Functional Requirements for Bibliographic Records

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Functional
Requirements for
Bibliographic
Records
Der Weg zum neuen
Katalog?
Irena de Reus
Functional Requirements for Bibliographic Records
FRBR: Wie spricht man das? Wie schreibt man das?
• Furbur [förbör]
• Ferber [förbör]
• FRBRization [Förböreiseyschn]
• Furburisierung [Förbörisierung]
• „OPACs should be frbry (Karen G. Schneider)“ [... förböry]
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FRBR-Chronologie –11961
Paris Conference of Cataloguing Principles
1969
Meeting of Cataloguing Experts, Kopenhagen
1971
ISBD (M)
1991
57th International Federation of Library
Associations and Institutions Council and
General Conferenc, Moscow
1998
Erstveröffentlichung als Empfehlung der
IFLA
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FRBR-Chronologie –22001
Deutschland ist bereit für die Internationalisieriung und
strebt einen Regelwerkswechsel an
2005
Joint Steering Committee verläßt die Weiterentwicklung der
AACR und beschliesst als neues Regelwerk die RDA
2006
Weltweites Stellungnahmeverfahren der
IFLA zu den FRBR
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FRBR-Chronologie –32006
Deutsche Übersetzung der FRBR u.d.T.: Funktionelle
Anforderungen an bibliographische Datensätze
(Susanne Oehlschläger, Deutsche Nataionalbibliothek,
Frankfurt am Main)
2008
Aktualisierte Ausgabe der FRBR
Wichtigste Änderung: Neue Definiton von „Expression“ mit dem
Ziel, die Zahl der inflationär entstehenden Expressionen zu
reduzieren
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Was erwarten Nutzer von Bibliothekskatalogen? –1• Verläßliches Finden ermöglichen
• Unterscheiden, was verschieden ist
• Zusammenführen, was zusammengehört
• Gefundenes überschaubar machen
• Gewähltes zugänglich machen
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Was erwarten Nutzer von Bibliothekskatalogen? –2 Schnelle Antwortzeiten, besonders aber schnelle „Findezeiten“
 Einfache, intuitiv bedienbare Oberflächen
 Hilfestellung bei fehlgeschlagenen Suchen
 Schnelle Negativ-Feststellung
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Was erwarten Nutzer von Bibliothekskatalogen?
Definition nach FRBR
- 3• Finden
• Identifizieren
• Auswählen
• Zugang erhalten
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Wovon träumt das Bibliothekspersonal?
 Zufriedene Kunden
 Optimale Nutzung des Bestandes
 Hohe Nutzerzahlen
 Umfangreiche Mittelzuweisungen
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Welche Ziele verfolgen die FRBR?
• Neustrukturierung von Bibliothekskatalogen
 Bibliographische Daten
- gezielter zu finden und
- kontextbezogen anzuzeigen;
- eine bessere bibliographische Atmosphere zu schaffen
• Ein logisches Modell für bibliographische Beschreibungen zu
sein - ohne Konkurrenz zur ISBD.
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Was sind die FRBR nicht?
 Kein Datenformat
 Kein Ersatz für die ISBD
 Keine Software
 Kein praktisches Regelwerk für die Formalerschliessung,
 aber ein Teil des neuen Regelwerks RDA
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Wen interessiert das?
•
Mit FRBR beschäftigt sich:
 Die IFLA Cataloguing Section
 Die FRBR-Review Group
 RAK2 ,RDA, MARC, MAB, DNB, DLA/Marbach, RICA,
ISBD, Ex Libris, WorldCat,... Uns
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Wen interessiert das?
Die FRBR finden weltweit Beachtung.
• 19 Übersetzungen
 tschechisch, norwegisch, vietnamesisch ...
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10 Entitäten in 3 Gruppen:
• Gruppe 1:
Produkte intellektueller
und / oder künstlerischer Arbeit
• Gruppe 2:
Produktverantwortliche
• Gruppe 3:
Produktinhalte
Formalerschließung
Formalerschließung
Sacherschließung
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Die Entitäten
The entities
• Werk
Work
• Expression
Expression
Gruppe 1
[Fassung]
• Manifestation
[Erscheinungsform]
Manifestation
• Exemplar
Item
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Gruppe 1
Work
Expression
[Originaler Text]
is realized through
Manifestation
is embodied in
Item
is exemplified by
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.
Werk
Expression
[Fassung]
Manifestation
[Erscheinungsform]
Exemplar
Gruppe 1
Ist realisiert
[Nach FRBR,
aktuelle deutsche
Übersetzung;
In den eckigen
Klammern die
Begriffe, die in der
engeren Wahl waren]
Ist verkörpert
Ist ein
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•
Werk
Heinrich Böll:
Gruppenbild mit Dame
Expression
Originalausgabe <dt.>
Manifestation
Buch, erschienen im deutschen
Verlag
Exemplar
Liegt in Bibliothek vor
Gruppe 1
[FRBR]
ist realisiert
ist verkörpert
ist ein
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•
Werk
Heinrich Böll:
Gruppenbild mit Dame
Expression
Übersetzung <türk.>
Manifestation
Buch, erschienen im türkischen
Verlag
Exemplar
Liegt in Bibliothek vor
Gruppe 1
[FRBR]
ist realisiert
ist verkörpert
ist ein
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•
Werk
Heimito von Doderer
Ein Mord, den jeder begeht
Expression
Original in dt. Sprache
Manifestation
Buch, erschienen im Verl.
München: Biederstein
Exemplar
Liegt in Bibliothek vor
Gruppe 1
ist realisiert
ist verkörpert
ist ein
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•
Werk
Heimito von Doderer
Ein Mord, den jeder begeht
Expression
Übersetzung <rumän..>
Manifestation
Buch, erschienen im Verlag
Bucarest: Ed. Univ.
Exemplar
Liegt in Bibliothek vor
Gruppe 1
ist realisiert
ist verkörpert
ist ein
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•
Werk
Heimito von Doderer
Ein Mord, den jeder begeht
Expression
Übersetzung
<niederländ...>
Manifestation
Buch, erschienen im Verlag
Amsterdam: Atlas
Exemplar
Liegt in Bibliothek vor
Gruppe 1
ist realisiert
ist verkörpert
ist ein
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•
Werk
Heimito von Doderer
Ein Mord, den jeder begeht
Expression
Übersetzung <finn.>
Manifestation
Buch, erschienen im
finnischen Verlag
Exemplar
Liegt in Bibliothek vor
Gruppe 1
ist realisiert
ist verkörpert
ist ein
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•
Werk
Heimito von Doderer
Die Strudlhofstiege
Expression
Übersetzung <slowak..>
Manifestation
Buch, erschienen im
VerlagBratislava: Tatran
Exemplar
Liegt in Bibliothek vor
Gruppe 1
ist realisiert
ist verkörpert
ist ein
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•
Werk
Graham Green
The third man
Expression
Übersetzung <dt.>
Manifestation
Buch, erschienen im deutschen
Verlag
Exemplar
Liegt in Bibliothek vor
Gruppe 1
ist realisiert
ist verkörpert
ist ein
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.
Werk
Expression
[Fassung]
Ausgabe
Vorlage
Gruppe 1
[Begriffe nach
RAK-WB]
Ist realisiert
Ist verkörpert
Ist eine
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –1 • Werk [nach FRBR, Kap. 3.2.1]
 Eine individuelle intellektuelle bzw. künstlerische
Schöpfung
 Eine Idee, so abstrakt, dass es nicht einmal das Attribut
„Sprache“ gibt.
 Man erkennt das Werk durch individuelle Realisierungen
- die Expressionen - ,die einen gemeinsamen Inhalt
haben
 Grad der eigenständigen künstlerischen Veränderung
als Kriterium für die Entstehung eines neuen Werkes,
das nicht näher ausgeführt wird.
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –2 • Werk [nach RAK-WB]
 Wesentliches Merkmal: „... Eine Veröffentlichung, die in
einer oder mehreren Ausgaben erschienen ist.“ (§ 3,1)
- Autographen, die in einer Bibliothek aufbewahrt werden,
sind keine Werke i.S.v. Veröffentlichungen
- Verlorene Werke, deren Existenz nur durch Zitate belegt
ist, sind keine Werke i.S.v. Veröffentlichungen
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –3 • Expression [nach FRBR, 3.2.2]
 Intellektuelle, künstlerische Form, die ein Werk bei
jeder Realisiserung annimmt
 Man erkannt das Werk durch individuelle
Realisierungen, die Expressionen, die einen
gemeinsamen Inhalt haben
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –4 –
• Expression [nach FRBR, 3.2.2]
 Eine intellektuelle bzw. künstlerische Realisierung eines
Werkes
- Als Text, in Form von Buchstaben, Zahlen, Noten, Choreografien,
Tönen, Bildern, Gegenständen, Bewegungen ...
- Aspekte der physischen Form sind nicht enthalten; es handelt sich
um eine rein abstrakte Ebene
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –5 –
• Expression [nach FRBR, 3.2.2]
 Ursprüngliche Fassung der FRBR:
-
Jede Abweichung / Überarbeitung ergibt eine neue Expression:
Änderung des Umfangs, der Schrift ...
 Aktuelle Fassung (Februar 2008)
- Aspekte der physischen Form (Schriftart, Seitenlayout) führen
nicht zu einer neuen Manifestation, da nicht notwendiger
Bestandteil der geistigen / künstlerischen Realisierung
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –6 –
• Expression [nach FRBR, 3.2.2]
 Neue Expressionen entstehen durch die Übersetzung in
eine andere Sprache
 Die Lesung eines Hörbuches gilt als neue Expression,
wenn das Werk ursprünglich schriftlich erschienen ist.
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –7 –
• Expression: Abgrenzung zu Werk [nach FRBR, 3.2.2]
Als neue Werke / verwandte Werke gelten
 Veränderungen mit einem signifikanten Grad an unabhängiger
künstlerisch-intellektueller Schöpfung :
- Parodien
- Bearbeitungen für Kinder
- Umarbeitungen in eine andere literarisch-künstlerische Form
– Roman wird zum Theaterstück
– Roman wird zum Film
– Biographie wird zum Musical
- Abstracts
Aber: Gekürzte Fassungen gelten als Expression desselben Werkes
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –8 –
• Expression: Abgrenzung zu Werk
[nach FRBR, 3.2.2]
 Sonderfall: Erweiterungen
- Der Text eines literarischen Klassikers wird um das Vorwort des
Herausgebers erweitert, Illustrationen oder ein
Literaturverzeichnis werden ergänzt
- Wenn der Haupttext nicht verändert wurde, entsteht kein neues
Werk
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen – 9 –
• Expressionen musikalischer Werke
[nach FRBR, 3.2.2]
 Es liegt neue Expression des ursprünglichen Werkes vor, wenn
einem Musikwerk einzelne Stimmen oder eine Begleitung
hinzugefügt werden
- Beispiel 1: eine dreistimmige Fuge wird um eine vierte Stimmer
erweitert
- Beispiel 2: zu einem bestehenden Orchestersatz wird eine
Vokalstimme hinzukomponiert oder sogar ein Chorsatz
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –10–
• Expressionen musikalischer Werke
[nach FRBR, 3.2.2]
 Volksmusik
- Der Werkbegriff kann nicht angewendet werden, wenn der geistge
Schöpfer nicht bekannt ist
- Bei Aufzeichnungen von Volksmusik, kann der fixierte Stand
durchaus zu einem eigenständigen Werk werden
- Die FRBR sehen hier „Expressionen“ vor
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –11–
• Expressionen musikalischer Werke
[nach FRBR, 3.2.2]
 Improvisationen
- Werkcharakter ist aus musiktheoretischer Sicht fraglich
aber
- Aufzeichnungen können notiert und die Musikstücke in exakt
derselben Art und Weise wieder aufgeführt werden.
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen –13 –
• Manifestation [nach FRBR, 3.2.3]
 Die physische Verkörperung einer Expression
 Entspricht der „Ausgabe“
 Auf dieser Ebene katalogisieren wir im Formalkatalog.
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen -14• Wann ensteht eine neue Manifestation?
 Bei jeder Änderung der physischen Form
 Die Änderungen sind durch den Produktionsprozess bedingt.
Beispiel für die Enstehung neuer Manifestatiionen:
- Änderungen im Schriftbild: Type, Schriftgrad, Seitenlayout
- Änderung des physischen Mediums: Mikrofiche statt Papier; der
Ausdruck einer PDF-Datei
- Wechsel des Verlegers
- Geänderte Verpackung
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen-15• Exemplar [nach FRBR, 3.2.4]
 ein physischer Gegenstand
- eine einbändige Monographie
 mehrere physische Gegenstände
- ein Hörbuch, das aus 3 separaten CDs besteht
- eine Monographie, die in 2 separaten Bänden gebunden wurde
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Entitäten der Gruppe 1 und ihre Definitionen-16 • Exemplar mit individuellen Ausprägungen
[nach FRBR, 3.2.4]
 Beschädigungen, die nach der Produktion geschehen
 Vom Verfasser signiert
 Buchbindearbeiten, von der Bibliothek durchgeführt
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Werk
Gruppe 2
Expression
Manifestation
Exemplar
Ist im Besitz von
Person
Ist erstellt von
Ist realisiert von
Ist geschaffen von
Körperschaft
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Entitäten der Gruppe 2 und ihre Definitionen –1 • Person [nach FRBR, 3.2.5]
 lebende wie verstorbene Personen
 ist an der Schöpfung oder Realisierung eines Werkes
beteiligt: Autor,Komponist, Künstler, Herausgeber, Übesetzer,
Regisseur, Schauspieler ...
 verantwortlich für den intellektuellen bzw. künstlerischen
Inhalt
 verantwortlich für die physische Produktion und Verbreitung
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Entitäten der Gruppe 2 und ihre Definitionen –2 • Körperschaft [nach FRBR, 3.2.6]







eine Organisation ...
eine Gruppe von Personen oder Organisationen ...
..., die als Einheit handelt ...
... und eindeutig zu identifizieren ist
nicht mehr bestehende Körperschaften
aktuell bestehende Körperschaften
Gelegenheitsgruppen
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Gruppe 3
Werk
Expression
Werk
Manifestation
Hat zum Thema
Exemplar
Hat zum Thema
Person
Körperschaft
Hat zum Thema
Begriff
Gegenstand
Ereignis
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Ort
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Entitäten der Gruppe 3 und ihre Definitionen –1 • Begriff [nach FRBR, 3.2.7]




ein abstrakter Gedanke
eine Idee
kann Thema eines Werkes sei
Beispiele:
- Die Wirtschaft
- Die Romantik
- Die Hydrokultur
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Entitäten der Gruppe 3 und ihre Definitionen –2 • Gegenstand [nach FRBR, 3.2.8]
 Ein „materielles Ding“, das Thema eines Werkes sein kann
 lebende und leblose Gegenstände aus der Natur, feste,
bewegliche und sich bewegende Gegenstände
 Produkte menschlichen Schaffens
 Gegenstände, die nicht mehr existieren
 Beispiele:
-
Buckingham Palace
Apollo 11
Die Strudlhofstiege zu Wien
Die Österreichische Nationalbibliothek
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Entitäten der Gruppe 3 und ihre Definitionen –3 • Ereignis [nach FRBR, 3.2.9]
 Eine Aktion oder Begebenheit
 historische Ereignisse, Epochen, Zeitalter
 Beispiele:
- Das Zeitalter der Aufklärung
- Das Neunzehnte Jahrhundert
- Der Kampf um Rom
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Entitäten der Gruppe 3 und ihre Definitionen – 4 • Ort [nach FRBR, 3.2.10]
 eine geograpische Ortsangabe
- irdisch und außerirdisch
- historisch und zeitgenössisch
 geographische Eigenschaften
 geo-politische Zuständigkeitsbereiche
 Beispiele:
- Wien, Die Wachau,Tirol
- Mittelerde, Gleis 9 ¾, Die Galaxis
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Probleme, für die es noch keine Lösung gibt:
• Aggregate (sog. Aggregates):
 Publikationen, die sich aus mehreren Einzelwerken
zusammensetzen
- Ein sehr weiter Begriff
- 2005 ff: Eine eigene Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der
Thematik
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Functional Requirements for Bibliographic Records
• Vorteile von FRBR-Katalogen
• Zusammenführen, was zusammengehört:
•
- Gedruckte und elektronische Ausgaben werden
zusammengeführt.
• Der Nutzer erhält Informationen, die er nicht explizit
gesucht hat
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FRBR-Anwendungen
Primo / Ex Libris
• Suchmaschine mit FRBRization-Funktion
 Anzeige der zusammengeführten Datensätze auf
„Versionsebene“, d.h. auf der FRBR-Ebene „Manifestation“
 Jeder Datensatz kann einmalig in einer FRBR-Gruppe
angezeigt werden
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FRBR-Anwendungen
• Fiction Finder / OCLC
 Auszug aus dem WordCat
 10.000 Bibliotheken in aller Welt sind im WorldCat vertreten
 2,8 Mio. Werke aus dem WorldCat formal und inhaltlich
recherchierbar
 Anzeige der Treffer erfolgt von der Werkebene aus
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FRBR-Anwendungen
Probado
Prototypischer Betrieb allgemeiner Dokumente
•
Zielsetzung des Probado-Projektes
• automatische Erschließung und Bereitstellung von
nichttexttuellenDokumenten
• innovative Benutzerschnittstellen für Suchanfragen auf
nichttextuellen Dokumenten
• Einbindung in bibliothekarische Geschäftsgänge, zunächst für die
Anwendungsbereiche
– Musik
– 3D-Architekturdaten
– e-Learning
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FRBR-Anwendungen: Probado
Test-Répertoire im Probado-Musikrepository:
30 Bände mit klassisch-romantischen Klaviersonaten und
deutschsprachigen Kunstliedern des 19. Jahrhunderts (ca. 6.000
Seiten)
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FRBR-Anwendungen: Probado
6 Partner: 2 Bibliotheken + 4 universitäre Informatik-Institute
- Bayerische Staatsbibliothek München
- Technische Informationsbibliothek Hannover
- OFFIS e.V. Oldenburg, Institut für Informatik,Technische
- Universität Darmstadt, FG Graphisch- Interaktive Systeme
- Universität Bonn, Institut II: Computer Graphik
- Universität Bonn, Institut III: Multimedia-Signalverarbeitung
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FRBR-Anwendungen: Probado
Warum beteiligt sich die BSB am Probado-Projekt?
•
Sondersammelgebietsbibliothek für Musikwissenschaft mit
großem Bestand an nicht-textuellen musikalischen Dokumenten
– 355.456 Notendrucke
– 37.500 Musikhandschriften
– 82.731 Tonträger (CDs, Schallplatten, …)
(139.021 musiktheoretische Bücher und Zeitschriften)
– Einbindung des Probado-Musikrepository in die an der BSB im
Aufbau befindliche Virtuelle Fachbibliothek Musikwissenschaft
geplant
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Functional Requirements for Bibliographic Records
FRBR-Anwendungen: Probado
Die FRBRbasierten Metadaten
• Work: Werk als intellektuelle/künstlerische Schöpfung,
z.B.: Beethovens 5. Symphonie
• Expression: eine bestimmte Realisierung des Werks,
z.B.: Aufführung von Beethovens 5. Sinfonie durch die Wiener
Symphoniker am 1.3.2006 im Wiener Musikvereinsaal
• Manifestation: physikalische Darstellungsform einer expression,
z.B.: von Naxos herausgegebene CD der o.a. Aufführung
• Item: einzelnes Exemplar einer bestimmten manifestation,
z.B.: ein Exemplar der o.a. CD im Bestand der Bayerischen
Staatsbibliothek
• File: eine Datei zu dem o.a. Item, z.B.: eine Datei im LZA-System der BSB
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FRBR-Anwendungen: Probado
Erstellung der FRBR-basierten Metadaten durch
 Zugriff auf die Katalogdaten der BSB
 Zugriff auf Datenbanken der Tonträgerindustrie
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FRBR-Anwendung: In Planung
Deutsches Literaturarchiv Marbach
 Schiller-Nationalarchiv
 Plant die FRBRisierung des Werkes „Die Räuber“
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FRBR-Anwendung
MusicAustralia
•
•
Service der
National Library of Australia und dem
National Film and Sound Archive
 Music composed or performed by Australians, published in Australia, or
by international musicians with a strong association with Australia.
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FRBR-Anwendung
MusicAustralia
 FRBR-ähnliche Implementation wünschenswert
 Wegen signifikanter Probleme zurückgestellt.
- Sinnvoll wäre die Entwicklung eines erweiterten FRBR-Models
- Übergang zwischen Werk und Expression fließend, abhängig von dem
Anteil der musikalischen Überarbeitung eines Werkes / eine Expression.
– Jedes neue Arrangement eines Werkes führt zu einem neuen Werk?
- Lyrische und vokale Werke sollten idealerweise getrennt aufbereitet werden
- Inkonsistente Daten verhindern eine Automatisierung der Umsetzung
– Fehler,die beim Katalogisieren entstehen
– Viele Informationen sind in Fussnoten enthalten: keine Standardisierung
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FRBR-Anwendung
• Variations / Indiana University (Bloomington, Ind.)
 The Indiana University Digital Music Library
 Zugang für die Studierenden der Universität
• Projekttitel:
"Testing the FRBR Conceptual Model through the
Variations System"
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Was ist noch zu tun?
• Software
 Es müssen neue Produktgenerationen von Bibliothekssoftware
entstehen
- Überzeugungsarbeit bei den Herstellern: Wer macht das?
- Weiterentwicklung erfolgt teilweise an den Arbeitsplätzen: Umfang
der Zusatzbelastungen?
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Functional Requirements for Bibliographic Records
Was ist noch zu tun?
• Schulungen
 Die Katalogierer müssen sich umstellen.
 Geändertes Workflow in der Katalogisierung
 Die Umstellung auf eine neue Art zu katalogisieren birgt
Risiken:
- Neue Routinen müssen sich entwickeln
- Steigende Fehlerhäufigkeit
- Inhomogene Daten, da „Altbestand“ vorhanden (Daten vor FRBR)
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• Katalogisierungsaufwand -1 Bei der Katalogisierung nach FRBR müssen sich die
Katalogisierer auf die abweichenden Definitionen FRBR vs.
RAK-WB einstellen. Bis die Umstellung bewältigt ist, steigt
zunächst einmal die Fehlerhäufigkeit durch
Fehlinterpretationen. Jede Umstellung bedeutet zunächst
einmal, dass Routinen neu aufgebaut werden müssen.
Mangelnd Routine heisst im Klartext: Ansteigende
Fehlerhäufigkeit.
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