Powerpoint-Präsentation - Amnesty International – Kampagne zum

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Transcript Powerpoint-Präsentation - Amnesty International – Kampagne zum

Die vergessene Ölpest
CLEAN UP THE NIGER DELTA!
Kampagne von Amnesty International
Shell muss eine Milliarde Dollar zur Reinigung zahlen
Nigerdelta
s
Mündungsdelta des drittgrößten Flusses Afrikas
s
Im Süden Nigerias
s
Fläche: 24.000 km2 mit einer Breite von 200 km
s
31 Millionen EinwohnerInnen
Volksgruppe der Ogoni lebt im Nigerdelta
 500.000 Menschen
 Bekanntester Vertreter: Menschenrechtsaktivist
Ken Saro-Wiwa, setzte sich für die Rechte der
Ogoni und für eine intakte Umwelt ein. Im Jahr
1995 hingerichtet
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Erdölförderung im Nigerdelta
1956 wird von Shell British Petroleum
Rohölvorkommen im Nigerdelta entdeckt
1958: Beginn des Abbaus von Rohöl,
seit den 1960-er Jahren im großen Stil
Beteiligt sind
 Multinationale Unternehmen: Shell, Eni, Chevron, Total und
ExxonMobil
 Nigerianische Regierung: gibt Förder- und Produktionsverträge
nur an Joint Ventures aus ausländl. Firma gemeinsam mit
Nigerian National Petroleum Corporation (NNPC)
Größter ausländischer Investor: Shell Petroleum
Development Company (SPDC), Tochter von Royal
Dutch Shell.
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Bedeutung der Erdölförderung im Nigerdelta
Gas- und Erdölförderung macht knapp
80 Prozent der Staatseinnahmen
Nigerias aus
Mit Erdöl wurde seit den 1960-er
Jahren ca. 60 Milliarden US-Dollar
erwirtschaftet
Mit den Förder- und Produktionsverträgen erhalten die
Unternehmen automatisch Zugang zu Land  zahlreiche
Bohranlagen und Raffinieren sind nahe Dörfern,
landwirtschaftlichen Flächen und Wasserquellen angesiedelt
Lokalen Gemeinden haben kein Recht auf die Gas- und
Ölvorkommen auf ihrem Grund und Boden
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Umweltzerstörung im Nigerdelta
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Umweltzerstörung im Nigerdelta – Ursachen
Hauptgrund: Öllecks
 Über 6.800 Öllecks
zwischen 1976 – 2001 dokumentiert
 Dunkelziffer viel höher
 Die Öllecks werden nicht
rasch und kompetent beseitigt
Gasabfackeln (obwohl seit 1984 verboten)
Ableitung kontaminierten Wassers
Müllhalden unsachgemäße Lagerung der Restbestände von
Bohrungen
Straßen quer durch das Naturreservat des Nigerdeltas
Laut UNO-Umweltprogramm UNEP würde die Natur im Nigerdelta
mindestens 25 Jahre benötigen, um sich zu erholen!
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Ursachen für Öllecks
Korrosion, schlechte Wartung der Infrastruktur
Menschliches Versagen, Vandalismus, Diebstahl, Sabotage
Welche Rolle spielt Sabotage?
 In den 1990-er Jahren gab Shell zu, einen Großteil der Verschmutzung
durch schlechte Wartung selbst verursacht zu haben.
 Nun führt Shell dies hauptsächlich auf Sabotage zurück.
 Hintergrund: Im Falle von Sabotageakten müssen die Ölfirmen keine
Entschädigung zahlen.
 Gerichtsurteil gegen Shell: Aussagen über 98% der Öllecks verursacht
durch Sabotage ist irreführend – vermutlich rund 50 %: Shell muss
irreführende Äußerungen unterlassen
Unabhängig von der Ursache: Öllecks sind zu schließen und die
Umwelt zu reinigen
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Auswirkungen auf den Fischfang
Fischbestände und Larven getötet und kontaminiert
Menschen müssen weite Wege für den Fischfang zurücklegen
Menschen verloren Lebensgrundlage
Menschen essen kontaminierten Fisch und werden krank
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Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Land wird durch auslaufendes Öl für Landwirtschaft unnutzbar
Menschen verloren Lebensgrundlage
Lebensmittelpreise steigen
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Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen
Viele Menschen haben keinen Zugang zu
sauberem Trinkwasser  Menschen
trinken, kochen mit ölverseuchtem Wasser
Magenbeschwerden (verseuchtes
Trinkwasser, Konsum von verseuchtem
Fisch)
Atem- und Hautbeschwerden (durch
Luftverschmutzung)
Belastung durch Lärm (Bohrung) und
ständige Helligkeit (Gasabfackeln)
 Schwere gesundheitliche Probleme
der lokalen Bevölkerung
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Keine Information und Entschädigung
Ölfirmen gewähren Menschen vor Ort keinen Zugang zu
Informationen über Erdölförderung auf ihrem Gebiet
Entschädigungszahlungen in nur sehr wenigen Fällen –
Verhandlungen sind meist intransparent und berücksichtigen
nicht die Bedürfnisse von Frauen, Kindern und älteren
Menschen
Recht vor Gericht durchzusetzen ist mühsam, teuer und
langwierig  Firmen setzen Gerichtsurteile nicht immer um
Betroffene erfahren Repression seitens staatl. Sicherheitskräfte
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Verantwortliche und Betroffene
Ölfirmen
Nigerianische Regierung
Bevölkerung
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Betroffene Bevölkerung
Zerstörung des Lebensraums und der Lebensgrundlage 
Armut, keine Zukunftsperspektiven
Gesundheitliche Schäden
In besonderem Maße sind Frauen, Kinder und ärmere
Bevölkerungsschichten betroffen
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Nigerianische Regierung
System zur Kontrolle der Erdölförderung ist mangelhaft
Gesetz werden nicht umgesetzt
Behörden sind schlecht ressourcenmäßig ausgestattet
Behörden benötigen die Kooperation von Ölunternehmen,
z.B. um Standorte zu besichtigen
Behörden stehen in Interessenkonflikten
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Erdölfördernde Unternehmen im Nigerdelta
Unternehmen halten internationale Umweltstandards und Menschenrechte nicht ein
Sie profitieren von der Schwäche des
nigerianischen Staates
Sie treffen keine Maßnahmen, um
Umweltschäden zu verhindern
Ölfirmen kommen, wenn überhaupt erst nach
Tagen oder Wochen, um Öllecks zu schließen
Sie säubern die verschmutzte Umwelt nicht,
zahlen nur selten Entschädigungen
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Umfassende Säuberung erforderlich
Eine umfassende Säuberung würde umfassen:
Einrichtung eines transparenten Umweltsanierungsfonds
Umfassende wissenschaftliche Bewertung
Ernstzunehmender Konsultationsprozess mit den betroffenen
Menschen und Gemeinden
Säuberung und Sanierung der verschmutzten Umwelt
Soziale Entschädigung inkl. Erhebung der gesundheitlichen Probleme
und Maßnahme zur Kompensation des Verdienstentgangs
Monitoring zukünftiger Verschmutzung
Verpflichtung zu Transparenz und Zugang zu Informationen seitens
des nigerianischen Staates und der Ölunternehmen
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Amnesty-Kampagne:
Die vergessene Ölpest – Clean up the Niger Delta!
Amnesty International fordert
von den im Nigerdelta agierenden Ölfirmen eine umfassende
Säuberung des verschmutzten Gebietes und
von der nigerianischen Regierung eine strengere Regulierung
der Ölindustrie.
Der Ölkonzern Shell wird unter dem Motto „Shell: Own up –
pay up – clean up!” von Amnesty International aufgefordert,
eine Zahlung von einer Milliarde US-Dollar zu leisten – als
Startkapital für die Reinigung des Nigerdeltas.
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Wie Amnesty bei der Kampagne unterstützen?
Petitionen und Appellbriefe an die nigerianische Regierung
und an Shell schicken
Soli-Botschaften an die betroffenen Menschen im Nigerdelta
übermitteln
Situation im Nigerdelta bekannt machen
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„Es ist besser, eine Kerze anzuzünden als die Finsternis zu beklagen.“
Kontakt und weitere Informationen:
Amnesty International Österreich
Moeringgasse 10/1
A-1150 Wien
Tel.: +43 1 78008
E-Mail: [email protected]
Link: nigerdelta.amnesty.at
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