Transcript REHAB Basel
REHAB Basel Zentrum für Querschnittgelähmte und Hirnverletzte Schweizerisches Paraplegikerzentrum Basel Interprofessionelle Zusammenarbeit im REHAB Basel [ [ [ [ [ [ Angebot und Ziel der Rehabilitation Auftrag und Aufgaben der Sozialberatung Interprofessionelle Zusammenarbeit Dokumentation professionsbezogener Leistungen Konfliktpotentiale und Grenzen Die „Werkzeugkiste“ Silvia Spaar-Huber, Leiterin Sozialberatung REHAB Basel copyright by REHAB Basel Leistungsangebot Hochspezialisierte Rehabilitation für Querschnittgelähmte und Hirnverletzte und verwandten Krankheitsbildern 86 Betten: 5 Stationen plus Ueberwachungsstation Tagesklinik, Wundtreffpunkt, Schluckzentrum, Ambulatorium copyright by REHAB Basel Ziel der Rehabilitation [ Die ganzheitliche Rehabilitation mit umfassender sozialer und wenn möglich beruflicher Wiedereingliederung in die Gesellschaft. [ Grösstmögliche Selbstständigkeit und eine optimale Lebensqualität der Patientinnen und Patienten copyright by REHAB Basel Unsere Fachgebiete Ambulatorium Maltherapie Ärztlicher Dienst Musiktherapie Ergotherapie Neuropsychologischer Dienst Hippotherapie Psychologischer Dienst Seelsorge Sozialberatung Pflege Urologie Labor Physiotherapie Logopädie Rechtsdienst Tagesklinik Rekreationstherapie Sportgruppe copyright by REHAB Basel Sozialberatung Auftrag : Erfassen, analysieren von - Sozialen Problemlagen - Lebenslagen - Lebensweisen Information des interprofessionellen Teams Unterstützung der Patienten bei der Hilfe zur Selbsthilfe Fokus auf: Klärung von rechtlichen und sozialen Fragen, Lösung von Finanzierungsproblemen und Organisation der Nachsorge im interprofessionellen Team copyright by REHAB Basel Aufgaben der Sozialberatung [ [ [ [ [ [ Psychosoziale Begleitung Klärung von finanziellen Ansprüchen Vermittlung an Spezialisten, Rechtskonsulenten Beratung zu Anschlussmöglichkeiten, zur Wohnsituation Beratung zu Arbeit, Beschäftigung, Tagesstruktur Vernetzung für die Zeit nach dem stationären Setting copyright by REHAB Basel 1. Phase : Start der Informationssammlung Was hat sich ereignet? (Unfall oder Krankheit) medizinischen Aspekte dazu (Urteilsfähigkeit) Sind Angehörige/Bezugspersonen vorhanden? Angabe der Pflege zu Besuchen oder Kontakten Arzt Pflege ... Patienten/A ngehörige Spezieller, dringlicher Bedarf an Sozialberatung? Polizei, Behörden / Haustiere nicht versorgt, etc. Personenbezogene und Kontext-Informationen copyright by REHAB Basel 2. Phase : Problemdefinition Zusammenstellung von professionsbezogenen Zielen der Sozialberatung allfällig nötigen Massnahmen wichtigen Informationen an das interprofessionelle Team Fragen an das interprofessionelle Team zur Klärung weiterer Schritte copyright by REHAB Basel 3. Phase : Fallbezogene interprofessionelle Zusammenarbeit Der Austausch mit den anderen Professionen ist ein ganz zentraler Teil, damit die Sozialarbeit überhaupt ihre Aufgaben in der Rehabilitation wahrnehmen kann. In welcher Form, mit welchem Ziel und unter welchen Voraussetzungen dieser Austausch im interprofessionellen Team ermöglicht wird, stellt hohe Anforderungen an alle und sollte genau geprüft werden! copyright by REHAB Basel Interprofessionelle Zusammenarbeit Eine Begriffsdefinition: „Interprofessionelle Zusammenarbeit existiert, wenn zwei oder mehr Mitglieder von verschiedenen Professionen/Disziplinen im Gesundheitswesen zusammenarbeiten, mit dem Ziel, Dienstleistungen für Patienten anzubieten.“ Zwarenstein & Reeves, 2006; Hennemann et al., 1995 copyright by REHAB Basel Zu erbringende Leistung Angehörige unterschiedlicher Berufsgruppen müssen im Sinne einer sich ergänzenden, qualitativ hochwertigen, patientenorientierten Versorgung unmittelbar zusammenarbeiten, damit die spezifischen Kompetenzen für Patienten nutzbar gemacht werden können. copyright by REHAB Basel Nutzen für Patientinnen und Patienten Patienten stehen im Zentrum und erhalten eine höhere Versorgungsqualität mit niedrigerem Aufwand durch Kosteneinsparungen und höherer Effizienz copyright by REHAB Basel Nutzen für die Berufsangehörigen Arbeitszufriedenheit steigert die berufliche Leistungsfähigkeit wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus führt zu besserer Lebensqualität unterstützt die Gesundheit der Beschäftigten copyright by REHAB Basel Wie in anderen Branchen stehen im Gesundheitssystem Rationalisierungsbestrebungen und Profitorientierung im Vordergrund, die in vielen Fällen zur Verschlechterung von Arbeitsbedingungen führen. copyright by REHAB Basel Rahmenbedingungen copyright by REHAB Basel Ethische Grundhaltung Was steht im Leitbild der Institution? Sind abweichende Ziele enthalten? Sind die nötigen Ressourcen gegeben? Zentrale Frage: Ist ein Austausch zu berufsethischen Aspekten zwischen den einzelnen Professionen möglich und erwünscht? copyright by REHAB Basel Ethik-Café 4 mal pro Jahr jede Profession mind. 1 Vertretung Fallbezogener Austausch zu heiklen Themen Klärung von Vorgehensweisen bei ethischem Dilemma copyright by REHAB Basel Funktionale Arbeitsteilung Wer macht was? Gibt es abweichende Arbeitsabläufe? Sind die Abläufe allen klar? Zentrale Frage: Haben alle Professionen die Möglichkeit, sich zu informieren, wer, was, wann, wie zu tun hat? copyright by REHAB Basel ‚QM-Tool‘ Prozessabläufe entsprechend zugehörige Dokumente Zuständigkeiten von Eintritt bis Nachsorge sind zu wesentlichen interprofessionellen Aufgaben im Detail erfasst und für alle zugänglich copyright by REHAB Basel Macht-Dimension Wer entscheidet? Gibt es Kompetenzkonflikte oder Rivalitäten? Zentrale Frage: Sind interprofessionelle Qualitätsgruppen zur Festlegung von Richtlinien / Standards eingesetzt? copyright by REHAB Basel Teams (SHT/QS) und spezielle Arbeitsgruppen klare Aufträge und Aufgaben Entscheidbefugnisse im QM-Tool erfasst Interprofessionelle Grundlagenarbeit für Ausrichtung zu speziellen Fragen copyright by REHAB Basel Kommunikation Strukturierte Information vorhanden? Gemeinsame Sprache? Regelmässiger Austausch? Zentrale Frage: Welche offiziellen Möglichkeiten zum Austausch im interprofessionellen Team sind vorhanden? copyright by REHAB Basel Zahlreiche Austauschgefässe: wöchentlich oder zweiwöchentlich nach Phase (Eintritt, Standort, Austritt) nach Inhalt mit unterschiedlicher Teilnahme Teams, Arbeitsgruppen, Interprofessioneller Rapport, fallbezogene RehaKoordinationsgespräche (REKO‘s), Sozialrapport, Chefvisiten, Börse copyright by REHAB Basel Und wie funktioniert das in der Patientenarbeit konkret? copyright by REHAB Basel Interprofessioneller Behandlungsprozess Phase 2: Professionsbezogene Beurteilungen Phase 3: Interprofessionelle Beurteilung Interprofessionelle Zielsetzung Phase 5: Interprofessionelle Standortbestimmung Phase 4: Professionsbezogene Ziele, Interventionen, Evaluationen copyright by REHAB Basel copyright by REHAB Basel ... gut und schön ... Was wird wo, wann, wie, von wem, dokumentiert? copyright by REHAB Basel Dokumentation der professionsbezogenen Leistungen copyright by REHAB Basel KIS [ Reko-Modul: Ziele, Aufgaben, Massnahmen, Gespräche [ Dokumente: [ Sozialanamnese: Protokolle (Reko A) Übersicht zu sozialen Faktoren analog ICF [ Interdisziplinärer Verlauf: Professionsbezogene Massnahmen Informationen Beschlüsse, Procedere Aktuelles Terminplanung copyright by REHAB Basel Dokumentation der Sozialarbeit im interprofessionellen Tool (KIS) Kriterien der Erfassung: Ziele der Sozialberatung Inhalte, welche die Sozialberatung zu klären hat Häufigkeit der Eintragungen Schreib- und Leserechte Abgrenzungen der Einträge copyright by REHAB Basel Dokumentation der Sozialarbeit im ‚eigenen‘ Programm ‚E-case‘ copyright by REHAB Basel ... der Weg ist das Ziel ... Die Supervision brachte unserem Team Klarheit, wo wir ansetzen müssen, damit wir im interprofessionellen Team überhaupt bestehen können: Die Rolle der Sozialarbeit ist in jeder Institution zu klären und selbst zu definieren! copyright by REHAB Basel Wichtigste Aufgabe der Sozialarbeit vor dem Start zur Zusammenarbeit im interprofessionellen Team Was? Wann? Warum? Wo? Wie? Mit wem? copyright by REHAB Basel Vorgehen: [ [ [ [ [ [ [ [ Team-Konzept erarbeiten Identität und Rollenverständnis klären Teamkultur leben Wertesystem erarbeiten Professionelle Spielregeln einführen Transparenz zeigen Ziele erarbeiten Massnahmen durchführen copyright by REHAB Basel Und für die ‚Einzelkämpfer‘ ? Fast identisch! [ [ [ [ [ [ [ [ Konzept Identität und Rollenverständnis Kooperation Wertesystem Professionelle Spielregeln Transparenz Ziele erarbeiten Massnahmen durchführen copyright by REHAB Basel Sozialberatung Nur so sind wir in der Lage, unsere Rolle, unsere Werte, unseren Auftrag im interprofessionellen Team zu vertreten und anerkannt zu werden. copyright by REHAB Basel Ach ja: copyright by REHAB Basel Konfliktpotentiale in der interprofessionellen Zusammenarbeit unterschiedliche ‚Sprache‘ unterschiedliche Wertvorstellungen Uneinigkeit bei der Zieldefinition Unklarheit zu Koordination und Verantwortung im Behandlungsprozess copyright by REHAB Basel ... und Grenzen ! [ Finanzielle Schraube der Kostenträger : Einschränkung der Aufenthaltsdauer bringt Druck und Stress [ Auch die besten Abläufe können die direkte Kommunikation nicht ersetzen [ Angehörige und Patienten können unsere Abläufe oft nicht nachvollziehen und Missverständnisse aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen gibt es immer wieder copyright by REHAB Basel Fazit zu Voraussetzungen einer guten interprofessionellen Zusammenarbeit 1. Klärung der eigenen Rolle, Auftrag und Aufgaben 2. Arbeit und Haltung im interprofessionellen Team Wechselseitige Wertschätzung Gemeinsame Ethik Erhöhte Transparenz: Offene, klare Information und Austausch Austauschgefässe Partnerschaftlicher Einbezug in Entscheidungen, geteilte Verantwortung für das gemeinsame Ziel copyright by REHAB Basel Und wie läuft das bei Euch? Es lohnt sich immer, einmal genauer hinzuschauen copyright by REHAB Basel ... in diesem Sinne ... Jeder Mensch ist die Hauptperson auf der Bühne seines Lebens. Aber niemand kann seine Geschichte spielen ohne die Mitspieler, die ihm seine Rolle zugestehen. (Jürg Willi, 2007) copyright by REHAB Basel Fragen copyright by REHAB Basel copyright by REHAB Basel