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Entwurf 3. Änderungsgesetz
KiföG
Landtagsbefassung
Fachliche Positionen
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12.6.2010
Allgemeines
2009 LIGA- Kita- Kampagne „Qualität kostet Zeit“
Umfassender Einbezug in Diskussionen durch
Sozialministerium und Projektgruppe beim SM
aber Gestaltungsoptionen durch politische Vorgaben
begrenzt
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12.6.2010
Entwurf 3. ÄndG KiföG - Positives
Individuelle Förderung aller Kinder als generelle Aufgabe
Anspruch der unter drei jährige Kinder sozial benachteiligter PSB auf Förderung 30 Std.
wöchentlich
Teilw. Erhöhung Zeitumfang mittelbare päd. Arbeitszeit
Vollwertige und gesunde Verpflegung nach DGE- Standards während der gesamten
Betreuungszeit in Krippen und Kindergärten
Ermöglichung der Teilnahme am Essen für Kinder deren Elternbeiträge ganz oder teilweise
übernommen werden
Zsa. mit Grundschulen und Einrichtungen der Familienbildung und –beratung
Zsa. mit PSB im Sinne einer Bildungs- u. Erziehungspartnerschaft
Vertreter des Elternrates können an Leistungsverhandlungen teilnehmen
25 Std. pro Jahr Fort- und Weiterbildung von Tagespflegepersonen
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12.6.2010
Sozialministerium: „Zusätzlich“ 15 Mio. Euro
+ 5,0 Mio. Euro für Ausgleich der höheren Inanspruchnahme
+ 10 Mio. Euro für Qualitätsentwicklung, darunter:
5,15 Mio. Euro für gezielte individuelle Förderung von Kindern mit erheblichen
Abweichungen von der altersgerechten Entwicklung (§ 1
Abs. 6)
3,5 Mio. Euro SM (und 1,5 Mio. Euro BM) für Mittelbare Arbeitszeit teilweise
erhöht
1,1 Mio. Euro für mindestens 30 Std. Förderung 0- 3 jährige Kinder sozial
benachteiligter PSB
50.000 Euro für Erhöhung auf 25 Std. Std. Fort- und Weiterbildung
Tagespflegepersonen
200.000 Euro für Qualitätsentwicklung und –sicherung (wiss. Evaluation)
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12.6.2010
Grundlegende Kritik
die personellen und finanziellen Rahmenbedingungen werden der
Bedeutung der frühen Förderung von Kindern nicht gerecht
umfassende Novellierung notwendig
LIGA- Vorschlag im April 2009: Stufenplan zur langfristigen
Entwicklung der Rahmenbedingungen
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12.6.2010
Kritik
keine Verbesserungen bei der Fachkraft- Kind- Relation,
Ergibt zu wenig Zeit für die individuelle Förderung aller Kinder
durch Umstellung der Finanzierung auf kindbezogene Pauschale wird
Landesfinanzierung an steigende und auch fallende Kinderanzahl angepasst
aber: trotz „Aufstockung“ der finanziellen Mittel weiter starke
Unterfinanzierung
Finanzierungspauschale pro Kind ist zu niedrig (finanzielle Landesmittel pro
Kind für die kindbezogene Förderung immer noch auf Niveau 2003)
Eltern und Kommunen teilen sich weiter die „Restkosten“
nicht ausfinanzierte Qualitätsverbesserungen müssen finanziell allein und
zusätzlich von den Kommunen und den Eltern getragen werden
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12.6.2010
Kosten erhöhen sich bei gleicher Leistung in folgenden Fällen
(Folge: Elternbeiträge steigen)
in Landkreisen und Städten, in denen die bisherige Personalbemessung 1: 6/
1:18/ 1:22 als Personalschlüssel ausgelegt wurde/ ist jetzt „Fachkraft- KindRelation“ (für die unmittelbare päd. Arbeit) hinzuzurechnen sind noch: + 20%
Ausfallzeiten und 20% mittelbare Arbeitszeit
bei Einsatz zusätzlicher Assistenzkräfte (17.800 Euro/ Jahr für 1 Assistenzkraft)
Essensgeld erhöht sich für ganztägige Verpflegung nach DGE- Standards
Umsetzung festgelegter Tarifsteigerungen in kommunalen Einrichtungen
bei hohem Anteil von Halbtags- und Teilzeitplätzen, da diese ab 2012 landesseitig nicht ausfinanziert sind – Umstellung auf Pauschale pro belegten Platz
(1.258 Euro jährlich) bezogen auf Vollzeitinanspruchnahme (50 Stunden)
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12.6.2010
Keine schlüssigen Lösungen gegen den
zunehmenden Fachkräftemangel
Ausbildungsplatzplanung
Mögl. Einsatz von Assistenzkräften (bei 1 Assistenzkraft je Einr.
zusätzlich 19 Mio. Euro notwendig- aber keine zusätzlichen
Landesmittel dafür)
Fachkräfte nicht unter 5 Stunden tägl. in der Gruppe
Mögl. Einsatz von Praktikanten und Studenten
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12.6.2010
Zeiten für mittelbare Arbeit erhöht aber:
Erhöhung ist nicht ausreichend: 5 Std./ wöchentlich
8 Std. wären notwendig (Berliner Studie)
Erhöhung nur im Kindergartenbereich, nicht für Krippen und
Horte
teilzeitbeschäftigtes Personal in Kindergärten erhält nur
anteilig mittelbare Arbeitszeit (30 Stunden angestellt= 3,75
Stunden anstatt 5 Stunden für eine Vollzeitkraft)
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12.6.2010
Pädagogische Kritik
Zusätzliche Fördersäule: gezielte Förderung von Kindern mit erheblichen
Abweichungen von der altersgerechten (sozialen, kognitiven, emotionalen oder
körperlichen Entwicklung
Abgrenzungsprobleme:
gesetzessystematisch: Vorrang Frühförderung aber keine evidenzbasierten Kriterien für
Feststellung von Abweichungen
deshalb Gefahr, dass Sozialleistungsträger Frühförderungen ablehnt und auf zusätzliche
Fördermöglichkeiten nach KiföG verweist.
Fachliche Probleme:
zudem: Gefahr einer fachlich defizitorientierten Sicht und einer frühen separierenden
Förderung einzelner Kinder
Feststellung und „Reparatur“ von Entwicklungsverzögerungen bei gleichzeitiger
Vernachlässigung der notwendigen grundlegenden Rahmenbedingungen
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12.6.2010
Kompliziertes Finanzierungssystem
Finanzierungssystem verursacht viele
unnötige Verwaltungsverfahren
Vereinfachung würde ermöglichen, dass die
frei werdende Zeit für die direkte Arbeit mit
den Kindern eingesetzt werden kann
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12.6.2010
Finanzierung- zu wenig Geld im System
Finanzierung bisher:
seit 2004 Landesfestbetrag (Budget) + 2% jährl. Steigerung
Festbetrag nicht ausreichend an steigende Anzahl der Kinder
angepasst
Folge: Finanzierungsbetrag des Landes pro belegten Platz seit 2005
gesunken (siehe LPK 15.12.2009)
weitere Folge: Kosten für Kommunen und Eltern mussten steigen
ohne dass die Kita- Leistung sich verändert
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12.6.2010
Finanzierung zukünftig
2010 wird durch zusätzliche 9,2 Mio. Euro das Finanzierungsniveau 2006 erreicht
2011: Landes- Pauschale pro belegten Platz (1.016 Euro pro Kind und Jahr) so hoch wie
Finanzierungsniveau 2003 – zusätzliche Mittel nur für einige Kinder
2012 Landespauschale 1.258 Euro/ Jahr/ belegten Platz als Vollzeitäquivalent (10
Stunden), d.h. für Halbtagsplatz (4 Std.)= 40%
für Teilzeitplatz (6 Std.) = 60% dieser Pauschale
ergibt bei gleichbleibender Inanspruchnahmestruktur (10% HT- Plätze, 32% TZ- Plätze, 58% GTPlätze) und 3% jährlicher Steigerung der Inanspruchnahme eine Pauschale von 1.021 Euro pro
belegten Platz ohne Bezug auf Vollzeitäquivalent- auch nur Finanzierungsniveau von 2003
Ab 2013: Pauschalen steigen nur um 2% jährlich
gleiche Pauschale für alle Betreuungsbereiche- Benachteiligung bei hohem Anteil von
Krippenplätzen
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12.6.2010
Zu wenig Geld im System!
Zusätzliche 15 Mio. Euro kompensieren gerade das seit
2005 entstandene Finanzierungsdefizit pro belegten Platz
100 Mio. Euro fehlen für die Anpassung der FachkraftKind- Relation an fachliche Maßstäbe
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12.6.2010
Studien
Länderreport 2008 Bertelsmann- Stiftung:
Reine Nettoausgaben für FBBE für unter 10 jährige
Kinder= 1.964 Euro für M-V (mit Thüringen) weit
unter dem Durchschnitt der östl. Bundesländer
(Durchschnitt 2.225 Euro)
% Nettoausgaben für FBBE zu reinen
Nettoausgaben der öffentl. Haushalte= 4,9% in M-V
(östl. BL- Durchschnitt 5,5%)
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12.6.2010
Vergleiche
Beispiel Thüringen (neues Kita- Gesetz seit Mai 2010)
Landesfinanzierung:
170 Euro monatlich= 2.040 Euro/ Jahr für 0-1 jährige Kinder
270 Euro monatlich= 3.240 Euro/ Jahr für 1- 3- jährige Kinder
130 Euro monatlich= 1.560 Euro/ Jahr für 3- 6- jährige Kinder
Personalschlüssel 1: 15 im Kindergarten bis 2013/ + 2.400 neue Erzieherstellen
Beispiel Berlin:
Personalschlüssel 1:9 im Kindergarten/ + 2.000 zusätzliche Erzieherstellen
Beispiel Schweden:
Durchschnittlicher Personalschlüssel 1: 5,4 Kinder (1- 5 jährige Kinder)
Elternbeiträge sozialverträglich gestaffelt:
1. Kind 3% des Einkommens- max. 126 Euro monatl.
2. Kind 2% des Einkommens- max. 84 Euro monatl.
3. Kind 1% des Einkommens- max. 42 Euro monatl.
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12.6.2010
Aktuelle Stellungnahme der LIGA
zum Entwurf 3. ÄndG KiföG:
demnächst unter: www.liga-mv.de
oder unter:
www.paritaet-mv.de
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12.6.2010
Vielen Dank für Ihr Interesse
und Ihre Mitarbeit!
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12.6.2010