Erwartungen_Betroffener

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Hometreatment aus
Nutzersicht
Hometreatmenttagung
Weissenau 13.3.2014
Rainer Höflacher
Ziele
• Realisierung des beschriebenen Hometreatments in
Baden-Württemberg
• Übernahme von HT in die Regelversorgung der
Krankenkassen
• Zwischenziele:
•
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Mehr Hometreatment
Mehr aufsuchende Hilfen in BW
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Zielgruppen
• Alle psychiatrischen Diagnosen
• Auch:
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Sucht
Gerontopsychiatrie/Demenz
Kinder- und Jugendliche
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Schärfung des Begriffes
• HT = SGB V – Leistung
• HT = Klinik (Federführung) + Gemeindepsychiatrie
(Kooperationen, MA-Pools)
• Siehe auch Skandinavien und England
• Alternativbegriff: Mobile Krisenteams
• Assertive Community Treatment (ACT):
Aufsuchende langfristige Behandlung für Menschen
mit chronischen und schweren psychischen
Erkrankungen.
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HT in eigener Sache
• Die meisten meiner Psychosen führten zur
Klinikeinweisung
• Gefahr des Automatismus
• HT bei mir nur erfolgsversprechend bei früher
Intervention, später keine Absprachefähigkeit mehr
• Entlastung der Angehörigen von großer Bedeutung
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Vorteile für den Patienten
1. Keine Hospitalisierung
2. Hoher Erhalt der Selbstbestimmung und Freiheit
3. Verpflichtungen und Freizeitaktivitäten können weiter
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(durch Krankheit eingeschränkt) wahrgenommen
werden.
Beziehungen können weitergeführt werden
Kritischer und schonender Umgang mit Psychopharmaka
Besseres Verständnis des Patienten durch Kenntnis des
Wohnumfeldes (ganzheitliche Herangehensweise).
Entlastung der Angehörigen (Angehörige empfinden
i.d.R. HT-Unterstützung positiver als die Einweisung des
PE)
Einbezug des Umfeldes
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Meta-Studie (n=8)
Crisis intervention for people with severe mental illnesses
(online veröffentlicht am 16.5.12)
Suzanne Murphy1,*, Claire B Irving2, Clive E Adams2, Ron Driver1
1. Home Treatment reduziert Wiederaufnahmen
ins Krankenhaus
2. HT reduziert die Belastung für die Angehörigen
3. HT erhöht die Zufriedenheit bei Patienten und
bei Angehörigen
4. Das psychische Befinden ist drei Monate nach
HT besser als bei stationärer Behandlung
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Strukurelle Merkmale
(1v2)
1. HT auch für Sucht, Gerontopsychiatrie, psychisch
erkrankte Kinder– und Jugendliche: für alle
psychiatrischen Diagnosen
2. 24h an allen Tagen erreichbar und tätig
3. Keine Ausschlusskriterien apriori
4. Gute Vernetzung mit anderen Hilfsangeboten (keine
Doppelstrukturen und Redundanz der Hilfen)
5. Förderung von Inklusion
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Strukturelle Merkmale
(2v2)
6. Weitmöglichster Erhalt der Behandlerkontinuität
7. Diskussion: Niederfrequente längerfristige Behandlung
auch nach der Krise?
8. Multiprofessionelle Teams
9. Grenzen setzen: Überfürsorge, endloser Bedarf
10.Es fehlen überzeugende Studien, die die erhöhte
Behandlungsqualität und die Kostenneutralität
nachweisen.
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Merkmale Sucht
• Aussage Profi: akut Süchtige sollen in die Klinik zum
Entzug
• Vor allem: HT nach Klinikbehandlung zur
Stabilisierung
• Priorisierte Zielgruppe: Ältere Alkoholkranke wegen
schlechter Mobilität
• Langfristige Begleitung angezeigt
• Unterstützung der Tagestruktur
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Merkmal Gerontopsychiatrie
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Besonders wichtig: Entlastung der Angehörigen,
Selbsthilfepotentiale wecken
Besonders wichtig: medizinische Kompetenz, weil oft
Mehrfacherkrankungen
Vorteil HT: Demenz verläuft besser zu Hause (Vertrautheit)
Problem: Abgrenzung psychische Erkrankung und Demenz.
Schlechte Diagnosen.  Welche Intervention?
Problem: Abgrenzung zur allgemeinen ambulanten Altenhilfe
(Tagesstruktur, Gewaltprävention, Hilfen annehmen lernen, Essen
geben und/oder richten, Medikamente, Trinken, med. Pflege …)
Problem: Alte Menschen wollen oft keine Fremden in der Wohnung
Bedingung: Teams müssen speziell fachlich kompetent sein
Sinnvoll: HT durch Pflege abrufbar in Krisenfällen als Ergänzung
Hinweis: SOFA (SpDi für alte Menschen) in Nürtingen, GERBERA
(Gerontopsychiatrischer Beratungsdienst) in Stuttgart
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Beispiele
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Geestach (bei Hamburg)
Bamberger Hof (Frankfurt)
Günzburg (keine 24h)
Hamburger Modell (Beschränkung auf schwere Psychosen)
Ansätze in BW
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IV des ZfP Südwürttemberg
IV der Evang. Gesellschaft Stuttgart
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Finanzierungsmodelle
• Integrierte Versorgung
• Regionalbudget
• Modellprojekte nach § 64b SGB V
• PEPPplus
• „Bettenpauschale“
• PIA-Pauschale
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Erwartungen
• Fachlich- und menschlich kompetente Behandlung
• Verlässliche 24h-Erreichbarkeit
• Psychosoziale Denk- und Handlungsweise
• Bedürfnisangepasste Behandlung
• Flexibilität
• Niederschwelliger Zugang
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Fazit
Hometreatment ist für den Nutzer in der Regel
individuell durch viele Vorteile geprägt. Wenn das
objektive Behandlungsergebnis und die ökonomische
Bilanz nicht deutlich schlechter sind, muss
Hometreatment regelhaft realisiert werden. Wir
fordern dies mit Nachdruck und werden uns
weiterhin dafür einsetzen.
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Bitte
Liebe Anwesenden:
„Setzen Sie sich bitte für die Realisierung von
Hometreatment in Baden-Württemberg ein!“
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Baden-Württemberg e.V.
Hans-Sachs-Straße 16
79331 Teningen
T: 07641 / 96 21 511
[email protected]
www.lvpebw.de
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