Transcript lecture03

Einführung in die Physik für LAK
Ulrich Hohenester – KFU Graz, Vorlesung 3
Reibungskräfte, Oszillator (frei & getrieben),
Eigenschwingungen, Schwebung,
chaotische Systeme
Normalkraft
Jede auf eine Fläche einwirkende Kraft kann in die Komponenten Normalkraft und Querkraft zerlegt
werden. Die senkrecht zur Fläche (also in Richtung des Normalenvektors) wirkende Normalkraft
erzeugt Zugspannungen oder Druckspannungen. Die in der Fläche wirkende Querkraft erzeugt
Scherspannungen.
Haft- und Gleitreibung
Äußere Reibung wird auch als Festkörperreibung bezeichnet, weil sie zwischen den Kontaktflächen
von sich berührenden Festkörpern auftritt. Sie wird unterteilt in Haftreibung und Gleitreibung, die
beide zu Ehren des Physikers Charles Augustin de Coulomb auch als Coulombsche Reibung
bezeichnet werden.
Die Reibungskraft FR nimmt mit der Normalkraft FN zu, oft annähernd linear und unabhängig von der
Größe der Kontaktfläche
Dabei sind die Reibungskoeffizienten µ abhängig von der Beschaffenheit der Oberflächen. Der
Koeffizient für Haften ist grundsätzlich größer als der für Gleiten. Ihr Wert wird experimentell bestimmt.
Luftreibung
Stokesche Reibung (kleine Geschwindigkeit)
Newtonsche Reibung (ab kritischer Geschwindigkeit)
Hookesches Gesetz
Das hookesche Gesetz (nach Robert Hooke) beschreibt das elastische Verhalten von Festkörpern,
deren elastische Verformung proportional zur einwirkenden Belastung ist (linear-elastisches Verhalten).
Dieses Verhalten ist z. B. typisch für Metalle bei kleinen Belastungen sowie für harte, spröde Stoffe oft
bis zum Bruch (Glas, Keramik, Silizium).
linearer Bereich
Pendel
Lineare Rückstellkraft für kleine Auslenkungen
Oszillator
Federkraft
Pendel
Gedämpfter Oszillator
Newtonsche Bewegungsgleichung
Feder
Reibung
Lösung der Newtonschen Bewegungsgleichung
Keine Schwingung falls Dämpfung zu groß !!!
Getriebener Oszillator
Newtonsche Bewegungsgleichung
Feder
Reibung
Treibende Kraft
Lösung der Newtonschen Bewegungsgleichung
Amplitude
Getriebener Oszillator schwingt mit Treibfrequenz
Phase
Getriebener Oszillator
Amplitude
Phase
Die Resonanzkurve der Amplitude hat ein Maximum bei w ~ w0. Dieses Phänomen heißt Resonanz.
Resonanzkatastrophe
Bei verschwindender Dämpfung wächst die Amplitude im Resonanzfall über alle Grenzen
(„Resonanzkatastrophe“).
Getriebener parametrischer Oszillator
Lineare Systeme
Bei einem lineren System sind die Kräfte linear in der Auslenkung und Geschwindigkeit
Linearer Opertator
Ein lineares System kann durch bestimmte „Eigenmoden“ charkterisiert werden, die unabhängig
voneinander mit einer bestimmten „Eigenfrequenz“ schwingen.
Gekoppelte Pendel
Zwei Pendel werden durch eine Feder gekoppelt. Bei den Eigenschwingungen bewegen sich die Pendel
entweder gleich- oder gegenphasig.
Eine beliebige Schwingung kann aus diesen beiden Eigenschwingungen aufgebaut werden.
Beispiel. Bei A = B = ½ ist zum Zeitpunkt Null nur das linke Pendel ausgelenkt.
Wie sieht die Bewegung aus?
Schwebung
Bei Überlagerung beider Eigenmoden kommt es zur Schwebung.
Die Anregung wandert zwischen den beiden Pendeln hin und her, wobei die Schwebungsperiode durch
die Kopplung der beiden Pendel (Feder) bestimmt ist
Atomuhren (GPS)
Bei einer Atomuhr wird die Schwebung von „atomaren Pendeln“ ausgenutzt und ein elektrischen Schwingkreis wird über einen Feedbackloop synchronisiert.
Phasenraum
Die Bewegung eines Teilchens (z.B. eines harmonischen Oszillators) lässt sich in einem
Ort – Geschwindigkeitsdiagramm, dem sogenannten, Phasentaum darstellen.
Impuls
Trajektorie im Phasenraum
t>0
t=0
Ort
Impuls
x0
Ort
Reguläres System
Die Bewegung eines Teilchens (z.B. eines harmonischen Oszillators) lässt sich in einem
Ort – Geschwindigkeitsdiagramm, dem sogenannten, Phasentaum darstellen.
Impuls
Trajektorie im Phasenraum
t>0
Ungenauigkeit im Endzustand
wächst linear oder polynomial
t=0
Ungenauigkeit im Anfangszustand
Ort
Impuls
Bei einem regulären System nimmt eine
Ungenauigkeit im Anfangszustand linear
oder polynomial im Lauf der Zeit zu.
x0
Ort
Chaotisches System
Die Bewegung eines Teilchens (z.B. eines harmonischen Oszillators) lässt sich in einem
Ort – Geschwindigkeitsdiagramm, dem sogenannten, Phasentaum darstellen.
Impuls
Impuls
t>0
t=0
t=0
Ort
Impuls
Ort
l … Lyapanov - Exponent
Bei einem chaotischen System nimmt eine
Ungenauigkeit im Anfangszustand
exponetiell im Lauf der Zeit zu.
x0
Ort
Chaotisches System - Beispiel
Ein Beispiel für eine klassisches chaotisches System ist der getriebene anharmonische Oszillator
Je nach Wert von h verhält sich das System regulär oder chaotisch
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Impuls
Impuls
Regulärer Oszillator
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Zeit
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Impuls
Impuls
Chaotischer Oszillator
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Zeit
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Chaotisches System - Doppelpendel
Ein Doppelpendel ist ebenfalls ein chaotisches System.
Chaotisches System - Wetter
1963 formulierte der Meteorologe Lorenz ein Modell, das eine Idealisierung eines hydrodynamischen
Systems darstellt, und das eine Modellierung der Zustände in der Erdatmosphäre für eine
Langzeitvorhersage erlauben sollte.
Auch dieses System zeigt chaotisches Verhalten. Bisweilen wird das System von relativ stabilen
„Attraktoren“ angezogen.