Entwicklungsperspektiven des Wuppertal Instituts: Erfolg bei

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Transcript Entwicklungsperspektiven des Wuppertal Instituts: Erfolg bei

Smart Customer / Smart User
Die Bedeutung von Kunden und Anwendern
für den Erfolg von Innovationsprozessen
Prof. Dr. Klaus Fichter
Universität Oldenburg und
Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit, Berlin
www.innovation.uni-oldenburg.de, www.borderstep.de
Jahrestagung des Wissenschaftsforums Green IT, Berlin, 02.11.2011
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Inhalt
 „Smart Customer / Smart User“: Was ist damit gemeint?
 Wandel der Einsicht über die Bedeutung von Kunden und Anwendern im Innovationsprozess
 Zentrale Fragen zur Anwenderintegration in den Innovationsprozess
 Warum integrieren? Anwenderrollen im Innovationsprozess
 Wann ist die Einbeziehung von Anwendern sinnvoll bzw. notwendig?
 Welche Anwender in welchen Phasen?
 Wie? Methoden und Maßnahmen zur Gewinnung von Anwenderinformationen
 Fazit: Wann ist Anwenderintegration in den Innovationsprozess besonders wichtig?
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01
„Smart Customer / Smart User“:
Was ist damit gemeint?
 Verständnis 1: Der „Smart customer / user“ als
 intelligente (Ideen-)Quelle für innovative Green IT-Lösungen bzw.
 Mitstreiter bei der Entwicklung innovativer Problemlösungen
 Z.B. bei Entwicklung von Elektromobilitätslösungen
 Verständnis 2:
Quelle: www.constin.de
 Wie kann die „Intelligenz“ (Problemlösungsfähigkeit) von Kunden/Anwender durch
innovative Lösungen verbessert werden?
 Verbesserte Verbraucherinformationen: z.B. App barcoo
 Verbesserte Energieverbrauchsinformationen: Smart home
Quelle: www.connected-living.org
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Wandel der Einsicht über die Bedeutung von
Kunden und Anwendern im Innovationsprozess
 Das vorherrschende Bild der „Macher“ von Innovationen
 Hersteller als dominanter Innovator
 Kritik am klassischen Bild des herstellerdominierten Innovationsprozesses
 Eric von Hippel (1979): A costumer-active paradigm for industrial product idea generation
 Unterschiedliche funktionale Rollen im Innovationsprozes
 Wer profitiert von einer neuen Problemlösung? (Hippel 1988: The Sources of Innovation)
 Hersteller, aber auch Anwender oder Lieferanten können dominierende Innovatoren sein
 Relevante Forschungs- und Praxisfelder
 Nutzer-Innovatoren-Forschung: z.B. Lead user-Ansätze (Hippel 1988, 2006)
 Community-based innovation: virtuelle Gemeinschaften als Ideenquelle (Füller et al. 2006)
 Open Innovation Paradigma: Steigende Kooperation u. Arbeitsteiligkeit (Chesbrough 2003)
 „Costumer-Co-Creation“ im Innovationprozess: Von der Marktorientierung zur
Kundenorientierung zur Kundenzentriertheit (Piller et al. 2011)
 Innovation Communities: Organisationsübergreifendes Teamworking von
Schlüsselpersonen (Fichter und Beucker 2012)
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Veränderung des Erkenntnisstands
zur Hersteller-Kunden-Interaktion
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Quelle: Lüthje 2000, 76.
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Zentrale Fragen zur Anwenderintegration
in den Innovationsprozess
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Warum integrieren? Anwenderrollen
im Innovationsprozess
Bedürfnisformulierer
Produktentwicklungs-Initiator
Problemformulierer
Erfinder
Anspruchsformulierer
Produktentwicklungs-Berater
Ideengeber
Konzepttester/-bewerter
Produktentwickler
Produktentwicklungs-Partner
Konstrukteur
Prototypentester
Pilotkunde
Produktentwicklungs-Vermarkter
Referenzkunde
Meinungsführer
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Quelle: Herstatt 1991, 47.
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Wann ist die Einbeziehung von Anwendern
sinnvoll bzw. notwendig?
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Quelle: Lüthje 2000, 83.
07
Welche Anwender in welchen Phasen?
Markteinführung
Anzahl Nutzer, die ein neues Produkt nachfragen
Verfügbarkeit am Markt
Nachzügler („Laggards“)
Testen späte
Prototypen
Frühe und späte Mehrheit
(„Early/Late Majority“)
Kaufen als erste
Evaluieren
Konzepte
Fungieren als
Referenzkunden
testen frühe
Prototypen
Kreieren Ideen
und Lösungen
Lead User
Frühe Übernehmer („Early
Adopters)
Erstkäufer
Testanwender
Nutzer-Innovatoren
(„Innovators“)
Innovation
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Zeit
Diffusion
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Wie? Maßnahmen zur Gewinnung von
Anwenderinformationen im Innovationsprozess
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Empirische Erkenntnisse über den Erfolg von
Nachhaltigkeitsinnovationen
 Projekt „Diffusionspfade von Nachhaltigkeitsinnovationen“
 Analyse der Diffusionsverläufe von 100 konkreten Fällen (30 Green IT-Innovationen)
 Expertenworkshop am 24.11.2011 in Berlin: Infos unter www.borderstep.de
 Verschiedene Typen von Diffusionspfaden
 Komplexe Produkte mit unklarem oder langfristigem Nutzen (z.B. Adsorptionskältemaschinen)
 Effizienzsteigernde Investitionsgüter etablierter Hersteller (z.B. energieeffiziente Server)
 Grundlageninnovationen mit (hohem) Verhaltensänderungsbedarf (z.B. TC&SBC)
 Durchschaubare „Star“-Produkte für Endverbraucher (z.B. Mini-PC)
 Geförderte Investitionsgüter von Pionieranbietern (z.B. Photovoltaik)
TEO Mini-PC mit blauem Engel
Foto: Christmann
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Fazit: Wann ist Anwenderintegration in den
Innovationsprozess besonders wichtig?

Wann ist also Anwenderintegration besonders
wichtig?
 Bei komplexen Produkt-Service-Innovationen:
z.B. Smart home
 Bei Systemwechsel (z.B. Übergang PC zum
Thin Client & Server Based Computing)
 Bei (hohem) Verhaltensänderungbedarf (z.B.
Elektromobilität)
Source: http://www.connected-living.org/
Quelle: www.constin.de
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
 Mehr Informationen unter:
 www.borderstep.de
 Weitere Informationsquellen
 Expertenworkshop „Diffusionspfade von Nachhaltigkeitsinnovationen“ am 24.11.2011
 Fichter, K.; Beucker, S. (eds.) (2012). Innovation Communities: Teamworking of Key
Persons – A Succes Factor in Radical Innovation. Heidelberg et al.: Springer.
 Clausen, J., Fichter, K., Winter, W. (2011). Theoretische Grundlagen für die Erklärung von
Diffusionsverläufen von Nachhaltigkeitsinnovationen, Berlin.
 BMU, Umweltbundesamt, BITKOM (Hrsg.) (2010): Roadmap „Ressourceneffiziente
Arbeitsplatz-Computerlösungen 2020 - Entwicklung eines Leitmarktes für Green Office
Computing“, Berlin, Dessau.
 Fichter, K. (2005): Modelle der Nutzerintegration in den Innovationsprozess.
Möglichkeiten und Grenzen der Integration von Verbrauchern in Innovationsprozesse für
nachhaltige Produkte und Produktnutzungen in der Internetökonomie, IZTWerkstattbericht Nr. 75, Berlin.
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