Innerbetrieblicher Wissenstransfer
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Transcript Innerbetrieblicher Wissenstransfer
Fakultät Maschinenwesen - CIMTT Zentrum für Produktionstechnik und Organisation
Innerbetrieblicher Wissenstransfer
Forschungsinstitut Betriebliche Bildung, Dresden, 10.10.2012
Dagmar Schulze, TU Dresden/ CIMTT
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Fakultät Maschinenwesen - CIMTT Zentrum für Produktionstechnik und Organisation
Gliederung
Warum innerbetrieblicher Wissenstransfer?
Wissenstransfer durch Tandem-Arbeit
Herausforderungen bei der Umsetzung
Handlungsempfehlungen
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Situation von Unternehmen
Innerbetrieblicher Wissenstransfer
Fachkräftemangel,
Ausscheiden Erfahrener
Stärkerer Wettbewerb
um beste Köpfe
Gestiegene Kundenanforderungen
Höhere Kompetenzanforderungen
Komplexere Produkte und
Prozesse
Begrenzte finanzielle &
personelle Ressourcen
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Unternehmens-Know-how sichern,
weiterentwickeln, innovativ verwerten
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Einordnung des Konzepts
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Quelle: Mitarbeiterpotenziale länger nutzen durch flexible Berufsausstiegsmodelle
Handreichung für die betriebliche Praxis, Jan. 2012, S. 11
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Tandem-Arbeit
Funktionsweise
• zwei Partner lernen voneinander
• agieren in wechselnden Rollen
• Erfahrungsträger (implizites
Wissen, Netzwerk)
• Erfahrungssuchender (neues
Fachwissen)
• stellen Ergebnisse auch anderen
zur Verfügung
Ziele
• Erfahrene und Erfahrungen
länger im Unternehmen halten
• Jüngere an Know-how der älteren
Generation heranführen
• Jüngere teilen ihr neues Wissen
• kürzere Einarbeitungszeiten
• bewährte Arbeitsweisen
fortsetzen
• Wiederholung von Fehlern
vermeiden
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Tandem-Arbeit in 4 Schritten
Schritt 1: Tandem-Begleitplan
Inhalt:
Aktuelles
Wissen
Zukünftiges
Wissen
Organisatorische
Rahmenbedingungen
Schritt 2: Überprüfung vorhandener Wissensbestände
Inhalt:
Identifizierung
Bewertung
Bereitstellung
Schritt 3: Erfassung von Erfahrungen und Kontakten
Inhalt:
Dialog
Dokumentation
Verteilung
Schritt 4: Auswertung der Tandemarbeit
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Inhalt:
SOLL-IST-Vergleich
Präsentation im
Unternehmen
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Praxistest im Unternehmen - Intelligente Sensorsysteme Dresden GmbH
• Gegründet 2001
• Entwicklung, Fertigung und Vertrieb von Druck-, Luftmassen- und
Temperatursensoren
• Automobilbau (80%), Industrieanlagenbau, Mobilhydraulik
• ca. 100 Mitarbeiter, 4.500m² Fertigungs- und Bürofläche in Dresden Klotzsche,
• Umsatz in 2011 ca. € 20Mio.
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Motivation für ein „Generationen-Tandem“ bei i2s
Problembeschreibung:
Langjähriger Mitarbeiter und Erfahrungsträger in
Entwicklungsabteilung nähert sich (wohlverdientem) Ruhestand
Mitarbeiter und Chef erfasst Panik, da Ausmaß des „Verlustes“
nicht fassbar
„Nachfolger“ zwar rechtzeitig eingestellt, aber Wirksamkeit auf
Grund „Strahlwirkung“ des potentiellen Pensionärs unklar
Lösungsansatz:
Systematische Know-How-Aufbereitung und Übergabe
Methode: „Tandem“-Ansatz („Generationen-Tandem“)
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Schritt
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Schritt 2
Schritt 1
Methodik „Generationen-Tandem“
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Aspekte:
Offizielles Projekt mit „Kick-off“ und firmenweiter Bekanntmachung
Beruhigung der allgemeinen Stimmung; Beteiligte können sich auf
Managementunterstützung berufen
Benennung der Beteiligten mit Rollen, zwei „Hauptpersonen“ (GxR als
„Geber = Fahrer“ und BxG als „Nehmer = Sozius“) sowie ggf. noch
zusätzliche Beteiligte Tandem wird offizielle Arbeitsaufgabe für
Beteiligte, mit Zeitbudget
Formulierung Ziel klare Definition was erwartet wird, und was nicht –
Insbesondere an „Sozius“
Aufstellung Wissensmatrix aus Aufgabenmatrix „Fahrer“ GxR, Zuordnung
welche Aufgaben durch „Sozius“ übernommen werden sollen, welche
durch andere Beteiligte Portionierung des Übergabe-„Berges“,
Aufgabe wird greifbar und abrechenbar
Festlegung Zeitplan und Durchführung, Prüfsteine (durch „Moderator“
abzufragen, in der Regel monatlich)
Endreview
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Umsetzung Schritt 1: Entwicklungsplan für „Generationen-Tandem“
Alle Aspekte zusammengefasst in
„Entwicklungsplan“
1) Zeitraum
Oktober 2010 – Juli 2011
2) Anlass / Erwartung:
Renteneintritt von Erfahrungsträger GxR
Vermeidung von Wissens- / Erfahrungsverlust
3) Ziele:
Übergabe und dabei Dokumentation des Erfahrungswissens des Ausscheidenden GxR
Messbarkeit des Übergabestandes, insbesondere für „Sozius“ BxG
Dokumentation von aktuell nicht zu übergebenden Wissen in strukturierter Form
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Umsetzung Schritt 2: Analyse des Wissensstandes
„Portionierung“ der Übergabe einschließlich Bewertung
Aufgabengebiet
Aufgaben
GxR
BxG
Aufgabe / Lösung
Leitung (Ablauforganisation)
Information/ Kommunikation
intern/
abteilungsübergreifend
x
x
ok
Projektsteuerung
Projektmanagement
x
x
ok
Kommunikation mit
Lieferanten
x
x
ok
Spezifikation-Dokumentation
x
x
ok
x
ok, auch Übergabe alter
Messergebnisse (siehe Doksystem)
TestergebnisseDokumentation
Produktentwicklung
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x
Troubleshooting zu
Qualitätsproblemen, zu
Befindlichkeiten, zum
Lieferanten
x
x
Ok, Entwicklungserfahrungsbericht
Konzeptentwicklung für neue
Produkte für Kunden
x
x
ok
Schaltungs- und
Layoutentwurf
x
x
ok
(x)
Grundkenntnisse
Mikrocontroller übergeben
Microcontroller Schaltungsentwurf
x
weitere Personen
Wird zwischen GxS,
JxG, AxK und BxG
aufgeteilt
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Umsetzung Schritt 3: Erfassen von Erfahrungen
Unstrukturiertes / nicht direkt
zu übergebendes Wissen:
Dokumentation in
Entwicklungsbericht durch
„Fahrer“, „Sozius“ prüft und
klärt ggf. Unklarheiten
Vorbild für Dokumentation
von „gewusst-wie“ Tipps und
Tricks
Implementierung in
Firmenwiki durch „Sozius“
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FAZIT
Methodische Herangehensweise an Personalwechsel hilft
Aufgaben „fassbar“ und abrechenbar zu gestalten, sowie
Defizite aufzuzeigen
Methode („Tandem“) lässt sich für jede Art
Personalveränderung mit Wissensaspekt im Unternehmen
anwenden (Rentenübergabe, Einarbeitung Vertreter,
Entwicklung Nachfolger Unternehmens-führung, …)
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Einsatz der Tandem-Arbeit
bei in KMU typischen personal-und ArbeitsKonstellationen erprobt:
Generationenwechsel im Bereich F und E
Einarbeitung eines Stellvertreters des Leiters F u. E
Einarbeitung eines Stellvertreters des Schichtleiters
Produktion
Qualifizierung eines Mitarbeiters Produktion zum
Vorarbeiter
Qualifizierung eines Mitarbeiters Produktion zum
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Mitarbeiter im Labor mit QM-Aufgaben
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Herausforderungen
Unternehmenskommunikation muss Wissenstransfer
unterstützen
Tandem-Arbeit in Personalarbeit integrieren
Bereitschaft der Beteiligten erreichen
Leistungen wertschätzen
Wissenstransfer moderierend begleiten
Wissen angemessen dokumentieren
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Handlungsempfehlungen
Wertschätzung, Freiwilligkeit
Aufwand einplanen als Personalentwicklungsmaßnahme
Offene Kommunikation gegenüber Arbeitsumfeld der
Tandempartner und im Unternehmen
Gründliche Analyse der Kompetenzen und Erfahrungen
beider Partner in Bezug auf künftige Arbeitsanforderungen
Konkrete Aufgaben für gemeinsame Tandem-Arbeit
regelmäßig Tandemfortschritt vor anderen kommunizieren
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Wissen ist die einzige Ressource,
die sich vermehrt,
wenn man sie teilt.
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Maik Vierling
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Literatur Wissensmanagement:
http://tu-dresden.de/cimtt, Weiternavigation Veröffentlichungen
- Aufgabenbezogener Wissenstransfer durch Tandemarbeit - Leitfaden für
kleine und mittlere Unternehmen, Dresden, 2012
- Workshopkonzept zur Einführung von Wissensmanagement - Leitfaden für
kleine und mittlere Unternehmen, Dresden, 2012
http://wim.cimtt.de
-Informationen zu WIM Steps und Drehscheibe Wissen
http://stratewiss.cimtt.de
-Informationen zur Tandem-Methode und zu Workshopkonzepten zur
Einführung von Wissensmanagement
http://wissensportal.cimtt.de – Wissensportal WIM
http://www.wissenmanagen.net/
- Initiative "Fit für den Wissenswett-bewerb„, gefördert durch das
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
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