Robert Mumelter kennen gelernt. Drei Personen haben People First

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Transcript Robert Mumelter kennen gelernt. Drei Personen haben People First

2009 - 2010
Diplomarbeit
von Julia Ploner
in Zusammenarbeit mit der
People First Gruppe Südtirol
Selbstbestimmung
bei Menschen mit Lernschwierigkeiten
und
die Selbstvertretungsgruppe
People First
in Südtirol
Das Arbeitsteam!
Das Arbeitsteam hat
gemeinsam Fragen zu diesen Themen
entwickelt:
Fragen zur Selbstbestimmung von
Menschen mit Lernschwierigkeiten
und
Fragen zur Gruppe
People First Südtirol
Ich habe mit sieben Personen Interviews geführt
und
die Antworten auf die Fragen
möchte ich Euch jetzt vorstellen.
Woher kennst Du die Selbstvertretungsgruppe
People First?
Drei Personen haben People First durch Robert Mumelter
kennen gelernt.
Drei Personen haben People First durch die Lebenshilfe
Südtirol kennen gelernt.
Eine Person hat sich selbst über Selbstbestimmung
informiert und hat die People First Gruppe über die
Lebenshilfe kennen gelernt.
Robert Mumelter ist ein wichtiger Ansprechpartner
für die People First Gruppe.
Während der Interviews wird er oft erwähnt.
Die Befragten habe alle auch etwas
mit der Lebenshilfe Südtirol zu tun.
Wie lange bist du schon Mitglied von People First?
Vier Personen sind seit längerer Zeit oder seit der
Gründung von People First in Südtirol Mitglied.
Zwei Personen meinten, dass sie noch nicht so lange
Mitglied sind.
Eine Person hatte keine Ahnung, seit wann er/sie Mitglied
bei People First ist.
Was weißt Du über People First?
Alle Personen sind gut informiert.
People First ist da, um Probleme zu behandeln und zu besprechen.
People First ist eine 'Selbstständigkeitsgruppe'.
People First ist eine Selbstvertretungsgruppe, wo Menschen selber
entscheiden können was sie tun.
People First ist da, damit man selbstständiger wird.
Eine Person sagt, dass People First eigentlich eine Selbsthilfegruppe
ist, die ein politisches Ziel hat, um 'mehr an die Politik und an das
Ganze hinzukommen'. Er/sie meint aber, dass dies bei der Südtiroler
People First Gruppe leider nicht so ist.
Wie nimmst Du an der People First Gruppe teil?
Drei Personen arbeiten aktiv bei People First mit. Sie gehen
zu den verschiedenen Sitzungen und Klausurtagungen.
Drei Personen nehmen nicht an Veranstaltungen von
People First teil.
Eine Person arbeitete in der Vergangenheit aktiv für die
People First Gruppe.
Tust Du selber etwas für die Gruppe und was?
(zum Beispiel etwas organisieren, Vorschläge zu
einem Thema machen)
Drei Personen sind aktiv und machen Vorschläge.
Eine Person ist in gewissen Abständen aktiv und macht
Vorschläge.
Eine Person hat in der Vergangenheit aktiv teilgenommen und
Vorschläge gemacht.
Zwei Person nehmen nicht teil und machen keine Vorschläge.
Davon war eine Person SEHR erstaunt über die Frage ('Warum
soll ich etwas tun?')
Viele Personen meinen, People
First gehört zur Lebenshilfe.
Eine Selbstvertretungsgruppe
funktioniert nur, wenn man auch
selber etwas dafür tut.
Warum tust du nicht so viel für People First?
Die Personen arbeiten nicht mit weil,
- sie berufstätig sind und deshalb nicht viel Freizeit
haben
(sie haben außerdem nicht so viele Urlaubstage).
- sie in ihrer Freizeit schon viele andere Sachen machen
und deshalb keine Zeit haben.
- sie keine Lust haben und nicht motiviert sind.
- sie nicht wissen, dass ihre Mitarbeit wichtig ist.
Den Mitgliedern muss man erklären,
dass ihre Mitarbeit wichtig ist.
Hast Du Probleme, zu den Veranstaltungen von People
First zu kommen (Transport)?
Alle Personen haben kein eigenes Auto und fahren mit Bus, Bahn oder
Fahrdiensten.
Vier Personen haben Probleme mit dem Transport wegen der
Fahrpläne / Buslinien, vor allem am Abend und am
Wochenende
Zwei Personen haben keine Probleme mit dem Transport, weil
sie in und um Bozen wohnen.
Eine Person hat keine Probleme mit dem Transport, wenn die
Veranstaltungen tagsüber stattfinden.
außerdem wurde festgestellt, ...
- dass das Büro von People First sehr weit vom Stadtzentrum
entfernt liegt und nicht leicht zu erreichen ist.
- dass man im Transport sehr von den Eltern abhängig ist.
- dass die Veranstaltungen und Sitzungen tagsüber
stattfinden
sollen.
- dass es sehr kompliziert ist, mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln zu fahren (= Fahrpläne und mehrmaliges
Umsteigen).
- dass für Freizeitveranstaltungen keine Fahrdienste zur
Verfügung stehen.
Die Personen wünschen sich
einen Fahrdienst,
den man auf Anfrage
gegen Bezahlung
für die Freizeit buchen kann.
People First könnte sich für einen
solchen Fahrdienst einsetzen.
Ich bin der Meinung, dass ein solcher Fahrdienst zur
Unabhängigkeit von Menschen mit Lernschwierigkeiten
in Südtirol beitragen könnte.
Interessiert Dich das Informationsmaterial von
People First?
(zum Beispiel die Wahlbroschüre)
Zwei Personen finden die Unterlagen sehr gut.
Drei Personen finden die Unterlagen gut.
Zwei Personen finden die Unterlagen interessant, meinen
aber es sind zu viele Unterlagen.
Außerdem wurde festgestellt, wie wichtig die leichte Sprache ist.
Welche Angebote von People First hast Du genutzt?
(zum Beispiel Freizeitangebote, Kurse, Tagungen)
Vier Personen finden die Kurse wichtig, haben aber
nicht teilgenommen.
Eine Person ist am Freizeitangebot interessiert, hat
aber nicht teilgenommen.
Eine Person ist interessiert an den Kursen, hat aber
nicht teilgenommen.
Sprichst Du bei Problemen (zum Beispiel zu Selbstbestimmung)
mit der People First Gruppe?
Zwei Person besprechen Probleme auf jeden Fall mit People First (vor
allem mit Robert Mumelter).
Eine Person bespricht Probleme mit People First, aber klärt die
Probleme auch selber ab.
Eine Person bespricht Probleme mit People First, aber nicht immer.
Drei Personen besprechen die Probleme nur mit der Familie.
People First
=
Ansprechpartner bei Problemen
Darüber müssen die Mitglieder
informiert werden.
'Gemeinsam ist man stark'
Was hat sich in Deinem Leben durch People First geändert?
(zum Beispiel: Bist du jetzt selbstständiger? Hast Du etwas Neues
gelernt?)
Zwei Personen haben mehr Selbstbewusstsein gewonnen.
Eine Person hat mehr Freunde gewonnen und mehr über
Selbstbestimmung gelernt.
Zwei Personen haben nicht viel mit People First zu tun und können nicht
sagen, ob sich etwas geändert hat.
Zwei Personen konnten keine Antwort auf diese Fragen geben.
People First
macht stark!
Was wünscht Du Dir von der People First Gruppe?
Drei Personen wünschen sich, dass es auf jeden Fall mit People First
weitergeht, dass es mehr Sitzungen gibt, dass die Gruppe stärker wird und
somit mehr Einfluss auf die Politik hat.
Eine Person wünscht sich mehr Freizeitangebote.
Zwei Personen wünschen sich mehr Freizeitangebote und einen
Transportdienst für die Freizeit.
Eine Person wünscht sich mehr Veranstaltungen außerhalb der Arbeitszeit,
einen Transportdienst für die Freizeit und die Abtrennung von der Lebenshilfe.
Eine Person hat sich keine Gedanken darüber gemacht.
Was kann die People First Gruppe tun,
damit es mehr Mitglieder gibt?
Drei Personen meinen man muss mehr Werbung (Flugblätter &
Fernsehen) machen, mehr in die Außenbezirke gehen, mehr über
Selbstbestimmung weiterbilden.
Eine Person meint es braucht mehr Ansprechparnter von People
First (auch außerhalb von Bozen).
Eine Person meint die Menschen wären generell zu inaktiv.
Zwei Personen geben keine Antwort.
Wenn People First mehr
Menschen erreichen möchte,
muss die Gruppe durch Fachleute
und finanzielle Mittel
unterstützt werden.
Vielen Dank für die
Zusammenarbeit
und
alles Gute für die Zukunft!
Was weißt Du über Selbstbestimmung?
Wie wichtig ist Dir Selbstbestimmung?
Alle Interviewpartner/Innen geben mir auf die Frage eine klare
Antwort:
Es geht ihnen darum selbst Entscheidungen zu treffen.
Allen ist ihre Selbstbestimmung wichtig.
In welchen Bereichen wünscht Du Dir in Deinem Leben mehr
Selbstbestimmung?
Zwei Personen wünschen sich mehr Selbstbestimmung im Bereich
Arbeit.
Zwei Personen wünschen sich mehr Angebot an Wohnmöglichkeiten.
Eine Person wünscht sich mehr Transportmöglichkeiten.
Zwei Personen meinen, es ist alles in Ordnung und es gibt keine
Probleme.
Was können die Politiker/Innen mehr für Dich tun?
Folgende Wünsche haben die Personen an die Politik:
- dass People First weiterhin finanziert wird und auch in den neuen
Landessozialplan der Provinz Bozen Südtirol aufgenommen wird.
- bessere Busverbindungen und Transportmöglichkeiten schaffen.
- mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Lernschwierigkeiten in der
freien
Marktwirtschaft oder öffentlichen Betrieben anbieten.
- mehr Rücksicht auf Menschen mit Lernschwierigkeiten nehmen.
- dass bereits begonnene Projekte zur Ausbildung und
Eingliederung in
die Arbeitswelt weiterverfolgt werden und nicht wegen der
Finanzkrise
gestoppt werden.
Ist Deine Familie mit Deinen Entscheidungen und
Wünschen einverstanden? Nimmt man Dich ernst?
Vier Personen fühlen sich ernst genommen, ihre
Entscheidungen und Wünsche werden ernst genommen und
ihre Selbstbestimmung unterstützt.
Zwei Personen sind zufrieden.
Eine Person ist bereits sehr selbstbestimmt.
Wird in Deiner Einrichtung über Selbstbestimmung
gesprochen oder etwas dafür getan?
(Vorträge, Sitzungen)
Eine Person meint, Selbstbestimmung ist ein Thema und sie wird gefördert.
Vier Personen meinen, es wird nicht über Selbstbestimmung gesprochen,
fühlen sich aber trotzdem akzeptiert.
Eine Person meint, Selbstbestimmung ist kein Thema und diesbezügliche
Vorschläge werden auch nicht angenommen.
Eine Person meint es wird nicht über Selbstbestimmung gesprochen und
er/sie fühlt sich auch nicht akzeptiert.
Bist Du mit Deinem Unterstützer / deiner Unterstützerin
zufrieden? Oder möchtest Du mehr Freiheit?
Alle, außer einer Person, sind mit ihren Unterstützer/Innen,
Arbeitsbegleiter/Innen bzw. Chef/Innen zufrieden und fühlen
sich ernst genommen und akzeptiert.
Wo werden Menschen mit Lernschwierigkeiten
oder Du ausgeschlossen?
Zwei Personen fühlen sich nicht ausgeschlossen.
Zwei Personen meinen manchmal ja, manchmal
nein.
Eine Person fühlt sich nicht so akzeptiert.
Mit zwei Personen wurde die Fragen nicht
besprochen.
Arbeitssituation der Interviewpartner/Innen
Eine Person arbeitet in der freien Marktwirtschaft.
Zwei Personen arbeiten in öffentlichen Betrieben mit
Anvertrauungsvertrag auf Zeit (ca. 1 Jahr).
Drei Personen arbeiten in Werkstätten oder
Genossenschaften für Menschen mit Behinderung.
Eine Person ist zur Zeit nicht berufstätig, wird aber in
Zukunft in einer Werkstatt arbeiten (war vorher in einem
öffentlichen Betrieb angestellt).
Alle Interviewpartner/Innen sind mit ihren Arbeitsstellen
zufrieden, wünschen sich mehr Auswahl an Arbeitsplätzen
auf dem freien Arbeitsmarkt.
Gehalt, Bezahlung
Fünf Personen sind mit ihrem Gehalt zufrieden.
Eine Person findet, es könnte mehr sein.
Eine Person ist nicht zufrieden, findet sich aber damit ab.
Wohnsituation der Interviewpartner/Innen
Fünf Personen wohnen zu Hause und finden das in Ordnung. Davon
meinen zwei Personen, dass es schon mal interessant wäre, auf Probe in
eine Wohngemeinschaft ziehen.
Eine Person wohnt alleine und findet das gut.
Eine Person wohnt in einer Wohngemeinschaft und findet das in Ordnung.
***
Eine Person macht darauf aufmerksam, dass viele Trainingswohnungen
langfristig von Menschen mit Lernschwierigkeiten besetzt wären, die nicht
lernen könnten selbstständig zu wohnen.
Von 'unterstütztem Wohnen' hat nur eine Person gesprochen.
In Südtirol fehlt es also noch an entsprechenden Angeboten.