Chinesische Wirtschaftspsychologie

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Transcript Chinesische Wirtschaftspsychologie

Chinesische
Wirtschaftspsychologie
von Richard Wilhelm
rezensiert von Sebastian Klatte
Index
Motivation
Autor
Inhalt
Fazit
2
Motivation
•
Persönlich wenige Informationen über China vor 1980
•
Warum werden Produkte so identisch wie möglich kopiert?
•
Aufbau der Gesellschaftlichen Strukturen
3
Autor
•
* 1873 in Stuttgart
•
1891 Theologie-Studium an der UNI Tübingen
•
1900 Arbeit als Pfarrer und Pädagoge in Qingdao
•
schon bald ein Bewunderer und Fürsprecher der chinesischen Kultur
(Blumhardt)
4
Autor
„Es ist mir ein Trost, daß ich als Missionar
keinen Chinesen bekehrt habe“
Richard Wilhelm
5
Autor
•
1922 wissenschaftlicher Berater in der deutschen Botschaft
•
1924 Rückkehr nach Deutschland und Gründung
des China-Institut an der Goethe-Universität
•
nunmehr ausschließlich Sinologe
•
setzte sich für den Austausch der Kulturen ein
•
† 1930 an einer schweren Tropenkrankheit
6
Inhalt
Weil es sich hier um ein Wirtschaftsgebiet von ungeheurer Wichtigkeit
handelt, das bisher in Hinsicht auf die Weltwirtschaft nur von
peripherer Wirkung war, das aber, wenn es aktiv in die Weltwirtschaft
eintreten wird, von entscheidendem Einfluss auf ihre weitere
Entwicklung werden dürfte, da es sich um das zusammenhängende
Gebiet eines Viertels [Fünftels] der Gesamtmenschheit handelt.
Es ist daher mit Rücksicht auf die Zukunft von ungemeinem Interesse,
die psychologischen Faktoren, die innerhalb dieser Riesennation die
wirtschaftlichen Verhältnisse bestimmen, bzw. von ihnen bestimmt
werden, kennenzulernen, weil dadurch erst eine Abschätzung dessen
möglich wird, was wir vom aktiven Eintritt des chinesischen
Wirtschaftskreises in die Weltwirtschaft zu erwarten haben werden.
Richard Wilhelm (1929)
7
Inhalt
•
Mechanisierung des wirtschaftlichen
Betriebes
•
Schwergewicht auf Seiten des Menschen,
nicht den Mitteln
•
Mensch als exakt funktionierende
Maschine, die möglichst gewinnbringend
arbeitet
•
Bewusst primitives Werkzeug und gut
ausgebildete Arbeiter
•
Gleichheit, Sparsamkeit und Einfachheit
•
Unabhängiges Individuum in der Freizeit
8
Abschnitt 1
9
Entstehung
10
Struktur
•
Sippe als patriarchalischen Großfamilie, kein Privateigentum
•
Strikte Trennung der Geschlechter bei der Arbeit
•
Männer arbeiten in der warmen Jahreszeit auf den Äckern
•
Frauen arbeiten in der kalten Jahreszeit und stellten Kleidung her
•
Arrangierte Hochzeiten
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Brunnenfeldsystem
Himmelssohn
Stammesherrscher
Stamm
1
2
3
4
Hütten
+
Königsland
5
6
7
8
(6,7568 ha)
8 Stück
Sippenführer
Sippe
(Familie)
12
Regierung
Himmelssohn
Fürst
Beamter
verwaltet
verwaltet
Stämme
Handwerker
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Psychologie
Individuum
Menschheit
Himmelssohn
Sippe
(Familie)
Stamm
14
Stände
Gelehrten
Bauern
Handwerker
Händler
15
Abschnitt 2+3+4
16
Landwirtschaft
•
Große Probleme der Überbevölkerung
•
Durchmischung der verschiedenen Rassen
•
Ameisenartige Arbeitsamkeit
•
Enorme Duldsamkeit der Natur gegenüber
•
Empörung bei Menschenverschulden
 (z.B. Bestechung, Ungerechtigkeit)
17
Handwerk
•
Wohnten in Städten
•
Metallarbeit
 Halbfabrikate
•
Nicht für die Ewigkeit
 Billige Waren, möglichst genaue Reproduktion
 Denkweise: Produkt ist in ein paar Jahren überholt
•
Ehrgeiz für ordnungsgemäße Arbeit
 Keine Experimente (originell & neu zu wirken)
•
Kein Luxus (Verzierungen o.ä.)
 Materialgemäße und zweckentsprechende Form
18
Handel
•
Niedriges Ansehen
 Man sah keinen Nutzen in den Händlern
•
Märkte waren DIE Austauschstelle für Neuigkeiten
•
Märkte dienten Schiedssprüchen
•
Ausländische Händler hatten immer einen Begleiter
19
Abschnitt 5+6
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Überbevölkerung
•
Auswanderung (Australien, USA)
•
Gelassenheit
•
Einfluss Industrialisierung
 Massenherbergen
 Elende Arbeitsverhältnisse
 Spiel-, Alkohol-, Drogensucht
Solange ich für jeden Arbeiter, der ausfällt, zehn andere jederzeit als
Ersatz bekommen kann, sehe ich keine Notwendigkeit ein, solche Dinge wie
soziale Wohlfahrtspflege auf Kosten des Unternehmens zu betreiben
21
Industrialismus & Nationalismus
•
Interesse für das Moderne besonders in der Jugend
•
Blick nach Europa
•
„Wir sind eine Nation“ (Richtung Nationalismus)
 Faschismus* (nationaler Gedanke) vs. Bolschewismus (Kommunismus)




•
Entfesselung von der Unterdrückung der Ausländer
Aber! Man nimmt anderen nicht ihr Recht
Maximal Schützer unterdrückter und schwacher Nationen
Grundgedanke heutiger Diplomatie von China! (sich nicht einmischen)
Soziale Revolution (Richtung Sozialismus)
 Interesse Russlands
 Deckungsgleiche Mentalität
* nicht zu verwechseln mit deutschem Nationalsozialismus
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Ziel der Kuomintang: Volksherrschaft
„Mix aus Nationalismus/Sozialismus“
Ein national geeinter, mit dem Ausland in freiem Austausch stehender
Sozialismus, dessen Hauptfeinde Militarismus und Imperialismus
sind, der aber mit dem Kapitalismus und Industrialismus sich positiv
auseinanderzusetzen gesonnen ist
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Schlusszitat 1/2
Wenn die große Wahrheit siegt, dann wird die Erde allen zu eigen sein.
Man wird die Weisen zu Herrschern wählen und die Tüchtigen als
Führer bestätigen. Man wird die Treue verkündigen und den Frieden
pflegen.
Dann werden die Menschen nicht mehr ihre Nächsten nur lieben, nicht
mehr ihre eigenen Kinder nur versorgen, sondern alle Alten werden ein
friedliches Ende haben, alle Kräftigen werden nützliche Arbeit zu tun
haben, alle Jungen werden für ihr Wachstum Förderung haben. Auch
die Armen und Witwen, die Waisen und die Kinderlosen, die
Schwachen und Kranken werden ihre Fürsorge haben. Alle Männer
werden ihre Stellung, alle Frauen ihr Heim haben.
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Schlusszitat 2/2
Man sammelt die Früchte des Feldes, weil sie nicht am Boden
verfaulen dürfen, nicht mit dem Zweck, sie für sich selber
einzuheimsen. Man tut die Arbeit, weil sie nicht ungetan bleiben darf,
nicht mit dem Zweck, sich selber Vorteil zu verschaffen.
Mit allen Listen und Ränken ist es zu Ende, man braucht sie nicht
mehr. Diebe und Räuber, Mörder und Totschläger gibt es nicht mehr.
Und draußen die Türen und Laden, man schließt sie nicht mehr. Das
heißt die große Gemeinsamkeit.
konfuzianisches Hauptwerk
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Fazit
•
Geschichtsbuch
•
Zusätzliche Quellen notwendig
•
Weitblick des Autors
•
Mentalität, Lebensweise werden aus ihren Anfängen erzählt
•
Eingeschränkt empfehlenswert
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