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Varianzanalyse III: Zweifaktorielle Varianzanalyse Varianzanalyse III: Zweifaktorielle Varianzanalyse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Haupteffekte Interaktionseffekte Strukturgleichung Quadratsummen F-Test Interaktionsformen SPSS Mehrfaktorielle ANOVA Zufallseffekte 07_anova3 1 Zweifaktorielle Varianzanalyse Zweifaktorielle Varianzanalyse • Wenn mehrere unabhängige Variablen (UVs) vorliegen, muss eine mehrfaktorielle Varianzanalyse berechnet werden. • Es wird dann untersucht, ob die AV von den unterschiedlichen UVs abhängt. • Beispiel: „Hängt die Gedächtnisleistung (AV) von der Lernbedingung (UV1) und dem Geschlecht (UV2) ab?“ 07_anova3 2 Zweifaktorielle Varianzanalyse Effekt der Lernbedingung 07_anova3 strukturell 5 bildhaft 12 emotional 12 7 3 4 7 8 10 11 12 12 6 13 13 3 Zweifaktorielle Varianzanalyse Effekt des Geschlechts männlich 5 7 3 4 6 weiblich 6 8 4 5 7 07_anova3 4 Zweifaktorielle Varianzanalyse Zweifaktorielles Design männlich weiblich 07_anova3 strukturell bildhaft emotional 5 12 12 7 7 11 3 8 12 4 10 12 6 13 13 6 13 13 8 8 12 4 9 13 5 11 13 7 14 14 5 Effekte der zweifaktoriellen ANOVA Zellen und Randmittelwerte Faktor B Faktor A B1: strukturell B2: bildhaft B3: emotional A1: männlich y 11 5 y 12 10 y13 12 y1 . 9 A2: weiblich y 21 6 y 22 11 y 23 13 y 2 . 10 y .2 10 . 5 y .3 12 . 5 y .. 9 . 5 y .1 5 . 5 07_anova3 6 Effekte der zweifaktoriellen ANOVA Haupteffekt A • Der Haupteffekt der Stufe j des Faktors A berechnet sich als: a j y j . y .. a1 y1 . y .. 9 9 . 5 0 . 5 a 2 y 2 . y .. 10 9 . 5 0 . 5 Die Summe der Effekte ist Null 07_anova3 7 Effekte der zweifaktoriellen ANOVA Haupteffekt B • Der Haupteffekt der Stufe k des Faktors B berechnet sich als: b k y . k y .. b1 y 1 y 5 . 5 9 . 5 4 b 2 y 2 y 10 . 5 9 . 5 1 b 3 y 3 y 12 . 5 9 . 5 3 Die Summe der Effekte ist Null 07_anova3 8 Effekte der zweifaktoriellen ANOVA „Zelleneffekte“ [ab] 11 5 9 .5 4 .5 • Der Effekt eine Kombination bestimmter Stufen der Faktoren A und B berechnet sich als: [ab] 12 10 9 .5 0 .5 [ ab ] jk y jk y .. Die Summe der Effekte ist Null Der „Zelleneffekt“ ist wenig aussagekräftig, da er auch von den Haupteffekten beeinflusst wird. 07_anova3 [ab] 13 12 9 .5 2 .5 [ab] 21 6 9 .5 3 .5 [ab] 22 11 9 .5 1.5 [ab] 23 13 9 .5 3 .5 9 Effekte der zweifaktoriellen ANOVA Interaktionseffekte (A x B) • Ein Interaktionseffekt wird als Differenz der Zelleneffekt und der beteiligten Haupteffekte berechnet: ( ab ) jk [ ab ] jk a j b k ( y jk y ..) ( y j . y ..) ( y . k y ..) y jk y j . y . k y .. Die Summe der Effekte ist Null Der Interaktionseffekt gibt die Wirkung der Kombination bestimmter Faktorstufen über die Haupteffekte hinaus an. 07_anova3 10 Effekte der zweifaktoriellen ANOVA Interaktionseffekte (A x B) ( ab ) jk y jk y j . y . k y .. ( ab ) 11 5 9 5 . 5 9 . 5 0 ( ab ) 12 10 9 10 . 5 9 . 5 0 ( ab ) 13 12 9 12 . 5 9 . 5 0 ( ab ) 21 6 10 5 . 5 9 . 5 0 ( ab ) 22 11 10 10 . 5 9 . 5 0 ( ab ) 23 13 10 12 . 5 9 . 5 0 Es liegen im Beispiel keine Interaktionseffekte vor! 07_anova3 11 Beispiele für Interaktionseffekte Beispiel 1: Einfluss bildhafter Verarbeitung auf die Gedächtnisleistung bei Männern und Frauen strukturell bildhaft Frauen 5 13 9 Männer 5 10 7.5 5 11.5 8.25 14 12 10 8 Frauen 6 Männer 4 2 0 strukturell bildhaft Interaktion: Frauen profitieren von bildhafter Verarbeitung stärker als Männer 07_anova3 12 Beispiele für Interaktionseffekte strukturell bildhaft gesamt F 5 (-0.75) 13 (0.75) 9 M 5 (0.75) 10 (-0.75) 7.5 G 5 11.5 8.25 ( ab ) jk y jk y j . y . k y .. ( ab ) 11 5 9 5 8 . 25 0 . 75 ( ab ) 12 13 9 11 . 5 8 . 25 0 . 75 ( ab ) 21 5 7 . 5 5 8 . 25 0 . 75 ( ab ) 22 10 7 . 5 11 . 5 8 . 25 0 . 75 07_anova3 13 Beispiele für Interaktionseffekte Beispiel 2: Einfluss bildhafter Verarbeitung auf die Gedächtnisleistung bei Männern und Frauen 14 12 10 8 Frauen 6 Männer strukturell bildhaft Frauen 5 11.5 8.25 4 Männer 5 11.5 8.25 2 5 11.5 8.25 0 strukturell bildhaft Interaktion: Frauen profitieren von bildhafter Verarbeitung stärker als Männer 07_anova3 14 Beispiele für Interaktionseffekte strukturell bildhaft gesamt F 5 (0) 11.5 (0) 8.25 M 5 (0) 11.5 (0) 8.25 G 5 11.5 8.25 ( ab ) jk y jk y j . y . k y .. 07_anova3 15 Beispiele für Interaktionseffekte Beispiel 3: Einfluss von Alkohol auf die Reaktionszeit bei Männer und Frauen 600 500 400 Frauen 300 Männer 200 ohne Alk. mit Alk. Frauen 230 500 365 100 Männer 230 350 290 0 230 425 327.5 ohne Alkohol mit Alkohol Interaktion: Frauen werden durch Alkohol stärker beeinträchtigt als Männer 07_anova3 16 Beispiele für Interaktionseffekte Beispiel 4: Wirksamkeit der Medikamente M1 und M2 bei Männer und Frauen. • zwei Medikamente M1 und M2 (Faktor A) • an Männern und Frauen getestet (Faktor B) • keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern und den Medikamenten • aber eine Wechselwirkung (Interaktion): - bei Frauen wirkt M1 gut, M2 kaum - bei Männern entgegengesetzt M1 für Frauen, M2 für Männer besser geeignet 07_anova3 17 Strukturgleichung Strukturgleichung (2-fakt. ANOVA) y ijk y .. a j b k ( ab ) jk e ijk y ijk y .. Gesamtmittelwert ( y j . y ..) Effekt Faktor A ( y . k y ..) Effekt Faktor B ( y jk y j . y . k y ..) Interaktion e ijk „Fehler“ = Strukturgleichung einfaktorielle ANOVA + Effekt des zweiten Faktors + Interaktionseffekt 07_anova3 18 Quadratsummen Quadratsummenzerlegung SStotal = SStotal = 07_anova3 SSbetween SSFaktor A + SSFaktor B + SSAxB + SSwithin + SSwithin 19 Quadratsummen Quadratsummen p SS FaktorA n p ( y j . y ..)² q ( y . k y ..)² j 1 q SS FaktorB n k 1 p SS AxB q n p ,q ( y jk y j . y . k y ..)² j 1 k 1 n SS within q (y i 1 07_anova3 p ijk y jk )² j 1 k 1 20 Quadratsummen Mittlere Quadrate und Freiheitsgrade MS MS MS FaktorA FaktorB FaktorAxB MS 07_anova3 within SS FaktorA SS FaktorB p 1 q 1 p = Anzahl der Stufen von Faktor A q = Anzahl der Stufen von Faktor B n = Anzahl Vpn in jeder Zelle (Annahme gleichbesetzter Zellen) SS FaktorAxB ( p 1) ( q 1) SS within p q ( n 1) 21 Der F-Test Statistische Hypothesen Bei einer 2-faktorienllen ANOVA gibt es drei Nullhypothesen: 1. H0 für Faktor A: j 0 für alle j, oder: 1 . 2 . 3 . ... p . 2. H0 für Faktor B: k 0 für alle k, oder: 1 2 3 ... q 3. H0 für A x B: jk 0 07_anova3 für alle jk, oder: jk j k 22 Der F-Test Drei F-Tests FA FB MS MS within MS FaktorB F AxB 07_anova3 FaktorA MS within MS MS AxB within df Zähler p 1 df Nenner p q ( n 1) bzw . N p q df Zähler q 1 df Nenner p q ( n 1) bzw . N p q df Zähler ( p 1) ( q 1) df Nenner p q ( n 1) bzw . N p q 23 Der F-Test Erklärte Varianzanteile R 2 y .( A , B , A B ) R 2 y.A R R 07_anova3 2 y .B SS R 2 y.A R 2 y .B R 2 y . A B A SS total SS B 2 y . A B SS total SS A B SS total 24 Interaktionsformen Es gibt drei Formen der Interaktion: • • • ordinale Interaktion beide Haupteffekte sind global interpretierbar hybride Interaktion nur einer der beiden Haupteffekte ist global interpretierbar disordinale Interaktion keiner der beiden Haupteffekte ist global interpretierbar 07_anova3 25 Interaktionsformen Keine Interaktion • Die Diagramme zeigen die Gruppenmittelwerte der vier Zellen. • Beide Diagramme zeigen die gleichen Daten! 07_anova3 26 Interaktionsformen Keine Interaktion • Wenn die Linien der Graphen parallel verlaufen, gibt es keine Interaktion! 07_anova3 27 Interaktionsformen Ordinale Interaktion • Wenn der gleiche „Trend“ für beide Linien in beiden Diagrammen gilt (alle Graphen steigen oder alle Graphen fallen), spricht man von einer ordinalen („geordneten“) Interaktion. 07_anova3 28 Interaktionsformen Disordinale Interaktion • Wenn der unterschiedliche „Trends“ für beide Linien in beiden Diagrammen gilt (ein Graphen steigt, einer fällt), spricht man von einer disordinalen („ungeordneten“) Interaktion. 07_anova3 29 Interaktionsformen Hybride Interaktion • Im linken Diagramm: gleicher Trend Im rechten Diagramm: entgegengesetzte Trends „Hybride Interaktion“ 07_anova3 30 Interaktionsformen Welch Interaktionsform? B1 B2 A1 18 22 A2 25 40 B1 B2 A1 25 20 A2 15 40 B1 B2 A1 20 30 A2 25 35 07_anova3 31 Darstellung der Ergebnisse Darstellung der 2-faktoriellen ANOVA strukturell bildhaft emotional Männer 5.8 14.1 10.4 Frauen 5.0 10.7 16.0 Beispieltext: „Die Anzahl erinnerter Wörter wurde mit einer 3 (Lernbedingung) x 2 (Geschlecht) ANOVA ausgewertet. Das Geschlecht hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Gedächtnisleistung, F<1. Es zeigte sich jedoch ein bedeutsamer Effekt der Lernbedingung, F(2,74) = 95.84; p<.01, sowie eine Interaktion beider Faktoren, F(2,74) = 27.66; p<.01. Diese Interaktion ist auf einen bessere Gedächtnisleitung von Männern in der bildhaften Bedingung (t[25]=3.61; p=.01) und eine bessere Gedächtnisleistung von Frauen in der emotionalen Bedingung (t[24]=-6.97; p<.01) zurückzuführen.“ 07_anova3 32 SPSS 07_anova3 33 SPSS Syntax: glm memo by sex, bed /plot=profile(bed*sex). 07_anova3 34 SPSS 07_anova3 35 SPSS 07_anova3 36 Mehrfaktorielle ANOVA • Eine Varianzanalyse kann mit beliebig vielen Faktoren berechnet werden. • Damit sind auch Interaktionen „höherer Ordnung“ möglich: drei-, vier-, fünf, …n-fach-Interaktionen (bei n Faktoren) • Die Interpretation solcher Mehrfachinteraktionen ist oft schwierig. • Beispiel: Evaluation eines Entspannungstrainings – Faktor A: Geschlecht des Kursleiters – Faktor B: Geschlecht der Kursteilnehmer – Faktor C: Art des Trainings: Progressive Muskelrelaxation (PMR) vs. Autogenes Training (AT) 07_anova3 37 Mehrfaktorielle ANOVA Faktor A: Geschlecht d. Th. weiblich Faktor B: Geschlecht (Pat.) Faktor C: Art des Trainings männlich weiblich männlich weiblich AT 75 65 65 75 PMR 70 70 70 70 AT PMR 80 80 75 75 70 m w 65 70 m w 65 60 60 m 07_anova3 männlich w m w 38 Mehrfaktorielle ANOVA • Eine dreifach-Interaktion (AxBxC) bedeutet, dass sich die zweifach-Interaktion (AxB) für die beiden Stufen von C unterscheiden. • … oder, dass sich die dass sich die zweifach-Interaktion (AxC) für die beiden Stufen von B unterscheiden. • … oder, dass sich die dass sich die zweifach-Interaktion (BxC) für die beiden Stufen von A unterscheiden. • Eine 4-fach Interaktion ist darauf zurückzuführen, dass sich die beteiligten 3-fach Interaktionen voneinander unterscheiden. 07_anova3 39 Mehrfaktorielle ANOVA 1 Faktor: SStotal = SSwithin + SSA 2 Faktoren: SStotal = SSwithin + SSA + SSB + SSAxB 3 Faktoren: SStotal = SSwithin + SSA + SSB + SSC + SSAxB + SSBxC + SSAxC + SSAxBxC 4 Faktoren: SStotal = SSwithin + SSA + SSB + SSC + SSD + SSAxB + SSAxC + SSAxD +SSBxC +SSBxD+ SSCxD+ SSAxBxC + SSAxBxD + SSAxCxD + SSBxCxD + SSAxBxCxD 07_anova3 40 Zufallseffekte Feste Effekt vs. Zufallseffekte • Bisher haben wir nur Varianzanalysen für so genannte feste Effekte besprochen. • Definition: Man spricht von festen Effekten, wenn alle möglichen bzw. alle interessierenden Stufen eines Faktors im Versuchsplan realisiert werden. • Beispiele: Geschlecht, Therapieform, etc. • In diesem Fall kann ist das Ergebnis der ANOVA nur auf die realisierten Stufen zu beziehen. 07_anova3 41 Zufallseffekte Zufallseffekte • Häufig sind Gruppenbildungen jedoch nicht eindeutig, weil eine UV keine feste Abstufungen hat. • Beispiel: UV: “Extraversion” (gering, mittel, hoch) AV: Prüfungserfolg in einer mündlichen Prüfung. • In diesem Fall sollte eine ANOVA mit „Zufallseffekten“ berechnet werden. 07_anova3 42 Zufallseffekte Zufallseffekte • Definition: Wenn einen Faktor viele Abstufungen hat und für eine Untersuchung “zufällig” einige davon ausgesucht werden spricht man von Zufallseffekten. • Beispiele: Persönlichkeitseigenschaften, Alkoholkonsum, Alter, etc. • Wenn ein Faktor als Zufallsfaktor betrachte wird, so ist eine Generalisierung der Ergebnisse auf andere (nicht untersuchte) Stufen möglich. 07_anova3 43 Zufallseffekte Feste Effekt vs. Zufallseffekte Feste Effekte Zufallseffekte • Alle möglichen / interessierenden Stufen eines Faktors werden realisiert. • Einige Stufen werden aus vielen möglichen Stufen ausgesucht. • Keine Generalisierbarkeit auf nicht realisierte Stufen. • Generalisierbarkeit ist gegeben. • Die Summe der Effekte ist Null. • Die Summe der Effekte muss nicht Null sein. • H0: Alle Effekte sind Null. αj=0 (für alle j) • H0: Die Varianz der Effekte ist Null. σ²(α) = 0 07_anova3 44 Zufallseffekte Beispiel: Alter und Klausurerfolg • Gruppenbildung: – Alter < 24 Gruppe 1 – Alter ≥ 24 Gruppe 2 • Willkürliche Gruppenbildung • Eigentlich soll untersucht werden, ob der Studienerfolg vom Alter im Allgemeinen abhängt. 07_anova3 Vp 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 … 20 Alter 23 19 29 21 22 19 27 24 22 28 … 20 Gruppe 1 1 2 1 1 1 2 2 1 2 … 1 Punkte 20 22 28 26 30 22 24 20 24 26 … 25 45 Zufallseffekte Beispiel: Alter und Klausurerfolg Gruppe 1 (jung) yi1 (yi1-m1)² 20 25 28 9 24 1 26 1 30 25 22 9 27 4 24 1 24 1 25 0 m1=25 Σ=76 07_anova3 Gruppe 2 (alt) yi2 (yi2-m2)² 23 0 20 9 22 1 25 4 24 1 22 1 24 1 24 1 20 9 26 9 m2=23 Σ=36 46 Zufallseffekte Beispiel: Alter und Klausurerfolg MS between SS between MS df between p i 1 ni yi y 2 1 df within 2 p 1 10 1 10 1 within 20 SS within y p n i 1 j 1 ij yi 2 N p 76 36 6 . 22 18 • Bei einer einfaktoriellen ANOVA mit Zufallseffekten werden die Quadratsummen wie bisher berechnet. 07_anova3 47 Zufallseffekte Beispiel: Alter und Klausurerfolg F df b , df w F1 ,18 MS between MS 20 within 3 . 21 6 . 22 • Der kritische F-Wert beträgt 4.35 kein statistisch bedeutsamer Unterschied! • Fazit: Kein Unterschied in der Durchführung des F-Tests im Vergleich zur Analyse mit festen Effekten. • Dies gilt jedoch nur für die einfaktorielle ANOVA. 07_anova3 48 Zufallseffekte Zweifaktorielle ANOVA mit Zufallseffekten • Beispiel: Wie wirkt sich das Alter (UV1) und die Extraversion (UV2) eines Kandidaten auf das Ergebnis einer mündlichen Prüfung aus FA FB MS MS F AxB 07_anova3 FaktorAxB MS MS FaktorA FaktorB FaktorAxB MS FaktorAxB MS within df Zähler p 1 df Nenner ( p 1) ( q 1) df Zähler q 1 df Nenner ( p 1) ( q 1) df Zähler ( p 1) ( q 1) df Nenner N p q 49 Zufallseffekte Zweifaktorielle ANOVA mit „gemischten Effekten“ • Liegt ein Faktor mit festem Effekt und ein Faktor mit Zufallseffekt vor, spricht man von einer ANOVA mit gemischten Effekten. • Wichtig: Es muss bei der Berechnung der F-Tests beachtet werden, welcher Faktor als Zufallsfaktor eingegeben wird. • Beispiel: Der Einfluss des Geschlechts (Faktor A) und des Alters (Faktor B) auf die Ängstlichkeit einer Person. • Die folgenden Berechnungen gehen davon aus, dass Faktor B der Zufallsfaktor ist. 07_anova3 50 Zufallseffekte Zweifaktorielle ANOVA mit „gemischten Effekten“ fest zufällig FA FB MS df Zähler p 1 MS FaktorAxB df Nenner ( p 1) ( q 1) MS FaktorB df Zähler q 1 F AxB 07_anova3 FaktorA MS within MS FaktorAxB MS within df Nenner N p q df Zähler ( p 1) ( q 1) df Nenner N p q 51 Zufallseffekte Überblick über die Berechnung der F-Tests Faktor A A fest, B fest F MS Faktor B FaktorA MS 07_anova3 F MS MS FaktorA FaktorAxB FaktorB MS within A zufällig, MS FaktorA F B zufällig MS FaktorAxB A fest, B zufällig F MS F MS MS F AxB F within F FaktorB within MS F MS within FaktorAxB MS FaktorAxB MS FaktorAxB MS FaktorB MS MS within FaktorAxB MS within 52 Zusammenfassung Zusammenfassung • Liegen mehrere nominalskalierte unabhängige Variablen und eine intervallskalierte abhängige Variable vor, kann eine mehrfaktorielle ANOVA berechnet werden. • In diesem Fall können neben den Haupteffekten auch Interaktionseffekte berechnet werden. Die Interaktion gib jeweils an, ob die einzelnen Bedingungskombinationen über den Einfluss der Haupteffekte hinaus spezifische Effekte haben. • Auch für den Interaktionseffekt kann eine Quadratsumme berechnet werden; daher ist auch ein F-Test für die Interaktion möglich. • Es wird zwischen ordinalen, disordinalen und hybriden Interaktionen unterschieden. 07_anova3 53 Zusammenfassung Zusammenfassung • Liegen mehrere nominalskalierte unabhängige Variablen und eine intervallskalierte abhängige Variable vor, kann eine mehrfaktorielle ANOVA berechnet werden. • In diesem Fall können neben den Haupteffekten auch Interaktionseffekte berechnet werden. Die Interaktion gib jeweils an, ob die einzelnen Bedingungskombinationen über den Einfluss der Haupteffekte hinaus spezifische Effekte haben. • Auch für den Interaktionseffekt kann eine Quadratsumme berechnet werden; daher ist auch ein F-Test für die Interaktion möglich. • Es wird zwischen ordinalen, disordinalen und hybriden Interaktionen unterschieden. 07_anova3 54 Zusammenfassung • Mehrfaktorielle ANOVAs können mit beliebig vielen Faktoren (=UVs) berechnet werden (aber alle npq > 20!). • In diesem Fall ergeben sich Interaktionen höherer Ordnung, denen auch wieder bestimmte SS zugeordnet werden können. • Werden Stufen eines Faktors „zufällig“ aus einer großen Anzahl möglicher Stufen ausgewählt, müssen ANOVS mit Zufallseffekten berechnet werden • Bei der mehrfaktoriellen Varianzanalyse beeinflusst die Art des Faktors (fest vs. zufällig), welche Varianz im Nenner des F-Bruchs verwendet werden muss. 07_anova3 55