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Widerstand gegen das
NS-Regime
Teil II
Widerstand in Ghettos, KZs
und Vernichtungslagern
© Apl. Prof. Dr. Benjamin
Ortmeyer Goethe-Universität FFM
Widerstand in KZs und
Vernichtungslagern
• Bedingungen in KZs 1933: 27.000 Häftlinge aus
Deutschland, vor allem in Dachau
• 1936/37 ca. 7.500, aber Bau größerer Lager,
Buchenwald, Sachsenhausen
• Ab dem Einmarsch in Österreich und dem
Überfall auf die Tschechoslowakei 1938/39 bis
1945 ungeheure Zunahme von Häftlingen aller
Nationalitäten (1944-45 unter 10 % deutsche
Häftlinge)
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Tageszeitungen berichten offen
über Konzentrationslager
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Gesamtbedingungen
•
•
•
•
•
•
•
Verhaftung Folter
Transport
Ankunft
KZ-Alltag
Strafsysteme im KZ
Begriff „Häftlingsselbstverwaltung“
Zustand 1942: 100.000 Häftlinge, 60 % Tote
durch mörderische Zustände oder Mord
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KZ-Häftlinge und Zwangsarbeit
• 1945 von 700.000 KZ-Häftlingen 500.000
in der Rüstungsindustrie (Hier
Möglichkeiten der Sabotage)
• Dazu in Deutschland Millionen
Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter
in den besetzten Gebieten
• Schwierigkeiten der Abgrenzung in
Entschädigungsverfahren nach 1945
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KZ-Wächter
• Ca. 40.000 SS-Leute als Lagermannschaft
im Schnitt
• Kapo-System, auch aus anderen Ländern
wurden SS-Leute rekrutiert.
• Gestapo in den Lagern
• Spezialisten für Folter und Spitzelsystem
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Widerstand im KZ
• Verbesserung der Lebensbedingungen/
Krankenbau/ Essen/ Hygiene
• Gegen Demoralisierung und NS-Ideologie
• Verstecken und Flucht
• Bestechung zurückweisen, nicht am
Schlagen beteiligen
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Widerstand im KZ
• Sabotage, Arbeitsverweigerung
• Rettung von Kindern
• Planung von Aufständen 1944/45 Beispiel Buchenwald
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Grundprobleme des
Widerstands im KZ
• Methode der
Aufspaltung der
Häftlinge
• Hunger und
Kraftlosigkeit
• Schwierigkeiten der
Einschätzung der
Lage
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Widerstand in KZs
• Beispiel KZ Buchenwald: Internationale
Häftlingsorganisation
• Befreiung am 11. April 1945 durch wen?
Häftlinge / Amerikanische Armee?
• Hilfe als Widerstand?
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Tor zu Buchenwald
Schwur von Buchenwald 1.Mai 1945
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Text des Schwurs von Buchenwald
Teil I 
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Text des Schwurs von Buchenwald
Teil II
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Jüdischer Widerstand in KZs und
Ghettos
• Was gilt alles als
Widerstand?
Bewaffneter Aufstand,
Schmuggeln,
Aufrechterhaltung
kulturellen Lebens,
Unterricht abhalten…
• Theresienstadt
• Warschauer Ghetto
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Aufstand im Warschauer Ghetto
Am 19. April 1943 begannen
die jüdischen Ghetto-Insassen
einen mehrere Wochen
dauernden Aufstand. Am 8.
Mai wurde der Aufstand von
der SS blutig
niedergeschlagen. Der
Widerstand hielt aber noch bis
zum 16. Mai 1943 an. Erst mit
der vollständigen
Niederbrennung des gesamten
Ghettos konnte die SS das
Gebiet unter ihre Kontrolle
bringen.
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Widerstand in Vernichtungslagern
• Aufstandsversuche in AuschwitzBirkenau
• Erfolgreicher Aufstand in Sobibor
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Widerstand gegen die Ermordung im
„Zigeunerlager“ Auschwitz-Birkenau
„Zigeunerlager“ in Auschwitz-Birkenau
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Auflösung des „Zigeunerlagers“
und Widerstand I
• Die endgültige Liquidierung des Lagers
erfolgte am 2. und 3. August 1944.
• SS-Unterscharführer Fritz Buntrock brachte
die Menschen zu den Gaskammern. Dort
wurden sie in Gruppen ermordet.
• Am Morgen des 3. August 1944 wurden
jene, die sich zunächst im Lager verbergen
konnten, von SS-Angehörigen erschlagen
oder erschossen.
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Auflösung des „Zigeunerlagers“
und Widerstand II
• „Wir hörten ein furchtbares Geschrei. Die Zigeuner wußten,
daß sie in den Tod geschickt werden sollten, und sie schrien
die ganze Nacht. Sie waren lange in Auschwitz gewesen. Sie
hatten gesehen, wie die Juden an der Rampe ankamen,
hatten Selektionen gesehen und zugeschaut, wie alte Leute
und Kinder in die Gaskammer gingen. [Und darum] schrien
sie.“
MENASHE LORINCZI (HÄFTLING AUS MENGELES ZWILLINGSGRUPPE) [zitiert nach: Lucette Matalon
Lagnado und Sheila Cohn Dekel: Die Zwillinge des Dr. Mengele. Reinbek bei Hamburg 1994, S. 79f.]
• „Erst als sie barackenweise nach dem Krematorium I
wanderten merkten sie es. Es war nicht leicht sie in die
Kammern hineinzubekommen.“
RUDOLF HÖSS (KOMMANDANT IN AUSCHWITZ) In: Martin Broszat: Kommandant in Auschwitz –
Autobiographische Aufzeichnungen des Rudolf Höss, München 1963, S. 109]
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Auflösung des „Zigeunerlagers“
und Widerstand III
„Die Sinti haben sich auch gegen die „Liquidierung“ des
„Zigeunerlager“ zur Wehr gesetzt. Das war eine ganz
tragische Geschichte. Da haben die Sinti aus Blech Waffen
gemacht. Sie haben die Bleche zugespitzt zu Messern.
Damit und mit Stöcken haben sie sich bis zum Äußersten
gewehrt. Ich kenne eine Augenzeugin, eine Polin, Zita hieß
sie, die bei uns gegenüber im Arbeitseinsatz, die hat die
Auflösung des „Zigeunerlagers“ miterlebt. Sie hat mir später
unter Tränen erzählt, wie sich die Sinti so verzweifelt
geschlagen und gewehrt haben, weil sie wußten, daß sie
vergast werden sollten. Und dann wurde dieser Widerstand
mit Maschinenpistolen niedergeschossen.“
(Guttenberger, Elisabeth (HÄFTLING DES „ZIGEUNERLAGERS“): Die Sinti und Roma im
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Konzentrationslager Auschwitz Birkenau. München u.a. 1993.)
Auschwitz-Prozess 1964
Täter Willi Boger
„Eine Zigeunerin, die Zwillinge hatte, wollte ihren
Kinderwagen nicht hergeben. Sie wehrte sich
verzweifelt. Da griff Boger die beiden Babys an
den Beinen und schleuderte sie gegen den
Ofen. Ebenso sadistisch mordete er, als das
Zigeunerlager „aufgelöst“, die Insassen ins Gas
getrieben wurden: Sieben Kinder, im Alter von
vier bis sieben Jahre, packte Boger und warf sie
an die Barackenwand. Sie waren sofort tot.“
(Dietrich Strothmann: Im Schatten des Galgen. In: Die Zeit. 24. April 1964)
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Aufstand in Sobibor
• In dem im März 1942 errichteten Vernichtungslager
Sobibor sind über 250.000, hauptsächlich jüdische
Menschen ermordet worden.
• Im Oktober 1943 erwarteten die jüdischen Häftlinge die
baldige Liquidierung des Lagers. Am 14. Oktober 1943
organisierten sie einen Aufstand, in dessen Folge 365
Gefangenen die Flucht gelang. Nach dieser Revolte
ermordete die SS alle im Lager befindlichen Juden und
Jüdinnen und zerstörte sämtliche Gebäude.
• Nach dem Häftlingsaufstands überlebten nach der Flucht
nur 47 der Geflohenen.
(http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/holocaust/sobibor/index.html)
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Rudolf Vrba
• Auschwitz-Überlebender
• Rudolf Vrba erklärte in einem Interview
nachdrücklich den Unterschied zwischen
dem Widerstand in KZ einerseits und
Vernichtungslagern andererseits. In
Vernichtungslagern kann es nicht um die
Verbesserung der Lage von Häftlingen
gehen, sondern nur um Aufstand.
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Rudolf Vrba über Schwierigkeiten des
Widerstands im Vernichtungslager AuschwitzBirkenau
• Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm „Shoah“
(1985):
„Der Erfolg der Widerstandsbewegung bei der
Verbesserung der Lebensbedingungen in
Auschwitz führte in ein Dilemma: „Der
Lagerbestand war, sagen wir, 30.000. Wenn 500
oder 5.000 starben, dann ersetzte man diese
durch frische Kräfte aus Judentransporten, die
eintrafen. Wenn aber nur 1.000 starben, wurden
eben nur 1.000 ersetzt, und man konnte mehr
Juden in die Gaskammer schicken.“
(Video, UT, 3:29)
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Rudolf Vrba: Konsequenzen der Bedingungen
in Auschwitz für die Strategien des Widerstands
• Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm „Shoah“
(1985):
„Mir war klar, dass das eigentliche Ziel des
Widerstands in Auschwitz sich unterscheiden
musste von dem in Mauthausen oder Dachau –
die Mordmaschinerie musste zerstört werden.
Während nämlich in jenen Lagern die
Widerstandspolitik die Überlebenschance der
politischen Gefangenen erhöhte, so
beschleunigte und ölte hier dieselbe noble
Politik die Massenvernichtungsmaschinerie.“
(Video, UT, 2:24)
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Literatur: Widerstand in KZs,
Ghettos und Vernichtungslagern
Blatt, Thomas Toivi: Sobibór – der vergessene Aufstand. Bericht eines
Überlebenden. Hamburg/Münster 2004.
Distel, Barabara: Sobibor. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel: Der Ort
des Terrors. Band 8, München 2008.
Heuberger, Georg (Hrsg.): Im Kampf gegen Besatzung und
"Endlösung". Widerstand der Juden in Europa 1939 - 1945; eine
Ausstellung des Jüdischen Museums der Stadt Frankfurt am Main,
26. April - 29. Juli 1995, Frankfurt am Main 1995.
Langbein, Hermann: …nicht wie die Schafe zur Schlachtbank.
Widerstand in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern.
Frankfurt/M. 1980.
Lustiger, Arno (Hrsg.): Zum Kampf auf Leben und Tod! Das Buch vom
Widerstand der Juden in Europa 1933 - 1945, Erftstadt 2004.
Mark, Bernard: Der Aufstand im Warschauer Ghetto. Entstehung und
Verlauf, Berlin 1959.
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Hinweis:
Widerstand in anderen Ländern
Mehr Informationen zum Widerstand in
anderen Ländern findet sich in den
Powerpoint-Präsentationen zu Verbrechen
in den jeweiligen Ländern.
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