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Transkriptanalyse - Domian
Imagearbeit, Gesprächssteuerung und
Hörrückmeldungen in Gesprächen
Jennifer Heß, Julia Kosnider, Kim Millner
Das Image
Bei jedem Kontakt mit anderen Menschen versucht das
Individuum, einer bestimmten Verhaltensstrategie zu folgen
Muster verbaler und nonverbaler Handlungen
Image = positiver sozialer Wert, den man durch
Verhaltensstrategien erwirbt und von dem Andere annehmen,
dass man ihn in einer bestimmten Interaktion verfolgt
Wird ein für sich selbst beanspruchtes Image von Anderen
bestätigt, fühlt man sich wohl
Werden die Erwartungen nicht erfüllt bzw. bestätigt, fühlt man
sich schlecht
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1. Richtiges Image
2. Falsches Image
3. Gar kein Image
Regeln der Gruppe und die Definition der Situation legen fest, wie
viel Gefühl jeder für das eigene und die Images der Anderen
aufbringt
Generell muss die rituelle Ordnung innerhalb einer Interaktion
bestehen bleiben
Rituelle Muster = Bemühen um individuelle Identitäten & soziale
Ordnung
Deshalb ist für den rituellen Kontext wichtig was gesagt und wie
man verstanden wird
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Gesellschaftliche Stellung und auch Stellung innerhalb
der Interaktion sind wichtig, um sein Image und das des
Interaktionspartners zu wahren
Vor jeder Interaktion muss eine Beziehung zwischen
den Interaktanten aufgebaut werden
Ist das Image auf beiden Seiten stimmig
Vertrauen & Sicherheit
Rücksichtnahme (protektiv) und Selbstachtung
(defensiv) sind die wichtigsten Punkte bei der
Imagearbeit
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Es werden drei Ebenen der Imageverletzung unterschieden
1. Faux pas
2. Mit Absicht gehässig gehandelt
3. Zufällige Beleidigung
Um Imageverletzungen vorzubeugen gibt es den sogenannten
Vermeidungsprozess oder auch die bestätigenden Sequenzen
Zurückhaltung innerhalb des Gespräches
Themen ausweichen
Kontakten aus dem Weg gehen
Komplimente machen
Höflichkeit
Begrüßung
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Passiert jedoch ein(e) Zwischenfall/ Imageverletzung muss die
rituelle Ordnung durch korrektive Sequenzen wieder hergestellt
werden
Entschuldigungen
Entgegenkommen etc.
Oftmals mehrere Schritte nötig, bis die rituelle Ordnung wieder
hergestellt ist
Wichtig: Das Image ist immer situationsbezogen
Interaktionistische Rollentheorien:
1. Organisationsbezogene Rollen
2. Auf einen bestimmten Personenkreis bezogene Rollen
3.Situationsbezogene Rollen
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Gesprächsteuerung
bei der Gesprächssteuerung geht es darum in und mit
Gesprächen zu führen unter der Berücksichtigung der
textuellen Angemessenheit
situativen Angemessenheit
personellen Angemessenheit
auch durch Bewertungen können Gespräche
gesteuert werden
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Steuerungselemente sind beispielsweise die
Turnübernahme durch den RG und Überlappungen
von Gesprächsanteilen des RG und des RS
Sinn und Zweck einer aktiven Gesprächssteuerung
liegt darin:
mittels eines systematischen Gesprächs das Interesse zu
wecken,
den oder die Zuhörer aktiv beim Geschehen zu halten,
das Thema in jene Richtung zu lenken, die gewünscht ist
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Domian ist zwar einerseits Ratgeber, muss jedoch das
Gespräch gezielt steuern, um es für das Hörerpublikum
möglichst schnell interessant werden zu lassen und
genauso schnell zu beenden, wenn der Spannungsbogen
abfällt.
besonders auffällig sind deshalb Anfangs- und Endphase
des Gespräches
Domian steuert aufgrund verschiedener Rahmen-
bedingungen das Gespräch
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Stark mit der Steuerung einhergehen die
Bewertungen, die Domian seinen Gesprächspartnern
gegenüber äußert
in Gesprächen ist Domian der Ranghöhere, d.h. durch
Steuerung hat er eine Machtposition
außerdem hat er einen Sympathiestatus und wird
somit so gut wie nie angegriffen, auch wenn manche
Formulierungen seinerseits manchmal unhöflich
klingen
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Höreraktivitäten
alles was ein Individuum sagen und tun darf,
wenn es nicht an der Reihe ist
Ausgangsposition: Der Hörer spielt eine aktive
Rolle und ist nicht nur der stumme Rezipient
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Funktionen
verdeutlichen Aufmerksamkeit (on-line Signal)
zusätzlich: (inhaltliches) Verstehen oder Nichtverstehen,
Konsens oder (beginnender) Dissens oder Relevanz
(„aha“)
sprechwechselbezogene Funktion
(Gesprächsschrittbeanspruchung/ claiming of the turn)
unauffällige Steuerungsmittel
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Untersuchungsaspekte
Frequenz
Positionierung
Tempo
lexikalische Füllung
Reihenfolge
Einflussfaktoren sind z.B. Kommunikationsmedium,
Gesprächstyp, Kontext, Beziehungskonstellation,
Gesprächsphase, Organisation des Sprecherwechsels
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Arten von Höreraktivitäten
nonverbale und verbale
Hörrückmeldungen: Interjektionen
• hm = multifunktional signalisiert z.B. Verstehen, Kongruenz
oder Dissens
• aha = Relevanz oder Aha-Effekt
• ah = Aufmerksamkeit, Überraschung
• oh = Betroffenheit, Verblüffung
• ja = Übereinstimmung
auffällige Varianten:
• Satzvollendungen
• Satzecho
• Nachformulierung ( kurze Paraphrasierung)
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Arten von Höreraktivitäten
nonverbale und verbale
Einschübe (Grenze zwischen Höreraktivität
und eigenem turn):
• Kommentierungen
• Vergewisserungen
• Einwürfe
• Bitte um Klärung
• Interventionen
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„Eine Partei, der Ratsuchende (RS), hat ein Problem;
RS veranlasst oder lässt zu, dass sich eine andere Partei
(RG), mit seinem Problem in helfender Funktion
beschäftigt; RG schlägt als Problemlösung ein
zukünftiges Handeln von RS vor; RS entscheidet über
die Annahme des Lösungsvorschlags, und die
Realisierung der Lösung bleibt Aufgabe von RS“
(Kallmeyer 2000, 228)
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Beratung
Problem wird hinterfragt
Verborgene Probleme werden
vs.
Ratschlag
Problem wird nicht näher
aufgedeckt
Formeller Interaktionsrahmen
(Haupt- und Nebenberuflicher
Berater, z.B. Psychologen)
hinterfragt
Verborgene Probleme werden
nicht aufgedeckt
Informeller Interaktionsrahmen
(z.B. Freundeskreis/Familie)
Professionelle Beratung:
Therapie
Konturen des Problems werden
Alltagsweltliche Beratung:
Rat unter Freunden
Ausführliche Erarbeitung des
schrittweise erarbeitet
Unparteiliches Mitfühlen (keine
Bewertung!)
„Hilfe zur Selbsthilfe“ ;
Ratschläge erarbeitet der
Ratsuchende selbst
Problems ist hier nicht zu finden
Mitfühlen und Bewerten
Ratschläge für Lösungswege
werden von Ratgebenden
angeboten
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Fragen:
1. Ist das „Domian-Format“ überhaupt als
Beratungsgespräch zu definieren?
2. Wie müsste Domian als Berater agieren?
3. Ist die Imagearbeit in Beratungsgesprächen differenziert
zu der in Alltagsgesprächen zu sehen?
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Literatur
Rath, R.: Gesprächsschritt und Höreraktivitäten. In: Handbuch "Gesprächslinguistik", Berlin 2001, 1213-1226.
Boettcher, W. / Tschauder, G.: Zuhören und Zuhören bekunden. Beiträge zur
angewandten Sprachwissenschaft. In:
Helbig, B. / Kleppin, K., / Königs, F. G. (Hg.): Sprachlehrforschung im Wandel.
(Stauffenberg) 2000, 537-562.
Burger, Harald: (2005) Mediensprache. Eine Einführung in Sprache und Kommunikationsformen
der Massenmedien. 3. Auflage. Berlin.
Goffman, Erving: Interaktionsrituale. Über Verhalten in direkter Kommunikation. Suhrkamp
Verlag. 2. Auflage. Frankfurt am Main 1991.
Holly, Werner: Imagearbeit in Gesprächen. Zur linguistischen Beschreibung des
Beziehungsaspekts. May Niemeyer Verlag. Tübingen 1979.
Kallmeyer, W.: Beraten und Betreuen. Zur gesprächsanalytischen Untersuchung von helfenden
Interaktionen. In: Zts. für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung 2/2000, 227-252.
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