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Curriculum
Akupunktur und Neuraltherapie 1
2013 Fieberbrunn
Geschichte und aktueller Stand
Ötzi, der Mann aus dem Eis des
Similaun
… und beim Tier?
Das wissenschaftliche Zeitalter
Die Neuzeit
•
•
•
•
Head
Kalchschmidt
Schreiber
Kothbauer
Störung versus Erkrankung
• Theoretisch erste
Lebenshälfte:
Funktionelle Störungen
• Zweite Lebenshälfte:
Pathomorphologische
Manifestation:
Erkrankung
• Regulationstherapien
heilen gestörte
Funktionen, unterstützen
bei zerstörten Strukturen
Das Zelle-Milieu-System n.
Pischinger
• Abschied von
Virchow
• Strecke zwischen
Zelle und
Gefäßsystem
• Interzellulärer Raum
• Interstitium
• Matrix
Das System der
Grundregulation
(Heine)
•
•
•
•
•
•
•
Abwehrzellen
Histiozyten
Mastozyten
Fibroblasten
Kollagen
Elastin
Freie vegetative
Nervenendigungen
• Proteoglykane und
Glucosaminoglykane
Matrixsynthese
•
Fibroblasten (1) synthetisieren Matrix
( = gesunde Grundsubstanz):
(2) Proteoglykane
(2a) Protein mit
Keratinsulfat,
Chondroitinsulfat etc.
(2b) zentraler Hyaluronsäurefaden
Bei Störung:
vermehrt Kollagen
(die Grundsubstanz verändert
sich)
Die Segmentalreflektorik –
ein alter Zopf?
Segmentalreflektorik
•
•
•
•
•
•
Dermatom
Myotom
Sklerotom
Angiotom
Neurotom
Viszerotom
Dermatome (Head´sche Zonen)
• Bei Irritation bis
Erkrankung innerer
Organe:
• Hyperalgesie
• Rötung oder Blässe
• Hyperthermie
• Schweißsekretion
• Piloarrektion
= Sympathicus
Konfluens der Dermatome von
Becken und Hinterextremität:
LG 03 = Bai Hui (Tier)
Dermatome des Hundes
von Nährich untersucht und
beschrieben (Bern 1905)
Dermatome des Pferdes von
Grau
(aus: Nickel, Schummer,
Seiferle)
Dermatome aus klinischer Sicht bei
der FK-Erkrankung des Rindes
(Kalchschmidt)
• Unterschiedlich
große Ausbreitung
dermatomaler
Veränderungen
(je nach
Aktualität)
Das Sherrington - Gesetz
Fremdkörperzonen –
Dermatomgrenzen und
Akupunkturpunkte
Erniedrigter Hautwiderstand
• Ώ = 10-100 - fach ↓
• Schweißdrüsen
• Hautwiderstandsmessgeräte
• Am Körper
permanent ↓
• Am Ohr nur bei
Irritation
korrespondierender
Körperbereiche
Punktdetektoren
Kombigeräte
Histologische Untersuchungen 1
• Kellner
Hoyer-Grosser
Glomusorgane
Knäuelanastomosen
freie sensible
Nervendigungen
Vater Pacini-Körp.
Histologische Untersuchungen 2
• Bossy 1970
a) Nervdurchtritte
b) Nerv-Gefäßbündel
c) größere Venen
Fasziendarstellung
Histologische Untersuchungen 3
• Niboyet / Senelart 1980
Nerv-Gefäßbündel
Aδ- und C-Fasern
(„Stechen und Brennen“)
keine
Faszienverhältnisse
Anatomisch-histologische
Untersuchungen
• Heine 1987
Human-Sektion
Faszienperforation
Nerv-Gefäßbündel
BG-Scheiden
Histologische Untersuchungen 4
• Heine
– Jede einzelne Struktur des NervGefäßbündels ist von einer BG-Scheide
Kothbauer u. Schaller 1975
Histologische Untersuchungen 5
Faszienperforation beim Tier
•
•
•
•
•
•
•
Nerv-Gefäß-Bündel
Arteriolen
Venolen
Lymphgefäße
Aδ-Fasern
C -Fasern
BG-Scheiden
Anatomische Untersuchungen
beim Tier (Egerbacher 1991)
• Blasenmeridian
Der doppelläufige
Blasenmeridian ist in
seinem lateralen Verlauf
durch
Faszienperforationen,
in seinem medialen
durch freie sensible
Nervaufzweigungen
gekennzeichnet
Lenkergefäß 20 (LG 20)
Organum tarsale
Hautdrüsenorgan – MP 06
Tingpunkte - Akren
Der Akupunkturpunkt
Im Dermatom (Maximalpunkt n.
Head):
• Erniedrigter Hautwiderstand
• Dermatomgrenzen
• Faszienperforation
• Nerv-Gefäßbündel
• Hautdrüsenorgane
• Akren (Ting-Punkte)
Im Myo- und Sklerotom
(Mackenzie):
• Muskelbäuche
• Muskel-Sehnen-ÜG
LG 03 und LG 06 nach
Uterusreizung
(Schüpbach, Zerobin)
Beispiele für Eigenstimulation
von Akupunktur (Trigger)
Punkten (Msch.):
•
•
•
•
Beruhigung durch Kopfstreichen (Lg 20)
Rückenmassage bei Blähungen
Nasenwurzel kneifen bei Müdigkeit (Bl 1)
Schläfe massieren bei
Konzentrationsschwäche und temporalem
Kopfschmerz (Gb ?)
• Druck auf Trapezius bei Verspannung
(3E 15)
Akupunkturpunkte und
Verhalten
(Adulte +Verdauung)
• Rinder im freien
Weidegang
(Sambraus, Porzig)
• Rot: Ructus
• Grün: Rumination
• Therapeutisch:
Verdauungsstörungen,
Pansenatonie
Akupunkturpunkte und
Verhalten
(Adulte genitalspezifisch)
• Präkopulativ
• Laufschlag (bei
Gazelliden, Capriden,
Oviden…)
• Organum tarsale
(Hautdrüsenorgan,
Pheromone)
• MP 6
• Therapeutisch:
Wehenschwäche,
Konzeptionsrate ↑
Akupunkturpunkte und
Verhalten
(perinatale
Verdauungsstimulation)
• Analpflege
• Anregung von
Mekoniumabsatz
• Lg 1
• Therapeutisch:
Mekoniumverhaltung,
Obstipationen,
Diarrhöen
Akupunkturpunkte und
Verhalten
(Suchverhalten von Neonaten)
• Stereotype „Eutersuche“
• Vorderbrust ► Seitenbrust
►
seitl. Bauchwand ►
Euterbasis ►
Zitzenbasis („Anrüsten“ !)
• Therapeutisch:
Milchaufziehen,
Milchejektion
• Ma 18 (Milchnäpfchen) –
V.subcutanea abdominis
→ V. thoracica interna
•Myotome (Mackenzie)
• Bei Irritation bis
Erkrankung innerer
Organe:
• Muskulärer Hartspann
• Reaktion muskulärer
Funktionsketten
• Minderdurchblutung
durch sympathikogene
Vasokonstriktion sowie
passive
Vasokompression
Myogelose („Muskelkälte“)
• Denaturierung von
überbeanspruchtem
Muskelgewebe
• Vermehrt Gewebswasser
(„PSE-Fleisch“)
• Lokalisation:
Msch. Interskapulär
Hd. Lenden
Pfd. Sattellage
• Kann gesprengt werden
( Gelotripsie, Infiltration,
IR-Strom, Ultraschall)
Spondylosis deformans & Co
Beitrag zum Sklerotom
GOLDDRAHTIMPLANTATION
INDIKATIONEN
Spondylosis deformans (Grade)
Diss, Kasper (Wien)
GOLDDRAHTIMPLANTATION
INDIKATIONEN
Spondylosis deformans (PG1)
Definition:
Exostose des Wirbelkörpers
als Verknöcherung des
Lig. Longitudinale
vertebrale ventrale
• Zeichen einer segmentalen
dynamischen Überlastung
• Pathogenetische Steuerung
durch Circulus vitiosus des
SRK
GOLDDRAHTIMPLANTATION
INDIKATIONEN
Spondylosis deformans (PG2)
In den WS-Übergängen
bewirken Scherkräfte
eine dynamische
Belastung (Überlastung)
der aktiven und
passiven WS-Anteile
Segmentale Vorgänge
• Im Zentrum steht die
Degeneration der Bandscheibe

• Tlw. Verlust der elastischen
Pufferwirkung unter
Wasserverlust  reaktive
segmentale Muskelkontraktur
(M. longiss., Mm. multifidi) 
• Drucksteigerung in den
Facettengelenken  Reaktive
Muskelverspannung (s.o.) 
weitere Druckbelastung der
Bandscheibe 
• Gegenreaktion =
Osteophytentätigkeit in den
Ansätzen des Ligamentum
longitudinale vertebrale
ventrale
• = SPONDYLOSE
Wir kennen alle Risikofaktoren –
wer bringt die Dinge ins Rollen?
Keine Einbahn – Kreisverkehr!
REAKTIVE
MUSKELVERSPANNUNG
CHRONISCHE
ORGANSTÖRUNG
WS-DYNAMIK
CECS
im RÖ
• Abschrägung dorsale
Anteile der vorderen
Endplatte S1
• Stufenbildung zwischen
L7/S1
• Projektion des Daches S1
in L7
• Einengung des ZWS
• Sklerosierung &
Spondylosierung
S1/L7 ff.
• Sklerosierung der
Facettengelenke
• (Hüftgelenksspalt!!!)
• pos. Provokationsaufnahmen bzw.
Myelografie (bei CECSVerdacht)
• („Do
• minoeffekt“)
CECS
Funktionelle
Pathogenese
BEACHTE:
• HD?
• Ausgleichsbewegung im
LSÜ oder TLÜ?
GOLDDRAHTIMPLANTATION
INDIKATIONEN
CECS
(Folgen)
• SCHMERZSYMPTOMATIK
• Neurologische Probleme 
• Ataxien
• „Dominoeffekt“
• (Degenerative
Myelopathie ???)
• Rückwirkung auf Hüfte?
Erkrankungen der
Gliedmaßenmuskulatur, gelenksnahe –
Insertionstend(in)opathien
(syn. Enthesiopathien) und
Myotendinosen
Desmopathien
Schulter - Ellbogen
• Insertionstendopathien
sind lokalisiert
zwischen Sehne
(-nansatz) und Periost
• Myotendinosen sind
lokalisiert zwischen
dem Muskel und seiner
Sehne
Desmopathien
Hüfte - Knie
• Ursachen:
• Chron. Dauerüberlastung
• (zu rasch gewachsen
(Fütterung!) –
altersbedingter Spieltrieb)
– Mikrotraumen
• Makrotrauma durch
einmalige Überlastung
Desmopathien
Karpal- (und auch Tarsal-) Gelenk
Das Schmerzgedächtnis
Neuronale Plastizität
• Ein Film von
Univ. Prof. Dr. med. Walter Zieglgänsberger
UNTERSUCHUNGSGANG
• NATIONALE,
SIGNALEMENT
• ANAMNESE
• (KLINISCHE
UNTERSUCHUNG)
• GANGBILDANALYSE
• ADSPEKTION i.d.
RUHE
• PALPATIONEN
• GELENKFUNKTIONSPRÜFUNGEN
•   gezielte
BILDGEBENDE
DIAGNOSTIK
UNTERSUCHUNGSGANG
• NATIONALE,
SIGNALEMENT
–
–
–
–
–
RASSE
GESCHLECHT
ALTER
VERWENDUNGSZWECK
GEWICHT
(Verhältnis Größe : Masse)
UNTERSUCHUNGSGANG
• KLINISCHE UNTERSUCHUNG
– Allgemeinstatus
Puls, Temperatur, Atmung (P,T,A)
– prinzipielle
Indikationsstellung
UNTERSUCHUNGSGANG
•
Umfassende allgemeine ANAMNESE
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Psychosoziales Umfeld
Verhaltensauffälligkeiten
Traumen, Narben
Regelmäßig geimpft
Augen, Ohren, Nase, Maul
Obere Halsgegend
Herz, Kreislauf, Atmung
Verdauungstrakt
Analdrüsen
Genitaltrakt
Medikamente
GANGBILDANALYSE
– Vorführbahn: 20 – 25 m
• Eben, hart, flach, trocken, rau
– Schritt & Trab (Galopp)
• jeweils langsam bis schnell
- US von Positionsänderungen
– US auf Ataxien
• Cavaletti
• 8er-Touren
• Bürgersteigkante
UNTERSUCHUNGSGANG
GANGBILDANALYSE

Lahmheiten hinten
SIG, Knie (bleibt oben)
Hüfte (bleibt unten)
Lastumverteilung


Lahmheiten v.d. Seite
Schrittverkürzung
Vorführen
Stützen
Abfußen
Kniestellung und –
winkelung
Knie- und EB-“Weg“
(Endo-, Exorotation)
Schieflaufen
Lastumverteilung
(Ent- und Überlastungen)
vorne : hinten
links : rechts
Lahmheiten vorne
Kopfbewegung
Lastumverteilung





Passgang?
Ausgleichsbewegung
im LSÜ
Ausgleichsbewegung
im TLÜ
UNTERSUCHUNGSGANG
•
ADSPEKTION in der
RUHE
–
Haarkleid
–
–
–
–
–
–
Lastverteilung
Körperkonturen
Gliedmaßenstellung
Rückenlinie
Kopf-Halshaltung
Beurteilung:
•
•
•
•
–
Gewicht
Größe
Muskelausprägung
Alter
Horner
UNTERSUCHUNGSGANG
• PALPATIONEN
- Bindegewebsstrich
– Kiblersche Hautfalte
 DERMATOM
segmentale Abläufe
– Segmentale
Druckpunktpalpation
(Blasenmeridian)
 Myotom & Sklerotom
– Triggerpunkt-Untersuchung
 Region, Muskel, Gelenk
– Gelenkfunktionsprüfungen
Bindegewebsstrich (bei
Kurzhaarigen, v.a. aber Pferd)
• 2 Finger plan, feine
Hautfalte – beim Tier
seitl. Brust- und
Bauchwand,
Extremitäten – mit
dem Haarstrich!
• Typisch für
chronische Prozesse
– Malnutrition auch
der obersten
Hautschichten!
UNTERSUCHUNGSGANG
PALPATIONEN
• KIBLERSCHE HAUTFALTEN-US
– Segmentale US des Dermatoms
Segment- oder halbsegmentweises Abheben (Rollen) einer
Hautfalte.
Beurteilung von Segment zu Segment.
Beachte! Physiologische Verquellungszonen!
UNTERSUCHUNGSGANG
PALPATIONEN – KIBLER 1
• KIBLERSCHE HAUTFALTEN-US
Erfassung der VÄ im Dermatom:

Physiologischer Befund
Dünn
Verschieblich
Abhebbar
Dünn, leicht verschieblich, leicht abhebbar
UNTERSUCHUNGSGANG
Palpationen – Kibler 2
• Pathologischer Befund
(Segmentale sympathische
Dysregulation)
– Verdickt (ödemisiert,
induriert)
– Schlecht (nicht)
verschieblich
– Schlecht (nicht) abhebbar
Verquellungsgrade 1 - 4
So nicht !!!
Seitenunterschiede !
Hautqualitäten !
UNTERSUCHUNGSGANG
PALPATIONEN
• DRUCKPUNKTPALPATION
– Segmentale US von Myo- und
Sklerotom
– Prüfung von Segment zu Segment
– Diagnostischen Punkte liegen in
Vertiefungen (Dellen) über den
Muskelbäuchen bzw. über den
Facettengelenken
– Ein- oder zweihändig gleichartiger Druck
– Sanft beginnen und Druck kreisend punktuell
verstärken
„Wieviel Druck muß aufgewendet werden bis eine
sicht- oder spürbare Patientenreaktion erfolgt?“
Druckpunktpalpation
Druckpunktpalpation
Druckpunkte, Zustimmungspunkte,
Blasenmeridian, Shu-Punkte
Palpation?
Druckpunkte Rind
UNTERSUCHUNGSGANG
PALPATIONEN
TRIGGERPUNKT-UNTERSUCHUNG
„Triggerpunkt ist als Maximalpunkt in einer Region
(Muskel, Gelenksregion, Dermatom,...) aufzufassen.
Er reagiert bei „Störungen“ immer mit.
Bei physiologischen Verhältnissen reagiert der
Proband nicht auf den Druck!

Die diagnostischen Trigger points
OS-Trigger (MA31)
PALPATIONEN - Trigger
– Hüftregion
– beckengelegene Genitalorgane
M. tensor faciae latae
bzw. Vastus lat.
M. sartorius (med. Partie)
M. rectus femoris
„Negative stemmen sich in Druck
hinein“
MA 31
proximaler Oberschenkeltrigger
Hüftgelenk
MA 32
distaler Oberschenkeltrigger
Kniegelenk
PALPATIONEN - Trigger
• KUS
(Knieumfassungsschmerz)
– Überblick
– Bilaterale Kompression
– Haltung erlaubt weitere
Palpation
BL 40 (KUS)
Kniegelenk eher intraartikulär
MA 36
Kniegelenk eher muskulär
3E 12, DÜ 09
Trigger Schulter muskulär
3E 12
ELLBOGENTriggerpunkte
lateral
DI 11 für
laterokraniale
Gelenksanteile
DI 10
eher für
muskuläre
Probleme des
UA
PALPATIONEN - Trigger
ELLBOGENTriggerpunkte medial
 Ansatz des:
 M. biceps brachialis
 M. brachialis
bzw.
 Proc. coronoideus
medialis ulnae

PALPATIONEN - Trigger
• SCHULTER Trigger
1. „Bicepsrinne“
„Bizepslippe“
Lig. transversum
PALPATIONEN - Trigger
• PALPATION
– Bicepsrinne
– Tricepsarthrose
(Caput access.)
Caput accessorium
Caput longum
Caput laterale
Dickdarm 4 (DI 04)
Blase 10 (BL 10)