Handy und Internet Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling, Medienjournalist Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com 2007 Verdammen geht nicht – kompetente Nutzung.
Download ReportTranscript Handy und Internet Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling, Medienjournalist Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com 2007 Verdammen geht nicht – kompetente Nutzung.
Slide 1
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 2
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 3
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 4
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 5
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 6
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 7
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 8
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 9
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 10
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 11
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 12
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 13
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 14
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 15
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 16
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 17
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 18
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 19
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 20
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 21
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 22
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 23
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 24
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 25
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 26
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 27
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 28
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 29
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 30
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 31
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 32
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 33
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 34
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 35
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 36
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 37
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 38
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 39
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 40
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 41
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 42
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 43
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 44
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 45
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 2
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 3
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 4
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 5
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 6
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 7
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 8
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 9
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 10
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 11
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 12
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 13
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 14
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 15
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 16
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 17
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 18
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 19
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 20
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 21
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 22
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 23
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 24
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 25
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 26
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 27
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 28
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 29
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 30
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 31
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 32
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 33
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 34
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 35
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 36
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 37
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 38
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 39
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 40
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 41
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 42
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 43
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 44
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch
Slide 45
2007
Handy und Internet
Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist
Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com
2007
Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten
Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch
2007
•
•
•
Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch
2007
Hilfe bei www.handysektor.de
•
•
•
•
Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...
Antje Rometsch
2007
Mobile Endgeräte
MP3
Radio
Spielekonsole
WLAN/Internet
Diktiergerät
Foto- und Videokamera
Organizer
Dateiaustausch
Datenspeicher
Online-Spiele
Instant Messaging
...
Antje Rometsch
TV
2007
Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten
WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch
2007
Geräte wachsen zusammen!
Antje Rometsch
2007
Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …
Antje Rometsch
2007
Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik
JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)
Antje Rometsch
2007
Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998
Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)
Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte
Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)
Antje Rometsch
2007
Mobbing, E-Bullying und Gewalt
•
Gewaltvideos verbreiten
•
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
•
E-Bullying / Mobbing
•
Gewalt rund ums Handy
Antje Rometsch
2007
Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...
Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,
Antje Rometsch
2007
Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.
Antje Rometsch
2007
Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch
2007
Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.
• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)
Antje Rometsch
2007
Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.
Antje Rometsch
Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.
2007
Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen
Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.
Antje Rometsch
2007
Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch
2007
Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch
2007
Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)
Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan
Antje Rometsch
2007
Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de
Fotostorys
Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch
2007
Gewalt fängt nicht auf dem Handy an
•
Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten
•
Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt
•
Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen
•
Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)
Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch
2007
Kostenfalle Handy
•
Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!
•
Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!
•
Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!
•
Umgang mit Handy übt Konsumverhalten
•
Verbraucherschutz wird langsam verbessert
Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Antje Rometsch
2007
Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy
Kandy Mobile
Mit GPS-Ortung
TOGGO Mobile
TOGGO-Spiele
blauer Engel
Antje Rometsch
2007
Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch
2007
Datenschutz
•
Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!
•
Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)
•
Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de
Antje Rometsch
2007
Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de
Antje Rometsch
2007
Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.
Antje Rometsch
2007
Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch
2007
Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.
Antje Rometsch
2007
Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch
- kann die Persönlichkeit verändern
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
2007
Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!
2007
Antje Rometsch