschehen?
(Viertel des geplanten Zeitraums z.B. 3/6 Monate)
– Was ist bereits verändert und verwirklicht?
– Wer hat was wann getan?
– Was war genau zu tun?
– Sind alle Bereiche der Planung für die ersten
Monate genügend berücksichtigt?
Der achte PATH Schritt:
Der nächste Schritt
Den ersten Schritt machen
• Was ist der erste Schritt?
• Was ist das größte Hindernis für den ersten
Schritt? Sind Blockaden zu erwarten?
• Wer wird diesen Schritt unterstützen?
• Wie wird die Unterstützung angefordert?
Systemwandel als Voraussetzung für die
erfolgreiche Persönliche Zukunftsplanung
•
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Klare und explizite Wertebasis  „Kulturwandel“
Strategien für den Wandel müssen von allen Ebenen der Organisation
getragen werden.
Neue Rollen und Verantwortungen für ExpertInnen
Kontinuierliche Reflexion und Evaluation brauchen Zeit, Ressourcen und
Strukturen  Entwicklung einer Lernkultur
Die Ressourcen der MitarbeiterInnen müssen gestärkt werden und im
Zentrum stehen.
Die MitarbeiterInnen brauchen entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten.
Die Arbeit sollte als Prozess einer kontinuierlichen und kreativen
Problemlösung gesehen werden.
Alle NutzerInnen und Familienmitglieder sollten in den Prozess
miteinbezogen werden.
Es sollten neue Beziehungen mit einflussreichen Strukturen aufgebaut
werden.
Flexible Unterstützung sollte möglich sein.
Kontinuierlicher Entwicklungsprozess auf der Basis der gewonnenen
Erfahrungen  Lernende Organisationen
Vielen
Dank
für
Ihre
Aufmerksamkeit
!
Fachtagung
Übergang Schule-Beruf
Bodelschwingh-Schule Hofheim
19.11.2011
„Persönliche Zukunftsplanung“
Rainer Mohr-Herlitz
Literatur
zur Zukunftsplanung:
Boban, I.; Hinz, A.: Persönliche Zukunftskonferenzen. Unterstützung für individuelle Lebenswege In: Behinderte in
Familie, Schule und Gesellschaft, H. 4/5 1999
Boban,I., Ehler, J. & Ehler, U.: Persönliche Zukunftsplanung in einem Unterstützerkreis - oder:: „Wo keiine Hoffffnung iistt,,
muss man siie erffiinden!!“.. IIn:: Jerg,, Jo u..a.. (Hrsg..):: Sellbsttbesttiimmung,, Assiisttenz und Teiillhabe.. Beiitträge zur etthiischen,,
polliittiischen und pädagogiischen Oriienttiierung iin der Behiinderttenhiillffe,, Sttuttttgartt 2005,, S..131-143
Doose, S.: Persönliche Zukunftsplanung im Übergang von der Schule in das Erwachsenenleben. In: Wilken, E. (Hrsg.):
Neue Perspektiven für Menschen mit Down-Syndrom, Erlangen 1997
Doose, S.: „I want my dream!“ Persönliche Zukunftsplanung – Neue Perspektiven und Methoden einer individuellen
Hilfeplanung mit Menschen mit Behinderung, 1997
Evangelische Stiftung Alsterdorf HamburgStadt: Handbuch zur Assistenzplanung und ihre Dokumentation. Was, Wer,
Bis wann?, Hamburg 3.Auflage 1999
Gührs, B.; Jüster, M.: Klientenzentrierte Planung und Leistungsentwicklung in Wohneinrichtungen In: Geistige
Behinderung 2003, H.1, S.23-40
Lyle O`Brien, C., O´Brien, J.: The Origins of Person-Centered Planning. A Community of Practise Perspective. 2000 à
Download unter www.persoenliche-zukunftsplanung.de
Netzwerk People First Deutschland e.V. (Hrsg.): Kaept'n Life und seine Crew: ein Arbeitsbuch zur persönlichen
Zukunftsplanung / Text: Stefan Doose, Kassel 2004
Van Kann, P., Doose, S.: Zukunftsweisend. Peer Counceling & Persönliche Zukunftsplanung, Kassel 2.Auflage 2000
Wells, J.: Persönliche Zukunftsplanung. Deutsche Übersetzung Susanne Göbel à Download unter www.persoenlichezukunftsplanung.de
Interessante Internetseiten: www. Persoenliche-zukunftsplanung.de oder http://bidok.uibk.ac.at
19.11.2011
Fachtagung Übergang Schule-Beruf / Bodelschwingh-Schule, Hofheim
„Persönliche Zukunftsplanung“
Rainer Mohr-Herlitz