GRAFCET Spezifikationssprache für Funktionspläne der Ablaufsteuerung specification language for sequential function
Download ReportTranscript GRAFCET Spezifikationssprache für Funktionspläne der Ablaufsteuerung specification language for sequential function
GRAFCET Spezifikationssprache für Funktionspläne der Ablaufsteuerung GRAFCET specification language for sequential function charts 20.05.2016 GRAFCET 1 Die Norm • • • • GRAFCET: IEC 60848 vom April 2002 GRAFCET: EN 60848 vom Dezember 2002 löst DIN 40719 T. 6 zum 1. 4. 2005 endgültig ab GRAFCET existiert neben der Ablaufsprache nach EN 6 1131 T. 3 (SPS-Programmiersprache) 20.05.2016 GRAFCET 2 Die Problematik • Beschreibung einer Ablaufsteuerung: – „Eine Ablaufsteuerung ist eine Steuerung mit zwangsläufig schrittweisem Ablauf, bei der der Übergang von einem Schritt auf den oder die folgenden abhängig von Übergangsbedingungen erfolgt.“ (DIN 19 226 T5, 02/1994) – Beispiele: Handhabungsgerät, Montageautomat usw. • Gegensatz: Verknüpfungssteuerung – „Eine Verknüpfungssteuerung ordnet den Zuständen der Eingangssignale durch Boolesche Verknüpfungen definierte Zustände der Ausgangssignale zu.“(DIN 19 226 T5, 02/1994) – Beispiele: Kransteuerung, Baggersteuerung, Alarmanlage usw. 20.05.2016 GRAFCET 3 Beschreibung einer Ablaufsteuerung • Kurzschreibweise • Weg-Schritt-Diagramm (frühere VDI-Richtlinie), Funktionsdiagramm • Funktionsplan (DIN 40719 T. 6) • Ablaufsprache (EN 6 1131 T. 3) • GRAFCET (EN 60848) • S7-Programm mit Merkern 20.05.2016 GRAFCET 4 Ein konkretes Beispiel: Die Bohrmaschine 20.05.2016 GRAFCET 5 Ablaufbeschreibung Bei der Bohrmaschine wird • ein Teil ausgeschoben und zugleich gespannt • der Bohrmotor eingeschaltet • das Teil gebohrt • der Bohrer in Grundstellung gefahren • der Bohrmotor ausgeschaltet • das Werkstück entspannt • das Werkstück ausgeworfen • der Auswerfer in Grundstellung gefahren 20.05.2016 GRAFCET 6 1. • • • • Kurzschreibweise (1/2) A: 1A1: Spannen B: 2A1: Bohren C: 3A1: Auswerfen D: M1: Bohrmotor 20.05.2016 GRAFCET 8 1. Kurzschreibweise (2/2) A+ D+ B+ B- D- A- C+ C- 20.05.2016 GRAFCET - Bernhard Plagemann 9 B Bohrmaschine.igx Initialisierung 5. Grafcet 1/2 Start * Grundstellung S1 Spannen gespannt S2 Bohrmotor := 1 Bohrmotor ist an S3 Bohren Bohrmaschine.igx Bohrzylinder ist ausgefahren S4 20.05.2016 GRAFCET 13 A Bohrmaschine.igx A Bohrzylinder ist oben S5 Bohrmotor := 0 5. Grafcet 2/2 Bohrmotor ist aus S6 Entspannen S7 Auswerfen Entspannt Auswerfer ist ausgefahren S8 Auswerfer ist eingefahren B 20.05.2016 GRAFCET 14 Umsetzung des Grafcet in ein SPSProgramm mit Merkern • Die löschende Taktkette – Jeder Schritt besteht aus einer Selbsthaltung mit einem Merker – SETZEN durch vorheriger Schritt UND Bedingungen – RÜCKSETZEN durch nachfolgenden Schritt – Bedingung für den Initialisierungsschritt: ALLE anderen Schritte NICHT aktiv (außer Sprungschritt) 20.05.2016 GRAFCET 15 Die Grundregeln des Grafcet (wie Ablaufsprache) • Jeder GRAFCET hat einen Initialisierungsschritt (doppelt umrandet) • Es folgen immer Schritt auf Transition und umgekehrt – es darf niemals zwei Transitionen hintereinander (ohne Schritt dazwischen) geben – es darf niemals zwei Schritte hintereinander (ohne Transition dazwischen) geben • In der Automatisierungstechnik benötigen wir in der Regel einen Sprung (ein GRAFCET, das mit einem Schritt endet, kann nur EIN Teil produzieren!) 20.05.2016 GRAFCET 16 Verzweigungen im GRAFCET (wie Ablaufsprache) Wir kennen: • den geradlinigen Ablauf (siehe das Beispiel Bohrmaschine) • parallele Ketten (Doppellinie: Eine Transition aktiviert mehrere Schritte) – Beispiel: Rundschalttisch • alternative Ketten (einfache Linie, für jede Kette eine eigene Transition) – Beispiel: Links- oder Rechtslenker 20.05.2016 GRAFCET 17 Transition • im GRAFCET kann die Übergangsbedingung sprachlich formuliert werden – z.B.: Tür geschlossen und kein Druck vorhanden • oder die Symbole ·, + für UND, ODER benutzt – z.B.: [t > 8°C] · k • zusätzlich sind für steigende und fallende Flanke möglich • zusätzlich sind Ein-/Ausschaltverzögerung möglich z.B.: 5s/4S1 • Wird der Schritt als Variable gewünscht, so wird vor die Schrittnummer ein X gestellt: z.B. 2s/X12 (Schritt 12 muss 2 Sekunden aktiv sein) 20.05.2016 GRAFCET 18 Aktion (1/3) • Die Aktion besteht nur aus EINEM Feld (anders als Ablaufsprache!) • Die Zuweisung benutzt das einfache Rechteck – Beispiel: Spannen • Die speichernde Aktion benutzt die Schreibweise des Strukturierten Textes: 1M1 := 1 1M1 := 1 20.05.2016 GRAFCET 19 Aktion (2/3) • Die Aktion kann ergänzt werden durch , um Aktionen zu definieren, die bei Schrittbeginn oder Schrittende vorgesehen sind • Die Aktion kann ergänzt werden um | eine Bedingung zuzufügen 20.05.2016 GRAFCET 20 Schritt Aktion 3/3 Zuweisung Bedingung bedingte Zuweisung Aktion bei Schrittbeginn Aktion bei Schrittende 20.05.2016 GRAFCET 21