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5. Internationaler Hamburger Sport-Kongress des VTF
IST DER SPORT MORGEN NOCH
LEIBHAFTIG?
Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke
Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation
Hamburg, 07.11.2010
Hamburg, 07.11.2010
Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke I 1
Standortbestimmung in der Bewegung: Der historische Blick
Der Sport befindet sich in Bewegung, offensichtlich geprägt von epochalen
gesellschaftlichen Umbrüchen. Sie sind letztlich in der Technikentwicklung zu suchen,
die Arbeit, Kultur, Freizeit und soziale Kommunikation prägen. Derartige Impulse
wurden in der Geschichte gesetzt durch die Erfindung des Rades, der Dampfmaschine,
der chemischen Düngung. In der Kommunikation war es die Schrift, die Druckkunst,
das Telefon, das Fernsehen.
Heute bewirkt das Internet und die rasante Entwicklung der Informationstechnologie
einen umfassenden Umbruch in fast allen Lebensbereichen. Mit ihm hat sich das seit
dem Beginn des 19. Jahrhunderts formulierte Leibverständnis des modernen Sports
(die selbstbewußte, aktive Gestaltung der eigenen Körperlichkeit unter personaler
Anleitung) und seiner Organisationen grundlegend geändert.
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Gliederung

Wandel im Sport: Demografie und Internet

Aktuelle Beispiele für informationstechnologische Einflüsse im Sport

Zukunftsszenarien: Das Handy als psychomotorische Steuerungsinstanz

Social networks statt Vereine ? Anthropologische Notizen

Vereine im Internet: Chancen in virtuellen Welten
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Säulen eines zukunftsfähigen Sportvereins:
Marketing oder technologische Steuerung der Informationen ?
Quelle: Heidtke (2010)
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Demographie und Informationstechnologiewas bewegt den Sport mehr?

Der demografische Wandel ist ein wichtiger Impuls für den Wandel in der
Angebotss- und Vereinsstruktur. Aber nicht der entscheidende.

Das Internet mit seinen Informationsmöglichkeiten und
Kommunikationsformen prägt heute unser Alltagsleben

Es verringert die körperliche Belastung in Arbeit, Transport, Haushalt und
Freizeit. Das hat auch Einfluss auf den demografischen Wandel

Es ermöglicht neue Formen der aktiven und passiven Unterhaltung

Sportliche Aktivität und Unterhaltung ist Kompensation der
“Entkörperlichung”, zugleich ist Sport selbst Teil der
informationstechnologischen Dynamik

Das Internet ist die treibende Kraft des 21. Jahrhunderts
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Wie uns das Internet verändert:
Das Internet verändert jeden Aspekt des Denkens von Menschen, die häufig
online sind: Ihre Wahrnehmung, ihre Aufmerksamkeit, ihr Gedächtnis, ihre
räumliche Orientierung, ihre Sprache, ihr Vorstellungsvermögen, ihre
Kreativität, ihre Problemlösungsfähigkeit, ihre Urteilsfähigkeit und ihre
Entscheidungsfindungsprozesse.
Google mail strukturiert meine Aufmerksamkeit, Wikipedia ist mein
verlängertes Gedächtnis. Ein Online-Kalender beeinflußt, wie ich mein
Leben verändere, Google map, wie ich mich durch die Stadt bewege,
Facebook bereichert, indem ich die Überzeugungen und Wünsche anderer
besser verstehe.
Die revolutionärste Veränderung betrifft die Art und Weise, wie ich urteile
und Entscheidungen treffe.
Geoffrey Miller, Evolutionsbiologe, University of New Mexico 2010
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Digitale Welten
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Der qualitative Sprung: Web 2.0 und Social Media
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
Mit den world wide web – Weiterentwicklungen, heute als Social Media
zusammengefasst, entsteht die Möglichkeit, mit bis dahin unbekannten Personen in
einen direkten und komplexen, auch intimen Austausch zu treten, ohne ihnen
leibhaftig zu begegnen.
Facebook, You Tube u.a. sind Netzwerke, die einen solchen interaktiven austausch
ermöglichen. Sie erleichtern und beschleunigen den Austausch wie die Erweiterung
von Erfahrungen und Wissensbeständen ohne gemeinsame Erfahrungen und
Lernprozesse. Ihre Aneignung erfolgt zunehmend selbstorganisiert.
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Fortschritt der Kommunikationstechnologien

Arbeits- und Ausbildungsplätze mit Computernutzung nehmen zu

E-Shopping soll in Kürze mehr als die Hälfte der Umsätze überschreiten

Das multifunktionelle Handy wird jederzeit verfügbares zentrales
Steuerungsinstrument

TV- Unterhaltung wird individueller, die Eventisierung bei den Sendern nimmt zu

E-Games inkl. Mobile Games haben die höchsten Zuwachsraten in allen
Altersgruppen

Social Networks steigen rasant an; innerhalb von 3 Jahren über 420 mio !!!

Dauer der Tageszeit vor dem PC übersteigt TV-Konsum und Freizeitaktivität

Präferenz bei 18-25jährigen für I-Phone statt Auto
= Mobilität, Flexibilität und Geschwindigkeit bei der Informationsbearbeitung
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IT durchdringt den Sport - Beispiele
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Joggen mit elektr. Meßstationen = Selbstregulation
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Radfahrergruppe über Facebook = Selbstorganisation
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FIFA-eGames = Virtuelle Spiellust
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Elektr. Wettumsätze bei der WM 2010: Mehr als Stadionkosten
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WOK-Olympiade: Trivialisierung der Sportveranstaltungen
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Sportarenen werden zu Elektronikfestungen
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Modernes Stadion mit Video Cube
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Chip im Ball
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Handy-TV
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Was es vor 10 Jahren in den Stadien noch nicht gab:
Elektronisches Ticketing
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El. Verkehrssteuerung
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Videoüberwachung
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El. Einlasskontrolle
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El. Zahlung beim Catering
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Videowalls, Cubes
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El. Banden
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Schiris mit Head-Sets
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Screens in den Logen
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Zuschauer mit Handy-TV etc.etc.
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Zukunftsszenarien für den IT-Sport
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Elektronische Trainingssteuerung (Laktat, Muskeltonus)
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Sportaktivität vor dem TV-PC mit Bewegungscontroller
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Reproduktionstechnologien und Biomedikalisierung

Zuschauervotings bei Sportveranstaltungen
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Virtualisierung der Stadien auf öffentlichen Plätzen
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Globale Kommunikationsmacht der Weltsportverbände
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Nationale und Weltmeisterschaften in E-Games

etc.etc.
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WO BLEIBEN IN DER IT- ZUKUNFT DIE
TURN- UND SPORTVEREINE ?!?
ZWISCHEN GEGENMODELL, ANPASSUNG UND NISCHE IM IT-ZEITALTER
Die Vereine sind ein radikaldemokratisches Konzept des 19.Jahrhunderts.
Sie organisieren auf freiwilliger Basis körperliche und soziale Interessen.
Ihre soziale Kommunikation basiert auf direkter Sprache und gedrucktem Wort.
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Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke I 16
Ist die IT-Entwicklung rückholbar???
Einige anthropologische Einwände
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Curiositas, die überlebensnotwendige Neugier
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Homo Oeconomicus: Das Entlastungsprinzip
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Homo sociologicus: Das Gemeinschaftserlebnis
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Homo ludens: Spiel und Unterhaltung als kukturelle Konstante
Die Praxisprobe: Public Viewing als High-Tech- Gemeinschaftserlebnis
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Public Viewing
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Politik und Public Viewing
Hamburg, 07.11.2010
Quelle: http://www.stadionwelt.de
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Neue Dimensionen...400 qm-Screen in einem Stadion
ermöglichen mehr Informationen als der Blick aufs Spiel
Hamburg, 07.11.2010
Quelle: http://www.blissblog.de/images/1430.jpg
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Ansatzpunkte für IT-gesteuerte Dienstleistungen
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Angebotsänderungen an Mitglieder per SMS und HP

Elektronischer Newsletter statt Vereinszeitung

Interaktive Homepage mit Chatroom und Videos

Hometraining mit Online-Support durch Software

Elektr. ermittelter Gesundheitsstatus in Präventionskursen, Screenings

PC-Beratung am Infocounter, PC-Einführung für Ältere

Electronic cash für Vereinsheim, am Counter u.a.

Zufriedenheitsanalysen mit Onlinebefragungen

Vereinsmeisterschaften in E-Games
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Strukturqualität fördern
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IT-Support als Vereinsphilosophie ( Kenntnis, Konzepte, Kooperationen,Kontrolle)
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Vom Pressewart zum IT-Management (Kompetenzsammlung)
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Personalentwicklung: Rekrutierung und Fortbildung interessierter Kräfte
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offensive PC-Ausstattung für Mitarbeiter und Mitglieder

nachhaltige externe Partner; Sponsoringkonzepte (Händler, Provider)

Sporträume ausstatten mit individueller Zeit- und Trainingssteuerung

Kooperationen mit Schulen und Universitäten
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Strategisches Management
Der Verein als Marke, der nach innen und außen die
naheliegende Organisation darstellt, in der ITMöglichkeiten zur Trainings- und
Wettkampfoptimierung, zur sozialen Kommunikation
und zur Alltagsentlastung eingesetzt werden.
Hamburg, 07.11.2010
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VIELEN DANK FÜR DIE
AUFMERKSAMKEIT
ICH FREUE MICH AUF EINE ANREGENDE
LEIBHAFTIGE DISKUSSION
Hamburg, 07.11.2010
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