Vortrag 1 und 4 - Blog der Suchthilfe Aachen

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Transcript Vortrag 1 und 4 - Blog der Suchthilfe Aachen

Suchthilfe Aachen, Yvonne Michel, Hermannstr. 14, 52062 Aachen, Tel.: 0241/41356130, [email protected]
Hilfe, mein Kind nimmt Drogen!
Hilfe, meine Eltern sind süchtig! –
Sucht hat immer eine Geschichte
24.11.2011
Suchthilfe Aachen, Yvonne Michel, Hermannstr. 14, 52062 Aachen, Tel.: 0241/41356130, [email protected]
Inhalt
1. Vorstellung der Suchthilfe Aachen
2. Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen – aktuelle Trends und
Tendenzen
3. Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen und die Folgen für die
Familie
4. Suchtkranke Eltern und die Folgen für die Kinder
5. Zum Umgang mit suchtkranken Menschen
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Ich habe schon mal etwas von der Suchthilfe Aachen gehört.
Zur Suchthilfe Aachen gehen Menschen, die selbst ein Problem mit
Sucht und/oder Drogen haben und sich helfen lassen wollen.
Die Mitarbeiter der Suchthilfe Aachen dürfen sich mit Behörden
über das, was Klienten ihnen sagen, austauschen.
Die Angebote der Suchthilfe Aachen sind kostenlos.
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1. Vorstellung der Suchthilfe Aachen
Suchtberatung, Fachstelle für Suchtprävention
Hermannstr. 14
• Beratung und Behandlung bei Alkohol, Medikamenten, Glücksspiel und Essstörungen
• Motivationsgruppen, Angehörigengruppe, MPUGruppe
• Ambulante Therapie
• Suchtprävention
• Geschäftsführung
• Kontakt: 0241/41356128
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Jugend- und Drogenberatung
Herzogstr. 4
• Jugendberatung und Elterncoaching
• Beratung und Behandlung bei illegalen Drogen
• Psychosoziale Begleitung bei Substitution
• „Cannabisgruppe“
• Motivationsgruppe, Ambulante Therapie
• Kontakt: 0241/980920
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Projekt „Feuervogel“
Heinrichsallee 33
• soziale Gruppenarbeit für Kinder
aus suchtbelasteten Familien
• Erziehungsberatung für deren Eltern
• Beratung und Fortbildung für Multiplikatoren
• Kontakt: 0241/41360840
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Grundversorgung Schwerstabhängiger
Kaiserplatz 15-18
• Kontakt-Café
• Drogenkonsumraum
• medizinische Ambulanz
• Streetwork
• Projektarbeit
• Kontakt: 0241/9809103
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Das größte Problem unter Jugendlichen in Bezug auf das Thema
Sucht, sind die illegalen Drogen.
Jugendliche aus sozial schwachen Familien konsumieren häufiger
oder eher.
Als Kontaktperson von Jugendlichen sollte man immer auf dem
aktuellen Stand sein.
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2. Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen – Trends und
Tendenzen
•
14,2 % der 12-17-jährigen Jungen und 11,5 % der Mädchen rauchen
•
Anteil der Nieraucher steigt auf 68,1% (so hoch wie in keiner Studie
seit den 70ern)
•
38,2 % der 18-25-Jährigen raucht
•
Rauchverhalten ist eng verbunden mit dem Bildungsniveau: je
niedriger, desto höher die Raucherquote (1)
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•
39 % der Befragten haben jemals Shisha geraucht
•
davon 12,2 % mind. einmal im letzten Monat (2)
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•
elektronische Zigarette (3) ohne Tabak: Kartuschen mit Nikotin und
Aromen werden verdampft und geraucht.
•
stammen hauptsächlich aus Fernost = keine Qualitäts- und
Sicherheitsstandards
•
sind nicht als Tabakprodukt gekennzeichnet und fallen somit nicht unter
das Jugendschutzgesetz
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• Alkohol (4) ist die am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz unter
Jugendlichen.
• 12,9 % der 12-17-Jährigen trinken wöchentlich (mehr Jungs als
Mädchen)
•
Gymnasiasten trinken häufiger als
Schüler anderer Schulformen,
Azubis, Erwerbstätige oder
Arbeitslose in diesem Alter.
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• riskantes Konsummuster: Trinkverhalten, das sich negativ auf
gesundheitliche und soziale Entwicklung auswirkt.
• Für Erwachsene: 24-60g reinen Alkohol/Tag bei Männern, 12-40g bei
Frauen (1 Bier 0,25l oder 1 Wein 0,1l oder 1 Schnaps = 12g Alkohol)
• Jeder 7. männliche und jede 12. weibliche Jugendliche zwischen 16
und 17 Jahren trinken pro Tag eine Alkoholmenge, die selbst für
Erwachsene riskant wäre.
• Jeder 5. männliche und jede 10. weibliche junge Erwachsene zwischen
18 und 25 Jahren trinken gesundheitlich riskant.
• 20,4 % der Jungen/ 12,8 % der Mädchen sowie
• 48,5 % der jungen Männer/ 25,9 % der jungen Frauen tranken im
letzten Monat bei einer Gelegenheit 5 alk. Getränke oder mehr
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Erstmalig wurde nach Gründen gefragt:
• Erleichterung der sozialen Kontakte und Aufbesserung der Stimmung
• Mehr als die Hälfte erwarten, dass sie lockerer, lustiger und ausgelassener werden,
• besser auf andere zugehen können,
• und nicht mehr so schüchtern sind.
• 33,3% (46%) nutzen Alkohol, um ihr Selbstvertrauen zu steigern.
• Weniger häufiger wird genannt: Spannungsreduktion, Sorgen vergessen, abschalten können.
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• 7,4 % der 12-17-Jährigen und 35% der 18-25-Jährigen hat 2010
mind. 1 x Cannabis probiert (5)
• 12-Monats-Prävalenz: 5 % der 12-17-Jährigen; 12,7 % der 18-25Jährigen
• 0,6 % der Jüngeren und 3,2 % der Älteren haben 10 mal oder mehr
im letzten Jahr gekifft
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•
Research Chemicals (6) = neue synthetische Drogen, die
herkömmlichen wie Cannabis oder Amphetaminen ähneln, aber (noch)
nicht im Betäubungsmittelgesetz stehen
•
werden z.B. als „legal highs“ in Form von Duftsäckchen, Raumduft,
Räucherware, Dünger angeboten
•
z.B.: legale Kräuterdrogen mit künstlichem Cannabis besprüht oder
Mephedron als Badesalz deklariert
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Wenn man will, schafft man es auch, von der Sucht los zu kommen.
Klienten, die nichts verändern wollen, fordern mich besonders
heraus.
Ich bin im Kontakt mit meinen Klienten erfolgreich.
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3. Zum Umgang mit konsumierenden Menschen
•
Sucht „passiert“ nicht von heute auf morgen, sondern hat immer eine
Geschichte, die meist bereits in der Kindheit beginnt.
•
Sucht beginnt nicht mit der Einnahme einer Substanz und endet nicht
mit deren Absetzen.
•
Sucht ist eine Verhaltensweise, für deren Veränderung man motiviert
sein muss.
•
Motivation setzt sich zusammen aus ‚Wichtigkeit‘ und ‚Zuversicht‘.
•
Veränderung ist ein Prozess.
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transtheoretisches Modell (TTM) nach Prochaska und DiClemente
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Absichtslosigkeit („nie“):
•
Kein/kaum Interesse, das Verhalten in naher Zukunft zu verändern
•
Reden oder Nachdenken über Verhalten wird vermieden
Absichtsbildung („irgendwann“):
•
Veränderungsbereitschaft besteht, diese ist aber nicht eindeutig
•
Schwanken zwischen Vor- und Nachteile des Konsums/der
Änderung
•
Gegenüber ist aber empfänglicher für Einflüsse von außen
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Vorbereitung („bald“):
•
klare Entscheidung für Veränderung in nächster Zukunft
•
erste Schritte Richtung Veränderung, konkrete Planung
Aktion („jetzt“):
•
konkrete, von außen sichtbare Veränderungen
•
Veränderung wird ausprobiert und mind. 1 Tag durchgehalten
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Aufrechterhaltung („für immer“):
•
Veränderung wird über längeren Zeitraum durchgehalten (ca. 6 Mo.)
Rückschritt:
•
Das lineare Durchlaufen der Stadien ist eher Ausnahme.
•
Rückfall wird nicht als Misserfolg gewertet, muss nicht Abbruch der
Veränderung bedeuten.
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Es heißt, jeder Mensch sollte sich jeden Tag mindestens
eine halbe Stunde bewegen.
Finden Sie im Gespräch mit Ihrem Sitznachbarn heraus,
in welcher Phase Sie sich im Hinblick auf dieses
„Gebot“ befinden!
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Ziele:
•
Veränderungsbereitschaft bei den Klienten entdecken
•
Durch Gespräche den Klienten unterstützen, sich mit dem riskanten
Konsum auseinanderzusetzen.
•
Veränderungsbereitschaft entwickeln und passend in jeder Phase
intervenieren.
Absichtslosigkeit:
•
kleine Anstöße und kurze Gespräche sind wirksamer
Absichtsbildung:
•
Vor- und Nachteile in den Blick nehmen; Vorteile nicht unterschätzen
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Vorbereitung:
•
realistische Ziele klären, Alternativen aufzeigen, begleiten
Aktion:
•
Umgang mit neuer Situation thematisieren, Rückfallprophylaxe
Aufrechterhaltung:
•
Hilfestellung zur Beibehaltung geben (nachfragen, für Erreichtes loben,
mögliche Schwierigkeiten thematisieren…)
Rückschritt:
•
Misserfolgserfahrung konstruktiv nutzen, Gründer erörtern und mit
Verbesserungen zur neuen Veränderung ermuntern
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•
Als besonders hilfreich und erfolgreich haben sich die Prinzipien der
motivierenden Gesprächsführung nach Miller/Rollnick erwiesen(7) :
1. Empathie (aktives zu hören, offene Fragen stellen, loben, Vor- und
Nachteile akzeptieren und integrieren)
2. Diskrepanzen entwickeln
3. Beweisführung und Konfrontation vermeiden
4. Widerstand aufnehmen
5. Selbstwirksamkeit stärken (Eigenverantwortung betonen, Rückmeldung und Ratschläge geben, Sorgen benennen, Alternativen
aufzeigen)
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Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit !
www.suchthilfe-aachen.de
blog.suchthilfe-aachen.de
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Quellen und weiterführende Infos:
(1): Drogenaffinitätsstudie 2010, Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung
(2): Drogenaffinitätsstudie 2008, BZgA
(3): http://www.ginko-stiftung.de/regional/Downloads.aspx
(4): Drogenaffinitätsstudie 2010, BZgA
(5): Drogenaffinitätsstudie 2010, BZgA
(6): http://mindzone.info/drogen/research-chemicals/ oder
http://www.drugcom.de/
(7): http://www.move-trainings.de/