Modul 2 - Entwerfen und Energieeffizientes Bauen

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Transcript Modul 2 - Entwerfen und Energieeffizientes Bauen

Aktivitäten
für
Jugendliche
Debatte
ENERGIE
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ARCHITEKTUR
Aktivitäten für
Jugendliche
(Sekundarstufe I und II)
Debatte
ENERGIE
+
ARCHITEKTUR
in Zusammenarbeit mit
Simone Hess
MODUL 2
Im Haus – Energieeffizientes Bauen und Wohnen
1. Wie schafft man das?
Aktivitäten
für
Jugendliche
2. Wie bleibt es innen schön warm?
3. Wie können regenerative Energien beim Bauen und Wohnen zum Einsatz
kommen?
Debatte
ENERGIE
+
ARCHITEKTUR
4. Was ist ein Sonnenhaus? Niedrigenergiehaus/ Passivhaus/ Plus-Energiehaus
5. Was ist der Solar Decathlon?
Solar Design Wettbewerb: Solarhäuser aus natürlichen/ nachhaltigen
Materialien
Solar Foto Wettbewerb: zum Thema „Erneuerbare Energien“
6. Was ist eigentlich ein Energieausweis und eine Vor-Ort-Energieberatung?
7. Was ist eigentlich mit den vielen bereits bestehenden Gebäuden?
Überleitung
Im Haus und in der Stadt – Energieeffizientes Bauen und Wohnen
1.
Wie schafft man das?
Wie baut man ein umweltschonendes Haus? Generell wird ein bestimmter
Energiestandard durch bauliche Maßnahmen und die Haustechnik erreicht. Dafür sollten
die folgende Grundprinzipien beachtet werden:
Aktivitäten
für
Jugendliche
Debatte
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+
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MODUL 2
IM HAUS –
ENERGIEEFFIZIENTES
BAUEN
UND
WOHNEN
BAUWEISE
1. Die Bauweise des Hauses sollte möglichst kompakt sein. Das heißt, das Verhältnis von
Außenfläche des Hauses zu seinem Volumen (A/V) sollte möglichst klein sein.
2. Das Haus sollte sich nach Süden hin öffnen, damit viel Sonne hereinkomme kann.
3. Das Haus muss so gut eingepackt werden, dass es möglichst wenig Wärmeenergie
verliert. Bestehende Gebäude müssen entsprechend nachgerüstet (saniert) werden.
4. Das Haus darf keine Fugen haben, durch die kalte Luft durchblasen kann.
5. Die Fenster und Türen des Hauses müssen extrem dicht sein, damit keine Wärme von
Innen nach Außen verloren geht.
6. Man kann Speicherwände einbauen, um die tagsüber eingestrahlte Sonnenenergie bei
verzögerter Wärmeabgabe nachts zu nutzen.
7. Es sollten möglichst viele ökologische (nachwachsende) Baumaterialien zum Einsatz
kommen.
8. Das auf dem Dach anfallende Regenwasser kann zur Spülung der Toiletten und für die
Waschmaschine genutzt werden.
Bildquelle:
Simone Hess
1.
Wie schafft man das?
HAUSTECHNIK
Für die Heizung des Hauses sollten regenerative Energien genutzt werden. Je nach
Standort und Ausrichtung des Gebäudes können verschiedene Komponenten zum
Einsatz kommen:
Aktivitäten
für
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ARCHITEKTUR
MODUL 2
IM HAUS –
ENERGIEEFFIZIENTES
BAUEN
UND
WOHNEN
1. Bei einem Dach, welches sich nach Süden orientiert ist, sollten Solarkollektoren oder module auf das Dach. (Photovoltaik / Solarthermie).
2. Einsatz von Erdwärmpumpen.
3. Bei einem Gebäude, welches einen sehr hohen energetischen Standard erfüllt
(Passivhaus, Plus-Energiehaus), sollte eine Lüftungsanlage mit Erdwärmetauschern
eingesetzt werden, um fuer gute Luft zu sorgen und noch mehr Energie zu sparen.
4. Falls vorhanden, Einsatz von Wind oder Wasserkraft.
5. In Passiv- oder Effizienzhäusern (Null-Plusenergiehaus) ersetzen Lüftungssysteme
sogar die Heizung. Das funktioniert aber nur, wenn das Haus luftdicht ist, und daher keine
Wärme verliert. Auch Altbauten können luftdicht saniert werden.
2. Wie bleibt es innen schön warm?
Dämmung: Verschiedene Stoffe können verschieden gut Wärme halten. Dämmung ist wie im
Winter gut anziehen. Dämmung funktioniert so, dass viel eingeschlossene Luft sich nicht
bewegen kann und somit keine Wärme transportiert wird.
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Jugendliche
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MODUL 2
IM HAUS –
ENERGIEEFFIZIENTES
BAUEN
UND
WOHNEN
Das Haus ist dafür gut eingepackt
Wann will man es denn innen warm haben? Wenn es draußen kalt ist!
Wann will man es innen kalt haben? Wenn es außen heiß ist!
Also für beide Fälle braucht man etwas, das im Winter die Wärme nicht entweichen,
bzw. Im Sommer die Hitze nicht ins Haus lässt.
Arten der Wärmedämmung
Innendämmung, Außendämmung und Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk
Bildquelle:
www.umweltschutz-bw.de
Material der Wärmedämmung
Synthetische Dämmung wie Styropor
Vor und Nachteile: sehr gute Dämmfähigkeit Schimmel-Fäulnisresistent, gute
Wasserabweisung. Unverrottbar, Freisetzung giftiger Gase im Brandfall, hoher
Energieaufwand bei der Herstellung, nicht UV-beständig.
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IM HAUS –
ENERGIEEFFIZIENTES
BAUEN
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Mineralische Dämmung wie Glaswolle, Steinwolle
Vor-und Nachteile: Glaswolle, gute bis sehr gute Wärmedämmung , guter sommerlicher
Wärmeschutz, nicht brennbar, sehr guter Schallschutz, Glaswolle ist aus bis zu 70% Altglas,
resistent gegen Schimmelbefall, Ungeziefer und Fäulnis.
Natürliche Dämmung wie Zellulosefasern, Holzfaserdämmplatten, Kork, Schafwolle
Vor und Nachteile: Da aus nachwachsenden Rohstoffen, unproblematisch im Recycling.
Befriedigende bis gute Dämmfähigkeit. Derzeit noch relativ teuer. Bei tierischen Materialien
Befall durch Ungeziefer möglich.
Luftdichtigkeit: Außer einer guten Dämmung ist es
wichtig, dass das ganze Gebäude dicht gebaut ist. Mit
Folien und Klebebändern wird luftdicht gebaut, damit die
Wärme nicht durch Fugen oder an Anschlüssen zu
Fenster und Türen entweicht. Um zu testen wie dicht ein
Gebäude ist, wird ein Test gemacht. Dieser Test heißt
“Blower Door Test”.
Foto: Thomas Ott
EXPERIMENT 1 Sekundarstufe I: Dämmung und Dämmwirkung
Einleitung: Welcher Stoff dämmt wie gut?
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Material: 3 leere Gläser, 3 Eiswürfel pro Glas, Alufolie, einen Schal
Anleitung: In jedes Glas werden 3 Eiswürfel gegeben. Ein Glas bleibt
frei stehen, eines wird in Alufolie gewickelt und um ein Glas wird der
Schal gelegt, so dass es komplett eingepackt ist. Warte bis die
Eiswürfel im offenen Glas geschmolzen sind und sehe nach wie der
Stand bei den anderen beiden Gläsern ist.
Ergebnis:
1. Glas: ungehindert kann Wärme an die Eiswürfel
2. Alufolie: reflektiert die Sonnenstrahlen
3. Schal: dämmt gut da Luftporen im Stoff sind
Ziel: Unser Versuch hat gezeigt, dass man bei Häusern Energie sparen
kann. Wenn alle Menschen ihre Häuser isolieren würden, könnte man
mit dieser und weiteren Maßnahmen dem Klimawandel erfolgreich
entgegenwirken, weil eine gute Dämmung Heizenergie spart und an
heißen Tagen zusätzlich Klimaanlagen überflüssig macht.
Bildquelle:
Helga Schmadel / pixelio.de
EXPERIMENT 2 Sekundarstufe I: Glashaus
Einleitung: Es schwitzt, wer im Glashaus sitzt!
Material: 1 Thermometer, 2 kleine Becher, 1 kleine Schüssel aus Glas,
Wasser, Sonnenschein!
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Anleitung: Fülle zwei Becher gleich hoch mit Wasser und stelle sie in die
Sonne. Über den einen Becher stülpst du eine Glasschüssel. Nach einer
Stunde nimmst du die Schüssel weg, prüfst mit dem Finger das Wasser in
den beiden Bechern und misst mit einem Thermometer.
Ergebnis: Das Wasser unter der Glasschüssel ist wärmer. Sonnenlicht geht
durch Glas und verwandelt sich in Wärme. Ein Teil der Wärme bleibt unter
dem Glas gefangen.
Ziel: Du hast ein Glashaus gebaut und die Sonne zum Heizen genutzt.
Genauso arbeiten Gewächshäuser und Wintergärten. Sie fangen die
Wärme der Sonne ein und sparen Heizenergie
EXPERIMENT 3 für Sekundarstufe I: Wärmespeicherhaus
Einleitung: Für dieses Experiment werden zwei so genannte
Nur-Dach-Häuser aus Pappe gebastelt.
Material: Fotokarton, Lineal, Bleistift, Kleber, Schere,
Luftpolsterfolie (Verpackungsmaterial)
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Anleitung: Zeichne 2 Mal, den angegebenen Maßen
entsprechend, eine Vorlage auf den Fotokarton auf. Die NurDach-Häuser sollten 20 cm lang, 15 cm breit und 16 cm hoch
werden. Eines der beiden Häuser kleidet man innen mit einer
dünnen Schicht Luftpolster aus. Das andere bleibt
unbehandelt. In die Stirnseite schneidet man einen Schlitz,
durch den man einen Thermometer stecken kann, um die
Temperatur im Gebäude außen ablesen zu können. Die
Gebäude erhalten nun eine Warmwasserheizung. Dazu füllt
man die gleiche Menge warmes Wasser in zwei
Schraubverschlussgläser, stellt diese in die Häuser und steckt
das Thermometer in den Schlitz in der Wand.
Ergebnis: Nun kann man beobachten wie sich die Wärme in
den verschiedenen Gebäuden hält und verändert. Längerer
Anstieg der Temperatur im „gedämmten“ Haus. Langsamerer
Abstieg der Temperatur im „ gedämmten“ Haus.
Ziel: Veranschaulichung der Wirkung von Wärmeisolierung
durch eingeschlossene Luftschichten.
Bildquelle:
Simone Hess
EXPERIMENT 3 für Sekundarstufe I: Wärmespeicherhaus
Schneidevorlage
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3. Wie können regenerative Energien beim Bauen und Wohnen zum Einsatz
kommen?
Wie kann ein Haus mit Hilfe der Sonne sogar mehr
Energie erzeugen, als es selbst für Heizung, Licht und
Elektrogeräte braucht?
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ÜBUNG 1 für Sekundarstufe I: Sonnenheizung
Einleitung: Sonnenschirme aus Alufolie an den Fingern
lassen, mit Hilfe der Sonne, die Finger warm werden.
Material: Ein Karton als Vorlage, Zirkel, Lineal, Bleistift ,
Folienstift, Alufolie, Klebeband
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Anleitung: Zeichne mit dem Zirkel auf dem Karton eine
Vorlage auf. Einen großen Kreis mit ca.12 cm
Durchmesser und einen kleinen Kreis mit ca. 3 cm
Durchmesser, schneide die Vorlagen so aus, dass ein Ring
entsteht. Lege die Vorlage auf die Alufolie und zeichne die
Umrisse auf und schneide das Ganze aus. Jetzt wird die
Alufolie zu einem Trichter zusammengewickelt und auf die
Finger gesteckt. Richte deine Finger der Sonne entgegen.
Ergebnis: Die Sonnenstrahlen werden auf der Alufolie
reflektiert und dadurch gebündelt und die Finger
aufgeheizt.
Ziel: Das Prinzip der Bündelung von Sonnenenergie
zeigen und die Kraft der Sonne spüren.
Bildquelle:
Simone Hess
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Wärmepumpe
In der Außenluft und in der Erde enthaltene Wärmeenergie durch
Sonnenstrahlung eignet sich, über Wärmepumpen und Wärmetauscher, zur
Gebäudeheizung sowie zur Trinkwassererwärmung.
Die Wärme wird meist dem Erdreich oder der Umgebungsluft entzogen und an
das Heizungssystem des Hauses abgegeben. Für die Erdwärmepumpe werden
Bohrungen ins Erdreich gemacht oder Erdkollektoren horizontal in 1-2 Meter Tiefe
verlegt (Fläche ca. 1-1,5 fach der Wohnfläche). Für die Luftwärmepumpe kann die
Umgebungsluft als Medium genutzt werden. Für den Antrieb der Wärmepumpe ist
Fremdenergie (Strom) notwendig. Dieser kann selbst durch Photovoltaik auf dem
Dach produziert werden.
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Wärmetauscher
Passivhäuser und Effizienzhäuser brauchen besonders wenig Energie, da sie neben der
guten Isolierung auch luftdicht sind, und so wenig Wärme verlieren. Für eine gesunde
Innenluft brauchen sie daher aber eine mechanische Lüftungsanlage. Die spart
zusätzlich Energie, da sie mit einem Wärmetauscher verbunden ist. Kalte Frischluft
kommt dabei über ein Rohr von draußen. Sie strömt im Wärmetauscher an der warmen
Fortluft die von innen kommt vorbei und wird dadurch angewärmt, so geht die in der
alten Luft vorhandene Restwärme nicht verloren sondern wird wiederverwendet. Wenn
man zusätzlich die Erdwärme nutzen will, führt man die Zuluft durch einen Kanal im
Erdreich, der im Winter die Wärme, im Sommer die Kühle der Erde auf die wärmere
Aussenluft übeträgt, ins Haus.
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Zuluft
+16°C
Fortluft
+8°C
Abluft
+21°C
Außenluft
-3°C
4. Was ist ein Sonnenhaus? Niedrigenergiehaus/ Passivhaus/ Plus-Energiehaus
Die verschiedenen Energiestandards von Häusern werden durch die verschiedenen
Bezeichnungen formuliert.
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ENERGIEEFFIZIENTES
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Niedrigenergiehaus, 3-Liter-Haus, Passivhaus und Nullenergie-Haus sind also alles
Energiesparhäuser. Nur mit dem Unterschied, dass diese Bezeichnungen Baukonzepte sind, für
die ganz klare Grundlagen gelten. Genaue Messwerte für den Energieverbrauch von Heizwärme
und Warmwasser und genaue technische Anforderungen für Dämmung und Fenster, Lüftung
und Kühlung müssen erfüllt sein, um an das eigene Haus eines der Labels anbringen zu dürfen.
Niedrigenergiehaus: Der Heizwärmebedarf von Niedrigenergiehäusern darf höchstens 70
Kilowattstunden betragen, oder umgerechnet sieben Liter Heizöl oder sieben Kubikmeter Erdgas
pro Quadratmeter und Jahr Primärenergie verbrauchen.
Passivhaus: Unter einem Passivhaus wird ein Gebäude verstanden, dass wegen seiner guten
Wärmedämmung sowohl im Winter keine klassische Heizung, als auch im Sommer keine
Klimaanlage braucht und insgesamt nicht mehr als 15 kWh pro m2 und Jahr an Heizenergie oder
Kühlenergie benötigt. Die Häuser werden "passiv" genannt, weil der Wärmebedarf überwiegend
aus "passiven" Quellen wie Sonneneinstrahlung, Abwärme von Personen und technischen
Geräten gedeckt wird. Die Wärme wird in der Regel über eine Lüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung im Haus verteilt. Der sehr geringe Bedarf an Wärme erlaubt im
mitteleuropäischen Klima die Beheizung ausschließlich über die Lüftungsanlage, mit einer
kleinen Nachheizung, die in etwa einem Fön entspricht, für extrem kalte Tage. Es ist auch
möglich durch Sanierung den Passivhausstandard zu erreichen.
Plus-Energie-Haus
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Ein Solarhaus, wie das Gebäude für den Solar Decathlon von 2007, ist ein Gebäude welches:
1. Die Sonne als Energiequelle nutzt.
Es fängt viel Sonne ein, denn wenn viel Sonne im Haus ist, entsteht Wärme.
2. Die Energie gut im Inneren hält.
Durch gute Dämmung, Dichtung und 3-fach bzw. 4-fach verglaste Fenster.
3. Sogar mehr Energie als für das Gebäude selbst notwendig, mit Hilfe der Sonne, produziert.
Bei dem Gebäude von Solar Decathlon 2007 sind es 50 kWh/qm mehr pro Jahr als es
verbraucht.
4. Bei der Heizung handelt es sich um eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Bei
dem so genannten Wärmetauscher wird die noch warme Abluft an der kalten Frischluft
vorbeigeführt und erwärmt somit die Frischluft. Ansonsten reicht die Abwärme von Kochen
Elektrogeräten und den Menschen im Haus.
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Bildquelle:
SD 09, Leon Schmidt
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5. Was ist der Solar Decathlon?
Der Solar Decathlon ist ein internationaler Wettbewerb, in dem 20 Universitäten aus der ganzen
Welt gegeneinander antreten. Die teilnehmenden Teams entwickeln und bauen allein von der
Sonne betriebene Häuser für jeweils 2 Personen.
Die solarbetriebenen und nachhaltigen Häuser mit innovativer Gebäudetechnik werden in einer
Bauausstellung in Washington D.C. aufgebaut und dort in 10 Disziplinen eine Woche lang
miteinander verglichen, getestet und bewertet. Das beste Haus gewinnt dann. Der Wettbewerb
findet seit 2010 auch in Europa statt, dort heißt er Solar Decathlon Europe.
Weitere Informationen unter www.solardecathlon.org bzw. www.sdeurope.org
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ENERGIEEFFIZIENTES
BAUEN
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Der Solar Decathlon 2009, Bauaustellung auf der National Mall in
Washington D.C. Foto: Stefano Paltera/U.S. Department of Energy Solar
Decathlon
Im Rahmen des EU-Projektes 10ACTION wurden Formate entwickelt, um Kindern und
Jugendlichen die Inhalte und Ziele des Wettbewerbs Solar Decathlon Europe zu vermitteln. Es
soll über energieeffizientes und nachhaltiges Bauen informiert werden und das Bewusstsein für
den Umgang mit Energie geschärft werden. Vorstellbar ist eine interdisziplinäre Einbindung des
Wettbewerbs in eine Projektwoche, als auch in den Kunst-und Werkunterricht.
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ENERGIEEFFIZIENTES
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Solar Design Wettbewerb für Sekundarstufe I und II
Einleitung: Diese Übung kann auch als Wettbewerb im Rahmen von10ACTION
durchgeführt werden. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.10action.com
und im Solar Design Wettbewerb Manual.
Material: Modellgrundplatte A3 aus Karton, Modellbaumaterial wie Pappe, farbige
Tonpapiere, Schnüre… Naturmaterialien wie Stöcke, Blätter,… Kleber (Weißleim),
Schere/ Cutter je nach Alter.
Anleitung: Die teilnehmenden Schüler sollen auf Modelle oder Bausteine aus natürlichen
und nachhaltigen Materialien bauen und Ideen für das Haus der Zukunft entwickeln. Die
einzureichende Unterlagen können variieren von Modellen, Plänen und Zeichnungen,
Collagen bis hin zu Filmen.
Ziel: Sensibilisierung für Rohstoffe und den Gebrauch von nachhaltigen Materialien in
der Architektur als auch die „ästhetische“ Einbindung und Verwendung von
Solarenergie. Heranführung an das Thema „Erneuerbare Energie“ über den kreativen
Bildquelle:
Ansatz.
Simone Hess
Solar Photo Wettbewerb für Sekundarstufe I und II
Einleitung:
Diese Übung kann auch als Wettbewerb im Rahmen der 10ACTION durchgeführt werden.
Weiterführende Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter www.10action.com und
im Solar Photo Wettbewerb Manual.
Material: Fotoapparat
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ENERGIEEFFIZIENTES
BAUEN
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Anleitung: Die Schüler sollen Fotos von Dingen machen, die die natürlichen und
erneuerbaren Ressourcen im täglichen Leben aufzeigen. Es können Vorher-Nachher-Bilder
von bestimmten Orten, die die Veränderung zeigen, ebenso eingereicht werden, wie kleine
Bilderserien von max. 3 Abbildungen, die einen Prozess dokumentieren.
Ziel: Sensibilisierung für natürliche und erneuerbare Ressourcen und die spielerische
Heranführung an das Thema „Erneuerbare Energie“ über den kreativen Ansatz. Langfristig
soll sich eine Verhaltensänderung betreffend der Energienutzung und des CO2–Ausstoßes
einstellen.
6. Was ist eigentlich ein Energieausweis und eine Vor-Ort-Energieberatung?
Die meisten Autofahrer wissen in etwa, wie viel Benzin ihr Fahrzeug im Durchschnitt
verbraucht. Zur energetischen Qualität von Gebäuden existieren allerdings häufig keine
objektiven Angaben. Und das, obwohl ein Großteil des Energiebedarfs in Deutschland für das
Heizen und die Warmwasseraufbereitung in Haushalten aufgewendet wird.
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Energieausweis
- Der Energieausweis dokumentiert die energetische
Qualität des Gebäudes und die Effektivität der
Heizungsanlage.
- Der Energieausweis zeigt den Energiebedarf des
Gebäudes, die CO2-Emission und beschreibt
Modernisierungsempfehlungen.
- Der Energieausweis wird von einem Energieberater
erstellt.
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ENERGIEEFFIZIENTES
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Vor-Ort-Energieberatung
Der Eigentümer eines Hauses möchte sein Haus sanieren, weil er zu viel
Energie verbraucht. Das ist ihm auf die Dauer zu teuer und außerdem ist es
nicht allzu gemütlich in seinem Haus weil es hier und da zieht. Er weiß aber
noch nicht genau, wodurch sein Energieverbrauch so hoch ist. Deshalb lässt
er einen Energieberater kommen der einen Energiecheck macht. Wo sind die
Schwachstellen des Gebäudes und in welchem Zustand ist die vorhandenen
Heizungsanlage? Der Energieberater untersucht alles ganz genau und macht
dem Eigentümer Vorschläge, wie er sein Haus sanieren kann und was eine
Sanierung kostet. Außerdem rechnet er aus, was der Eigentümer zukünftig an
Energie sparen kann, wenn er das Haus energetisch saniert.
7. Was ist eigentlich mit den vielen bereits bestehenden
Gebäuden?
Gebäude sind sehr langlebig. Zwei Drittel der im Jahr 2040
bewohnten Häuser stehen schon heute. Früher wurde oft nicht
energiesparend gebaut, da der Energieverbrauch von Gebäuden
kein Thema war.
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ENERGIEEFFIZIENTES
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Wie sehr friert ein Haus oder eine Wohnung?
- Der persönlicher Energieverbrauch lässt sich ganz einfach
an der Rechnung des Energieversorgers ablesen.
- Die Wärmeverluste teilen sich folgendermaßen auf:
Außenwände 20-25%
Dach 15-20%
Fenster 20-25%
Fensterlüftung 10-20%
Boden 5-10%
Heizung 30-35%
- Wo die Schwachstellen eines Hauses sind kann man gut mit thermographischen
Fotoaufnahmen sehen.
Wärmebild
Rot bedeutet : Achtung hier geht
viel Wärme verloren.
Bildquelle:
Lutz Weidner
Bildquelle:
TU Darmstadt
ÜBUNG / SPIEL 2: Energiedetektive für Sekundarstufe I und II
Einleitung: Spiel über einen längeren Zeitraum
Material: Papier, Klemmbrett, Stift
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ENERGIEEFFIZIENTES
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Anleitung: 2 Energiedetektive pro Klasse werden gewählt. Es werden
Energiesparregeln vereinbart, die in der Klasse gut sichtbar aufgehängt
werden. Regelmäßige Treffen zur Berichterstattung (aktuelle
Verbrauchsentwicklung, Aktionen, Probleme) werden vereinbart.
Die Energiesparregeln dabei sind:
- während der Heizperiode auf Stoßlüftung achten
- in beheizten Räumen keine Fenster und Türen offen stehen lassen
- Einstellung der Thermostatventile der Heizung kontrollieren
- Beleuchtung nur bei Bedarf einschalten
- Schaltmöglichkeiten der Beleuchtung (z. B. Wand-/ Fensterseite)
nutzen
- Licht in den Pausen immer ausschalten
- Stand-by-Funktion bei Elektrogeräten im Klassenraum ausschalten
- Schäden melden (z. B. tropfender Wasserhahn)
- Energiefragen überlegen wie: Wer ist heute mit dem Fahrrad oder
öffentlichen Verkehrsmitteln in die Schule gekommen?
- Temperatur beobachten und gezielt regulieren
Wenn die durchschnittliche Raumtemperatur um nur 1°C gesenkt wird,
werden rund 6 % Heizenergie –und damit natürlich Kosten und CO2Emissionen eingespart.
Ziel: Die Energiedetektive übernehmen Verantwortung für das
Energiesparen in der Klasse. Energiedetektive sind Ansprechpartner für
ihre Klassenkameraden und den Energiebeauftragten des Kollegiums
bzw. den Hausmeister.
Bildquelle v.o.n.u:
Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Natalie Hajduk
Überleitung zu Modul 3
Im Haus und in der Stadt - Energieeffizientes Bauen und Wohnen
Bevor es mit Teil 3 weitergeht, ist zu begreifen, dass bevor die Einsparpotentiale
auf Stadtebene angegangen werden, die einzelnen Gebäude und Häuser
energieeffizient gebaut bzw. saniert werden müssen, um nachhaltig in einem
Verbund zu funktionieren.
Aktivitäten
für
Jugendliche
Hier die 10 Bausteine des energieeffizienten Bauens:
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MODUL 2
IM HAUS –
ENERGIEEFFIZIENTES
BAUEN
UND
WOHNEN
Bildquelle:
TU Darmstadt