Handy und Internet Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling, Medienjournalist Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com 2007 Verdammen geht nicht – kompetente Nutzung.

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Transcript Handy und Internet Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling, Medienjournalist Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com 2007 Verdammen geht nicht – kompetente Nutzung.

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2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 2

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 3

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 4

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 5

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 6

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 7

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 8

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 9

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 10

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 11

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 12

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 13

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 14

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 15

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 16

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 17

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 18

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 19

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 20

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 21

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 22

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 23

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 24

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 25

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 26

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 27

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 28

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 29

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 30

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 31

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 32

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 33

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 34

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 35

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 36

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 37

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 38

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 39

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 40

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 41

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 42

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 43

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 44

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch


Slide 45

2007

Handy und Internet

Graphiken sind aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Wesentliche Passagen stammen von Matthias Felling,
Medienjournalist

Referentin Antje Rometsch (antjero[at]aol.com

2007

Verdammen geht nicht –
kompetente Nutzung von Handy und anderen mobilen Endgeräten

Handy nicht (nur) als Störfaktor sehen
Zentrales Jugendmedium:
Schlüssel zu jugendlicher Lebenswelt
Jugendliche mit Medienflut nicht allein
lassen
Antje Rometsch

2007







Gesundheitsrisiken
(z.B. Strahlung, Lautstärke (Kopfhörer), schadhafte Akkus,
Haltungsschäden am Laptop, etc.)
„Schuldenfalle“: Verschuldung der Jugendliche durch mangelnde
Kostenkontrolle
(z.B. bei Premium-SMS, Klingelton-Abos, 0137er/0900er –Nummern,
Lockanrufe, etc.)
Jugendgefährdende Inhalte
(z.B. über die mobile Nutzung des Internets, Versenden von „Snuff“
Videos“, Handy-Spiele, etc.)
Antje Rometsch

2007

Hilfe bei www.handysektor.de







Konfigurationsexpertise
(z.B. „Bluetooth unsichtbar stellen“, Browser konfigurieren,
Verschlüssellungs-Software benutzen, sicheres Passwort generieren,
etc.)
Umweltaspekte
(z.B. Recycling,ElektroG und Energieverbrauch, etc.)
Handy und Gewalt
(z.B. Präventivmaßnahmen bei Diebstahl oder Raub, Bullying,
Erpressung, etc.)
News, Studien, Rezensionen, Download-Empfehlungen,
Beratungsstellen, Beschwerdestellen ...

Antje Rometsch

2007

Mobile Endgeräte

MP3

Radio

Spielekonsole

WLAN/Internet

Diktiergerät

Foto- und Videokamera
Organizer

Dateiaustausch

Datenspeicher

Online-Spiele

Instant Messaging

...

Antje Rometsch

TV

2007

Schnittstellen in mobilen Endgeräten:
Bluetooth, Infrarot, Speicherkarten

WLAN, UMTS, GSM, GPRS, GPS/Navigation, USB,
Firewire, Ethernet, TV-Ausgang, VGA-Ausgang, UKW,
DVB-H, DMB/DAB, ...
Antje Rometsch

2007

Geräte wachsen zusammen!

Antje Rometsch

2007

Mobilfunk-Boom hält an!
In Deutschland gab es 2006 84,3 Mio. Handys (aktive SIM-Karten)
und 82,3 Mio. Einwohner (Quelle: Bundesnetzagentur)
Umsatz der Mobilfunkbranche in Deutschland 2006:
ca. 3,9 Milliarden Euro (Quelle: BITKOM)
Weltweit gibt es über 3 Milliarden aktive Handys.
Etwa 1000 neue Kunden pro Minute.
Boom in China, Indien, …

Antje Rometsch

2007

Zahlen und Fakten zu Handynutzung & Technik

JIM 2006: Jugend, Information und (Multi-)Media
KIM 2006: Kinder + Medien, Computer + Internet
Basisuntersuchung zum Medienumgang
12- bis 19-Jähriger (JIM-Studie), bzw.
6- bis 13-Jähriger (KIM-Studie)
Erhebungszeitraum und -methode:
Repräsentative Stichprobe von 1.203 / 1205 Personen
Telefonische Befragung (CATI) von Mai bis Juni 2006
(jährliche Erhebung seit 1998 / 1999)

Antje Rometsch

2007

Handy-Besitz 2005, 2001 und 1998

Quelle:
JIM 2005, JIM
2001, JIM 1998
Angaben in
Prozent

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Bedeutung des Handys für Lebenswelt
Handy hat im Alltag Heranwachsender wichtige Funktionen:
• Sicherheit / Organisation / Beziehung / Identität / Unterhaltung /
Information / Transaktion / Empowerment / Sozialisation
(vgl. Prof. Nicola Döring 2006)

Durch SMS wird der Alltag organisiert / Pflege
bereits bestehender Kontakte

Handynutzung spielt Rolle bei der
Identitätsfindung (vor allem Fotos)

Antje Rometsch

2007

Mobbing, E-Bullying und Gewalt



Gewaltvideos verbreiten



Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)



E-Bullying / Mobbing



Gewalt rund ums Handy

Antje Rometsch

2007

Gewaltvideos verbreiten
Seit 2005 tauchen an verschiedenen Schulen Gewaltvideos (Snuff)
und Pornovideos auf, die z.B. über Bluetooth getauscht werden.
Mögliche Inhalte: Enthauptungen, Tötungen,
Vergewaltigungen, Folter, ...
Filme stammen teilweise aus Kriegsgebieten
und werden über das Internet verbreitet
Gefahr der Verstörung, seelischen Verletzung,
Angst, Traumatisierung, ...

Erste Schüler in Bayern verurteilt („Wir fanden es cool“)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage:
§ 131 StGB
(1) Wer Schriften die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen
Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine
Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die
das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde
verletzenden Weise darstellt, verbreitet (...) oder sonst zugänglich macht, einer
Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
herstellt (...) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 15 JuSchG
Jugendgefährdende Trägermedien dürfen nicht
- einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen
eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst
zugänglich gemacht werden,
- hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden,

Antje Rometsch

2007

Happy Slapping
(selbst Videos und Bilder erstellen)
Es kommt immer häufiger vor, dass Jugendliche andere Menschen
verprügelt haben, um die Szenen mit dem Handy zu filmen.
Der Griff zum Handy ist oft
näher als das Eingreifen
Handy wird auch zum
Aufnehmen anderer
Situationen genutzt
(Vorsicht Privatsphäre)

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Rechtslage
§ 201a StGB:
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befindet,
unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt
und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine durch eine
Tat nach Absatz 1 hergestellte Bildaufnahme
gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht.

Antje Rometsch

2007

Cyberbullying / Mobbing
Zunehmend werden Jugendliche auf elektronischem Weg von
anderen Jugendlichen beleidigt, drangsaliert oder in Angst und
Schrecken versetzt.
Hier wird Gewalt per Handy, E-Mail,
Instant Messanger, oder z.B. in
Internetforen ausgeübt.
Deshalb ist so eine Form des
Mobbings schwer zu erkennen.
Derzeit vor allem in der Diskussion:
Veröffentlichen von Filmen im Netz!
Antje Rometsch

2007

Tipps gegen E-Bullying
• Antworte nicht auf SMS, die dich beleidigen wollen. Das ermutigt den Bully nur,
damit weiter zu machen.

• Beantworte keine entgangenen Anrufe, die dein Handy anzeigt, wenn du die
Telefonnummer nicht kennst. Wenn jemand etwas von dir will, soll er auf die
Mailbox sprechen oder es noch einmal versuchen.
• Wenn dich jemand mit dem Handy tyrannisiert, lösch die SMS, MMS, Videos,
Mailbox oder Bilder nicht. Zeig das deinen Eltern, einem Lehrer, einem
Sporttrainer oder einem Verwandten, der dir helfen kann. Auch die Polizei
braucht diese Daten, um gegen den Bully vorzugehen, wenn keine anderen Mittel
helfen sollten.
• ... (mehr Tipps auf www.handysektor.de)

Antje Rometsch

2007

Gewalt rund ums Handy
Tödlicher Streit um MP3-Player
Brüssel. DPA/baz. Im Streit um
seinen MP3-Player ist ein Junge in
Brüssel getötet worden. Er hatte
seinen Musikspieler gegen zwei
jugendliche Räuber verteidigt, die
ihm das Gerät im Hauptbahnhof
entreißen wollten. Einer der beiden
Täter - wie das Opfer etwa 16 bis 17
Jahre alt - stach den Jungen
daraufhin mit einem Messer nahe
dem Herzen in die Brust.

Antje Rometsch

Opfern die Wohnung angezündet
Köln (ksta) Die „Bickendorf
Gangster“ drangsalierten vor allem
sozial Schwache. Ihre Taten filmten
sie mit dem Fotohandy.

2007

Handyregeln / Handyverbot
Aktuelle Debatte um Handyverbot:
Individuelle Regelungen von Schulen zur
Handynutzung in Klasse und auf Schulgelände
Neues bayrisches Schulgesetz:
generelles Handyverbot an Bayerns Schulen
Schüler dürfen Handy nur im Notfall benutzen

Reaktion auf Porno- und Gewaltvideos,
die im März 2005 auf 15 Schülerhandys im Allgäu gefunden wurden.
Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider:
Lehrer sollen Schüler nicht systematisch durchsuchen und überprüfen, aber sollten sie sehen, dass
ein Schüler in der Pause telefoniert, können sie eingreifen und das Handy vorübergehend in
Verwahrung nehmen.

Antje Rometsch

2007

Reaktionen auf Handyverbot in Bayern
Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes,
kritisierte die neuen Regelung als "aktionistische Schaufensterpolitik„ und
findet, dass jede Schule so etwas selbst regeln sollte.
Schüler empfinden neues Gesetz als „Sammelbestrafung“ und sehen sich
unter „Generalverdacht“.
Industrieverband BITKOM sieht kein technologisches, sondern pädagogisches
Problem und fordert Eltern und Lehrer auf, Ursachen und Auslöser von
Gewaltvideos zum Thema machen.
JFF - Institut für Medienpädgogik in Forschung und Praxis sieht ebenfalls
gesellschaftliche und pädagogische Handlungsnotwendigkeiten
Antje Rometsch

2007

Gutes Beispiel: Alfred Teves
Grund- und Hauptschule / Gifhorn
Lehrer beobachten aufkommende Gewalt rund ums Handy
(Videos kursieren, Schulhofschlägereien werden gefilmt)
Thema wird offen angegangen – Infoangebote – Umfragen – Schüler
werden einbezogen bei AG ATS gegen Gewalt
SchülerInnen und Lehrer haben sich auf
Nutzungsverbot auf Schulgelände geeinigt
Angebote auf www.alfred-teves-schule.de
z.B.: In 8 Schritten zu „sauberen“ Handys an
ihrer Schule
Antje Rometsch

2007

Handythemen im Unterricht
„Unterrichtsmaterial Mobilfunk – Handyführerschein ab Klasse 5“
vom Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de
Schulprojekt Mobilfunk: www.schulprojekt-mobilfunk.de
Fortbildungen + Materialien vom Informationszentrum Mobilfunk (IZMF)

Modulartiges Material für Unterricht auf www.learnline.de
Gezielt Unterrichtsmaterial suchen auf www.lehrer-online.de
Medienkompetenzvermittlung und/oder thematische Schnittstelle
Konflikte mit Lehrplan

Antje Rometsch

2007

Kreative Möglichkeiten
Klingeltöne selber machen
Logos gestalten
Kreative Videos drehen
www.ohrenblick.de
www.netzcheckers.de

Fotostorys

Handyreporter
(großes BBC-Schulprojekt in England)
Antje Rometsch

2007

Gewalt fängt nicht auf dem Handy an


Gewalt ist Bestandteil jugendlicher Lebenswelten



Heutiges Aufwachsen von Unsicherheiten geprägt



Gewalt als typisch männliches Verhalten? –
Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen



Grenzen ziehen - Bedürfnisse erkennen
(Jugendliche an Thema Gewalt interessiert)

Handy ist Eintrittskarte, um mit Heranwachsenden über Themen
Gewalt und Respekt zu sprechen.
Antje Rometsch

2007

Kostenfalle Handy


Mehrwertdienste (Premium SMS, Klingeltöne, Abofalle) / Nicht zahlen!



Lockanrufe / Nicht zurückrufen, Vorfall melden!



Handytarife (Vertrag oder Prepaid, Jugendtarife) / Tarifrechner nutzen!



Umgang mit Handy übt Konsumverhalten



Verbraucherschutz wird langsam verbessert

Tipps:
www.checked4u.de (Verbraucherzentrale)
www.dialerschutz.de (Infos zu Abzocke)
www.taschengeldplaner.de (Sparkasse)
Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Antje Rometsch

2007

Neu im Angebot: Kinder-Handys
i-Kids-Handy

Kandy Mobile

Mit GPS-Ortung

TOGGO Mobile

TOGGO-Spiele

blauer Engel
Antje Rometsch

2007

Gesundheit
Handystrahlung vermeiden!
Grundsatz BfS: So wenig Strahlung wie möglich!
• Bei längeren Gesprächen: Headset oder Festnetz benutzen
• SMS schicken / Erst nach Verbindungsaufbau Handy an Kopf halten
• Auf guten Empfang achten (Schlechter Empfang = Mehr Leistung)
• Im Auto Außenantenne benutzen oder zumindest Fenster auf
• Handys mit SAR-Wert
unter 0,6 Watt / kg
Vorsicht bei
lauten Kopfhörern!
(viele Handys
sind MP3-Player)
Antje Rometsch

2007

Datenschutz


Bewusstsein für Persönliche Daten schaffen!



Persönlichkeitsrechte beachten (Fotos, Videos in höchstpers. Bereichen)



Kritischer Umgang mit Angeboten wie www.trackyourkid.de

Antje Rometsch

2007

Über Handys sprechen / Mit Handys spielen
Auseinandersetzung mit Geräten – Ausprobieren neuer Technik
(von Kindern / Jugendlichen erklären lassen ...)
Eltern: Sprecht mit Kindern über Befürchtungen / eigene Ängste
Vorsicht beim Stöbern in fremden Handys!
Handy nutzen ...
• als Stoppuhr, Diktiergerät, Kamera ...
• für Spiele, Übungen, Aktionen ...
www.handywissen.info (spielerischer Umgang)
Und natürlich aktuelle Infos lesen auf: www.handysektor.de

Antje Rometsch

2007

Wann ist ein Kind reif für Computer und
Internet?
Medienerziehung beginnt dann, wenn ein Kind
sich für ein Medium interessiert.

Antje Rometsch

2007

Hirnforschung: Use it or loose it!
Bis zum 2. LJ werden Synapsenverbindungen im Hirn
erhöht
Lernprozesse bilden und verstärken bestimmte
Leitungen
Sprachliche und/oder motorische Defizite,
wenn einseitige Beschäftigung des Hirns
Suchtgefahr: schnelles
Wohlgefühl durch Ausschüttung
von Botenstoffen

Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Kinder ahmen die Eltern nach – spielerisches Tippen auf der Tastatur ist ok
4 - 6 Jahre: PC ist ein Spielplatz, gemeinsame Ausflüge ins Internet auf spezielle Kinderseiten und Lernspiele sind ok
7 - 11 Jahre: Anfangs nicht allein lassen, mit zunehmendem Alter selbstständiger werden lassen (Kinder
müssen lesen und schreiben können)
Ab 12 Jahre: Neugierig sein auf die medialen Welten der
Kinder! Grenzen setzen – aber mit Begründung!
Antje Rometsch

2007

Empfehlungen für Computer und Internet
Bis 3 Jahre: Punktuell, maximal 10 Minuten
4 - 6 Jahre: Maximal 30 Minuten
7 - 11 Jahre: wöchentliches Zeitbudget einhalten,
an manchen Tagen/Phasen ist mehr, an anderen
weniger Nutzungszeit, Frustration vermeiden
Ab 12 Jahre: alles ist ok, solange Freunde, Schule,
Hausaufgaben, Familienleben, Sport nicht zu kurz
kommen und nicht vernachlässigt werden.

Antje Rometsch

2007

Zusammenfassung
Zuviel Computerspielen:
- Mehr als 3 Stunden täglich
- wenn Freunde, Familie, Schule, Hobby dauerhaft vernachlässigt werden
birgt Risiken:
- Erhöht die Suchtgefahr
- verändert die Hirnfunktion
Zuwenig / kein Computerspielen:
- Keine Teilhabe
- fehlende Medienkompetenz
- drohende Benachteiligung
-- fehlende Kulturtechnik
Antje Rometsch

- kann die Persönlichkeit verändern

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2007

Schöne gemeinsame Medienerlebnisse mit Ihren Kindern!

2007

Antje Rometsch