Geschlechterrollen „Burschen fallen auf!“ LehrerInnen: Burschen sind: Lauter und unruhiger als Mädchen Gewalttätiger als Mädchen Stören häufiger den Unterricht Lernschwächer als Mädchen SHELL Jugendstudie.
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Slide 1
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 2
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 3
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 4
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 5
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 6
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 7
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 8
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 9
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 10
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 11
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 12
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 13
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 14
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 15
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 16
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 17
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 18
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 19
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 20
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 21
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 22
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 23
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 24
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 25
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 26
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 27
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 28
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 29
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 30
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 31
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 32
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 33
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 34
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 35
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 36
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 37
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 38
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 39
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 40
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 41
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 42
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 43
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 44
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 45
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 46
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 47
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 48
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 49
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 50
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 51
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 52
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 53
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 54
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 55
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 56
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 57
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 58
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 2
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 3
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 4
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 5
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 6
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 7
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 8
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 9
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 10
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 11
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 12
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 13
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 14
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 15
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 16
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 17
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 18
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 19
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 20
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 21
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 22
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 23
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 24
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 25
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 26
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 27
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 28
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 29
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 30
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 31
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 32
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 33
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 34
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 35
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 36
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 37
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 38
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 39
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 40
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 41
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 42
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 43
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 44
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 45
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 46
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 47
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 48
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 49
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 50
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 51
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 52
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 53
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 54
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 55
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 56
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 57
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!
Slide 58
Geschlechterrollen
„Burschen fallen auf!“
LehrerInnen: Burschen sind:
Lauter und unruhiger als
Mädchen
Gewalttätiger als Mädchen
Stören häufiger den Unterricht
Lernschwächer als Mädchen
SHELL Jugendstudie 2006
Häufiger die „Problemkinder“
Mehr „Schulschwänzer“ und
Schulabbrecher
12% mehr Maturantinnen als
Maturanten (D)
Frühkriminelle und jugendliche
Gewalttäter mehrheitlich Burschen
Bildung und berufl. Erfolg
63% Studentinnen, nur 10%
Professorinnen
Aufsichtsräte: 91% Männer, 9% Frauen
Norwegen: 40% Frauen (Quotengesetz)
Ö: 60% Männer: NEIN zu Quoten, 30%
Frauen NEIN zu Quoten
Ö: 55% Männer NEIN zu Offenlegung
der Gehälter, 38% der Frauen
ÄNGSTE
Haben Männer
Angst?
Wenn ja, wovor?
Warmduscher, Weichei...
Quenzel/Hurrelmann
Universität Bielefeld 2010
Häufig trad. Männerbild verhindert
selbstverantwortliche Leistungen
Fleißige Schüler gelten als Streber und
unmännlich
Mädchen sind flexibler, ehrgeiziger
Haben mehr Selbstkontrolle und
Selbstdisziplin
Aber: Unterliegen den 3S (früher 3K)
Schön, sexy, schlank, shoppen
Typische
Frauenproblemfelder
20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit
Berufliches Vorankommen weit
schwerer als Männer wegen fehlender
Kinder- betreuungseinrichtungen,
unlösbare Dreifachbelastungen
(Kinder, Haushalt Beruf)
Ständige Überbelastung führt zu:
Typische
Frauenproblemfelder
Burn-out, Depressionen,
Psychopharmaka
Teilzeitarbeit – Armutsfalle
Besonders Alleinerzieherinnen
mit schlechter Ausbildung
Selbstwert
Frauen trauen sich bei gleicher
Kompetenz weniger zu als Männer
Führt häufig zu Beschäftigung in
eher schlecht bezahlten
Gesundheits- und Sozialberufen
Bei Frauen Kinder
Karrierehindernis, bei Männern
karriereförderlich
Buben sind in der Krise
Perspektivenwechsel in der
Genderforschung
In der öffentl. Diskussion Männer
weiterhin „starkes Geschlecht“ und
Profiteure
Wirklichkeit: Buben und Männer
vielfach bereits Opfer ihres
Rollendrucks und ihrer vermeintlichen
Vorteile
Hollstein 2008 (Berlin)
Was vom Manne übrigblieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts
Während der Pubertät begehen 6x so
viele Burschen Selbstmord wie Mädchen
Männer- und Jungenforschung
Im Gegensatz zur Frauenforschung
sehr jung (Wieck 1986)
Am Beginn auf Druck der Frauen
Später: Männer erkennen zunehmend
die Notwendigkeit
Stichwörter: Männer sterben früher,
„Halbierter Mann“, Alkoholismus,
Vaterabwesenheit, Männergewalt
Österr. Männerstudie 2002
17
23
Traditionelle
Pragmatische
18
42
Unbestimmte
Moderne
Österr. Männerstudie 2002
18
Traditionelle
37
Pragmatische
16
Unbestimmte
Moderne
29
Männer: Aussenwelt
TRADITIONELL
Beruf (Primärsinn)
Frau: Kinder und
Haushalt
Konkurrenzieren
stark (90%)
Gewaltbereit
(65%)
Tendenziell
„freiheitsflüchtig“
NEU
Aktive Vaterrolle
als Bereicherung
Am Besten: beide
arbeiten halbtags
konkurrenzieren
weniger (25%)
Wenig
gewaltbereit
(9%)
Vaterkarenz?
Vaterkarenz 2010
Bis 2009: 3% Männer, 97% Frauen
A: NEU: 30+6 (436.- €), 20+4
(624.- €), 15+3 (800.- €)
B: NEU: 12+2 (80% des Lohn,
max.2000.- €)
65% wählen 12 (Frauen allein)
10% wählen 12+2 (mit Vaterkarenz)
25% wählen A (davon 5% Väter in
Karenz)
„Maternal Gatekeeping“
Maternal Gatekeeping
20% der Mütter halten Väter von
Kinderbetreuung ab:
„Bevor du es 2x falsch machst, mach
ichs gleich selbst“
Folge: Männer weichen in Beruf aus
Eher selbstwertschwache Mütter,
hohe Selbstwertidentifikation mit
Mutterrolle
Zeitverwendungsstudie 2010
8000 Berufstätige Statistik Austria
Kinder pflegen 26%
Putzen
26%
Wäsche waschen 15%
Bügeln
11%
63 Arbeitsstunden
25% unbezahlt
Kinder pflegen 74%
Putzen
74%
Wäsche waschen 85%
Bügeln
89%
66 Arbeitsstunden
41% unbezahlt
„Halbe – Halbe“
JA: ist ohnehin bereits meiste Realität:
48% Männer, 21% Frauen
NEIN: ist dringend umzusetzen:
28% Männer, 47% Frauen
ehrenamtl. Altenpflege: 85% Frauen
Rollen sind wider Erwarten häufig
noch/oder wieder traditionell
„Männerseilschaften und – netzwerke“
„Halbe – Halbe“
Teilzeit
Frauen: erwerbstätig gesamt 67%
davon 41 % Teilzeit
mit Kindern unter 15: 67%
Männer: erwerbstätig gesamt 76%
davon 8% Teilzeit
mit Kindern unter 15: 5%
Männer: Innenwelt
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 74%
Eher autoritär 69%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
90%, reden: 7%
Vorsorgebereit:
Männer 21%
Frauen 40%
Homophobie 45%
Schlechter Zugang
zu Gefühlen 21%
Eher autoritär 28%
Psychische Krisen:
„zsammreißen“:
79%, reden 16%
Vorsorgebereit:
Männer: 19%
Frauen: 39%
Homophobie 13%
Männer: Innenwelt
Solidarität ist
eher angstbesetzt
Schwächen gerne
zugeben (1%)
Halten
„gefühlvoll“ für
eine eher weibl.
Eigenschaft
Solidarischer mit
Schwächeren
Schwächen gerne
zugeben (7%)
Halten
„gefühlvoll“ nicht
für eine rein
weibl.
Eigenschaft
Ist Empathie, Zuhören-Können
unmännlich?
Alter, politische Einstellung
TRADITIONELL ca.35%
Über 55: ca. 50%
30 – 45: ca. 20 %
Um und unter 30:
Stark zunehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
rechts (FPÖ,ÖVP,
aber auch SPÖ)
NEU ca. 23%
Über 55: ca. 20%
30 – 45: ca. 50%
Um und unter 30:
Abnehmend
Korrespondiert mit
Wahlverhalten: eher
links (GRÜN,LIF, tw.
auch ÖVP und SPÖ)
Exkurs: Hirnforschung
Mann als
Testosteronbomber
ist ein Mythos des
Biologismus
Handlungskontrolle
über Cortex
Rollen sind sozial
„konstruiert“
Beispiel IQ sozial
stark geprägt:
120 auf 140
120 auf 100
Gründe für „Rückwärtstendenz“
„Neue“ Rollen sind anstrengender
Hohe Kommunikationsbereitschaft nötig
Suche nach einfachen Antworten
Überforderung durch Vielzahl
divergierender Lebensentwürfe und
Differenziertheit der Wirklichkeit
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Rückwärtsgewandter „Zeitgeist“
Ökonom. Druck und Wirtschaftskrise
Mehrfachbelastung in neuen Rollen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Diskontinuität von Erwerbsbiographien
(z.B. tw. Arbeitslosigkeit): Beruf als
stärkerer Identitätsfaktor als bei
durchgängigen Erwerbsbiographien
Männerprobleme werden politisch
wenig thematisiert – Frauenrechte
stärker im Blick
„Emma 2/86“: „Wenn wir es unseren
Mädchen leichter machen wollen,
müssen wir es unseren Buben schwerer
machen“
Feministische Forschung
„Öffnung“ für Männerthemen
Gründe für „Rückwärtstendenz“
Rechtsruck junger Männer?
Sozialdemokratie unattraktiv:
„Kümmern sich nur um Rechte
der Frauen, unsere Probleme
werden nicht ernst
genommen!“
„Antworten“ wo Andere keine haben
„Männlich“?
„Je weniger Schlaf ich
benötige, je weniger ich mich
um meine Gesundheit
kümmere, je mehr Alkohol ich
vertrage, je weniger ich
jemanden um Hilfe bitte –
desto männlicher bin ich“
(nach Herb Goldberg)
Männer und die ökonom. Krise
Karriere zählt
mehr denn je
(männlich)
„Männlichkeit“
erheblicher Anteil
an der
Wirtschaftskrise
(Durchsetzen,
„Siegen“,
erfolgreich sein)
z.B. Rollenklischees im Tourismus
Beispiel Sextourismus: Zweifel an
eigener Männlichkeit, erhöhter
Wettkampf, Existenzängste
Suche ergebene, brave Frau (in
Thailand), ohne „Emanzipationsgerede“
Latin Lover: Unzufriedenheit mit
unaufmerksamen, nicht emotionalen,
verunsicherten Männern, die zu sehr nur
mit ihrer Karriere beschäftigt sind
Männliche Jugendliche
Orientieren sich
wieder
zunehmend an
alten
Männlichkeitsklischees
Angst, Schwäche,
Unsicherheit,
Versagen soll
verdrängt werden
Junge Männer
Gruppendruck, sich „richtig“ männlich zu
geben
Resultiert aus Zugehörigkeitsbedürfnis
Wer aber dazu gehören will, muss sich dem
starren Männlichkeitsbild der Gruppe
unterwerfen (z.B. „hart sein“)
Um dies zu erreichen, muss der Bursche/Mann
einen „Panzer“ entwickeln und „weiche“
Gefühle verbergen (z.B. Angst, Unsicherheit,
Empathie, Weinen…)
Studie deutscher Augenärzte
Folgen der „Halbierung“
Mangel an Selbstbezug und
„Stummheit“, weil Innenkontakt fehlt
(„Der spürt sich nicht“)
Instrumentalisierung der Umwelt als
Objekte (z.B.„Kaltblütigkeit“, Frauen als
„Objekte der Begierde“…)
Diffamierung von Schwäche:
„Schwuchtl“, „Warmduscher“als eigene
Identitätskrücke
Beispiele
„Lieber sterbe
ich, als dass ich
mir von einer
Frau meinen
Rucksack tragen
lasse“
„Von einer
Lehrerin nehme
ich kein Geld“
Erwartungsdruck der Umwelt
Was ist ein
richtiger Bursche?
„Er soll sich schon
durchsetzen
können und
erfolgreich sein!“
Frauenwunsch:
„Fürsorglicher,
emotionaler,
sensibler Mann mit
Charisma eines
George Clooney“
Pädagogik: Frauendominanz
Bis zum 10.Lebensjahr fast nur Frauen
Ich bin „nicht weiblich“, aber was ist
„männlich“?
Vater beruflich abwesend
Fehlen von emotionalen, einfühlsamen
Kontakten von Vätern zu ihren Söhnen
Suche nach „Ersatzvätern“
Häufig „Helden“ aus Kino, TV oder ältere
vermeintlich besonders „männliche“ Burschen
Nach konflikthaften Trennungen gehen Väter
häufig als Identifikationsmodell verloren
z.B. Extremsport (Messner)
„Wie weit musste
ich gehen, bis ich
endlich
auseinandergebrochen
bin……alle meine
Gefühle liegen
offen…….ich bin
endlich durchsichtig
geworden…..“
Gewalt
Gewalt ist zu 80% männlich, Opfer sind zu
80% wieder Männer, zu 20% Frauen
Weibliche Gewalt ist versteckter (z.B. CyberMobbing)
Demonstration von Männlichkeit, die mit
Härte, Macht, Kontrolle, Dominanz über Frauen
assoziiert wird.
Ohnmächtiger Versuch, vorangegangene
Selbsterniedrigung auszugleichen
(Gewaltkreislauf).
Öffentliche Gewalt gesellschaftlich männlich
codiert (z.B. Militär, Polizei)
Was ist neu?
„Ein Indianer kennt seinen
Schmerz und spricht
darüber!“
Entlastung beginnt dort, wo
Burschen und Männer zu ihren
Stärken UND Schwächen stehen
und dadurch beginnen, sich selbst
wieder zu „spüren“
Männerarbeit/Burschenarbeit
Durch geschlechtersensiblesensible
Arbeit kann erreicht werden,
dassMänner/Burschen merken, dass sie
mit ihren Themen nicht alleine sind.
Die Erfahrung, dass die Anderen auch
Schwächen und Ängste haben, ist für
viele hilfreich und neu.
Ziele
Empathie für sich und Andere
Schwächen zulassen und positiv
bewerten
Ich mag mich (Selbstwert stärken)
Nicht konkurrenzierende
Verhaltensweisen einüben
Ich bin stark und ohne Gewalt
Ziele
Über eigene Gefühle, Bedürfnisse und
Befindlichkeiten reden lernen
Sexitisches Verhalten aufspüren und
eigenes Frauenbild kritisch prüfen
Achtsamen Umgang mit Mädchen und
Frauen
Klischeehafte Verknüpfung von
Schwäche und Homosexualität
aufdecken
Umgang mit Risiko kritisch bewerten
Ziele
Kritische Distanz
zu Männlichkeitsidealen und –
idolen finden
Regeln im
Miteinander
finden (Rituale,
Redestabrunden
etc.)
Exkurs: Koedukation
Nicht mehr aktueller
Forschungsstand
Polare Geschlechterstereotype
werden eher verstärkt als abgebaut
Burschen ziehen zu viel
Aufmerksamkeit auf sich
„Undoing Gender“ noch schwerer
wegen „Imponierdruck“, „Balzen“
Exkurs: Koedukation
Nur unter bestimmten Paradigmen:
Bsple: „Redezeitendokumentation“!
„Quotenregelung“
Mädchen prestigeträchtige Aufgaben
geben und besonders „wahrnehmen“
Mädchenbeiträge nicht durch Burschen
stören lassen
Sukzessiv Geschlechterfrage zum Thema
machen
ACHTUNG: Lehrerinnen von Burschen als
„Emanzen“abgewertet, leichter für männl.
Lehrer
Ziele der Arbeit mit Männern und
Burschen im Sport
Erkennen von männl. Leistungsidealen
(im Sport) und ihren Zusammenhang
mit gesell. Leistungsidealen aufdecken
(Augenmerk auf das, was sich im Körper
tut statt auf Leistung)
Gesundheitsorientiertes Verhalten
fördern
„sanfte“ sportliche Inhalte forcieren
Zusammenfassung
„Pointiert gesagt sollen die
Mädchen/Frauen also Stärke
entwickeln, sich von fremden
Maßstäben lösen, sich an Grenzen
heranwagen und ihre Interessen
durchsetzen lernen, währen die
Jungen und Männer Sensibilität,
Empathie und Gemeinschaftsgefühl
erwerben sollen“
Schmerbitz, H./Seidensticker, G. (2001). Jungenarbeiteine Chance für die Koedukation. Schorndorf
Was brauchen wir in Zukunft?
Frauen, die sich nicht auf Schönheit, erotische
Anziehungskraft und sonstige weibliche
Rollenklischees reduzieren lassen, die
männliche Einseitigkeiten, Sexismus,
Dominanzansprüche und (verstecktes)
„Machogehabe“ aufdecken und Männer
„fordern“.
Männer, die ihre Identität nicht an Karriere
und Beruf binden, die bereit sind, Haushalt und
Kindererziehung mit Frauen gerecht
aufzuteilen, die keine Angst haben, Schwächen
und empathische Gefühle zu zeigen, aber auch
zu ihren Stärken und zu ihrer Männlichkeit
stehen
Neue Männer braucht das Land
Danke für
die
Aufmerksamkeit!