Führungsseminar ÖBFV (Linz, Tulln und Dornbirn) International Fire Academy Tunnelausbildung, realitätsnahe und praxisgerechte Ausbildungsmöglichkeiten Markus Vogt Leiter Kundenberatung Christian Brauner Leiter Entwicklung Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert Zur Person Funktion.
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Führungsseminar ÖBFV (Linz, Tulln und Dornbirn)
International Fire Academy Tunnelausbildung, realitätsnahe und praxis gerechte Ausbildungsmöglichkeiten
Markus Vogt Leiter Kundenberatung Christian Brauner Leiter Entwicklung
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Zur Person
Funktion an der International Fire Academy
Leiter Kundenberatung / Instruktor
Beratung Akquisition Ausbildung Entwicklung
Persönlicher Feuerwehr-Hintergrund
Kommandant Milizfeuerwehr (bis Ende 2011)
Allschwil, 20‘000 Einwohner Instruktor Feuerwehrverband beider Basel Leiter Ausbildungsbereich – Offizierskurse – Kommandantenkurse
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Wie alles begann…
Ein mit Mehl und Margarine beladener Lkw gerät am 24. März 1999 im Montblanc Tunnel in Brand. Brandursache ist eine glühende Zigarettenkippe.
Das Feuer breitet sich rasch aus und kann erst nach 24 Stunden gelöscht werden. Bei dem Brand sterben 39 Menschen.
Im Bereich einer Baustelle ereignet sich am 29. Mai 1999, nach einem folgen schweren Auffahrunfall, der Tauern Tunnelbrand.
12 Menschen sterben und rund 50 werden verletzt.
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Wie alles begann…
Eine Expertentagung, bei der auch Kollegen aus Österreich teilnahmen, fand am 27.1.2003 statt. Damals wurde festgestellt:
Brände in UVA mit Längen von mehr als 400 Meter sind nicht beherrschbar!
Aufgrund der praktischen Einsatzerfahrung, wie auch gestützt durch Modelle für gewöhnliche Gebäudebrände, gelten Brände in Unterirdischen Verkehrsanlagen mit einer Länge von mehr als rund 400 Metern aus Sicht der Feuerwehr als „nicht beherrschbare Brandereignisse“ (Expertentagung „Übungstunnel“ im ifa am 27.1.2003), sofern nicht spezielle Schutzmassnahmen wie etwa mittels stationärer Löschanlagen getroffen sind oder die Rettungs- und Fluchtwege durch entsprechende seitliche Zugänge entsprechend verkürzt sind. Nichtbeherrschbarkeit bedeutet: ungewisser Einsatzerfolg, unkalkulierbar hohe Risiken für die Einsatzkräfte.
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Wie alles begann…
Ferner zuerst plädierten die österreichischen Kollegen schon damals dafür, zu löschen und dann zu retten .
Das haben wir einige Jahre lang sind heute ausführlich und mit vielen diskutiert und überzeugt, dass es richtig ist.
Lediglich haben wir die Formulierung weiterentwickelt zu
Löschen UM ZU retten
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Mehr als nur ein ifa
Regionales Feuerwehr Ausbildungszentrum der Nordwestschweiz Betriebsgesellschaft der
Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung Solothurnischen Gebäudeversicherung
für
Feuerwehren SO/BL/BS Feuerwehren aus der gesamten Schweiz Partner des Bevölkerungsschutzes Private Firmen
Internationale Feuerwehr-Schule für Ausbildung und Training in unterirdischen Verkehrsanlagen Betriebsgesellschaft der
Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung Solothurnischen Gebäudeversicherung Gasser Felstechnik AG
für
die Ausbildung von Feuerwehren zwecks Bewältigung von Einsätzen in unterirdischen Verkehrsanlagen national wie international
Seit 2009: gegen 9‘000 Teilnehmende an UVA-Kursen
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Projektgeschichte
1999 Mont Blanc / Tauern 2000 Bericht Tunnel Task Force (ASTRA) 2001 Gotthard / Projektstart / Gründung Didaktikteam 2002 Vorprojekt 2003 Konzept inkl. Kosten und Machbarkeitsstudie 2004 Allianz mit Gasser Felstechnik AG 2005 Entscheid Bundesrat 2006 Baubeginn Lungern 2007 Baubeginn Balsthal / Partnerschaftsvertrag mit den SBB 2009 Inbetriebnahme Tunnel Übungsanlagen
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Leistungsvereinbarung mit dem ASTRA (2005)
Konzeption und Bau der Tunnel Übungsanlagen Entwicklung einer Tunnel Einsatzlehre und des Ausbildungs konzeptes Betrieb der Anlagen mit Investitions-Volumen von rund CHF 40 Mio.
Ausbildung von Angehörigen der Feuerwehren
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Projektziele
Projektziele
Risiken der Einsatz kräfte reduzieren Rettungschancen Betroffene für erhöhen Schäden begrenzen (Umwelt-, Sach- und volkswirtschaftliche Schäden)
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Realitätsgetreue Übungsobjekte
Massstab 1:1 Nationalstrassenprofil Alle typischen Elemente wie
Schiebetüren Überdruckbelüftung Fahrzeuge
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Balsthal (SO) und Lungern (OW)
Balsthal Bern Lungern
Strassentunnel Balsthal
© International Fire Academy 2012 – www.ifa-swiss.ch Folie 13
Bahntunnel Balsthal
© International Fire Academy 2012 – www.ifa-swiss.ch Folie 14
Bahntunnel Balsthal
Brandstollen Lungern
© International Fire Academy 2012 – www.ifa-swiss.ch Folie 16
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Spezielle Ausbildungsanforderung für Einsätze in Tunnels
Neben der allgemeinen feuerwehrtechnischen Ausbildung braucht es für die erfolgreiche Bewältigung von Notfällen in Tunnel eine spezielle Ausbildung: Einsatzplanung für Tunnelereignisse Taktik für Einsätze mit hohen Eindringtiefen Kenntnis des Verhaltens von Tunnelanlagen bei Bränden Arbeiten unter Langzeit-Atemschutz Vordringen über lange Wegstrecken Orientierung Wissen über Brand- und Rauchausbreitung Brandbekämpfung in Tunnels Such- und Abtasttechniken
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Zeitmanagement
Stichwort Zeit gewinnen???
Zeit besser nutzen Zeitanalyse Effektiver Zeitgewinn ist NICHT möglich
Verhindern, Zeit zu verlieren!!!
Organisation Prioritäten setzen Wichtiges von Unwichtigem trennen Richtige und unmissverständliche Kommunikation und…
Ausbildung und Training von Handlungsabläufen
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Realitätsnahe und praxisorientierte Ausbildung
Unter schlechten Bedingungen…
Wenig oder kein Licht Rauch Lange Anmarsch- und Rettungswege
Vom einfachen zum Komplexen…
Technik Handlungsabläufe Automatismen
Orientierung psychische Belastung physische Belastung
Handhabung der Gerätschaften Systematik der Handhabung Konzentration auf das Wesentliche Kommunikation steht im Zentrum…
Ereignisbewältigung Kommunikation Grösste Fehlerquelle…
NICHT ohne Kommunikation NICHT ohne Technik (LEIDER) …
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Erstmassnahmen und Prioritäten Anfahrt Erkundung
Strömungsrichtung
Strömungsrichtung stabilisieren
Ort, Art, Ausmass des Brandes, besondere Gefahren
Brandbekämpfung
Dichte, Verhalten der Personen
Suchen & Retten Unterstützende Massnahmen (Wasserversorgung, Verstärkung etc.)
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Erkundung Erkundung während des gesamten Einsatzes!
Lange Wege
Erkundungstrupps erforderlich.
Wichtige zusätzliche Fragen:
Verkehrssituation? Staus, Behinderungen? Situation auf der Gegenseite? Aus welchem Portal tritt Rauch aus? Strömungsrichtung? Anströmseite? Abströmseite? Genauer Brandort?
Schnellster
und bester Zugang zum Brandort?
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Ausbildung Erkunden und Kommunikation Ausbildungsschwerpunkte I
Kommunikation Effizienz
Einsatz von
Hilfsmitteln
Wärmebildkamera / Informationen an Einsatzleiter wie – Würfelblick Markierleuchten – Grün Rückwegsicherung – Blau Wasserbezug – Gelb Rettungen Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Brandbekämpfung Priorität der Brandbekämpfung :
Rauchentwicklung unterbinden, Einsatzbedingungen verbessern (Suchen/Retten), Einsturzgefahren / Gefährdung der Einsatzkräfte reduzieren.
Löschen um zu Retten
Fahrzeugbrand bekämpfen, andere Fahrzeuge abschirmen, das Bauwerk zu kühlen (insbesondere: Decke).
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Ausbildung Brandbekämpfung Ausbildungsschwerpunkte II
Schlauchmanagement Kühlen
/ Löschen Verhältnis 2/3 zu 1/3 Dynamisch Zielgerichtet
Führung
und Koordination der Löschtrupps Einsatz Wärmebildkamera
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Brandbekämpfung und Schlauchmanagement
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Brandbekämpfung und Schlauchmanagement
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Suchtaktik
Beginn Suche Sammeln Suche Sammeln Suche Sammeln
Suchtrupp: fünf AdF, mindestens eine Wärmebildkamera Absuchen: Fahrzeuge, Fahrraum
Truppführer geht zwischen Fahrzeugen vor, wartet nach erstem Fahrzeug. Jeder Trupp sucht Fahrzeug auf seiner Seite ab.
Jeder AdF hält Kontakt zum Fahrzeug, Fahrzeuge abgesucht nächsten Fahrzeug etc.
AdF finden jedenfalls wieder zusammen. sammeln der AdF beim Truppführer, vorrücken zum
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Rettungstechnik
Lange Wege Tragen von Personen extrem anstrengend Spezielle Rettungsmittel z.B. Schleifkorbtragen mit Rollen.
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Ausbildung Suchen & Retten Ausbildungsschwerpunkte III
Einsatz von
Hilfsmitteln
Wärmebildkamera Blindenstöcke Markierleuchten Transportmittel
Systematik
Ziel „JEDER m 2 ABGESUCHT!“
Führung
und Koordination der Such- und Rettungstrupps
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Zusammenfassung Ausbildung
Ereignisse in Tunneln
passieren, deshalb müssen wir uns darauf vorbereiten Der
Faktor Zeit
wird uns immer begleiten und entscheidet über Erfolg oder Misserfolg Richtige und
unmissverständliche Kommunikation
führt zum Erfolg bei der Ereignisbewältigung in Tunneln Die
Brandbekämpfung
um zu Retten“ hat eine sehr hohe Priorität, deshalb „Löschen Das
Suchen & Retten
sollte möglichst parallel zur Brandbekämpfung erfolgen
Tunnelausbildung, realitätsnah und praxisorientiert
Abschliessend…
Die International Fire Academy entwickelt mit den Feuerwehren in enger Zusammenarbeit
Die International Fire Academy bietet Lern- und Erfahrungswelten
Erkundung – Brandbekämpfung – Suchen & Retten
Optische und akustische Sicherung
Weniger technische Aufrüstung, eher Ausbildung und Training
Fragen???
© International Fire Academy 2012 – www.ifa-swiss.ch Folie 32