Labormedizin - Natural Medical Coach

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Transcript Labormedizin - Natural Medical Coach

Labormedizin
Karsten Fähle
Osteopathie
Psycho-Neuro-Immunologie
Ziele der Labordiagnostik:
Krankheiten erkennen und differenzieren
können durch ein vernünftiges Maß an
Untersuchungen:
– Schutz vor u.U. folgenschweren Irrtümern
– Richtige Diagnose = erfolgreiche Therapie
– Verlaufskontrolle
– Prävention
– Argumentationshilfe
Die Laborparameter stellen nur ein
Hilfsmittel im Repertoire eines
jeden Therapeuten dar, der es
verstehen muß, alle Daten,
Eindrücke und Befunde, die er von
seinem Patienten zusammenträgt,
wie ein großes Puzzle zu einem
klaren Diagnosebild
aneinanderzufügen.
Nicht die Vielzahl von
Laboruntersuchungen führt zum
Ziel, sondern in 80% der Fälle eine
ausführliche Anamnese, eine
gründliche körperliche
Untersuchung und wenige
Laborparameter, die sehr nahe an
die Diagnose einer noch
versteckten Erkrankung
heranführen.
Anwendung von
Laboratoriumsbefunden:
Diagnostische Anwendung:
–
–
–
–
Krankheitsklassifikation
Klärung Ätiologie / Pathomechanismus
Zustandsanalyse
Risikofaktoren
Prognostische Anwendung
– Hinsichtlich Ausgang bzw. Verlauf
– Hinsichtlich des Therapierisikos
– Hinsichtlich zukünftiger Erkrankungen
Anwendung bei therapeutischen
Maßnahmen
– Auswahl und Wirkungskontrolle der Therapie
Kassenmedizin
insuffiziente „Minimaldiagnostik“
– meistens nicht geeignet ein chronisches
Beschwerdebild ausreichend abzuklären
Mikronährstoffe
Neurotransmitter /-hormone
Geschlechtshormone, Stoffwechselhormone
genetische Polymorphismen
intestinale Provokationsfaktoren
Ist „optimale Diagnostik“ nicht
finanzierbar oder nicht gewollt?
Normbereich:
„Normale“ Laborbefunde sind nicht
gleichzusetzen mit Wohlbefinden und
völliger Gesundheit.
Viele Krankheitserscheinungen lassen
sich nicht oder nur sehr aufwendig
laborchemisch erfassen.
Es können auch pathologische
Befunde vorliegen, ohne dass der
Patient Beschwerden angibt.
Normbereich:
Obere und untere Grenzwerte legen
den Normbereich fest. Dieser wird
statistisch ermittelt an z.B. 1000
„gesunden“ Menschen einer Population.
– unterschiedliche Referenzbereiche, von
Land zu Land und von Labor zu Labor!
USA/D: Selen
Definition: Gesund???
Diagnostische Sensitivität:
Definiert als die Wahrscheinlichkeit
eines positiven Testergebnisses für die
Bedingung „Krankheit“.
Mit welcher Wahrscheinlichkeit ein
Labortest die richtige Diagnose
ermöglicht.
Laborwerte, ohne 100%ige
Sensitivität, dürfen nicht das alleinige
diagnostische Kriterium darstellen.
Diagnostische Spezifität:
Definiert als die Wahrscheinlichkeit
eines negativen Testergebnisses für
die Bedingung „nicht krank“.
100%ige Spezifität heißt, dass jede
Person mit einem normalen Wert
tatsächlich gesund ist (und
dementsprechend bei einem
erhöhten Wert krank ist).
Qualität der Labormedizin ist
abhängig von 4 Faktoren:
Präanalytischer Phase (außerhalb /
im Labor):
– Fehlerquellen: 32-75%!!!
Analytischer Phase:
– Fehlerquellen: 13-31%
Postanalytischer Phase:
– Fehlerquellen: 9-31%
Präanalytik:
Prozesse die vor der Laboranalyse
ablaufen
– Wahl der Untersuchung
– Patientenvorbereitung
– Gewinnung des Untersuchungsmaterials
– Transport und Aufbewahrung der Probe
– Probenvorbereitung im Labor
Wahl der Untersuchung:
Die Wahl der Untersuchung bedarf
der Indikation, d.h. „des Grundes zur
Anwendung eines diagnostischen
oder therapeutischen Verfahrens in
einem Krankheitsfall, der seine
Anwendung hinreichend rechtfertigt“
Patientenvorbereitung:
Medikamente sollen nach der BE
eingenommen werden
8 besser 12 Std. Nahrungs- und 24
Std. Alkoholkarenz (nüchtern !!!)
Keinen Sport am Abend vorher
Für Urinuntersuchungen Hände und
Genitalbereich gründlich waschen
Gewinnung des
Untersuchungsmaterials:
Standardbedingungen für venöse BE:
– Morgens zwischen 7 und 9 Uhr!!!
Zirkadiane Veränderungen
– Immer in der selben Position (nach 15 Min.)
– Röhrchen vor der Abnahme bekleben
– Ausreichende Kanülengröße wählen
– Maximal 1 Minute stauen, Puls bleibt tastbar
– nicht „pumpen“ lassen
– Bei Wiederholung der Punktion, am anderen
Arm oder distal der Erstpunktion
Gewinnung des
Untersuchungsmaterials:
Reihenfolge der Röhrchen (Farben beziehen
sich auf Vakuumsystem) ist wichtig!!!
–
–
–
–
–
Serum mit Trennhilfe (gelb)
Citrat für Gerinnung (hellblau)
Heparinblut (Na: grün, Li: orange ?)
EDTA (lila)
Na-Fluorid (grau)
Vollständige Gerinnung abwarten, dann erst
zentrifugieren
Bis Markierung befüllen, 20x schwenken
Gewinnung des
Untersuchungsmaterials:
Serumgewinnung:
– Vollständige Gerinnung des Nativblutes
abwarten (30 Min), danach
– Zentrifugation: 10 Min bei >1500g
Plasmagewinnung (EDTA, Heparin,
Citrat):
– Antikoagulans gut vermischen mit dem
Vollblut durch 20x schwenken
– Zentrifugation: 15 Min bei 2000-3000g
– Überstand (Plasma) abheben, in neutrales
Röhrchen mit Pipette überführen.
Transport und Aufbewahrung der
Probe:
Proben nur bei Raumtemperatur,
nicht gekühlt, vom Fahrdienst ins
Labor bringen lassen
Proben vor Sonnenlicht schützen
EDTA- und Citratproben müssen noch
am selben Tag ins Labor
Heparinproben müssen innerhalb 24
Std. ins Labor
Basislabor
Blutbild:
Kleines bb:
Erythrozyten
Hämoglobin
Hämatokrit
MCV
HbE (MCH)
MCHC
Thrombozyten
Großes BB enthält
zusätzlich:
Neutrophile
– Stabkernige
– Segmentkernige
Lymphozyten
Monozyten
Eosinophile
Basophile
Erythrozyten:
Untersuchungsmaterial:
– Venöses EDTA-Blut
Präanalytik:
– Hämolyse vermeiden
Normwerte (Mio/µl):
– Männer: 4,5 – 5,9
– Frauen: 4,0 – 5,2
Erythrozyten:
Erhöhte Werte:
– Polycythaemia vera
– Polycythaemie durch:
Streß
O2-Mangel (z.B. Höhentraining)
Zystenniere
fam. Erythrozytose
paraneoplastische EPO-Bildung
Blutdoping
Retikulozyten:
Präanalytik:
– Vor BE kein Fe/B12/Folsäure einnehmen
– Probe muß innerhalb 24 Std. im Labor sein
Normwerte:
– 0,5-2,5-15% (unterschiedliche Angaben!!!)
Bedeutung:
– Vorstufen der Erythropoese
– Funktionelle Kapazität der Erythropoese im
KM
Retikulozyten:
Erhöhte Werte:
– Hämolytische Anämie
– Nach akuter Blutung
– Nach Hypoxie / EPO-Therapie
– Nach spez. Behandlung mit
Fe/B12/Folsäure
Erniedrigte Werte:
– KM-Insuffizienz
– Erythrozytenbildungsstörungen
Hämoglobin:
Untersuchungsmaterial:
– Venöses EDTA-Blut
Präanalytik:
– 12 stündige Alkohol- / Nikotinkarenz
– muß innerhalb von 48-72 Std. im Labor
sein
Normbereich:
– Männer: 14-18 g/dl
– Frauen: 12-16 g/dl
Hämatokrit:
Untersuchungsmaterial:
– Venöses EDTA-Blut
Präanalytik:
– muß innerhalb von 24 Std. im Labor sein
Normbereich:
– Männer: 41-53%
– Frauen: 36- 46%
MCV:
Normbereich:
– Erwachsene: 80-94 fl (femtoliter) =
normozytär
Erythrozytengröße normal
Mikrozytär = < 80 fl
– Fe-/ Cu-/ B6-Mangel
– Chron. Blutverlust
Makrozytär = > 94 fl
– B12-/Folsäuremangel
– Chron. Alkoholkonsum, Raucher
MCH / HbE:
Normwerte (normochrom):
– Erwachsene: 31-37 pg/Ery
Farbstoffgehalt der Erythrozyten normal
Erhöhte Werte (hyperchrom):
– Makrozytäre Anämie bei B12-/
Folsäuremangel
– Durch erfolgreiche Therapie der Fe↓Anämie
Erniedrigte Werte (hypochrom):
– Unzureichender Hb-Gehalt in Ery`s bei
Fe-/Cu-/B6-Mangel
MCHC:
Normwerte
– Erwachsene: 31-37 g Hb/ dl Ery
Erniedrigte Werte:
– Bei vielen Anämieformen unauffällig,
aber möglich bei Fe-/Cu-/B6-Mangel
Erhöhte Werte:
– Selten: bei hochtitrigen
Kälteagglutininen, Kugelzellanämie
Anämien:
Gestörte Erythrozytenbildung:
– Mangel an Fe/B12/Folsäure/B6/Biotin
– Mangel an EPO
– Störung der erythropoetischen
Stammzelle
– Verdrängung der Erythropoese im KM
Erythrozytenverlust:
– Blutung
– Gesteigerter Erythrozytenabbau
Erythrozytenverteilungsstörung:
– Pathologische Speicherung in der Milz
Überblick über die wichtigsten
Anämieformen:
Eisenmangelanämie:
– Hypochrom (MCH↓), mikrozytär (MCV↓)
– Eisenverlust, ↓Eisenzufuhr, ↑Eisenbedarf
Megaloblastische Anämie:
– Hyperchrom (MCH↑), makrozytär (MCV↑)
– B12-/FS-Mangel bedingt KM-Störung
Aplastische Anämie:
– KM-Störung nach Strahlen,
Medikamenten, Viren, selten nach
Intoxikationen, idiopathisch
Überblick über die wichtigsten
Anämieformen:
Hämolytische Anämie:
– Verkürzung der Lebenszeit der Ery`s:
Angeborene Erythrozytendefekte
Medikamentös
Autoantikörper
Mechanische / chemische Reize
Renale Anämie:
– EPO-Mangel aufgrund Niereninsuffizienz
Die wichtigsten Parameter der
Anämiediagnostik:
bb:
– Hb < 12/14 g/dl, Hkt < 36/41%, ERy`s < 4/4,5
Mill./µl
Eisen:
– allein nicht aussagekräftig, starke Schwankungen
Ferritin:
– ↓bereits bei prälatentem Fe-Mangel!!!
– ↑bei TU-/Infektanämie oder Fe-Überladung
Transferrin:
– ↑bei Fe-Mangel, SS, Frühphase Hepatitis
– ↓bei Entzündungen, renalen Eiweißverlusten,
Leberzirrhose, Störungen der Hb-Synthese
Eisen:
Enthalten in wichtigen Enzymen
– Entgiftung, Atmungskette, Körperabwehr
Zentralatom des Hämoglobins
Gesamt-Körpereisen: ca. 4g
Verteilung:
– Häm-Eisen: 70%
– Depot-Eisen: 18%
– Funktionseisen: 12%
– Transporteisen: 0,1%
Eisenbedarf tägl. 15/10 mg
Leukozyten:
Untersuchungsmaterial:
– EDTA-Blut
Präanalytik:
– Morgens, nüchtern !!!
– ungewohnte (phys./psy.) Belastungen Ø
– Innerhalb 24 Std. im Labor
Normwerte:
– Erwachsene : 4.300 – 10.000/µ
– Kaum Aussage ohne Differentialblutbild!
Leukozytose:
Infektionen, insbesondere bakterielle
Entzündungen (lokal/gen.): Gewebsnekrose, Infarkt,
Verbrennungen, Arthritis, Dermatitis
Körperliche Belastung, Erregungszustände, Rauchen
Schwangerschaft
Akuter Blutverlust (mit Schock), hämolytische Anämie
Vergiftungen (endo-/exogen), Medikamente
Metabolische-/ Endokrine Erkrankungen
Heftige Schmerzen (Nieren-/ Gallenkoliken)
Immunreaktionen (z.B. durch Impfungen)
Maligne TU, Leukämien, Polycythaemia vera
Splenektomie
Leukopenie:
Virusinfektionen
Chron. Intoxikation: Benzol, Alkohol
Medikamente
KM-Insuffizienz (Chemotherapie/Strahlen)
Mikronährstoffdefizite: B12/FS
Sepsis
Maligne TU im KM
Lymphogranulomatose
Kollagenosen, Leberzirrhose
Splenomegalie
Differenzialblutbild:
Durch die Form des Zellkerns Einteilung nach
Alter und Reifestadium möglich:
– Links- (unreife) / Rechtsverschiebung (reife Zellen)
Normwerte der Leukozytenarten in %:
–
–
–
–
–
–
Stabkernige neutrophile Granulozyten: 3-5
Segmentkernige neutrophile Granulozyten: 50-70
Lymphozyten: 25-40
Monozyten: 2-8
Basophile Granulozyten: 2-4
Eosinophile Granulozyten: 0-1
Ist die Zellmorphe wichtig, muß ein frischer
Kapillarblutausstrich gemacht werden.
Differenzialblutbild:
Bei bakteriellen Infektionen wird erst das
unspez., zell. Immunsystem aktiv:
– Neutrophile Kampfphase
Linksverschiebung in der Leukozytenverteilungskurve, unreife Zellen erscheinen im Blut
Nach Rückgang der Linksverschiebung
wird das spez. Immunsystem aktiv:
– monozytäre Überwindungsphase
– lymphozytären Heilphase
– postinfektiöse Eosinophilie
Granulozyten.
Neutrophile Granulozyten:
– Insbesondere in der ersten Phase von
bakteriellen Infektionen steigen die
Zellzahlen stark und schnell an
– Wandern bei entz. Prozessen aus dem
Blut in erkranktes Gewebe = Diapedese
– Mikrophagen: Fähigkeit zur Phagozytose
– Neutrophilie = Leukozytose
Granulozyten:
Basophile Granulozyten:
– Effektorzellen bei allerg. Reaktionen
Die Basophilie geht der Eosinophilie vorraus
– Granula enthält Heparin und Histamin
– Erhöhte Zellzahlen:
Allergien
Chronische Entzündungen (Sinusitis)
Strahlentherapie
Östrogene
Leberzirrhose, Hypothyreose, Windpocken
Granulozyten:
Eosinophile Granulozyten:
– Phagozytieren Ag-Ak-Komplexe
– Tagesrhythmik gegengleich Cortisol
nachts höchster Wert
– Erhöhte Zellzahlen:
Allergien (Asthma br., Pollinosis,
Neurodermitis, CU)
Parasiten (Trichinen, Würmer)
Heilphase nach Infektionen
Stiche / Bisse giftiger Tiere
Kollagenosen, endokr. Erkr., Hauterkr.
Röntgenstrahlen, Medikamente
Monozyten:
Fähigkeit zu Migration und Phagozytose
– v.a. wenn Antigene durch Ak markiert
Vorstufen von Gewebsmakrophagen
(Histiozyten), bilden das RES
Bildung/Freisetzung von Lysozym,
Komplementfaktoren und IFN
Fähigkeit zur Antigenpräsentation
Monozyten:
Erhöhte Werte:
– Infektionen: akut / chron., insbes. bei
intrazell. Bakterien, Protozoonosen
Evtl. einziger Hinweis bei chron-entz. Prozeß!
– Monozytäre Infektüberwindungsphase
– Nekrotische / eitrige Prozesse,
granulomatöse Entzündungen:
Sarkoidose, MC, CU
– Maligne Erkrankungen:
Karzinome, M. Hodgkin, Non-HodgkinLymphom, Monozytenleukämie, CML
Lymphozyten:
Im zirkulierenden Blut nur 1-2%
Verweildauer < 1 Std. im Blut
Zellentwicklung im KM, Milz, LK-Rinde,
lymphoepithelialen Organen
Im mukosaassoziierten lymphatischen
Gewebe (MALT) des Darmes „trainiert“.
Teil der spezifischen Immunität
Differenzierung in B- / T-Lym.
– Aufteilung im Blut: 25/70%
– Humorale-/ zelluläre Immunität
Lymphozyten:
Lymphozytose:
– Bei akuten, überwiegend viralen Infekten:
EBV, CMV, Pertussis, Masern, Röteln, Hepatitis
Toxoplasmose
– Lymphozytäre Heilphase
– Chronische Infektionen:
Lues, Brucellose, Tbc
– ALL, CLL
– Rheumatische Erkrankungen
Lymphozyten:
Lymphozytopenie:
– Streß, besonders chronischer Streß
– Angeborenes Immundefizit (T-Zell-Defekt)
– Akute Virusinfektion (z.B. Influenza, HIV
nur in fortgeschrittenem Stadium)
– KM-Suppression (Chemotherapie)
– Medikamentöse Immunsuppression
(Cortison)
– SLE, Sarkoidose
– OP, Trauma
– Intoxikation
Thrombozyten:
Physiologische Bedeutung:
– Schlüsselrolle in der Blutgerinnung:
Bildung des „Blutkuchens“
Freisetzung von Gerinnungsfaktoren
Untersuchungsmaterial:
– Venöses EDTA-Blut
Präanalytik:
– Maximal 1 Minute stauen, Puls tastbar
Nicht zu stark und nicht zu lange
– Probe < 12 Std. im Labor
Normwerte:
– 140-400 Tsd/µl
Thrombozyten:
Erhöhte Zellzahlen:
– Chron. KM-Erkrankungen
– CML, Myelofibrose
– postoperativ (nach ca. 2 Wo)
– Posttraumatisch, phys. / psy. Streß
– Splenektomie
– Cortison-Therapie, nach Adrenalingabe
– Maligne Erkr. wie M. Hodgkin
– Infektionskrankheiten wie Tbc
– Schwerer Fe-Mangel, hämolytische Anämie
Thrombozyten:
Erniedrigte Zellzahlen:
– Menstruation (Abfall auf 50-70%)
– KM-Schädigung:
Zytostatika, Immunsuppressiva, Strahlen, Arsen,
Benzol, Gold, Auto-Ak gegen KM-Stammzellen
– KM-Infiltration:
Leukämie, Karzinome
– Reifungsstörung der Megakaryozyten
B12-/ FS-Mangel
– Immunthrombozytopenie:
M. Werlhof, SLE, maligne Lymphome, HIV
Gerinnungslabor:
Thrombozytenzahl
Quick-Wert /Thromboplastinzeit (TPZ):
– Präoperativer Suchtest zur Beurteilung der
Gerinnungsfunktion (Faktor II, V, VII, X
und Fibrinogen)
Partielle Thromboplastinzeit (PTT):
– Präoperativer Suchtest zur Überprüfung
der Gerinnungsfunktion (Faktor I, II, V,
VIII-XII)
Fibrinogen:
– Faktor I der Blutgerinnung
Quick-Wert (TPZ):
Untersuchungsmaterial:
– Citrat-Blut
Präanalytik:
– Maximal 1 Minute stauen, Puls tastbar
– Große Kanüle verwenden
– 20x schwenken, nicht schütteln
– In 2-4 Std. im Labor verarbeiten
Normbereich:
– > 70%, unter Marcumar 15-25%
Partielle Thromboplastinzeit (PTT):
Untersuchungsmaterial:
– Citrat-Blut
Präanalytik:
– Maximal 1 Minute stauen, Puls tastbar
– 20x schwenken, nicht schütteln
– Innerhalb 6 Std. im Labor verarbeiten
Normbereich:
– Ca. 40 Sek.
Partielle Thromboplastinzeit (PTT):
Verlängerte PTT:
–
–
–
–
–
Hämophilie
V. Willebrand-Syndrom
Leberzirrhose
Verbrauchskoagulopathie
Therapie mit ASS,
Heparin, Cumarin
– Einzelfaktormangel
Verkürzte PTT:
–
–
–
–
–
–
–
Gerinnungsaktivität ↑
Postoperativ
Posttraumatisch
Thrombose
Herzinfarkt
Orale Kontrazeptiva
Thrombozytose
Fibrinogen:
Untersuchungsmaterial:
– Citrat-Blut
Präanalytik:
– Maximal 1 Minute stauen, Puls tastbar
Normbereich:
– 200-400 mg/dl
Erhöhte Werte:
– > 500 mg/dl führen zu schlechteren
Blutfließeigenschaften, es kommt schneller
zu Gerinnungsprozessen
Stoffwechsel
Stoffwechselparameter:
Triglyceride
Cholesterin, HDL, LDL, Lp (a)
BZ / Insulin, HbA1c, GTT, Proinsulin,
C-Peptid
Harnsäure
Triglyceride:
Untersuchungsmaterial:
– Serum
Präanalytik:
– Nahrungs- / Alkoholkarenz seit 12 Std.
– BE ohne Streß, max. 1 Min. stauen
Normwerte:
– < 200 mg/dl
Erhöhte Werte:
– Primäre Hyperlipoproteinämie
– Stress, Cortison, „Pille“
– D.m., Alkohol, zu viel Kohlenhydrate!!!
Cholesterin:
Untersuchungsmaterial:
– Serum
Präanalytik:
– Nahrungs- / Alkoholkarenz seit 12 Std.
Physiologische Bedeutung:
– Vorstufe für Steroidhormone
– Strukturbestandteil der Zellmembranen
– Synthese 85% > Aufnahme 15 % !!!
– Ausscheidung als Gallensäure
Normwerte für Cholesterin:
Gesamtcholesterin: < 250 mg/dl
LDL:
< 150 mg/dl
HDL:
♂ > 35 mg/dl
♀ > 45 mg/dl
LDL:HDL
↓ Risiko < 2
↑ Risiko > 4
Lipoprotein (a):
Untersuchungsmaterial:
– Serum
Normbereich:
– < 30 mg/dl
Physiologische Bedeutung:
– Unabhängiger RF (genetische Kontrolle)
– Screening-Parameter (Herzinfarkt)
KHK- Risiko durch ungünstiges
Lipidprofil:
TG ↑
Gesamtcholesterin ↑
LDL ↑
HDL ↓
Lipoprotein (a) ↑
Falsch erhöhte Werte:
Cholesterin / LDL:
– Stauung > 3Min: 10%
– Sitzende Position: 12,5%
– ↑ Bilirubin
– Pille, Androgene, Cortison
– Diuretika, β-Blocker
Triglyceride:
– Pille, Cortison, Alkohol
Erhöhte Cholesterinwerte:
Sek. (erworbene)
Hypercholesterinämie
Exessive Cholesterinaufnahme
Leber-/Galleerkr. (Cholestase)
Hypothyreose, D.m.
Nephrotisches Syndrom
Primäre (angeb.) Hypercholesterinämie
Glucose = BZ:
Untersuchungsmaterial:
– Serum (NaF), Kapillarblut
Präanalytik:
– 12 Std. Nahrungskarenz oder Notfall
Normwerte:
– Erwachsene: 70-110 mg/dl
Konsequenzen bei erhöhten Werten:
– V.a. D.m. macht weitere Diagnostik nötig:
BZ-Tagesprofil, HbA1c, GTT, Insulin, C-Peptid
Glucose = BZ:
Konsequenzen bei erniedrigten Werten:
– weitere Diagnostik nötig:
bei sehr niedrigen Werten
bei Symptomen passagerer Unterzuckerung
 GTT über 5 Std. , Insulin, C-Peptid, Cortisol
Störfaktoren der Messung:
– Rauchen
– Streß
– Medikamente
– Alkohol, Koffein, Mangelernährung
– Lebererkrankungen
HbA1c:
Untersuchungsmaterial:
– EDTA-Blut
Normwerte:
– Stoffwechselgesunde < 5,5%
– Diabetiker
< 6-7%
Physiologische Bedeutung:
– Durch Glucose glykiertes Hb
– Zeigt BZ-Durchschnittswerte der letzten
4-6 Wochen
– Vorbeugung diabetischer Komplikationen
Glucose-Toleranz-Test:
Präanalytik:
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Letzten 3 Tage vorher ausreichend KH
12 Std. Nahrungskarenz
normale körperliche Belastungen vorher
Störende Medikamente absetzen
Fieber, Durchfall, Menstruation Ø
Starke Nüchtern-/postpr. Hyperglykämie Ø
Probe 0: nBZ - dann 100g Glucose
Bis zur 2. Std. wird alle 30 Min. gemessen
Von der 2. bis zur 5. Std. alle 60 Min.
Am Ende des Tests Urinprobe auf Glucose
Glucose oral /i.v. für Notfälle
Glucose-Toleranz-Test:
Bedeutung:
– Aussage über blutzuckerregulierendes
Hormonsystem:
Hypoglykämiesyndrom
Postprandiale Hyperglykämie
Interpretation:
– nBZ: 70-110 , Anstieg um 50-80, in 2 Std.
< 130 mg/dl = normal
– Sinkt der BZ vor 2 Std. auf Ausgangswert
oder tiefer = Hypoglykämie/ ↑ Insulin
– Sinkt der BZ in 2 Std. nicht < 130 mg/dl
= latenter Diabetes mellitus
Insulin:
Untersuchungsmaterial:
– Serum (zentrifugiern, einfrieren)
Normbereich:
– 4-24 µU/ml Basalwert = nüchtern
– HOMA-index bestimmen
Erhöhte Werte:
– Insulinom
– Reaktiver Hyperinsulinismus (KH↑↑)
– D.m. Typ II b
Erniedrigte Werte:
– D.m. Typ I / II a
Intaktes Proinsulin:
Untersuchungsmaterial:
– Serum (zentrifugiern, einfrieren)
Physiologische Bedeutung:
– in β-Zelle Aufspaltung in: C-Peptid + Insulin
– Frühmarker für Insulinresistenz
Kompensation durch ↑ Insulin-/ Proinsulinsekretion
– Nachfolgend Überforderung der β-Zellen
↓ Insulin-/ ↑ Proinsulinsekretion
– RF für KHK / Arteriosklerose!!!
Normbereich:
– < 10 pmol/l
Insulinsekretion normal bis erhöht
BZ-Spiegel kann noch normal sein
C-Peptid:
Untersuchungsmaterial:
– Serum (zentrifugiern, einfrieren)
Normbereich:
– 0,8-4,0 ng/ml
Erhöhte Werte:
– Insulinom
– D.m. II b (Insulinresistenz)
Erniedrigte Werte:
– Insulinpflichtigen D.m. I/ II a
– Suizidversuch mit Insulin
Erkrankungen der
Nieren
Erkrankungen der Nieren:
Erkr. der Nieren äußern sich nicht immer
durch typische Symptome.
– Nieren immer in Diagnostik mit einbeziehen!!!
Beginnende Störungen können lange Zeit
stumm verlaufen oder werden verkannt:
– Kopf-/Bauch-/Rückenschmerzen
– Infektanfälligkeit, Erschöpfung
– Kreatinin leicht ↑ über Jahre, Eiweiß im Urin
Ca. 50.000 Menschen in D werden jährlich
dialysepflichtig
Bei ca. 10.000 der Betroffenen, könnte das
durch rechtzeitige Diagnose / Therapie
verhindert werden.
Erkrankungen der Nieren:
Präventive Beurteilung der Nierenleistung ist besonders wichtig bei:
– Hypertonie, Adipositas, Diabetes,
Zystennieren
– Einnahme schwerer Medikamente
Antibiotika, Virustatika, Zytostatika
Analgetika/Antiphlogistika/Antirheumatika
Lipidsenker
Relevante Parameter:
– Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure, Cystatin C
Kreatinin:
Physiologische Bedeutung:
– Krea entsteht im Muskel beim Zerfall von Kreatin
und Kreatinphosphat
– Die Krea-Konzentration im Serum ist ein wichtiger
Faktor zur Beurteilung der Nierenfunktion, da es
über längere Zeiträume nur geringe Abweichungen
gibt
– Eine normale Krea-Konzentration schließt aber eine ↓
GFR nicht aus
– Untersuchen bei V.a. Niereninsuffizienz, Myopathien,
Nierensteinen, RR ↑, nach Verbrennungen, D.m.
Kreatinin:
Normbereiche:
– sind abhängig von der Muskelmasse
Männer: < 1,3 mg/dl
Frauen: < 1,1 mg/dl
Präanalytik:
– Hämolyse stört die Krea-Bestimmung
Serum zentrifugieren
– Keine starke körperliche Belastung am
Vortag
Kreatinin:
Erhöhte Werte:
– Niereninsuffizienz
Krea-Anstieg ab 50% ↓ der Nierenleisung
– Zerstörung von Muskelzellen / Myopathien
Quetschung, Verbrennung, OP, Training
– Schlecht eingestellter Dm (Hyperglykämie)
– Anhäufung von Ketonsäuren und Bilirubin
– Medikamente: ASS, Cyclosporin
Harnstoff:
Physiologische Bedeutung:
– Stoffwechselendprodukt des Eiweißabbaues, der dabei anfallende Ammoniak
(NH3) wird im Harnstoffzyklus in der Leber
in HS umgewandelt
– Die HS-Konzentration ist abhängig von der
Proteinzufuhr, vom Metabolisierungszustand (Ana-/Katabolismus) sowie der
Diurese
– Erst bei einer Nierenleistung von < 25%
treten HS-Werte ↑ auf
Geringe Sensitivität und Spezifität zur
Beurteilung der Nierenfunktion
Harnstoff:
Normalbereich:
– < 50 mg/dl
Beeinflussung der Meßergebnisse:
– Eiweißreiche Ernährung, Vegetarier
– Verschiedene Medikamente, Vit. C
Harnsäure:
Physiologische Bedeutung:
– Ausscheidungspflichtiges (Niere >> Darm)
Stoffwechselendprodukt des Purinabbaus
Mensch besitzt keine Urikase
– Purine = Kernsäuren, Bestandteil der DNA
– Bei erhöhten Hsr-Werten wird das
Löslichkeitsprodukt für Natriumurat
überschritten und es kommt zu
Ablagerungen in Nieren oder Gelenken
– Starkes Antioxidans
Harnsäure:
Normalbereich:
– ♂ : 3,8-8,2 mg/dl
– ♀ : 2,3-6,1 mg/dl
Erhöhte Werte:
– Zellzerfall: Fasten / körperl. Belastung / CTX /
MTX / Leukämie
– Alkoholkonsum (v.a. Bier) + Schweinebraten
– Einschränkung der Nieren- / Darmfunktion
– Ausdruck oxidativen Stresses im Körper
– An Vorliegen einer metabolischen Azidose denken
Urinuntersuchung nach Sander
Cystatin C:
Physiologische Bedeutung:
– Cystein-Protease-Inhibitor, schützt die As
Cystein vor eiweißspaltenden Enzymen
– Sehr sensitiver endogener Marker der
ausschließlich von der GFR abhängig ist
unempfindlich gegenüber Störeinflüssen
Normalbereich:
– Bis 50 Jahre: 0,55-1,15 mg/l
– Ab 50 Jahre: 0,63-1,44 mg/l
Erkrankungen der
Leber
Enzymdiagnostik der Leber:
Definition:
– Enzyme sind biologische Katalysatoren,
schon geringe Mengen können die
Gleichgewichtseinstellung einer
chemischen Reaktion herbeiführen
– Eine Einheit (U), ist diejenige Enzymmenge, welche die Umwandlung von 1
µmol Substrat pro Minute katalysiert
Alkalische Phosphatase:
Physiologische Bedeutung:
– Enzyme, welche die Hydrolyse von
Phosphatestern katalysieren
– Große Mengen der AP sind im Skelettsystem, Leberparenchym und den Gallenwegsepithelien lokalisiert
– Anstieg der AP im Serum, ist ein Zeichen
für Leber-Gallenwegs- oder Skeletterkrankungen
AP:
Erhöhte Werte:
– Cholestasen (Transaminasen: normal)
– Alkohol./tox. Leberschaden (‫ﻻ‬-GT ↑)
– Tumoröse Entartungen i.d. Leber
– Knochenumbauvorgänge (Intensität ↑ ):
Wachstumsschub, nach Knochenbrüchen
M. Paget, Rachitis, Osteomalazie, Hyperparathyreodismus
Bilirubin:
Physiologische Bedeutung:
– Entsteht beim Abbau von Hb in der
Leber, Milz und Knochenmark. Von dort
gelangt es ins Blut und wird an Plasmaproteine gebunden.
– Nach Glucoronidierung in der Leber ist
es wasserlöslich und wird aktiv in die
Gallenkapillaren ausgeschieden
Bilirubin:
Unterfraktionen des Gesamtbilirubins:
– unkonjugiertes Bilirubin
angelagert an Albumin und wasserunlöslich
– Bilirubinglucuronid
mit einem oder zwei Molekülen Glucuronsäure
verestert, wasserlöslich
Normbereich:
– Gesamtbilirubin:
< 1,10 mg/dl
– Direktes Bilirubin: < 0,25 mg/dl
– Indirektes Bilirubin: < 0,75 mg/dl
Bilirubin:
Erhöhte Werte:
– Hyperbilirubinämie ist ein Symptom und
verursacht klinisch einen Ikterus:
prähepatischer: hämolytische Anämie
intrahepatischer: toxische / infektiöse
Schädigung der Leber
posthepatischer: mechanischer Verschluß der
Gallenwege
‫ﻻ‬-Glutamyl-Transferase:
Physiologische Bedeutung:
– Empfindlichster Indikator für Erkr. im LeberGallensystem
– Jedoch auch aktiv bei Erkr. der Nieren, des
Muskelstoffwechsels und jeglicher toxischer
Belastung:
Alkohol, Östrogene, Narkotika, Sedativa, Karzinogene
– Kommt auf den Zellmembranen vor
Normwerte:
– ♂ < 66 U/l
– ♀ < 39 U/l
‫ﻻ‬-GT:
Präanalytik:
– Bestimmung aus Serum, da Aktivität der
‫ﻻ‬-GT durch einige Gerinnungshemmer ↓ :
Oxalate, Zitrate, Fluoride
Erhöhte Werte:
– 95% aller Patienten mit Le/Gb-Erkr.
Alkoholische- / toxische Fettleber
Cholestase, Hepatitis
– Rechtsherzinsuffizienz
– Pankreatitis
Glutamat-PyruvatTransaminase:
Physiologische Bedeutung:
– Fast ausschließlich Leberenzym
Sensibilität / Spezifität ↑ für Leberzellschaden
– Im Zytosol der Hepatozyten gelöst, ein
erhöhter Wert ist Indikator für eine
gestörte Zellmembranpermeabilität
Enzymanstieg = Parenchymschaden
– Durch zusätzliche Bestimmung der GLDH
und des GOT / GPT-Quotienten
Abschätzung der Nekroserate
Glutamat-PyruvatTransaminase:
Normwerte:
– ♀: < 35 U/l
– ♂: < 50 U/l
Erhöhte Werte:
– Leberzellschädigung
Anabolika
– Leber- / Gallenwegserkrankungen
– Akute Muskelschäden
schwere körperliche Aktivität, Myokardinfarkt
– Hämolyse
Glutamat-OxalacetatTransaminase:
Physiologische Bedeutung:
– Neben der GPT, einer der wichtigsten
Werte in der Leber- und Herzdiagnostik
zeigt relativ symptomarmen Anfang von
Erkrankungen
Gleichzeitiger Anstieg von GOT/GPT, weist auf
Leber hin
Ohne GPT-Anstieg: V.a. Herzmuskel
Glutamat-OxalacetatTransaminase:
Präanalytik:
– Hämolyse verfälscht die Ergebnisse
– Aktivitätssteigerung durch zu lange
Stauung und starke körperliche
Anstrengung bei untrainierten Personen
Normbereich:
– ♀ : < 35 U/l
– ♂ : < 50 U/l
Cholinesterase:
Physiologische Bedeutung:
– Durch Bildung in Leberparenchymzellen,
Beurteilung der Leber-Syntheseleistung
Maß für funktionstüchtiges Leberparenchym
– Spalten Cholinester kurzkettiger Fs
Präanalytik:
– Zu lange Stauung führt zu ↑ Werten
– Hämolyse vermeiden
Normbereich:
– ♀ : 5.300 – 12.500 U/l
– ♂ : 6.300 – 14.000 U/l
Cholinesterase:
Erhöhte Werte:
– Chronischer Eiweißverlust
Erniedrigte Werte:
– Lebererkrankungen mit Beeinträchtigung
der Leberfunktion
Leberzirrhose, chronische Hepatitis
– CU, nach Herzinfarkt, Leukämien,
schweren Infektionen
Kardiovaskuläre
Risiken
Präventive Labordiagnostik bei
KHK-Risiko:
BB, Leber-/Nierenwerte, Lipide
Fibrinogen
Kalium, Magnesium (VB)
Homocystein, ADMA, CRPs
BZ/Insulin, HbA1c
TSH
Oxidativer Stress
Coenzym Q10
KHK-Risikofaktoren:
KHK-Risiko ↑ wenn, weitere RF vorliegen:
– Bauchumfang (♂ > 102cm, ♀ > 88cm) !!!
– Hypertonie
– positive FA
– D.m. (BZ > 110mg/dl)
– Alkohol-/ Nikotinabusus
– Chronischer Disstress
– Chronische Entzündung (CRP ↑)
Homocystein:
„Zwischensubstanz“ im AS-Stoffwechsel
mit toxischen Gefäßeffekten:
– Proliferation von Muskelzellen in der
Gefäßintima = Verdickung der Gefäßintima
– Fibrinolyse ↓
– Endothelzellablösung
– LDL-Oxidation
– Aktivierung von Leukozyten / Thrombozyten
– H2O2-Bildung ↑
– Lp (a)-Bildung ↑
Homocystein:
Präanalytik:
– Venöse (NaF) / kapilläre BE nach 12 Std.
Nahrungskarenz (wichtig!!!)
– Transport > 24 Std.: pipettiertes Plasma
Normbereich:
– 4,9-11,7 µmol/l
Ursachen:
– Folsäure-/B12-/B6-Mangel
– Hetero- (1:70-200) / homozygote Form
(1:200.000) eines Enzymdefektes
Asymmetrisches DiMethylArginin:
Hemmt die Synthese von NO
(endogener Gefäßdilatator =
antiatherosklerotisch) aus der AS
Arginin
70% der HI lassen sich über die
normalen RF erklären, 20% haben
evtl. etwas mit ADMA ↑ zu tun
ADMA:
Präanalytik:
– Serum oder EDTA-Plasma
– Arginin-Substitution absetzen
Normalbereich:
– 0,4-0,75 µmol/l
Beurteilung:
– Eigenständiger Marker für Prävention /
Prognose kardiovaskulärer Erkr.
C-reaktives Protein:
Physiologische Bedeutung:
– Durch inflammatorische Zytokine (u.a. IL 6) in der
Leber gebildetes Akute-Phase-Protein
– An der Elimination körpereigener toxischer
Substanzen aus Gewebeschädigungen beteiligt
– Bindet körperfremde Strukturen von Pilzen,
Bakterien oder Parasiten und aktiviert
Makrophagen und das Komplementsystem
– Sensitiver als BKS und Leukozytenzahl, normale
CRP-Werte schließen lokale Entzündungen und
Virusinfekte aber nicht aus
CRP:
CRP ist das diagnostisch aussagekräftigste
Akute-Phase-Protein:
– Niedrige normale Serumkonzentration
< 0,2 mg/l
– Rasanter Anstieg bei kurzer Reaktionszeit durch
akute bakterielle Entzündungen
Innerhalb von 6-10 Std. 10 bis 1000 x des Normwertes
– Schneller Abfall durch kurze HWZ nach Ende des
Entzündungsreizes
8-12 Std.
– Für chronisch-entzündliche Prozesse, werden
Akut-Phase-Proteine mit längerer HWZ genutzt
CRP:
Einsatzmöglichkeiten:
– Dominierender Marker für aktuelle bakterielle
Entzündungen und Infekte
Beurteilung der Wirksamkeit der Antibiose
–
–
–
–
Entzündungsreaktionen in Gefäßwänden (KHK)
Nekrosen (Herzinfarkt)
Postoperative Verlaufskontrolle
Unterscheidungshilfe bei chron. Darmerkr.
CU (meist nur leicht ↑)
MC (im Schub meist > 50 mg/l)
– Rheumatischer Formenkreis
entzündliche- oder degenerative Phase
CRP/CRPs:
Normalbereich Standard-CRP:
– Normal: < 5 mg/l
– Graubereich: > 5 mg/l < 10 mg/l
– Erhöht Stufe 1: 10-50 mg/l
– Erhöht Stufe 2: > 50 mg/l
Normalbereich ultrasensitives CRP:
– Niedriges KHK-Risiko: < 0,7 mg/l
– Hohes KHK-Risiko:
> 3,5 mg/l
Mikroökologie des
Darmes
Stuhlanalyse:
Indikationen:
– Erkr. des allergischen Formenkreises
– Maldigestion / Malabsorption
– Immunsuppressive Zustände
– Akute / chron. Enteritiden
– Symptomenkomplex „DiarrhöObstipation-Meteorismus“
Stuhlanalyse:
Präanalytik:
– Die gewohnte Ernährung beibehalten
– 3 Tage vorher lebende Mikroorganismen
absetzen, insbesondere Hefen
– Stuhl darf keinen Kontakt zu Wasser oder
Urin haben
– Ein zusammenhängendes Stück der
Stuhlsäule in das Probengefäß geben
– Nicht unnötig in der Probe herumstochern
O2-Eintrag erschwert Nachweis der Anaerobier
und verbessert nicht den Nachweis von Hefen
Stuhlanalyse:
Präanalytik:
– Drei Viertel des Probenröhrchens befüllen
– Versanddauer > 2 Tage vermeiden
nicht vor Wochenenden / Feiertagen
Untersuchungsmöglichkeiten:
–
–
–
–
–
–
Aerobe- /anaerobe Keime, Hefen, Schimmelpilze
Verdauungsparameter
Entzündungsmarker
Immunparameter
Gluten-/ Fructoseunverträglichkeit
Darmkrebs-Früherkennung
Grundlagen der intestinalen
Mikroökologie:
Darmrohr die größte Kontaktfläche zur
Außenwelt:
– Durchlässigkeit: Resorption / Sekretion
– Barrierefunktion: Abwehr von
Mikroorganismen und Schadstoffen
Darmbarriere:
Wandständige obligate Darmflora
Darmschleim
sIgA
Darmepithelzellen
GALT
Submucosa / Darmmuskulatur
Darmflora:
1014-1015 Bakterien
15 Gattungen mit 300-400 Arten
Darmmotilität ↑
Stoffwechsel / Durchblutung ↑ der Mucosa
Ernährung der Enterozyten
Barrierefunktion:
–
–
–
–
Beeinfussung GALT
Anheftung von fremden Keimen Ø
Produktion toxischer Stoffwechselprodukte
ph-Wert ↓, O2- Partialdruck ↓, Redoxpotential ↓
Darmflora:
Aerob wachsende Bakterien:
☺E. coli, Enterococcus spp.
– E. coli-Varianten
– Klebsiella, Proteus, Entero-/ Citrobacter
– Pseudomonas, Bacillus, Staphylo/Streptococcus
Mikroaerophil wachsende Bakterien:
☺Lactobacillus spp.
Darmflora:
Anaerob wachsende Bakterien:
☺Bacteroides, Bifidobacterium spp.
– Clostridium spp.
Pilze:
– Hefen (Candida, Saccharomyces spp.)
– Schimmelpilze (Geotrichum, Mucor spp.)
Darmschleimhaut:
300-500 m2 Oberfläche
– Größte Kontaktfläche zur Umwelt
Physiologische Funktionen ↓ durch:
– Entzündungen (MC, CU)
– Allergien / Unverträglichkeiten (GSE)
– Schadstoffbelastungen (Hg)
– Resorptionsstörungen (Fructose)
– Vermehrte Produktion toxischer
mikrobieller Stoffwechselprodukte
(Histamin, Skatol, Indol)
Darmassoziiertes Immunsystem =
GALT:
Standort phylogenetisch alter
Immunfunktionen
60% des gesamten Immunsystems
M-Zellen der Peyer-Plaques im Dü
präsentieren Antigene
Verteilung der Lymphozyten auf allen
Schleimhäuten
Antikörper (sIgA) überziehen die
Darmschleimhaut mit Schutzanstrich
Verdauungsrückstände:
Fett ↑ / Eiweiß ↑:
– Futter für Fäulniskeime
– Ernährungsfehler (zu ↑) ?
– Maldigestion ?
Pa-Elastase / Gallensäuren bestimmen
– Malabsorption ?
Entzündungsmarker bestimmen
Verdauungsrückstände:
Stärke ↓ / Zucker ↑:
– Ernährungsfehler (zu ↓ Ballaststoffe) ?
– KH-Intoleranz ?
Bakterielle Spaltungsaktivität von Fructose,
Sorbit, Xylit messen
Atemgastests (Lactose/Fructose/Glucose)
Wassergehalt ↓:
– Trinkmenge ↓ , Darmpassage ↑
Entzündungsmarker
α-1-Antitrypsin:
Physiologische Bedeutung:
– Akut-Phase-Protein wird in der Leber und in den
Darmzellen hergestellt und bei Entzündungen in
das Darmlumen abgegeben
– Hinweis auf Permeabilitätsstörung der
Darmschleimhaut = Leaky gut syndrome
Erhöhte Antigenkonfrontation und -aufnahme
– Hemmt proteolytisches Enzym der neutrophilen
Granulozyten im Entzündungsprozeß
Wichtige regulatorische / antientzündliche Rolle
Entzündungsmarker
α-1-Antitrypsin:
Normbereich:
– < 0,27 mg/g Stuhl = normal
– > 0,27 mg/g Stuhl = Leaky gut syndrome
Erhöhte Werte:
– Enterokolitiden:
CU, MC
Darmentzündungen durch Viren, Bakterien,
Pilze („Escape-Verhalten“), Parasiten
– NM-Intoleranzen, GSE / Zöliakie
– Bakterielle Fehlbesiedelung im Dü
Entzündungsmarker
Calprotectin:
Physiologische Bedeutung:
– Bei Entzündungen von Makrophagen,
neutrophilen Granulozyten und Keratinozyten
freigesetzt
– Eignet sich zur frühzeitigen Bestimmung von
akuten Entzündungen der Darmschleimhaut
– Sichere Differenzierung zwischen MC / CU und
Colon irritabile (Sen. 100%, Spez. 97%)
– Intestinale Neoplasien (Sen. 92%, Spez. 67%)
Entzündungsmarker
Calprotectin: