Karoline Mitterer: Der aufgabenorientierte Gemeinde
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Transcript Karoline Mitterer: Der aufgabenorientierte Gemeinde
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Der aufgabenorientierte
Gemeinde-Finanzausgleich
Fachtagung: Gute kommunale Grundversorgung
braucht solide Gemeindefinanzen, 27. Mai 2013
Dr. Karoline Mitterer
08. April 2015 · Seite 1
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Ausgangssituation
Finanzausgleich
Verteilungswirkung des Finanzausgleichs
ist kaum nachvollziehbar
Wenig ausgewogene Ausrichtung an
gesamtwirtschaftlichen und allokativen
(aufgabenbezogenen) strategischen Zielen
Keine Diskussion über grundsätzliche Zielsetzung des
Finanzausgleichs
Keine Knüpfung der Verteilungswirkungen an die
Aufgabenerfordernisse
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08. April 2015 · Seite 2
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Ausgangssituation
Finanzausgleich
Hoher Ressourcenausgleich – geringer
Lastenausgleich
Umlagen, Landesförderungen und GemeindeBedarfszuweisungen haben eine stark
finanzkraftausgleichende Wirkung
Wichtigstes Verteilungsinstrument „Abgestufter
Bevölkerungsschlüssel“ wurde weitgehend ausgehöhlt
Fehlende spezifische Lastenausgleiche (z.B. zentralörtliche
Lasten, sozio-demografische Lasten)
Große Unterschiede nach Bundesländern
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Dr. Karoline Mitterer
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Finanzkraftausgleich
Auswirkungen des Finanzausgleichs auf die
Finanzkraft nach EW-Klassen
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Dr. Karoline Mitterer
Quelle: Biwald et.al.: Gemeinde-Transferbericht
2013,
08. April 2011,
2015 · Seite
4 S. 11.
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Finanzkraftausgleich
Auswirkungen des Finanzausgleichs auf die
Finanzkraft nach Finanzkraft-Quintilen
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Dr. Karoline Mitterer
Quelle: Biwald et.al.: Gemeinde-Transferbericht
2013,
08. April 2011,
2015 · Seite
5 S. 11.
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Ausgangssituation
Finanzausgleich
Kaum Berücksichtigung der Effizienz der
Leistungserbringung
Kaum Knüpfung der Fördervergabe an Effizienzkriterien
Nur bedingt Nutzung von Effizienzeffekten durch
interkommunale Kooperationen
Fehlende fiskalische Äquivalenz
Auseinanderfallen von Nutznießern sowie Kosten- und
Entscheidungsträgern von kommunalen Leistungen
Mangelnde Berücksichtigung zentralörtlicher Funktionen
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Unterschiedliche Funktionen
Gemeinden einer (Stadt)region erbringen
unterschiedliche Leistungen
Aufgaben aufgrund unterschiedlicher soziodemografischer oder geografisch-topografischer
Rahmenbedingungen
Vielfältige Verflechtungen zwischen den
Gemeinden
Auswirkungen der Funktion auf das
Leistungsangebot und die finanzielle
Situation
Z.B. Ausmaß als Dienstleistungs- und/oder Arbeitszentrum
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Unterschiedliche
Aufgabenerfordernisse
Ausgaben nach Aufgaben- und Raumtypen
Anmerkung: Werte 2011, Aufgabentypen nach Bröthaler et.al.: Aufgabenorientierte Gemeindefinanzierung, 2002.
Dr. Karoline Mitterer
Struktur, Steuerung und Finanzierung von kommunalen Aufgaben in Stadtregionen,
KDZ-Studie, 2013.
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Quelle:
Prorok et.al.:
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Unterschiedliche finanzielle
Situation
Öffentliche Sparquote nach Raumtypen
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Karoline
Mitterer
Anmerkung: Durchschnitt 2007-2011, Werte in Prozent, Öffentliche Sparquote
gemäß
KDZ-Quicktest.
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April
2015
·
Seite
9
Quelle: Prorok et.al.: Struktur, Steuerung und Finanzierung von kommunalen Aufgaben in Stadtregionen, KDZ-Studie,
2013.
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Kriterien der Aufgabenorientierung
Internationale Beispiele für
Aufgabenorientierung
z.B. Schweiz, Spanien, Dänemark, Schweden
Verwendete Kriterien
Einwohnerzahl
Demografische Kriterien
z.B. Bevölkerungsentwicklung, Altersstruktur
Sozio-ökonomische Kriterien
z.B. Beschäftigungsquote, Personen ohne Ausbildung
Geografisch-topografische Kriterien
z.B. Siedlungsdichte, Berggebiete
Zentralörtliche Funktion
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Verstärkte Aufgabenorientierung
Studie „Grundsätzliche Reform des
Finanzausgleichs: Verstärkte
Aufgabenorientierung“ nach Bauer et.al. 2010
Untersuchung, welche Indikatoren neben der
Bevölkerungszahl herangezogen werden sollten
Analyse der Abschnitte und Unterabschnitte in
sieben Aufgabengruppen
Unterscheidung in
Basisaufgaben (Verteilung mittels Volkszahl)
Sonderlasten (andere Verteilungskriterien)
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Verstärkte Aufgabenorientierung
Indikatoren zur Verteilung der Mittel – Teil 1
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Quelle:
Dr. Karoline Mitterer
Bauer et.al.: Grundsätzliche Reform des Finanzausgleichs: Verstärkte Aufgabenorientierung,
2010, S. 150.
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Verstärkte Aufgabenorientierung
Indikatoren zur Verteilung der Mittel – Teil 2
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Quelle: Bauer et.al.: Grundsätzliche Reform des Finanzausgleichs:
Dr. Karoline Mitterer
08.
April 2015 · Seite 13
Verstärkte Aufgabenorientierung,
2010,
S. 150.
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
KDZ-Vorschlag
Aufgabenorientierter Finanzausgleich
Stärker aufgabenorientierte Verteilung der
Ertragsanteile
Drei Mitteltöpfe
Tabelle: Mitteltöpfe im aufgabenorientierten Finanzausgleich
Mitteltöpfe
Topf 1 - Basisaufgaben
abzudeckende Aufgaben
einheitliche Basisfinanzierung für
(Pflicht)aufgaben + Daseinsvorsorge
Topf 2 - sozio-demografisch und
Basisfinanzierung unter
geografisch-topografisch bestimmte
Berücksichtigung strukturbedingter
Aufgabenlasten
Belastungen in den Bereichen Soziales,
Schulen, Kinderbetreuung, Migration,
Infrastruktur
Topf 3 - Lasten aus der zentralörtlichen strukturbedingte Belastungen durch die
Funktion
zentralörtliche Funktion und die
Auftragsverwaltung
Quelle: Mitterer: Der aufgabenorientierte Gemeinde-Finanzausgleich, KDZ-Studie 2011, S. 15.
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
KDZ-Vorschlag
Aufgabenorientierter Finanzausgleich
Dotierung der Mitteltöpfe 40:40:20
Topf 1 – 40%
Basisfinanzierung pro Kopf
Topf 2 – 40%
Basisfinanzierung nach aufgabenorientierten Kriterien
Topf 3 – 20%
Mittel für zentralörtliche Funktion
Abbildung:
Verteilung der Ertragsanteile
auf drei Mitteltöpfe
20%
Topf 1 - Basisaufgaben
40%
Topf 2 - sozio-demografisch und
geografisch-topografisch bestimmte
Aufgabenlasten
Quelle: Mitterer:
Der aufgabenorientierte
Gemeinde-Finanzausgleich,
KDZ-Studie 2011, S. 17.
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Topf 3 - Lasten aus der
zentralörtlichen Funktion
40%
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
KDZ-Vorschlag
Aufgabenorientierter Finanzausgleich
Aufgabenorientierte Indikatoren
Kriterium
Indikatoren
Topf 1 Basisaufgaben
1A Basisaufgaben
Verteilungsgrundlage
pro EinwohnerIn
Topf 2 sozio-demografische und geografisch-topografische Aufgabenlasten
2Aa Anzahl 5-19-Jährige
2A Kinderbetreuungs2Ab betreute Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache
und Integrationslasten
2Ac betreute Kinder 0-5 Jahre
2Ba Anzahl Mindestsicherung-BezieherInnen
2B Soziallasten
2Bb Anzahl über 75-Jährige
2C Bevölkerungsentwicklung
2Ca Bev. Entwicklung
2D geografischtopografische Lasten
2Da Siedlungsdichte
2Db Seehöhe
pro Person
pro betreutem Kind
pro betreutem Kind
pro Mindestsicherung-BezieherIn
pro über 75-Jährigem
5 Pauschalwerte pro EinwohnerIn - je nach
Quintil
5 Pauschalwerte pro Einwohnerin - je nach
Quintil
pro EW im 5. Quintil
Topf 3 Lasten aus der zentralörtlichen Funktion
3A Zentralörtliche
Funktion
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alternative Varianten:
.) Stufe der Zentralörtlichkeit
.) Bundes-, Landes- und Bezirkshauptstadtfunktion sowie
Statutarstädte
.) Indikator auf Basis der entgangenen Kommunalsteuer
alternativ:
.) pro EinwohnerIn
.) gemäß Schlüssel entgangener
Kommunalsteuer
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Aufgabenorientierter Finanzausgleich
Schlussfolgerungen
Gewichtung der Töpfe und Indikatoren
bietet Diskussionsspielraum
Intendierte Zielsetzung beeinflusst Verteilungswirkung
Indikatoren stellen „Stellvertretergrößen“
dar
Zusätzliche Untersuchungen zum Einfluss einzelner Indikatoren
Schwierige Definition von zentralörtlichen
Lasten
Veränderte Verteilungswirkungen durch
neues Modell
Übergangslösungen notwendig
Aufgabenorientierung nur Teil einer
Gesamtreform
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Dr. Karoline Mitterer
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Gender Umfrage 2013 - Befragungsergebnisse
Ansprechpartnerin
Dr. Karoline Mitterer
01/8923492-19
0676/84957919
[email protected]
Schwerpunkte:
Finanzausgleich, Gemeindefinanzen, Budgetanalysen,
Demografie, Gender Budgeting, Soziales und
Kinderbetreuung
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Karoline Mitterer
08. April 2015 · Seite 18