Professionelle Lerngemeinschaften initiieren und

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Transcript Professionelle Lerngemeinschaften initiieren und

Professionelle Lerngemeinschaften
initiieren und begleiten
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Bettina Rösken-Winter, Abteilung C Begleitforschung und Evaluation
Überblick
Professionelle Lerngemeinschaften (PLGen) sind eine bedeutsame
Form der kollegialen fachbezogenen Unterrichtsentwicklung, die
vor Ort unmittelbar an der unterrichtlichen Praxis ansetzt. In dem
PLG-Konzept des DZLM werden unterschiedliche Ausrichtungen
zusammengeführt, sodass die PLG-Arbeitsmethoden von eher
theoriebasierten bis zu praxisorientierten Ansätzen reichen und
schulintern oder schulübergreifend realisiert werden können. Eine
besondere Rolle spielen dabei die durch das DZLM ausgebildeten
PLG-BegleiterInnen, welche im Rahmen von Fortbildungen oder
Projekten PLGen initiieren, unterstützen und etablieren. In diesem
Workshop wird die PLG-Programmlinie vorgestellt, und über
Praxisbeispiele wird sowohl ein Einblick in das PLG-BegleiterKonzept als auch in die praktische PLG-Arbeit gegeben.
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Gliederung des WS
 Input zum DZLM-PLG-Konzept (30 min)
 Stationenlauf zu DZLM-PLG (30 min)
 Schulentwicklung durch PLGen (Bettina Rösken-Winter)
 Arbeitsweise einer PLG-Arbeit (Sven Schüler)
 Unterrichtsentwicklung durch PLGen (Hubert Langlotz)
 Fortbildungsforschung zu PLGen (Rebekka Stahnke)
 Abschlussdiskussion (30 min)
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DZLM-PLG-Konzept
 Das DZLM erachtet entsprechend PLGen als eine bedeutsame
Form der kollegialen fachbezogenen Unterrichtsentwicklung,
die vor Ort unmittelbar an der unterrichtlichen Praxis der
Lehrkräfte ansetzt.
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5
Gestaltungsprinzipien
1. Kompetenzorientierung
2. Teilnehmerorientierung
Gestaltungsprinzipien
3. Kooperationsanregung
6. Reflexionsförderung
5. Methodenvielfalt
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4. Fallbezogenheit
DZLM-PLG-Konzept
PLGen ...
 Teachers’ collaboration with colleagues (vgl. Rosenholtz, 1989)
 Professional community (Little, 2003)
 Learning community (Wilson & Berne, 1999)
 Professional learning community (Bolam, McMahon, Stoll,
Thomas & Wallace, 2005; Gräsel, Fussangel & Parchmann, 2006;
Vescio, Ross & Adams, 2008)
 Communities of practice (Wenger, 1998)
 Teacher networks (Krainer, 2008)
 Communities of inquiry (Jaworski, 2006; Goodchild, 2014)
 ...
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DZLM-PLG Konzept
 Kontinuierliche Professionalisierung der Lehrkräfte und
MultiplikatorInnen (Gräsel, Fussangel & Parchmann, 2006; Lieberman &
Mace, 2010; Ostermeier, Prenzel & Duit, 2010; Vescio, Ross & Adams,
2008).
 PLG-Konzept zur fachbezogenen kollegialen Unterrichtsentwicklung des
DZLM führt unterschiedliche Ausrichtungen zusammen (theoriebasiert praxisorientiert, schulintern –schulübergreifend).
 Die thematischen Aktivitäten orientieren sich an den aus dem
theoretischen Rahmen abgeleiteten Themenkategorien
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DZLM-PLG Konzept
Das kann doch einfach jeder Lehrer selbst mit seinen
Kollegen organisieren?
Martin Bonsen:
Es gibt Schulen, wo es so stattfindet. Das sind sehr
erfreuliche Beispiele. Aber in der Regel passiert das
nicht einfach so. Normalerweise bekommen Lehrkräfte
nur in Ausnahmefällen ein professionelles Feedback.
Man steht ja alleine vor der Klasse und unterrichtet.
Unterrichten ist eine sehr anspruchsvolle, komplexe
Tätigkeit. In komplexen Situationen sucht man eher
nicht nach Veränderungen, sondern nach Sicherheit.
Man greift auf Routinen und gewohnte Handlungsweisen zurück, an denen man sein Handeln
ökonomisch ausrichten kann.
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DZLM
z. T. mit Kooperationspartnern
bildet aus
stellen Projektergebnisse und Erfahrungen
zur Verfügung
liefern Daten für
Begleitforschung
PLG-Begleiter/in
initiiert im Rahmen
von Fortbildungen
etabliert
unterstützt im Rahmen von Projekten
PLGen zur kollegialen fachbezogenen Unterrichtsentwicklung
(schulintern und/ oder schulüber greifend)
Arbeitsbausteine (z. T. kombiniert) f ür Unterricht bzw. Fortbildung
1 Kollegiale Konzeptentwicklung
2 Kollegiale Planung
stärker
3 Kollegiale Hospitation
4 Kollegiale Reflexion
praxisbasiert
im jeweiligen Projekt
Entwicklungsschwerpunkte:
TK 1: Inhaltsbereiche des Mathematikunterrichts
TK 2: Kompetenzorientierter Mathematikunterricht
stärker theoriebasiert
TK3: Mathematische Lehr- und Lernprozesse
TK 4: Fortbildungsdidaktik und -management
TK-übergreifend: Inhaltliche Schwerpunktsetzung (z. B. Umgang mit Heterogenität im
Mathematikunterricht)
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Kollegiale Unterrichtsentwicklung im Rahmen einer PLG
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 1
Eine fachbezogene PLG wird
initiiert.
Ein Kernanliegen, was den
Mathematikunterricht
mehrerer Lehrpersonen
betrifft, wird artikuliert. Das
Problem impliziert einen
spezifischen Bedarf einer
PLG.
nein
Schritt 8
ja
Die PLG formuliert eine
problembasierte, praktischkonkrete Schlüsselfrage, die
sie beantworten will. Die
Beantwortung soll das aus
der Praxis stammende
Problem lösen. Es betrifft
den Lehr-Lernprozess im
Mathematikunterricht.
Die PLG entwickelt gemeinsam
Mathematikunterricht (eine oder
mehrere Unterrichtsstunden) und/oder
datengenerierendes Material (z.B. eine
Hausaufgabe, einen Arbeitsauftrag für
den Unterricht, ein Stationenlernen,
eine offene Gruppenarbeit, ein
Interviewleitfaden für die Befragung von
Schüler/innen usw.)
Es werden
Beobachtungskriterien und/oder
Indikatoren festgelegt, die
Auskunft über die
Beschaffenheit des zu Beginn
definierten Kernanliegens geben
und Ansatzpunkte für dessen
Lösung liefern.
Ist das Kernanliegen
ausreichend gelöst?
Ergänzendes Einholen
von Expertenwissen
(Workshops,
Vorträge, usw).
Dokumentation und
Aufbereitung der
Erkenntnisse.
Schritt 7
Schritt 9
Schritt 6
Schritt 5
Kommunikation der
Erkenntnisse nach außen
(schulintern, schulextern).
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Schlussfolgerungen und
Erkenntnisgewinn hinsichtlich der
Ausgangsfrage. Die PLG-Mitglieder
wissen nun mehr über den LehrLernprozess im
Mathematikunterricht.
Analyse (z.B. des beobachteten
Unterrichts, der Schülerlösungen usw.)
mit Hilfe der festgelegten
Beobachtungskriterien und Indikatoren.
Darauf aufbauend gemeinsame Reflexion
innerhalb der PLG.
Praktische Implementierung:
Unterricht wird durchgeführt
und ggf. kollegial hospitiert,
(Haus-)Aufgaben gestellt,
Interviews geführt usw.
Ergänzende
Literaturrecherche
(Print- und
Digitalmedien).
DZLM-PLG Konzept
 Kollegiale Konzeptentwicklung: Erarbeitung eines Konzepts, das
über den konkreten Mathematikunterricht hinausgeht und das
als Material in die Arbeit anderer Mathematiklehrkräfte
einfließen kann:
 Konzept zur Förderung leistungsschwacher SchülerInnen, zum
Übergang zwischen Grundschule und Sekundarstufe oder um ein
schuleigenes Konzept wie „Mathematik im Schulprogramm“
 Entwicklung oder Weiterentwicklung von Fortbildungskonzepten,
welche anderen MultiplikatorInnen zur Verfügung gestellt werden
können.
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DZLM-PLG Konzept: Beispiel aus PIKAS

Gemeinsame Planung einer Unterrichtsreihe
zur Lernumgebung „Streichholz-Vierlinge“ im
Arbeitskreis.

Gemeinsame Durchführung der Unterrichtsreihe; dabei kollegiale gegenseitige
Hospitationen

Sammlung, Analyse und Auswertung von
Schülerdokumenten

Vorbereitung einer kollegiumsinternen
Lehrerfortbildung

Durchführung der Fortbildung zu Ergebnisse
aus Planung, Durchführung, Analyse und
Auswertung

...
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DZLM-PLG Konzept
 Kollegiale Planung, Hospitation und Reflexion: PLG plant
Unterrichtseinheiten/ -stunden gemeinsam und eine oder
mehrere Lehrkräfte führen diese dann durch:
 Erprobung schließt die wechselseitige Beobachtung und die
Dokumentation durch Videographien ein.
 Anschließend wird in der PLG der Unterricht gemeinsam
hinsichtlich verschiedener Aspekte (Schülerlösungen,
Lehrerhandeln oder Schüler-Lehrer-Interaktionen) reflektiert.
 Stärken und Schwächen des gemeinsam geplanten Unterrichts
werden analysiert und ggf. modifiziert.
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DZLM-PLG Konzept
 Kollegiale Planung, Hospitation und Reflexion:
 werden überwiegend innerhalb einer Schule umgesetzt;
schulübergreifende Zusammenarbeit ist aber ebenfalls möglich.
 In der Regel werden diese PLGen von DZLM-ModeratorInnen bzw.
PLG-BegleiterInnen unterstützt.
 Langfristig sollen solche PLGen eigenständig arbeiten.
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DZLM-PLG Konzept
Beispiel: Kollegiale Hospitation (Laufzeit bis Ende 2013)
 PLGen zum inklusiven Mathematikunterricht
 Gruppengröße: 4 bis 5 Lehrpersonen
 Begleitung durch jeweils 1 Abteilungsmitglied
 gemeinsame Planungs- und Reflexionssitzungen
 vertieftes Verständnis der Lern- und Unterrichtsprozesse im
inklusiven Mathematikunterricht
 Planung, Durchführung (videographiert) und Reflexion konkreter
Unterrichtseinheiten
 Aufbereitung der Materialien und Bereitstellung auf der DZLMWebsite
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DZLM-PLG Konzept
PLG-BegleiterInnen
Eine besondere Rolle spielen die durch das DZLM ausgebildeten
PLG-BegleiterInnen, welche im Rahmen von Fortbildungen oder
Projekten PLGen unterstützen:
 Die Ausbildung zum/zur PLG-BegleiterIn wird in den Angeboten für
MultiplikatorInnen als zusätzlicher Baustein aufgenommen oder als
eigenständige Qualifizierung bspw. in Kooperation mit
Landesinstituten, Schulämtern und Bezirksregierungen angeboten.
 Das Tätigkeitfeld der PLG-BegleiterInnen umfasst PLGen
anzubahnen, zu initiieren, zu beraten und zu etablieren.
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DZLM-PLG Konzept
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19
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Juli!!&!!August!!!!!!!!!!!!!!!September!&!Oktober!!!!!!!!!!!!!!!November!&!Dezember!&!Januar!&!Februar!&!März!&!April!!!!!!!!!!!!!!!!!!Mai!–!Juni!!
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PLG&B,!Gespräch!u.a.!über!die!Punkte:!
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von!der!Projektgruppe!an!die!PLG&B!
Termin!B!
Termin!C!
DZLM-PLG Konzept
PLG – Begleitforschung
Ebene
Lehrer
Pre-Befragung
Ebene
Begleiter
September/Oktober 2014
Begleitforschung
Supervisionstreffen 1
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Schuljahr 2014/15
Juli/August 2015
Begleitforschung der PLG-Treffen
Begleitforschung
Supervisionstreffen 2
Post-Befragung
Begleitforschung
Supervisionstreffen 3
DZLM-PLG Arbeit unter verschiedenen
Perspektiven
 Schulentwicklung durch PLGen (Bettina Rösken-Winter)
Was leistet der PLG-Begleiter? Was sind seine Aufgabenfelder?
 Arbeitsweise einer PLG (Sven Schüler)
Wie arbeitet eine PLG? Womit wird ihre Arbeit unterstützt?
 Unterrichtsentwicklung durch PLGen (Hubert Langlotz)
Wie wird das Thema „CAS-Abitur“ in PLGen aufgearbeitet? Welche
„Produkte“ für den Unterricht sind entstanden?
 Fortbildungsforschung zu PLGen (Rebekka Stahnke)
Was bewirkt die Arbeit in der PLG? Sind die PLG-Begleiter gut auf ihre
Aufgabe vorbereitet?
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DZLM-PLG Arbeit unter verschiedenen
Perspektiven
 Abschlussdiskussion: Können PLGen eine bedeutsame Form der
kollegialen fachbezogenen Unterrichtsentwicklung sein:
 Gelingensbedingungen
 Gestaltungsrahmen
 Unterstützungsbedarf
 ...
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