Außenwirtschaft, Globalisierung und Zahlungsbilanz
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Transcript Außenwirtschaft, Globalisierung und Zahlungsbilanz
BIHV 2008/09
VOLKSWIRTSCHAFTslehre
& - Politik
Außenwirtschaft, Globalisierung und
Zahlungsbilanz
Peter Schmidt, Hochschule Bremen
P. Schmidt, HS Bremen / BIHV - Folie 1
Zu Kap. 9: Zahlungsbilanz & Wechselkurs
Die Bedeutung, Ordnung, Bestimmungsgründe
und Globalisierung des internationalen Handels
Lernziele
Bedeutung für Deutschland
Vorteilhaftigkeit des Außenhandels
Freihandel versus Protektionismus
Instrumente zur Beeinflussung des
Außenhandels
Bedeutung der Terms of Trade
P. Schmidt, HS Bremen / BIHV - Folie 2
„Exportweltmeister“ (2007)
http://www.bundesregie
rung.de/Content/DE/Art
ikel/2007/02/2007-0208-deutschland-istexportweltmeister.html
Sowie:
http://www.bild.tonline.de
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„Exportweltmeister“(2008)
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel
/2008/02/2008-02-08-deutschland-erneutexportweltmeister.html
Sowie:
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Exportweltm
eister-Aussenhandel;art271,2582255
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„Exportweltmeister“(2009)
http://www.dwworld.de/dw/article/0,,4014770,00.html
http://www.focus.de/community/kommentar-destages/tid-13007/user-matzeberg-08-01-2009exportweltmeister_aid_360431.html
http://www.finanzen.net/nachricht/Deutschland_du
erfte_2009_Titel_als_Exportweltmeister_verteidig
en__HB_857159
P. Schmidt, HS Bremen / BIHV - Folie 5
1. Die Bedeutung des
Internationalen Handels für Deutschland
„Export-Weltmeister“
Starke Exportabhängigkeit
Hoher Anteil am Welthandel
Traditionell hohe Überschüsse in der
→ Zahlungsbilanz
Exporte hochwertiger Industriegüter
Rohstoffimporte
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Zahlungsbilanz (1)
Quelle: Pätzold, J: „Einführung in die VWL“,
Skript Uni Hohenheim 2007
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Zahlungsbilanz (2)
Struktur der Zahlungsbilanz
• Der große Unterschied zu einer Bilanz im betriebswirtschaftlichen
Sinne ist, dass die Zahlungsbilanz Stromgrößen und keine
Bestandsgrößen erfasst.
• Es wird somit die Veränderung eines Postens über einen Zeitraum und
nicht der Gesamtsaldo zu einem Zeitpunkt gemessen.
• Ein weiterer Unterschied zu der betriebswirtschaftlichen Kontenform ist,
dass die Soll- und Habenseite zu einer Spalte zusammengefasst wird.
• Das Prinzip der doppelten Buchführung findet jedoch auch in der
Zahlungsbilanz seine Anwendung: Zu jeder Buchung muss eine
Gegenbuchung erfolgen.
• => Die Zahlungsbilanz als Ganzes ist also immer ausgeglichen.
• Eine Zahlungsbilanz nach den Richtlinien des IWF besteht aus der
Leistungsbilanz und der Kapitalbilanz sowie einem „Restposten“:
ZB = LB + KB + Vermögensübertragung + Restposten
Quelle: www.wikipedia.de
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Zahlungsbilanz (3)
Quelle: http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_aussenwirtschaft_zahlungsbilanz.php
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Regionale Aufgliederung des deutschen
Außenhandels 2003
P. Schmidt, HS Bremen / BIHV - Folie 10
Entwicklung des (globalen) Außenhandels
Quelle: Enquete-Kommission des deutschen Bundestages zur Globalisierung
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2. Begründung und Erklärung des
internationalen Handels
2.1 Vorteile der (weltweiten) Arbeitsteilung
• Arbeitsteilung => Spezialisierung => höhere Effizienz
• Faktorausstattung + Produktivität
=> Unterschiedliche Preise
=> Vorteile des Außenhandels
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Geschichte der Außenhandelstheorie
Merkantilisten (1500-1800)
Klassische Wirtschaftstheorie:
Smith (Absolute (Kosten-) Vorteile)
Ricardo: Komparative (Kosten-) Vorteile)
Mercantilists
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2.2 Preisdifferenzierung
2.2.1 Unterschiedliche Produktionsverfahren
• Unterschiedliche Verfügbarkeit
• Unterschiedliche natürliche Produktionsbedingungen
• Technologisches Wissen
• Handel:
intra- und interindustriell
• Größenvorteile
• Massenproduktion
• Lernkurveneffekt
„Economies of Scale“
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2.2 Preisdifferenzierung
2.2.2 Faktorausstattung und Wettbewerb
• Faktorproportionen-Theorem (Heckscher-Ohlin):
Relativ kapitalreiche Länder werden kapitalintensive
Produkte exportieren und arbeitsintensive importieren
… (und umgekehrt)
• Produktlebenszyklus:
(Dynamischer) Wettbewerb als Wechselspiel von
• Innovation und
• Imitation
2.3 Produktdifferenzierung
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2.4 Ricardos „Komparative Kosten“
Absoluter
versus
komparativer
Vorteil
P. Schmidt, HS Bremen / BIHV - Folie 16
8
3
2.4 Ricardos „Komparative Kosten“
Absoluter
versus
komparativer
Vorteil
P. Schmidt, HS Bremen / BIHV - Folie 17
8,5
8
3,5
3
2.5 (Weitere)
Vorteile des internationalen Handels
• Wachstumsdynamik (Innovation – Imitation)
• Produktinnovation => mehr (gewünschte) Güter
• Prozessinnovation => günstigere Produktion ->
billiger
• Abbau von Marktmacht (Monopolrenten)
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3. Freihandel oder
Protektionismus?
• Freihandel = Keine Handelsbeschränkungen (Zölle, Quoten,
Embargos, …) weltweit -> klassischer Wirtschaftsliberalismus
• Protektionismus = Schützen (Abschotten) des eigenen
Landes (z.B. Zölle, Importquoten, …)
• Freihandel
+ verstärkt Wettbewerb (klassischer Liberalismus)
- nicht unbedingt „optimale Produktionsstruktur“
- garantiert keine gerechte Verteilung
• Protektionismus:
• Schutz der heimischen Industrie = Arbeitsplätze
• Erhalt wichtiger Wirtschaftszweige (Selbstversorgung)
• Extreme Spezialisierung = Starke Abhängigkeit
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4. Instrumente der
Außenhandelspolitik
• Zölle
• Nichttarifäre Handelshemmnisse:
• Kontingente
• Handelsverträge
• Anti-Dumping
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5. Terms of Trade
(Reales Austauschverhältnis)
Preisindexder Exporte
Term sof Trade
Preisindexder Importe
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6. Welthandelsordnung
• Grundprinzipien des
GATT:
• Liberalisierung
• Gegenseitigkeit
(Reziprozität)
• Nicht-Diskriminierung
-> Meistbegünstigung
• Ausnahmeregelungen
• Vom Gatt zur WTO:
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(6.) WHO / WTO
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(6.) Einzelabkommen der WTO
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7. Globalisierung
Unter der Bezeichnung Globalisierung
versteht man im Allgemeinen das weltweite
Zusammenwirken und eine immer stärker
werdende Verknüpfung der nationalen Märkte
und Gesellschaften auf Grund von
Entwicklungen im Bereich des Informations-,
Personen- und Warentransportes.
(www.wikipedia.de)
P. Schmidt, HS Bremen / BIHV - Folie 25
(7.) Globalisierung II
Pro:
Freier Handel erhöht das weltweite Marktvolumen und
erhöht dadurch die Wohlfahrt für alle
Alle, auch sehr kleine Länder haben „komparative
Vorteile“ in manchen Bereichen.
(Effizienz-Argumente)
Contra:
Die heutige Ausgestaltung der Globalisierung ist
ungerecht (Verteilungs-Argument)
Die Industrieländer leben auf Kosten der armen Länder
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8. Standortwettbewerb
Begriff
Standortfaktoren
„Harte“ Faktoren:
Bedingungen der Prod-Faktoren
Bedingungen des Absatzes
Rahmenbedingungen der Wirtschaftspolitik
„Weiche“ Faktoren:
Image, Kultur
private Infrastruktur
Wetter
=> mögliche Instrument
Kapitalmobilität
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Regionale Strukturpolitik
Wirtschaftsstruktur:
Traditioneller Drei-Sektoren-Ansatz
(Fourastier)
Strukturwandel
Regionale Strukturpolitik
Peter Schmidt, Hochschule Bremen
P. Schmidt, HS Bremen / BIHV - Folie 28
Strukturwandel nach Fourastier
Jean Fourastié (* 15. April 1907 in
Saint-Benin-d'Azy; † 25. Juli 1990) war
ein französischer Ökonom und
Entwickler der Drei-Sektoren-Hypothese
für die wirtschaftliche Entwicklung eines
Staates.
Bekanntest Werk: "Die große Hoffnung
des Zwanzigsten Jahrhunderts„
Die Drei-Sektoren-Hypothese ist eine
volkswirtschaftliche Theorie
welche die Volkswirtschaft in
I. Produktionsgewinnung,
II. Produktionsverarbeitung und
III. Dienstleistung differenziert
Quelle: Statistisches Bundesamt; eigene Darstellung
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Strukturwandel
in Deutschland
100%
90%
18,4
19,0
20,1
22,2
24,7
80%
70%
14,3
15,9
18,3
17,9
18,7
42,6
40%
46,6
47,9
49,2
30%
32,7
48,9
44,7
18,7
43,4
20%
10%
24,6
18,4
13,7
10,7
36,1
38,1
18,6
18,7
42,8
17,9
60%
50%
29,9
8,5
6,7
5,2
40,8
39,7
4,5
3,5
18,8
35,5
2,9
0%
1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995
Landwirtschaft
Handel, Verkehr, Nachrichten
Produzierendes Gewerbe
Dienstleistungen
Quelle: Statistisches Bundesamt; eigene Darstellung
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Regionale Strukturpolitik
Regionale Wirtschaftsstandorte
+
Globalisierte Weltwirtschaft
=
Internationaler Standortwettbewerb
Regionale Strukturpolitik
als öffentliche Unterstützung
im Standortwettbewerb
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GRW = GA = Gemeinschaftsaufgabe
regionale Wirtschaftsförderung
Deutsche Regionalfördung “zur Erlangung
vergleichbarer Lebensbedingungen” (Art 91a GG)
Konvergenz
seit 1969/70
Grundsätzlich Länderaufgabe;
Bund: Rahmenplanung und Finanzierung
Abgrenzung d. Fördergebiete durch Indikatoren
Erfolgskontrolle als gemeinsame Aufgabe von
Bund und Ländern
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EU-Förderung: Die Strukturfonds
EFRE
Europ. Fonds für regionale Entwicklung
ESF
Europäischer Sozialfonds
EAGFL Europäischer Ausrichtungs- und
Garantiefonds für die Landwirtschaft
Kohäsionsfonds (wirtschaftliche + soziale Kohäsion)
Reformierungen 1988 und 1993 sowie im
Maastricht-Vertrag
Subsidiaritätsprinzip
Ausschuss der Regionen
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