Die Universal-Dezimal

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Transcript Die Universal-Dezimal

Die Universal-DezimalKlassifikation (UDK)
(im Englischen Universal-Decimal-Classification (UDC))
Ein Vortrag von Beatrice Schulze und
Frances Oheim
HB7/ NB6
Übersicht
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17.06.2004
Allgemeines
Aufbau und Struktur
(Gliederung der Klassen,
Notationen, Schlüsselung und
Anhängezahlen, Probleme)
Pflege
Quellen/Literatur
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Die Universal-Dezimal-Klassifikation
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17.06.2004
UDK und DDC gehen beide auf die 1873 von dem damals
22-jährigen amerikanischen Bibliothekar Melvil Dewey
(1851-1931) konzipierte Dezimalklassifikation zurück
erste Veröffentlichung 1876
Seit 1895 in Europa Fortentwicklung der UDK als eine
Variante zur DDC mit dem Unterschied, dass diese
international verwendbar sein soll
Klassifikation, die primär als standortfreie Klassifikation
für Dokumentationszwecke, aber auch als
Aufstellungssystematik in Bibliotheken Verwendung
findet, d.h. in Bibliotheken zur Erschließung von Büchern
und im Dokumentationsbereich zur Erschließung von
Aufsätzen, Reports und anderen Materialien
ist eine überwiegend präkombinierte Klassifikation, die
aber für bestimmte Aspekte auch postkombinierende
Elemente verwendet
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Die Universal-Dezimal-Klassifikation
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ist international, aber vor allem in
Kontinentaleuropa verbreitet und wird in rund 20
Nationalbibliografien angewendet
ist primär auf naturwissenschaftlich-technische
Bezüge ausgerichtet
verschiedenen Ausgaben der UDK in rund 20
Sprachen (Kurz-, mittlere und Gesamtausgaben,
letztere mit ca. 220.000 Klassen)
litten jahrzehntelang unter der notorisch
schleppenden Aktualisierung, seit 1992 ist eine
jährlich aktualisierte englischsprachige Ausgabe
mit ca. 61.000 Klassen in Form einer Datenbank
(Master Reference File, deutsch und französisch
sind geplant) erhältlich
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Die Universal-Dezimal-Klassifikation
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Auf dieser Basis erscheinen auch gedruckte Ausgaben,
verbreitet ist:
- Universal Decimal Classification. Pocket edition. PD
1000: 1999. London: British Standards Institution 1999.
- Ausgabe umfasst ca. 4.000 Klassen und enthält eine
vorzügliche Einleitung sowie ein Register
Die deutschsprachigen Ausgaben sind veraltet:
- Dezimalklassifikation / Hrsg. von Deutscher
Normenausschuß. - Losebl.-Ausg. 2., dt. Gesamtausg., 8.
internat. Ausg. Berlin : Beuth (Internationaler Verband für
Dokumentation: Veröffentlichungen ; ...)
- umfasst ca. 125.000 Klassen→Stand 70er- und 80er-Jahre
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Aufbau und Struktur
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In den Hauptklassen sind mehrere Wissensgebiete
enthalten ( z.B Psychologie kann in der 1. Hauptklasse
eingeordnet werden, aber auch unter 6
Naturwissenschaften)
Untergliederung der Hauptklassen (0-9) erfolgt nach
sachlichen Kriterien (nach Thema, z.B. 5 - Mathematik)
Geographische und historische sowie weitere Aspekte (u.a.
Publikationsarten, z.B. Bibliographie, Lexikon, Wörterbuch)
werden durch fallweise Erweiterung der sachlichen
Unterteilung mittels der Anhängezahlen ausgedrückt , d.h.
thematisch spezialisierte Wörterbücher stehen mit
Sachbüchern desselben Themas nebeneinander in
derselben Klasse (z.B. Malerei der italienischen
Renaissance steht neben Malerei anderer Länder und
Epochen)
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Aufbau und Struktur
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Kritik besonders aus den geistes- und
sozialwissenschaftlichen Fächern, in denen historische und
geographische Bezüge bedeutsam sind
In der Abfolge der Unterklassen erkennt man immer wieder
eine Tendenz vom Allgemeinen und Grundlegenden zum
Speziellen
Erschließungstiefe ist hoch
Erweiterungsmöglichkeiten unbegrenzt, da Notationen
beliebig weit ausgeführt werden können ( 111.023.200.2….)
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Aufbau und Struktur
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HAUPTKLASSEN
0
1
2
3
4
5
6
7
8
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GENERALITIES
PHILOSOPHY. PSYCHOLOGY
RELIGION. THEOLOGY
SOCIAL SCIENCES
VACANT
NATURAL SCIENCES
TECHNOLOGY
THE ARTS
LANGUAGE. LINGUISTICS.
LITERATURE
GEOGRAPHY. BIOGRAPHY. HISTORY
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Aufbau und Struktur
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0 Generalia
00
Prolegomena. Fundamentals of knowledge and
culture.Computer science.
01 Bibliography and bibliographies.Catalogues
02 Librarianship
03 General reference works. Encyclopaedias
050 Serial publications. Periodicals (their function,
business and editiorial management)
06 Organizations and other types of cooperation.
Including: Associations. Congresses.
Exhibitions. Museums
070 Newspapers. The press. Including: Journalism
08 Polygraphies. Collective works
09 Manuscripts. Rare and remarkable works
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Aufbau und Struktur
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Inhalte der Klassen → eher einzelne Begriffe, als komplexe
Themen
Komplexe Themen können ausgedrückt werden, indem
mehrere Notationen, die für je einen Begriff stehen,
vermittels Doppelpunkt (oder einiger weiterer
Interpunktionszeichen) zusammengefügt werden
(Notation1: Notation2)
Probleme: Zuordnung eines Themas sind verstreut bzw.
getrennt in unterschiedlichen Klassen (z.B. Teilgebiete der
Philosophie werden durch die Psychologie unterbrochen)
und Themen sind nicht nach ihrer Spezifität geordnet (z.B.
748 Vitreous arts. Artistic glassware and crystal ware auf
der 3. Ebene, aber breites Thema wie
004.738.52 Worldwide Web auf der 8. Ebene)
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Notation
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bestehen ausschließlich aus linksbündigen Ziffern
Hauptklasse 1 → 10, 11, 12
Unterklasse 11 → 111, 112, 113
Notationen als Folgen einzelner Ziffern gesprochen
Nach je drei Ziffern wird ein Punkt gesetzt, damit die
Notationen übersichtlicher bleiben
Beispiel:
6 Applied sciences. Medicine. Technology
61 Medicine
617 Surgery. Orthopaedics. Ophthalmology
617.7 Ophthalmology. Eye disorders and
treatment
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Notation
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Im Großen und Ganzen sind die Notationen
hierarchieabbildend, aber nicht ganz konsequent
Notationssystem stellt eine enge Vorgabe für die
inhaltliche Gliederung dar, denn im Rahmen
dieses Systems kann jedes Gebiet (jede Klasse)
in maximal zehn Untergebiete (Unterklassen)
unterteilt werden
Notation bildet Hierarchieebenen
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Schlüsselung / Anhängezahlen
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Schlüsselung im Sinn von Normung (d.h. Anwendung
gleicher Gliederungskriterien) und Abbildung dieser
Strukturen kaum ausgeprägt, aufgrund der sachlichen
Unterteilung
Aber wesentliches Merkmal ist die Anwendung der
Anhängezahlen
Sind Hilfstafeln mit Allgemeinen Anhängezahlen
sind vor den Haupttafeln abgedruckt
im Bedarfsfall als Untergliederungsmerkmal (d.h.
Notation.Anhängezahl), wobei Je nach Art der Anhängezahl
vorgeschriebene Interpunktionszeichen verwendet werden
müssen
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Schlüsselung / Anhängezahlen
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Die Allgemeinen Anhängezahlen der UDK drücken Aspekte wie
zeitliche und geographische Bezüge, Publikationsform, Sprache
der Publikation etc. aus
Beispiel:
Bibliografie über das russische Ballett des 19. Jahrhunderts
1.
2.
Haupttafel (Register)
Notation für Ballett: 792.8
Hilfstafel (Common Auxiliaries) Bibliographies(01)
Russian Federation in Europe(470)
und für
nineteenth centuries: "18„
→ Notation 792.8(01)(470)"18"
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Schlüsselung / Anhängezahlen
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Ferner enthalten die Haupttafeln der UDK an vielen Stellen
Besondere Anhängezahlen → bringen spezifische
Unterteilungskriterien für einen bestimmten Bereich der
Klassifikation zum Ausdruck und werden auf die jeweils
ausdrücklich genannten Bereiche angewendet
sind in den Haupttafeln unmittelbar unter der Klasse
aufgeführt undmit einem schwarzen Balken am linken Rand
gekennzeichnet (z.B. 37 Education. Teaching. Training.
Leisure → | 37.05 Source of finance of schools )
Zusatz: Register liegen in Print und maschinenlesbar vor
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Besondere Anhängezahlen
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Outline of UDC Table Ic - Common Auxiliaries of
Language
symbol =...
=...'0
=00/03
=1/=2
=3
=4
=5
=6
=7
=8
=9
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Origins and periods of language. Phases of development
General concepts
Indo-European languages
Caucasian & other languages. Basque
Afro-Asiatic, Nilo-Saharan, Congo-Kordofanian, Khoisan
Ural-Altaic, Japanese, Korean, Ainu, Palaeo-Siberian,
Eskimo-Aleut, Dravidian, Sino-Tibetan
Austro-Asiatic. Austronesian
Indo-Pacific, Australian
American Indian (Amerindian) languages
Artificial languages
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Pflege
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wird durch das "UDC Consortium” (UDCC, Sitz in
den Niederlanden) und “The International
Federation for Information and Documentation”
(FID) weiterentwickelt
Für Deutschland und Großbritannien liegt der
Vertrieb der gedruckten UDK beim BSI (British
Standards Institution)
Informationen im Internet abrufbar unter
www.udcc.org
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Quellen
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17.06.2004
Einführung in die bibliothekarische
Klassifikationstheorie und –praxis aus „Berliner
Handreichungen zur Bibliothekswissenschaft 67“/
Prof. Dr. Konrad Umlauf (HU Berlin)
UDC Consortium (www.udcc.org, letzter Zugriff
14.06.2004)
The Universal Decimal Classifikation. A guide to
its use, UDC Consortium, The Hague,
December 2000
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