Hauptkrankheitszeichen
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Hauptkrankheitszeichen
Bewegungsverlangsamung (Bradykinese)
Muskelsteifigkeit (Rigor)
Ruhezittern (Ruhetremor)
Störung der Haltung und Fallneigung
(Posturale Instabilität)
Haltung und Gang
Kleinschrittiger Gang
Nach vorne gebeugte Körperhaltung
Vermindertes Armmitschwingen
Schlurfender Gang
Vermehrtes Sturzrisiko
Posturale Instabilität
Pull-Test
Fallneigung vor allem nach passiver Auslenkung
Bewegungsverlangsamung (Bradykinese)
Flüssige Bewegungsabläufe zunehmend
verlangsamt
Zuerst auffällig beim Zähneputzen, Nähen, Spielen
eines Musikinstruments, bei handwerklichen
Tätigkeiten etc.
Handschrift wird kleiner (Mikrographie)
Mimik
Verringerung des Minenspiels durch Steifigkeit
der Gesichtsmuskulatur (Hypomimie)
Gefühlsausdruck erschwert
Bewegungsübungen empfohlen
z.B. "Fratzenschneiden"
Muskelsteifigkeit (Rigor)
Erhöhter Spannungszustand der Muskulatur
Steifigkeit subjektiv und bei passiver Bewegung
(„wächserner Widerstand“)
Zunahme bei Willkürbewegungen der Gegenseite
Prüfung des "Zahnradphänomens"
Ruhezittern (Ruhetremor)
Häufig einseitig, oder eine Seite stärker betroffen
Armbetont
Bei gezielten Bewegungen Ruhezittern meist
vermindert
Krankheitsformen
Aus den Hauptkrankheitssymptomen setzen sich
3 Formen der Parkinson-Krankheit zusammen
Tremor-Dominanz-Form
Äquivalenz-Form
Akinetisch-rigide Form
Begleitsymptome
Stimmungstief (Depression)
Gedächtnis und Konzentration
Angst
Vegetative Störungen
- Blutdruck
- Blasenfunktion
- Darmfunktion
- Sexualfunktion
Schmerz
Schlafstörung
Sprechen / Schlucken
Depression
Ca. 40% aller Parkinsonpatienten erleiden
im Krankheitsverlauf einmal eine Depression
Stimmungstief
Verlust an Freude, Interessen, Antrieb
Innere Unruhe, Angst oder das Gefühl des Gequältseins
Rückzug von Familie und Freunden
Depression
Neigung zu Grübeln
Selbstvorwürfe
Das Gefühl, dass es nicht mehr weiter geht
Konzentrationsminderung
Appetitverlust
Verringerung des sexuellen Interesses
Schlafstörung
Kognitive Veränderungen
Veränderung der geistigen Leistungsfähigkeit
Verlangsamung des Denkens
Einschränkung von Gedächtnis und Konzentration
Vegetative Störungen
Blasenfunktion
Vermehrter Harndrang
Häufiges nächtliches Wasserlassen bis Einnässen
Wichtig:
Ausschluss urologischer Ursachen, z.B. Entzündung
der Harnwege, Prostatavergrößerung etc.
Vegetative Störungen
Magen-Darmfunktion
Völlegefühl
Aufstoßen
Verstopfung (Obstipation)
Vegetative Störungen
Sexualfunktion
Veränderung des sexuellen Empfindens
Veränderung des sexuellen Interesses
Störung der Potenz
Vegetative Störungen
Kreislaufstörungen
(niedriger Blutdruck)
Fettige Haut durch vermehrte Talgproduktion
("Salbengesicht"), Schuppenbildung
Verstärktes Schwitzen
Schmerz
10-15% der Fälle Schmerzen vor den
Bewegungsstörungen
In frühen Krankheitsstadien meist dumpfer
Schmerz in oberen Gliedmaßen
Rückenschmerzen durch gebückte Haltung
Schlafstörungen
Schlafstörungen sind häufig, besonders im
fortgeschrittenen Krankheitsstadium
Eine Ursache kann die verminderte Beweglichkeit
sein (erschwertes Umdrehen im Bett) oder
vermehrte Beinbewegungen im Schlaf, die den
Tiefschlaf verhindern
Manchmal durch Medikamente bedingt
Alpträume und Trugbilder möglich
Schlafstörung mit ausleben von Träumen
Tipps zur Verbesserung des Schlafs
Kein Tagesschlaf
Schlafplatz richtig gestalten:
Harte Matratzen und leichte Decken können die
Drehbewegungen im Bett erleichtern
Verhalten vor dem Zubettgehen:
Mindestens 1 Stunde vor dem
Zubettgehen nichts trinken
Abends kein Koffein, Nikotin oder
Alkohol zu sich nehmen
Vor dem Zubettgehen bewegen
Sprechen / Schlucken
Leise Sprache (Hypophonie) und undeutliche Sprache
(Dysarthrophonie) durch verminderte Bewegung der
Sprechmuskulatur
Veränderte Wahrnehmung der eigenen Lautstärke
Schluckstörung (Dysphagie) können Verschlucken,
Husten oder Untergewicht nach sich ziehen
Folgeerkrankung der Bronchien durch Verschlucken von
Nahrung in die Luftröhre
Klinische Frühsymptome
Allgemeines Steifigkeitsgefühl
Muskelverspannung
"Rheumatische" Beschwerden
Schulter-Arm-Schmerz
Riechstörung (unspezifisch)
Schlafstörung (unspezifisch)
Klinische Frühsymptome
Motorische Störungen
Feinmotorikstörung
Störung von Haltung und Mitbewegung der Arme
Hypomimie (verminderte Mimik)
Ruhetremor (Ruhezittern)
Hypophonie (leise Sprache),
Dysarthrophonie (undeutliche und leise Sprache)
Klinische Frühsymptome
Vegetative Störungen
Obstipation (Verstopfung)
Potenzstörung
Hyperhidrosis (vermehrtes Schwitzen)
Klinische Frühsymptome
Befindlichkeitsstörungen
Verminderte Initiative
Traurige Stimmung
Rückzugstendenz
Verminderte Belastbarkeit
Innere Unruhe
Zeitpunkt bis zur Diagnosestellung
Es vergehen 2,3 Jahre
und es sind 4,3 Arztbesuche nötig
von den ersten Frühsymptomen bis zur
Diagnosestellung
(Spottke EA et al., MovDisor.2002;17Supp5:S142)
Wege zur Diagnose
Ausführliche Anamnese
Körperliche, neurologische Untersuchung
Blutuntersuchungen
Riechtest (eher unspezifisch)
Ggf. apparative Verfahren
CCT (Cranielle Computer-Tomographie)
MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie)
SPECT (Single-Photon-Emissions-Tomographie)
PET (Positronen-Emissions-Tomographie)
Beispiele für Untersuchungen
L-Dopa-Test
• Prüft, ob sich die Beschwerden bessern, wenn der
Spiegel des Botenstoffs Dopamin steigt.
Blutuntersuchung
• Zur Abklärung anderer Krankheitsursachen
Bildgebende Verfahren (CCT, MRT, SPECT, PET)
• Die bildliche Darstellung des Kopfes prüft, ob es sichtbare
Veränderungen des Gehirns gibt
Funktionelle Bildgebung
SPECT
Gesunde
Kontrollperson
M. Parkinson
Differentialdiagnose
Atypische Parkinsonsyndrome
Multisystematrophie (MSA)
Lewy-Body-Disease (LBD)
Progressive supranukleäre Paralyse (PSP)
Corticobasale Degeneration (CBD)
Differentialdiagnose
Symptomatische Parkinsonsyndrome
Medikamenteninduziert
Normaldruckhydrocephalus (NPH)
Vaskulär (Durchblutungsstörungen)
Traumata / Tumoren
Metabolisch (M. Wilson, Hypoparathyreoidismus)
Vergiftung (CO, Mangan)
Differentialdiagnose
Medikamenteninduzierte Parkinson-Krankheit
Neuroleptika
(Fluspirilen, Sulpirid, Melperon, Risperidon, Haloperidol)
Reserpin
Metoclopramid
Flunarizin, Cinnarizin