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Wertewandel und Wertetypen
Wolfgang-Ulrich Mierau
Dr. phil.
An der Schanz 2
50735 Köln
[email protected]
T. +49.221.1206744
F. +49.221.1206804
M. +49.171.3344504
Gliederung
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Werte und Wertewandel – eine Definition
Wie kommt es zum Wertewandel?
Postmaterialismustheorie (Inglehart)
Werteverfallstheorie (Noelle-Neumann)
Wertesynthesetheorie (Klages)
Pflicht- und Akzeptanzwerte sowie Selbstentfaltungswerte
Wertetypen
Einfluss des Wertewandels auf die Erziehung
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Werte und Wertewandel – eine Definition
• Werte sind Eigenschaften (Qualitäten), die Dingen, Ideen, Beziehungen
von Einzelnen oder von Gruppen von Menschen oder von einer
Gesellschaft beigelegt werden und die den Wertenden sehr wichtig und
wünschenswert sind. Man kann hierbei zwischen materiellen Werten und
immateriellen Werten unterscheiden.
• Wertewandel beschreibt einen Prozess, der etwa seit Beginn der 60er
Jahre in den westlichen Industrieländern zu umfassenden Verhaltens- und
Einstellungsänderungen geführt hat, d.h. zu einer stärkeren
Individualisierung und zu einer Zunahme der immateriellen Werte → neue
gesellschaftspolitische Einstellungen und verändertes Wahlverhalten
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Wie kommt es zum Wertewandel?
Erwartungsenttäuschung in der Arbeitswelt
↓
„kompensatorische Werterfüllung“ → Freizeit („Spaßgesellschaft“)
↓
Wertewandel =
Pflicht- und Akzeptanzwerte → Selbstentfaltungswerte
Wolfgang-Ulrich Mierau
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Postmaterialismustheorie (Ronald Inglehart)
Basis: Industriegesellschaft im 20. Jh.
Entwicklungspsychologie: Formative Phase = Sozialisation
↓
1.
Bedürfnishierarchie nach Maslow
2. Materialismus → Postmaterialismus
↓
↓
materielle Güter
immaterielle Güter
= Sein
→
Bewusstsein
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Werteverfallstheorie
(Elisabeth Noelle-Neumann)
Die „alten“ Werte gehen verloren:
- Kirchenbesuch
- Disziplin
- Gutes Benehmen, Höflichkeit, Pünktlichkeit Ordentlichkeit, Sauberkeit und
Sparsamkeit
- Bindung und Engagement an, bzw. in die/der Gemeinschaft
↓
Stattdessen: - Selbstverwirklichung
- Selbstentfaltung
- Individualisierung
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Wertesynthesetheorie
(Helmut Klages)
- Individuelle Lebensplanung
- Staat = Dienstleister → passive Erwartungshaltung
- Der einzelne fühlt sich nicht mehr den Anderen gegenüber verpflichtet
- Abkehr von großen Organisationen (Gewerkschaften, pol. Parteien etc)
- Politikverdrossenheit
- Verfall von Arbeitsdisziplin und Leistungsbereitschaft
↓
- außer-parlamentarische Beteiligung → Interesse an unkonventionellen
Formen der Partizipation
- Toleranzgruppen
Klages spricht bei der Wertesynthesetheorie von einer Entwicklung, bei der
die Pflicht- und Akzeptanzwerte an Bedeutung verlieren, während
Selbstentfaltungswerte an Bedeutung gewinnen
- Unterschiedliche Wertedimensionen und Wertekombinationen, sowie
unterschiedliche Wertetypen
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Pflicht- und
Akzeptanzwerte
Selbstentfaltungswerte
gesellschaftsbezogen:
gesellschaftsbezogen:
Disziplin, Gehorsam, Leistung und
Pflichterfüllung
Emanzipation von Autoritäten
Ordnung und Treue, Unterordnung,
Fleiß, Bescheidenheit
Gleichbehandlung, Gleichheit,
Demokratie, Partizipation und Autonomie
des Gesellschaftsmitgliedes
persönlichkeitsbezogen:
persönlichkeitsbezogen:
Selbstbeherrschung, Pünktlichkeit,
Anpassungsbereitschaft, Enthaltsamkeit
hedonistisch:
Genuss, Abenteuer, Spannung,
Abwechslung
individualistisch:
Kreativität, Spontaneität,
Selbstverwirklichung, Ungebundenheit
und Eigenständigkeit
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Wertetypen
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Ordnungsliebende Konventionalisten
Perspektivlose Resignierte
Aktive Realisten
Hedonistische Materialisten
Nonkonforme Idealisten
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Ordnungsliebende Konventionalisten
• Überwiegend ältere Menschen, die Pflicht und Ordnung
betonen, Sicherheit und Fleiß und die für Lebensgenuss und
Kreativität nur einen begrenzten Sinn haben
→ schwache Selbstentfaltungswerte
→ starke Betonung der Pflicht- und
Akzeptanzwerte
• ca. 17% der deutschen Bevölkerung
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Perspektivlose Resignierte
• Geleitet durch Misserfolge im Leben und eigene
Ängstlichkeit → Tendierung zu unauffälligem Verhalten
und Suche nach einer „Nische“ in der Gesellschaft
→ beide Wertseiten sind schwach entwickelt
• ganz junge oder alte Menschen, niedriges soziales Niveau
• ca. 15% der deutschen Bevölkerung
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Aktive Realisten
• ... reagieren pragmatisch auf die verschiedensten
Herausforderungen, verhalten sich kritikfähig und eigenaktiv
und werden mit Veränderungen in der Gesellschaft ohne große
Schwierigkeiten fertig
→ starke Entwicklung beider Wertseiten
→ hohe Engagementbereitschaft
• mittleres Alter, gehobenes soziales Niveau
• ca. 34% der deutschen Bevölkerung
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Hedonistische Materialisten
• … bevorzugen das Spielerische und Unverbindliche, lassen sich
eher vom Lustprinzip leiten, scheuen vor der Übertretung
gesellschaftlicher „Spielregeln“ nicht zurück, um zu ihren Zielen zu
kommen
→ Hohe Selbstentfaltungswerte (konsumorientiert)
→ Bereitschaft zu ausreichender Leistung ohne außergewöhnliche
Anstrengung vorhanden
→ Geringes Engagement im gesellschaftlichen Bereich
• v.a. junge Menschen
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Nonkonforme Idealisten
• Bejahen den Wandel der Gesellschaft durchaus, machen
aber nicht alles mit, da sie sich ihre an Idealen
ausgerichteten Lebensvorstellungen bewahren wollen
(nicht immer erfolgreich damit)
→ stark ausgeprägter Selbstentfaltungswert
→ schwache Pflicht- und Akzeptanzwerte
→ hohe Engagementbereitschaft
• zumeist jüngere Menschen, gehobener Bildungsstandard
• ca. 16% der Bevölkerung
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Einfluss des Wertewandels… auf die Erziehung
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