Präsentation Edward Said und die Entdeckung des Orientalismus

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Edward Said und die
Entdeckung des Orientalismus
REFERENTEN
SAMANTHA HODGKISS – SABINE SCHROTH –
VIKTORIJA VERKHOGLYAD – NATALIA
RYAZHSKIKH – GORAN EKMESCIC
Übersicht
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
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10.
Brainstorming in der Gruppe
Bilder des Orients und Trailer „Lawrence von Arabien“
Definition, Geschichte und geographische Verortung
des „Orients“
Wer war Edward Said?
Kurzfilm „Edward Said – On Orientalism“
Zusammenfassung des Kurzfilms
Vorstellung des Textes „Edward Said – Der
orientalisierte Orient“
Die Rolle der Kultur im Imperalismus
Kritik am Konzept des Orientalismus von Edward Said
Wenn noch Zeit bleibt: Ein Blick auf die Kolonien
1. Brainstorming in der Gruppe
 Was fällt dir ein wenn du das Schlagwort „Orient“ hörst?

Auftrag: Bespreche deine Eindrücke in einer Gruppe zu vier
oder fünf Personen und stelle sie abschließend vor. Du hast
dazu 7 Minuten Zeit.
2. Bilder des Orients und Trailer „Lawrence von
Arabien“
 Auftrag: Prüfe ob deine Vorstellungen vom Orient, mit
den Bildern übereinstimmen die wir zeigen werden.
 Auftrag: Untersuche den Trailer „Lawrence von Arabien“
dahingehend wie die „Orientalen“ und wie Lawrence als
Vertreter der westlich-abendländischen Welt dargestellt
wird.
3. Definition, Geschichte und geographische
Verortung des „Orients“
 Orient (zu lat. oriens = „Osten“), später auch Morgen-
land genannt, ist dem Okzident (Abendland), der europäischen Weltgegend entgegengelegen. Der Begriff geht
zurück auf eine der vier von den Römern definierte
Weltgegenden (plaga orientalis).
 Orient wird meist weniger in einem politischen oder
geographischen, sondern eher in einem religiöskulturellen Sinne verwendet. Die Welt des Orients
inspirierte viele Schriftsteller, z. B. Goethes „Westöstlicher Diwan“ oder Hesses „Morgenlandfahrt“.
 Im Lauf der Geschichte hat das Bedeutungsspektrum
dieses Begriffs eine Wandlung erfahren. Während früher
die gesamte asiatische Welt, d. h. die arabischen Länder,
Iran, Indien und die heutige Volksrepublik China als
Orient galt, später dann nur die Länder Vorderasiens mit
Ägypten und die meisten islamischen Kulturen dazu
zählte, tendiert man heute im Sprachgebrauch dazu, den
Begriff auf den Nahen Osten und die arabisch-islamische
Welt – einschließlich der Türkei, Iran, Pakistan und
Nordafrika, aber ohne die islamischen Staaten
Südostasiens – zu beschränken.
 Im Orient befanden sich viele frühe Hochkulturen, wie
zum Beispiel die Sumerer im Zweistromland (Türkei,
Syrien, Irak) und das antike Perserreich. Alexander der
Große zog auf seinen Eroberungszügen durch
Vorderasien und gründete griechische Städte. Später
standen das Imperium Romanum und das Persische
Reich im kriegerischen Gegensatz.
 Missionare und Mönche verbreiteten das Christentum.
Nach dem Tode Mohammeds verbreiteten arabische
Heere und Händler den Islam, der die dortige
Gesellschaft stark beeinflusste.
 Im Ersten Weltkrieg wurden der Irak und der Iran von
britischen und amerikanischen Truppen besetzt. Beim
Kongress von Verona 1922 suchten die europäischen
Großmächte die sogenannte Orientalische Frage zu lösen.
1923 wurde das Osmanische Reich von neuen Staaten
abgelöst. Durch Erdölfunde wurden einige Staaten zu den
reichsten Ländern der Welt, zum Beispiel Saudi-Arabien,
Kuwait und Bahrain.
 Seit den 1970er Jahren hat das Konzept einer Trennung
von Orient und Okzident heftige Kritik erfahren
(Orientalismusdebatte). Das Konzept von Abendland und
Morgenland sei weniger alt als behauptet, vielmehr sei es
erst im 18. Jahrhundert entstanden, so Edward Said.
4. Wer war Edward Said?
 Kurze biographische Vorstellung
5. Kurzfilm „Edward Said – On Orientalism“
 Auftrag: Versuche so gut wie möglich den Darstellungen
im Film zu folgen.
6. Zusammenfassung des Kurzfilms
 Orientalismus versucht Fragen zu beantworten, wie:


Warum haben wir eine vorgefasste Meinung von anderen?
Wie kommen wir dazu Menschen zu verstehen, die auf Grund
ihrer Hautfarbe anders aussehen?
 Zentrale These:

Wir erlangen dieses Wissen nicht objektiv, sondern es ist das
Ergebnis eines Prozesses, das bestimmte Interessen reflektiert.
 Der Westen sieht den Mittleren Osten durch eine Linse,
die die eigentliche Realität verzerrt. Diese Linse heißt
Orientalismus.
 Amerikanischer Orientalismus - Die Medien
ermitteln nicht selber, sondern wiederholen das, was
die Regierung sagt, für den der Islam ein brauchbarer
ausländischer Dämon ist, um von den eigenen
Problemen abzulenken.
 Problem: Medien fokussieren auf diesen einen negativen
Aspekt
 Folge: alle Menschen des Mittleren Osten werden als
Bedrohung empfunden.
 Herausforderung: Co-Existenz.
 Wie co-existiert man mit Menschen anderer Religionen,
Traditionen und Sprachen? Wie akzeptieren wir
Unterschiede ohne Gewalt und Feindseligkeit?
7. Vorstellung des Textes „Edward Said – Der
orientalisierte Orient“
 Das Konzept des Orientalismus gilt als generischer Be-
griff und beschreibt, wie dominante Kulturen so genannte
andere Kulturen repräsentieren.
 Der Orient wurde erst durch die „Orientexperten“
hergestellt, so Said.

These: Dadurch entstand Wissen über den Orient, dass nicht
nur der direkten Machtausübung, sondern insbesondere der
Legitimierung von Gewalt gedient hat.
 Als akademische Disziplin entsteht der Orientalismus im
späten 18. Jahrhundert und bildet ein Wissensarchiv,
welches die westliche kulturelle, ökonomische und
militärische Dominanz über den Orient konsolidieren
hilft. Der Orient wird seitdem systematisch als ein Ort
beschrieben, den es zu entdeckten gilt.
 Europas Strategien des angeblichen „Kennenlernens“





sind Strategien zur Weltbeherrschung.
Der Orientalismus konstruiert die Menschen im Orient
als das Gegenbild der Europäer/-innen, als ihre Anderen.
Dabei wird das europäische Selbst positiv besetzt.
Durch den Begriff „orientalisch“ wird eine breite und diversifizierte Kulturlandschaft homogenisiert und versucht
mit einem Konzept zu erfassen. Demgegenüber steht der
Okzident, die „positionelle Superiorität“ Europas.
Der Begriff „Orientalist“ dient anfangs als Bezeichnung
für Akademiker, die von 1780 bis 1830 in Indien tätig
waren.
Interkulturelle Begegnung, wie sie die Orientalisten
anstrebten, findet zwischen ungleichen Partnern statt.
Der Orientalismus, so Said, hat die koloniale Herrschaft
nicht nur rationalisiert, sondern eigentlich erst
ermöglicht.
 Die Trennung zwischen Orient und Okzident wurde über




Jahrhunderte aufgebaut und ist bis zum heutigen Tage
aufrechterhalten.
Saids Absicht mit dem Orientalismusdiskurs ist die
Auflösung des Orient-Okzident-Dualismus.
Nach Foucault, auf den sich Said bezieht, ist Wissen
Macht, und ein mehr an Macht verlangt nach mehr
Wissen. Die Macht der Konstruktionen ist Effekt einer
materiellen Herrschaft des Westens über den Osten.
Der Okzident erscheint als maskulin, rational und fortschrittlich, der Orient als feminin, irrational und primitiv.
Da das Wissen über den Orient aus einer Haltung der
Überlegenheit generiert wurde, etablierte es das Bild
eines unterwürfigen Orientalen und Orients zugleich.
8. Die Rolle der Kultur im Imperialismus
 Said stellt die Kulturen und Ökonomien der ehemaligen
Kolonisierten und Kolonisierenden nun als voneinander
abhängig dar.
 Die Versöhnung zwischen dem Westen und NichtWesten, die von Respekt und Anerkennung getragen
wird, nicht mehr gänzlich unmöglich.
 Wahrnehmung der Welt als eine sich annähernde
„gemeinsame Kultur“, deren Wurzel in einer geteilten
Erfahrung von Kolonialismus und Imperialismus liegt.
 Der Begriff „Neutrale Kultur“:



Alle Kulturproduktionen sind auf das engste mit dem
politischen Charakter der Gesellschaft verwoben.
Die Unsichtbarkeit dieser Beziehung macht die darin zugrunde
liegende Ideologie so effektiv.
Es gibt keine „neutrale Kultur“, dahinter steckt immer
Ideologie.
 Kultur als Stützpfeiler des Imperialismus:
 Imperialismus wird erst durch die Kultur zur „zivilisatorischen
Mission“
 Kultur stellt eine moralische Macht dar
 „ideologischen Befriedigung“, in deren Folge die Beherrschten
nicht rebellieren, sondern dem „weißen Mann“ nur noch
dankbar sind.
 Obwohl Kolonialismus heftig kritisiert wurde, wurde die
Überlegenheit des Westens nie in Frage gestellt.
 Das Aufkommen von Romanen steht in einer direkten
Beziehung zum westlichen Imperialismus.
 Widerstand gegen das Empire:
 „Wo Macht ist, ist auch Widerstand“.
 Rückeroberung von geographischen Territorien war und ist
mit der Veränderung der kulturellen Territorien verbunden ideologische und kulturelle Rekonstruktion.
 Said zeigt sich skeptisch gegenüber den nationalistischen
antikolonialen Bewegungen, obschon er ihre Rolle im
Dekolonisierungsprozess anerkennt.
 Warnt vor separatistischem Nativismus, der das koloniale
Selbst ausblenden will und sich auf die Suche nach einem
essentiellen präkolonialen Selbst macht.
 Gefahr von Rigidität und Chauvinismus !!
9. Kritik am Konzept des Orientalismus von
Edward Said
1. Homogenisierung und damit Essentialisierung des
Orients wie auch des Okzidents
2. Der totalisierende Impetus des präsentierenden
Arguments lässt keinen Raum für das Denken von
Widerstand
3. Einseitigkeit und der anklagende Ton Saids
4. Diverse Lücken in der Studie
5. Zahlreiche Paradoxien und Widersprüche
 Methodische Schwierigkeit
 Fehlen einer spezifischen Widerstandstheorie.
 Said schwankt zwischen der Anerkennung der Heteroge-
nität kolonialer Diskurse und der Überzeugung einer
essentiellen Konsistenz (Moore-Gilbert).
 Said unterscheidet zwischen britischen und französischen Orientalismus, was absurd ist.
 Said übersieht die evidenten Differenzen, Widersprüche
und gegenhegemonialen Positionen innerhalb des
Orientalismusdiskurses.
 Er hat die Heterogenität und Diskontinuität zugunsten
der Darstellung eines homogenisierendes Diskurses
deutlich vernachlässigt.
 Kritik von Seite der Literatur und Kulturwissenschaft
 Anklagender Ton: Said stellt alle Europäer/innen, die
sich zum Orient geäußert haben, sogleich unter Verdacht
des Rassismus, Imperialismus und Ethnozentrismus.
 Fehlende Berücksichtigung der Genderanalyse
 Zahlreiche Widersprüche und Paradoxe
 Fazit: Obwohl „Orientalism“ von Said viel Kritik
ausgelöst hat, wird Orientalism als bedeutsamer Text
innerhalb der Geisteswissenschaft anerkannt.
10. Wenn noch Zeit bleibt: Ein Blick auf die
Kolonien
 Abschließend noch ein letzter kurzer Film, welcher die
Perspektive des Betrachters und des zu Betrachtenden
umdreht.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit
sowie Mitarbeit 