Liebe Shaktis, liebe Shivas, geht‘s euch auch so, dass die Zeit zu rasen scheint, und die Ereignisse in so rascher Folge übereinanderpurzeln,

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Transcript Liebe Shaktis, liebe Shivas, geht‘s euch auch so, dass die Zeit zu rasen scheint, und die Ereignisse in so rascher Folge übereinanderpurzeln,

Liebe Shaktis, liebe Shivas,
geht‘s euch auch so, dass die Zeit zu rasen scheint, und die
Ereignisse in so rascher Folge übereinanderpurzeln, dass man
nichtmal mehr zum Staunen kommt? Uns geht‘s jedenfalls so, und
nach einem (seminarmäßig) fast ferienartigen Februar ist jetzt das
Frühjahr mit einer Menge an wunderbaren und spannenden Gruppen
an der Reihe.
Helena hat die letzen drei Monate über ihrer Diplomarbeit brütend
verbracht und sie pünktlich abgegeben, wir haben ein neues
Dankeschön-System für unsere Assis entworfen, der zeiTraum hat
neue Jalousien und ein renoviertes Bad, die heurige JahrestrainingsGruppe hat sich weitgehend etabliert … der Frühling kann loslegen! 
Alles Liebe 1
ASSISTIEREN wird jetzt noch attraktiver!
Absolvent_innen des Großen Bogens können sich jetzt nicht nur – wie schon immer – in
einer Assistenzrolle die neue Perspektive zunutze machen und so ganz neu und noch
intensiver selbst wachsen.
Als Anerkennung und kleines Dankeschön für die Unterstützung gibt es ab sofort für jeden
assistierten Tag eine Gutschrift von 6% Rabatt auf dein nächstes Seminar (drei
Assistenztage bringen daher eine Reduktion um 18%!) oder, wahlweise, einen Jour fixe
bzw. eine AUM.
So sind deine Jours fixes zwischen den Seminaren ganz schnell kostenlos, oder du kannst
auf ein längeres Seminar ansparen – deine Gutschrift gilt ein ganzes Jahr lang.
Angehende Assistent_innen sind am besten zunächst bei einem Schnuppertag dabei, um
sich einzugewöhnen. Wenn das gut klappt, kann es richtig losgehen – wir freuen uns auf
die Zusammenarbeit!
Tantra-Plausch im Second Life
Jeden ersten Mittwoch im Monat von 20-21h gibt es nun einen TantraPlausch auf unserer Insel im Second Life! SL ist einer der
romantischsten und grafisch aufregendsten Plätze im Internet. Du
kommst einfach zum Treffen und hast Gelegenheit Fragen zu stellen,
Erfahrungen auszutauschen und Kontakt mit Gleichgesinnten zu pflegen.
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AUFSTELLEN gegen Spende?!
Ja, das gibt‘s!
Im Rahmen unserer Ausbildung für AufstellungsleiterInnen bieten wir
den fortgeschrittenen unter unseren Azubis einmalig die Möglichkeit,
unter Supervision (also mit Netz ) und unter realen Bedingungen
Aufstellungen zu leiten.
Dieses kurze Wochenende – Freitag Nachmittag bis Sonntag Mittag – ist eine gute
Gelegenheit, dir die Dynamiken in deinem Familiensystem anzusehen, gute
Lösungsschritte zu setzen und alte, schmerzliche Muster aus der Kindheit aufzulösen.
Zusätzlich kannst du den Auszubildenden auf die Finger schauen und die Leistung, die
hinter einer gelungenen Aufstellung steckt, vielleicht erstmals so richtig einschätzen.
28.6.-1.7. 12, Wien
GEWINNSPIEL im Second Life!
Es ist wieder soweit: die verspielten Findigen unter euch machen beim
neuesten Gewinnspiel auf unserer SL-Insel mit – Vergnügen und
verbesserte Geschicklichkeit im Umgang mit deinem Avatar garantiert!
Diesmal zu gewinnen: Die Teilnahme an Männersache 1 (17.-20.5.12)!
3
PAAR-WEISE!
Wie versprochen, hier mehr Details zum neuen dreiteiligen Zyklus Paar-Weise.
Keine Voraussetzungen, Rabatt bei Buchung des gesamten Zyklus‘! (Level 0/2)
Liebe, die hält. Das Beziehungspickerl: Viele meinen, Liebe die von
Dauer ist sei halt ein bloßer Glücksfall. Ganz so ist es nicht: Glückliche ,
haltbare Beziehungen haben bestimmte Regeln beachtet und klare
Schwerpunkte gesetzt. Welche das sind? Das verraten wir hier!
23.-25.11. 12, (voraussichtl.) Niederbayern
Mit Leib & Seele: Liebe und Beziehung gedeihen dort, wo wir mit Leib
und Seele bei der Sache sind. Die spielerische Freude aneinander ist
entscheidend für das Gefühl des Glücklichseins in einer Partnerschaft.
Lasst euch altvertraute Freuden aufpolieren und neue in euren Spielplan
aufnehmen – das Leben darf ab sofort ein Fest sein!
15.-17.2. 2013, (voraussichtl.) Niederbayern
Glückshormone: Das Besondere in dir und deinem/ deiner Liebsten zu
erkennen und gebührend zu feiern ist eines der Geheimrezepte
glücklicher Partnerschaften. Hier erfahrt ihr wie es sich anfühlen kann,
mit kleinen Ritualen den Alltag in ein immer wieder neues Abenteuer zu
verwandeln!
26.-28.4. 2013, (voraussichtl.) Niederbayern
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EROTIC TOUCH 2 – Yoni-Lingam Massage für Erfahrene: (Level 5/5)
Heilung, die in Lust überfließt – Lust, die gleichzeitig Heilung ist. LETZTE PLÄTZE!
28.4.-1.5. 12, OÖ
RÄUBERTÖCHTER – Bravsein war gestern! Ein Seminar für Frauen,
die andere gernhaben können. (Level 0/2)
Lange genug für andere dagewesen? Nase voll vom Brav-und-gesittet-Sein? Komm!
Das Abenteuer und dein innerer Wildfang warten auf dich! 7.-10.6.12, Tirol
Anmeldeschluss 16.4.13!
8sam statt 1sam – Der stressfreie Einstieg ins tantrische Erleben!
(Level 0/2)
Tage zum Einatmen. Achtsamkeit erleben. Wirklich gehört werden. 4.-6.5. 12, OÖ
MÄNNERSACHE 1 – Freu(n)de finden. Zum Wesentlichen kommen.
(Level 0/2)
Eine starke Gruppe – ein starkes Erlebnis. Für richtige Männer und gute Freunde.
17.-20.5. 12, OÖ
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Trauer, Wut und Freude
stehen für Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft.
Wenn ich mir meine
Wünsche 1) bewusst mache
und 2) ausspreche – dann
können sie in Erfüllung
gehen, leichter als ich
glaube….
In mir breitet
sich so etwas
wie Friede aus,
Freundlichkeit
zu mir selbst.
Es ist Fülle um mich herum.
Je weniger ich festhalten
will, desto mehr bekomme
ich. Es ist alles da.
Achtsamkeit mit mir
und mit anderen;
und meine
Aufmerksamkeit zu
sammeln für meine
Heilung.
Mein neuer
Glaubenssatz:
Ich übernehme
Verantwortung für
mein Leben!
DANKE… komme mit
Angst… gehe mit Glück…
Danke der Gruppe für viele tolle Begegnungen,
Achtsamkeit, Humor, Geborgenheit,
Unterstützung – Danke der Leitung für
professionelle Begleitung, Geduld, Weisheit.
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Ein wenig Hintergrundinformation für Einsteiger_innen und Erfahrene
über die Zusammenhänge von Tantra und Sexualität.
Dieser Artikel ist ersmals in Ursache & Wirkung im März 2012 erschienen.
Die indische Lehre kann ein frisches
erotisches Lüftchen ins Schlafzimmer
bringen, versprechen herkömmliche
Sexualratgeber. Nur wenige Menschen
wissen aber worum es sich bei Tantra genau
handelt und was es bezwecken soll. Tantra
jedenfalls kann sich positiv auf sämtliche
Beziehungen im Leben auswirken.
Auch die Übersetzung des Sanskrit-Begriffs
Tantra entzieht sich dem
eindimensionalen Zugriff. SanskritWörterbücher nennen für tantra als
Silbenkombination die Bedeutungen
Arznei, Glück, Webstuhl, Feuerprobe,
Trick, Eid, richtige Vorgangsweise oder
auch Ursache für mehr als eine Wirkung
bedeuten. Weitere wichtige Bedeutungen
Was ist Tantra? Immer wieder wird diese
von tantra sind wissenschaftliche Arbeit
Frage aufgeworfen. Von spirituell
oder religiöse Abhandlung (vergleiche
interessierten Menschen,
Tantra als Bezeichnung für Lehrschriften
Seminarteilnehmern, praktizierenden
einer sehr spezifischen Übungspraxis,
Buddhistsen und auch Journalisten. Die
etwa als Kalachakra-Tantra). Im
Antwort darauf kann durchaus
westlicheren Kulturkreis hingegen wird
unterschiedlich ausfallen. Denn das Thema
unter Tantra oft eine Sammlung von
selbst ist unfügsam, windet sich wie die
Methoden zur Persönlichkeitsentwicklung
sprichwörtliche Kundalini-Schlange und
unter Einbeziehung des Aspekts nichtverlangt kompromisslos einen immer neuen
hedonistischer Sexualität verstanden.
Zugang. Je nachdem womit das Gegenüber
Diese Mehrfachbedeutung des Begriffs
bereits vertraut ist, was der Situation
führt immer wieder zu Missverständnissen
angemessen ist und nicht zuletzt, was einer
zwischen den verschiedenen Tantraselbst seit dem letzten Mal an Erfahrung und
Praktizierenden.
Einsicht dazugewonnen hat, wird die
Antwort auf die immer gleiche Frage sich
Während viele der genannten Bedeutunwandeln wie die Bilder in einem
gen selbsterklärend sind, kann ich dem
Kaleidoskop.
webenden, verbindenden Aspekt des
Begriffs besonders viel abgewinnen.
Was genau wird denn nun auf dem
tantrischen Webstuhl verwoben und
verbunden? Ganz schlicht: Gegensätze.
Sie werden so lange gezielt verbunden,
bis sie sich aufgelöst haben, bis die
Grenzen zwischen ihnen sich verwoben
haben, bis die Übende sich so auf eine
Ebene jenseits der Dualität und des
mentalen Verstehens katapultiert und
damit – für Sekunden jedenfalls - das
Ziel des Strebens erreicht hat.
Das liest sich einfacher als es ist. Das
Auflösen von Gegensätzen geht mit
massiven inneren Widerständen einher,
denn unser Geist tut sich schwer
einzusehen dass es etwas jenseits von
heiß und kalt, gut und schlecht, existent
und nicht existent und vor allem, dem
Geist selbst geben soll.
(Die Fortsetzung dieses Artikels findest
du ab Seite 13.)
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Neben dem Mitmachen bei Seminaren als reguläre_r Teilnehmer_in stehen dir noch weitere Möglichkeiten zur
Verfügung, die viel Erfahrung und Freude bei wenig Budgetbelastung bringen:
1) Assistieren: Absolvent_innen des Großen Bogens sind berechtigt, nach einem Probelauf bei Seminaren die sie
selbst bereits besucht haben, zu assistieren. Es fallen lediglich die Unterkunftskosten an UND du bekommst
Bonus-Prozente für dein nächstes gebuchtes Seminar gutgeschrieben (s.S.4).
Wenn du als Assi dabei sein möchtest, such dir ein Seminar aus und ruf uns an!
2) Pausenchef: Bei den Wiener Schnuppertagen und bei Familienaufstellungen freuen wir uns über Wiederholer,
die uns im Foyer des zeiTraums unterstützen; du als Pausenchef_in kannst dich dafür übers gratis Mitmachen
freuen.
3) Praktikum am Institut: Unser Büro braucht laufend tatkräftige Unterstützung von gutorganisierten,
computerfreundlichen Menschen mit ca. 10 Wochenstunden Tagesfreizeit. Wenn du für mindestens 12 Monate
am Pulsschlag des Instituts dabeisein möchtest, freuen wir uns auf deinen Anruf!
4) Einspringen: Manchmal schlägt die Grippewelle zu und die angestrebte ungefähre Ausgeglichenheit einer
Gruppe ist nicht mehr gegeben. Dann gibt es seitens des Instituts ein Mailing an alle, die in Frage kommen (zB
alle Frauen mit Erfahrungslevel 4+) und du hast dann – wenn du schnell bist – die Chance, gegen einen sehr
reduzierten Beitrag an diesem Seminar teilnehmen!
Pausenchef-Plätze
Assi-Plätze verfügbar
FA 10.-13.5. 12
FA 20.-23.9. 12
FA 15.-18.11. 12
8-1: 4.-6. 5. 12, OÖ
ST 16.9.12
ST 11.11. 12
L&H: 26.5.-1.6.12, Bayern
ST: 6.5. 12, ZR
Praktikum
Seminare gratis?
Aber ja!
Punkt 3) durchlesen,
zustimmen und
anrufen:
419 76 88
BS: 4.-8. 7. 12, NÖ
9
Dr. Amrit
Fuchs
Nick
Möbius
Ale Schratt
Nick
Federmann
Praktikant
Mag. Helena
Krivan
Barbara
Schwarzmann
Ale Schratt
Peter Petz
Du möchtest mehr über
uns wissen? HIER klicken!
Hans
Schieber,
MSC
Walter Brand
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Wir vom Institut Namasté sind stolz darauf, euch ein reichhaltiges Buffet an Veranstaltungen bieten zu
können – von den allerersten Schritten in Richtung Selbsterfahrung bis zu sehr anspruchsvollen
Seminaren für fortgeschrittene Tantra-Übende, aufgebaut in sanft ansteigenden, logischen Stufen.
Die Üppigkeit des Angebots führt freilich manchmal zu Orientierungsschwierigkeiten, besonders für
Einsteiger_innen. Welches Seminar passt am besten zu mir und meiner derzeitigen Lebenssituation?
Das Level-System soll dir dabei helfen, einen ersten Überblick zu gewinnen.
Wie immer gilt: wenn etwas unklar ist – einfach anrufen. Wir sind gerne für dich da!
SO FUNKTIONIERT‘S:
Level 0/3 bedeutet, dass du zum Buchen keine (0) Voraussetzungen brauchst; das
Absolvieren des Seminars hebt dich auf Erfahrungslevel 3.
Das ist wichtig zu wissen, wenn du dich zB für Erotic Touch 1 interessierst oder die
AUM, die beide Level 3/3 haben: Du brauchst ein 3-er Seminar als Voraussetzung,
bleibst jedoch auch nach dem Seminar auf demselben Erfahrungslevel wie vorher.
Anderes Beispiel: Willst du die Tantralehrer-Ausbildung machen, brauchst du zum
Einsteigen L11 und schließt mit dem höchsten Level ab, den wir zu vergeben haben,
nämlich L14.
11
Webpages
www.namaste.at
www.tantra.at
www.familienaufstellung.at
www.zeitraum.or.at
www.kuscheltime.info
Facebook
Tantra-Institut Namasté
Tantra in Second Life
Tantra in everyday life
skype
hk_namaste, af_namaste
Second Life
www.secondlife.com
Email
(Anmeldung, Fragen etc.)
[email protected] (Büro)
[email protected] (persönlich)
[email protected] (persönlich)
Telefon
+43-1-419 76 88
+43-664-301 55 42 (Amrits Händi)
Fax
+43-1-419 76 88-70
Postanschrift
(nur Einzelarbeit, KEINE Gruppen!)
Waidäckerg. 21A, 1160 Wien
Für den Inhalt verantwortlich
Institut Namasté, Helena Krivan
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(Fortsetzung von S. 7)
Tantrische Ansätze waren von jeher
revolutionär und riefen Widerstand hervor;
das ist auch der Grund warum Tantra nie
eine Massenbewegung, sondern immer
Anliegen lediglich einer Handvoll scheinbar
Halbverrückter war. Vor rund 4000 Jahren in
Südindien vor dem religiösen Hintergrund des
Hinduismus entstanden, hat sich die frühe
Tantra-Bewegung radikal gegen alles
gewendet das den eigenen Vätern heilig war
und als alleinseligmachender Weg zum
Erwachen angesehen wurde: Reinheit etwa,
Kastenwesen, rigoroses Fleisch- und
Alkoholverbot. Die respektlose junge
Generation hingegen behauptete dass
Erwachen genau dann erreicht wird, wenn
Versuchungen nicht unter Selbstkasteiung
widerstanden wird. Im Gegenteil: die
Versuchungen sollten zum Ruhm der Götter
in sakralem Rahmen ausgelebt werden, bis
sich ihre Leerheit ganz von selbst
offenbarte.
Wer es heute mit möglichst unverfälschtem
Tantra beschäftigen will, sollte also einigen
Mut und viel Lust auf Veränderung im Gepäck
haben, denn traditionelles Tantra setzt auch
heute noch auf Provokation. Allerdings
niemals um der Provokation selbst willen
sondern stets, um einen Paradigmensprung
im Denken der Übenden zu bewirken: das
Erkennen der Wirklichkeit zu erreichen,
indem die üblichen Regeln dieser
Wirklichkeit für kurze Zeiträume außer Kraft
gesetzt werden.
Manche der Methoden – oft überraschend zeitgemäß und psychologisch
wohlfundiert – können wir heute noch in
Texten wie etwa dem Hevajra-Tantra
nachlesen, die als Grundlage für
Sadhanas des Anuttara-Yoga-Tantra
dienen.
Damals wie heute gilt, dass für solche
außergewöhnlichen Entwicklungsschritte auch außergewöhnlich viel
Energie erforderlich ist: es braucht
Konsequenz beim Üben, Entschlossenheit zum Durchhalten, Mut in
schwierigen Phasen, Zuversicht wenn
nichts klappen will oder das Gebälk des
selbstgebastelten Weltgebäudes zu
krachen beginnt – und vor allem auch
die Kraft zu Weisheit und Demut, wenn
sich irgendwann doch Resultate des
Übens einstellen.
Tantra vermählt also Spiritualität mit
Sexualität und gibt der Sexualität
ihre tiefe, mystische Bedeutung
zurück. Denn was könnte
ehrfurchtgebietender sein als die
Schaffung neuen Lebens? Und doch
geht von diesem Ehrfurchtgebietenden nichts verloren, wenn diese
geheimnisvolle Energie ganz bewusst
nicht für äußere, sondern für innere
Zeugung verwendet wird. Dieser
Turbo-Effekt ist es, der tiefe Einsicht
in überschaubar kurzer Zeit erlebbar
macht.
Woher soll nun diese viele Energie zum
Erkennen der Wirklichkeit kommen? Wo
gibt es eine Quelle die leicht zugänglich
und dabei unerschöpflich ist und
unwiderstehlich stark sprudelt? Die
Antwort der frühen Tantrika war
naheliegend und ruft dennoch bis heute
ungläubiges Staunen hervor: pure
Schöpfungsenergie. Die Kraft der
Kreativität. Die Lebenskraft schlechthin
- Sexualität.
13
(Fortsetzung von S. 13)
Sexualität ist für Tantra daher – im
Gegensatz zu dem, was oft geglaubt wird –
niemals Selbstzweck. Es geht nie um
Lustgewinn; der ist lediglich ein
angenehmer Nebeneffekt. Sexualität ist im
Tantra ein Gefährt, ein Mittel, eine Form
der Meditation, die die Übenden gezielt
und ohne das Schaffen persönlicher
Bindungen verwenden, um genügend
Energie zu erzeugen und so schneller ans
Ziel des tiefen Verstehens zu gelangen.
Wenn Tantra nun nichts mit Sexualität als
Ausdruck von Liebe und Verbundenheit zu
einer bestimmten Partnerin zu tun hat –
was hat dann Tantra überhaupt mit
Beziehung zu tun?
Richtig: Gar nichts. Oder bestenfalls wieder
nur als Nebeneffekt.
Einmal mehr im Gegensatz zu dem, was
viele – darunter auch solche die TantraWorkshops anbieten – glauben, ist Tantra
kein exotisches Elixier das mit Mantraklang,
Räucherstäbchenduft und akrobatischen
Stellungen müden Beziehungen wieder auf
die Sprünge hilft. Versteht man Tantra in
seinem traditionellen Kontext, ohne es zu
Sex-Gymnastik oder Paartherapie zu
verwässern, dann ist es ein Übungsweg für
Individuen, die einander auf diesem Weg
unterstützen. Folgt man dabei dem
hinduistischen Pfad, ist Befreiung von
Illusionen für eine selbst das Ziel; ist man
mehr auf der buddhistischen Seite
unterwegs, übt man Tantra, um Erkenntnis
zum Wohle aller Wesen zu erlangen.
Sind Beziehungen im Tantra also gar kein
Thema? Selbstverständlich – wenn auch ein
wenig anders als wir es gewohnt sind. Eine
der Methoden ist ja das Verbinden von
Gegensätzen. Dies kann in einer
ritualisierten Vereinigung zwischen
männlich und weiblich geschehen, oder
aber auch viel einfacher und alltäglicher:
Etwa indem wir es uns zur täglichen Übung
machen zu verstehen, dass alles was wir
wahrnehme Projektionen unseres eigenen
Geistes sind. Ganz gleich wen ich also
unterstütze, kränke, bewundere oder
verachte: es trifft immer nur mich selbst.
Insofern ist die Trennlinie zwischen mir
und „den anderen“, egal welcher
Nationalität, Einkommensstufe oder
Geisteshaltung, nur eine weitere Illusion,
die mich in meinem Käfig der irrigen
Weltsicht gefangen hält.
Habe ich mich durch Übung von
emotionalen und geistigen Verstrickungen
auch nur ansatzweise befreit, wirkt sich
das jedoch automatisch positiv auf
sämtliche meiner Beziehungen aus: Ich
höre allmählich auf, den anderen Schuld an
den Unannehmlichkeiten in meinem Leben
zuzuweisen, ich verstehe die Ursachen
ihrer eigenen Verstrickungen besser und
bin nachsichtiger und geduldiger mit ihnen.
Das wäre, neben Achtsamkeit,
Körperbewusstsein und Dankbarkeit, ein
sinnvolles tantrisches Übungsprogramm.
Viele meinen freilich, wenn sie zu einer
Tantramassage gehen, hätten sie damit
schon Tantra erfahren; ebenso glauben
manche Paare dass sie eine tantrische
Beziehung leben, während es sich
dabei lediglich um eine offene
Beziehung mit wechselnden
Sexualpartnern handelt. Wer tantrische
Lebensfreude und Leichtfüßigkeit leben
will, muss vorher einiges an Zeit und
Mühe investieren. Tantra ist ziemlich
aufwendig und wenig schmeichelhaft
fürs Ego, wenn man es ernst meint mit
dem Erkennen-Wollen. Eben darum
brauchen wir die erwähnten Mengen an
Energie, die wir aus freudvoller
erotischer Betätigung schöpfen können.
Der Haken daran ist, dass das klassische
Tantra von einem natürlichen,
herzlichen, entspannten Verhältnis zur
Sexualität ausgeht. Hat man ein
solches, steht uns die sprudelnde
Schöpfungsenergie tatsächlich zur
Verfügung, und wir können uns
frohgemut ans Erkennen machen. Nur –
wer von uns hat schon ein entspanntes,
von keiner Neurose getrübtes,
stressfreies und freudiges Verhältnis
zur Sexualität? Um also mit der Kraft
der Quelle arbeiten zu können, muss
sie zunächst einmal freigelegt werden.
14
(Fortsetzung von S. 14)
Das ist der Grund warum das sogenannte
westliche Tantra auf der Einsteigerstufe
oft eher wie Biodanza und
Kommunikations-training wirkt und auf
der Mittelstufe häufig wie Körperarbeit,
Therapie und Lebensschule.
Auf diese Weise werden Körper, Geist und
Herz behutsam und gemeinsam trainiert;
das Ergebnis ist ein holistisches Wachstum
des ganzen Menschen. Erkenntniswege die
den Körper ignorieren oder gar verachten,
sind vom tantrischen Standpunkt aus
ungünstig, denn ohne Körper hätten wir
keine Sinne. Ohne unsere Sinne aber
könnten wir die Dualität nicht
wahrnehmen – und folglich auch nicht
über sie hinauswachsen.
Wenn man sich nun, neugierig geworden,
mit Tantra befassen möchte – wie geht
man es am besten an? Es aus einem Buch
lernen zu wollen widerspricht nicht nur
der mündlichen Tradition; es ist auch mit
großer Wahrscheinlichkeit schade um die
Zeit, da viele Übungen nur schwer in
Schriftform vermittelbar sind. Besonders
auf den ersten tantrischen Teilstrecken ist
eine Gruppe hilfreich, in der ich mich gut
aufgehoben fühle und die mich mein
Entwicklungspotenzial erkennen lässt;
auch jemand den ich vertrauensvoll
fragen kann und der mir bei
Schwierigkeiten weiterhilft, weil er/sie
über viel eigene Erfahrung verfügt, ist
eine wertvolle Stütze.
Will man eine geeignete Lehrerin oder
einen Lehrer finden, ist das ein echtes
Projekt. Nachstehend eine Handvoll
Hinweise, die man dabei beachten kann
aber nicht muss.
Tut man es nicht, so wie ich in meiner
Anfangszeit, sind die Lektionen nicht
weniger wichtig, aber oft weitaus
weniger vergnüglich und die Umwege
können recht lang werden.
Das Finden einer guten Lehrerin ist
etwas Besonderes. Erwarte nicht, dass
es gleich beim ersten Anlauf klappt;
nimm dir also Zeit und hab Geduld. Ja,
es kann Jahre dauern.
Schau dir mehrere an: Im Seminar
selbst und auch außerhalb. Wenn sie
Bücher oder Artikel schreiben, lies sie.
Mach dir dein eigenes Bild.
Kontaktiere sie persönlich. Solange
du respektvoll und unaufdringlich bist,
sollte die freundliche und klare
Beantwortung einiger Fragen möglich
sein. Gurufiguren die nicht wenigstens
über e-mail persönlich erreichbar sind,
sind für Lernende wenig hilfreich.
Schau dir die Schüler deiner
potentiellen Lehrerin an, besonders
die, die sie als Fortgeschrittene
bezeichnet. Sind sie gute Vorbilder für
dich? Möchtest du in einigen Jahren
auch so sein?
Wie ist die Stimmung in der Gruppe?
Wie wird mit Spannungen und
Widerständen umgegangen? Wird auch
gelacht, aber nicht über andere?
Überprüfe Möglichkeiten eines
Ausstiegs: Er sollte jederzeit und
problemlos möglich sein.
15
(Fortsetzung von S. 15)
Es ist ein gutes Zeichen, wenn deine
Lehrerin dich darin bestärkt, auch bei
anderen Anbietern zu lernen.
Werden persönliche Dienstleistungen
erwartet und/oder eingefordert?
Sind Regeln transparent,
nachvollziehbar und hinterfragbar?
Gerade weil Tantra mit sexueller
Energie arbeitet ist es besonders wichtig,
eine klare Linie zwischen Lehrenden und
Lernenden zu ziehen: erotische
Anspielungen, Angebote oder Aufträge
seitens der Lehrenden sind ein
Alarmzeichen; ebenso wenn Lehrende
erotische Angebote der Lernenden
annehmen.
Die tantrische und buddhistische Welt
begegnen einander immer wieder und
durchdringen sich teilweise untrennbar.
Das körperfreundliche westliche Tantra
jedenfalls ist jener Bauteil, der das
Gedankengebäude des tantrischen
Buddhismus erst zu einem lebendigen,
sinnvollen Ganzen rundet.
Helena Krivan, 2012
Wie geht die Lehrerin mit eigenen
Schwächen und Fehlern um? Ist sie bereit
zu erklären, dass sie etwas nicht weiß
oder vermasselt hat?
Sagt sie von sich selbst dass sie
erleuchtet ist oder über besondere
Fähigkeiten verfügt, oder gestattet sie
dass andere es von ihr behaupten?
Generell gilt: Jede findet die Lehrerin,
die zu diesem Zeitpunkt am besten passt.
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