Personzentrierte Beratung
Download
Report
Transcript Personzentrierte Beratung
Beratungsstrategien
Dr. phil. Torsten Ziebertz
Copyright Dr. Ziebertz
1
Supervision (Definition)
„Super“ lat. = über, von oben
„Visio“ lat. = Sehen, Anblick, Erscheinung
„Unter dem Oberbegriff Supervision versteht
man Weiterbildungs-, Beratungs- und
Reflexionsverfahren für berufliche
Zusammenhänge. Das allgemeine Ziel der
Supervision ist es, die Arbeit der Ratsuchenden
(Supervisanden) zu verbessern. Damit sind
sowohl die Arbeitsergebnisse, als auch die
Arbeitsbeziehungen zu den Kollegen und
Kunden, wie auch organisatorische
Zusammenhänge gemeint“ (Belardi 2009, S.
15)
Copyright Dr. Ziebertz
2
Supervision
Einschränkungen: Bei der Supervision
geht es nicht um Psychotherapie oder
persönliche Beratung. In der deutschen
Supervision spielt Aufsicht, Kontrolle
eigentlich keine Rolle mehr.
Supervision hat drei Reflexionsebenen:
Klientenebene (Fallsupervision)
Mitarbeiterebene (Teamsupervision)
Organisationsebene (Organisationsberatung)
Copyright Dr. Ziebertz
3
Geschichte der Supervision
Die Geschichte der Supervision beginnt Ende
des 19. Jahrhunderts mit der Entwicklung von
zwei Berufen: Sozialarbeiter und
Psychotherapeuten.
Das erste Buch über Supervision: J. Brackett
(1903): Supervision and Education in Charity“
Supervision kam in den 1920er Jahren nach
Deutschland, als „Praxisbesprechung“ in der
Ausbildung von Fürsorgerinnen. In der
Ausbildung zum Psychoanalytiker gab es die
Kontrollanalyse.
Copyright Dr. Ziebertz
4
Geschichte der Supervision
Supervision nach heutigem Verständnis kam in
den 1960er Jahren von USA nach Deutschland,
und zwar als Supervision der „Casework“ des
Sozialarbeiters. Dabei spielten die
Erforschungen der psychoanalytischen Begriffe
„Projektion“ und „Übertragung“ eine große
Rolle.
Die Balint-Gruppe ist ursprünglich eine
Supervisionsgruppe für Ärzte, entwickelt von
dem Psychoanalytiker Michael Balint
In den 70er/80er Jahren Boom der Supervision
von Lehrern
Copyright Dr. Ziebertz
5
Geschichte der Supervision
Ab den 70er Jahren gab es an einigen
FH‘s und Uni‘s den Aufbaustudiengang
„Diplom-Supervision“
1989 wurde die Deutsche Gesellschaft
für Supervision (DGSv) gegründet
Seit 1982 gibt es die Fachzeitschrift
„Supervision“, seit 1983 „Forum
Supervision“
Copyright Dr. Ziebertz
6
Der Supervisionsmarkt
Im Bereich der freien Wohlfahrtspflege
verfügt Deutschland über ca. 80.000
Einrichtungen (Kindergärten, Heime,
Jugendhäuser, Beratungsstellen,
Jugendämter, Päd. Gruppen,
Familienhilfe usw.) mit etwa einer
Millionen hauptberuflicher Mitarbeiter.
In Deutschland leben etwa 2000
Personen überwiegend von Supervision.
Copyright Dr. Ziebertz
7
Supervision
Varianten der Supervision:
Interne Supervision (Supervisor ist
Mitarbeiter der Einrichtung)
Externe Supervision (Supervisor ist
Mitarbeiter der Einrichtung)
Funktionen von Supervision:
Teamprobleme bewältigen
Kommunikations- und Beziehungsprobleme
meistern
Selbstvergewisserung ermöglichen …
Copyright Dr. Ziebertz
8
Funktionen von Supervision
Krisen bewältigen
Burn-Out vermeiden
Überforderung
Zu hohe Ansprüche
Zu geringe Anerkennung
Zu wenig Ausgleich und/ oder Überbewertung der
Arbeit
Helfersyndrom abbauen
Mobbing verhindern
„Die mehr oder minder bewusste Beschädigung des
Ansehens oder der Persönlichkeit eines Mitarbeiters
mit dem direkten oder indirekten Ziel, dass dieser
den Arbeitsplatz verliert oder aufgibt“ (Belardi 2009,
S. 66)
Copyright Dr. Ziebertz
9
Funktionen von Supervision
Psychohygiene
Psychohygiene (mental health) meint
allgemein Maßnahmen zur Erhaltung
seelischer, geistiger und körperlicher
Gesundheit der Bevölkerung.
Zur Psychohygiene gehören Verbesserungen
der Arbeitsbedingungen, wechselseitige
Unterstützung, stabile Beziehungen im
privaten Bereich, Entlastung durch
Freizeitaktivitäten, Weiterbildung und
Supervision.
Copyright Dr. Ziebertz
10