Erneuerbare Energien

Download Report

Transcript Erneuerbare Energien

Energietechnik
Teil 2 – Erneuerbare Energien
Stephan Rupp
www.dhbw-stuttgart.de
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
5. Semester, Elektrotechnik
Inhalt
Erneuerbare Energien
•
Anlagen zur Erzeugung elektrischer Energie
•
Verbraucherstruktur im Netz
•
Erneuerbare Energien im Netz
•
Wirtschaftliches Umfeld
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
2
5. Semester, Elektrotechnik
Anlagen zur Erzeugung elektrischer Energie
Kraftwerke
Wärme (70%)
Wärme (70%)
CO2
C (Kohle)
O2
Kraftwerk
Kernkraftwerk
Strom (30%)
•
fossile bzw. nukleare Brennstoffe
•
hohe Leistung (ca. 1 GW elektrisch)
•
hohe Planbarkeit
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
Stromnetz
3
5. Semester, Elektrotechnik
Einspeisung beim Kraftwerk
Beispiel: Dampfturbine
Stromnetz
Kessel
110 kV
Niederdruck
•
synchroner Betrieb
•
kinetische Energie
•
Verbund starr gekoppelter
15 kV
Hochdruck
Synchrongeneratoren
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
4
5. Semester, Elektrotechnik
Anlagen zur Erzeugung elektrischer Energie
Sonne (Photovoltaik, PV)
•
keine Brennstoffe
•
Anlagengröße:
Stromnetz
–
1 kW - 1 MW (Niederspannung)
–
10 - 20 MW (Mittelspannung)
–
10 - 60 MW (Hochspannung)
•
planbar im Rahmen der Wettervorhersage
•
Einspeisung: über Wechselrichter
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
5
5. Semester, Elektrotechnik
Anlagen zur Erzeugung elektrischer Energie
Windparks
•
keine Brennstoffe
•
Anlagengröße:
Stromnetz
–
1 - 100 MW (Mittelspannung)
–
10 - 500 MW (Hochspannung & Offshore)
•
planbar im Rahmen der Wettervorhersage
•
Einspeisung: vorwiegend über Wechselrichter
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
6
5. Semester, Elektrotechnik
Anlagen zur Erzeugung elektrischer Energie
Biogas und Biomasse
•
Brennstoffe (CO2-neutral erzeugt):
–
Biogas: Gas als Brennstoff (Gasturbine)
–
Biomasse: benötigt einen Kessel (Dampfturbine)
•
Anlagengröße: 400 kW bis 10 MW
•
hohe Planbarkeit
•
schnelle Verfügbarkeit (für Gasturbine)
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
7
Stromnetz
5. Semester, Elektrotechnik
Einspeisung durch Wechselrichter
Beispiel: Solarwechselrichter
DC/AC Wandler mit Transformator
Legende:
MPP: Maximum Power Point (Arbeitspunkt mit maximaler Leistung)
PWM: Pulsweitenmodulation für den AC-Wandler
NA-Schutz: Netz- und Anlagenschutz (Netztrennung für Wartungen bzw. im Fehlerfall)
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
8
5. Semester, Elektrotechnik
Struktur des Netzes
Erzeuger und Verbraucher
Synchrongeneratoren
•
Sammelschienen
•
Leitungen bzw. Kabel
•
Erzeuger erneuerbarer Energien vorwiegend in den unteren Spannungsebenen
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
9
5. Semester, Elektrotechnik
Inhalt
Erneuerbare Energien
•
Anlagen zur Erzeugung elektrischer Energie
•
Verbraucherstruktur im Netz
•
Erneuerbare Energien im Netz
•
Wirtschaftliches Umfeld
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
10
5. Semester, Elektrotechnik
Verbraucherstruktur im Netz
Verhältnisse in Deutschland
•
Verbraucher und Energiebedarf
–
Industrie: 47% des Energiebedarfs (Wh bzw. W)
–
Handel und Gewerbe: 26%
–
Haushalte: 14%
–
Sonstige (Verkehr, Landwirtschaft, öffentl. Einrichtungen, …): 14%
•
Netzstruktur
–
Abhängig von den Bemessungsgrößen der Betriebsmittel
–
Mittelspannungstransformatoren (z.B.
–
Ortsnetztransformatoren (z.B. Land, Stadt)
–
Leistung zur Hauptbetriebsstunde: z.B. 80 GW
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
11
5. Semester, Elektrotechnik
Verbraucherstruktur im Netz
Netzmodell
•
Spannungsebenen:
–
Hochspannungsnetz (110 kV)
–
Mittelspannungsnetz (20 kV)
–
Niederspannungsnetz (Ortsnetz, 0,4 kV)
•
Struktur:
–
ländliches Netz: ca. 1/5 der Bevölkerung, Niederspannung
–
städtisches Netz: ca. 4/5 der Bevölkerung, Niederspannung
–
Industrieabnehmer: Mittelspannung und Hochspannung
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
12
5. Semester, Elektrotechnik
Verbraucherstruktur im Netz
% Anteil der Verbrauchs (el. Leistung)
% Anteil des Verbrauchertyps im Netz
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
13
5. Semester, Elektrotechnik
Betriebsmittel
Niederspannungsnetze im Land
Niederspannungsnetze in der Stadt
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
14
5. Semester, Elektrotechnik
Struktur der Niederspannungsnetze
Beispiel: Stadt
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
15
5. Semester, Elektrotechnik
Struktur der Mittelspannungsnetze
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
16
5. Semester, Elektrotechnik
Vereinfachtes Netzmodell
Hochspannungsnetz
•
Großindustrie
•
städtische Netze
•
ländliche Netze
repräsentatives Modell: ca.
1/600 des gesamten Netzes
Die Proportionen ergeben sich aus Bemessungsgrößen der Mittelspannungstransformatoren und
der Leistung zur Hauptbetriebsstunde.
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
17
5. Semester, Elektrotechnik
Inhalt
Erneuerbare Energien
•
Anlagen zur Erzeugung elektrischer Energie
•
Verbraucherstruktur im Netz
•
Erneuerbare Energien im Netz
•
Wirtschaftliches Umfeld
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
18
5. Semester, Elektrotechnik
Installierte Kapazitäten in 2012
Erneuerbare Energien
•
Wind:
–
Weltweit: 284 GW
–
USA: 110 GW
–
EU: 106 GW hiervon D: 30 GW Spanien 23: GW
•
Photovoltaik:
–
•
D: 30 GW, Italien: 16 GW, USA: 7 GW, China: 7 GW
Einfluss EE im Netz:
–
in D gemessen an der Größe des Netzes somit bereits heute
signifikante Einflüsse
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
19
5. Semester, Elektrotechnik
Deckung des Energiebedarfs in 2012
Süddeutsche Zeitung, 19.10.2014
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
20
5. Semester, Elektrotechnik
Entwicklung erneuerbarer Energien
Leitszenario 2011 A (BMU*) für Deutschland
16%
EE
84%
konv.
Energiemix
53% EE
47% konventionell
Quelle: DLR, IWES, IFNE: Schlussbericht Langfristszenarien und Strategien für den
Ausbau der erneuerbaren Energien in
Deutschland bei Berücksichtigung der
Entwicklung in Europa und global. 2012
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
21
5. Semester, Elektrotechnik
Anteil erneuerbarer Energien im Netz
2010
2025
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
22
5. Semester, Elektrotechnik
Verteilung der erneuerbaren Erzeuger
Wind
Photovoltaik
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
23
5. Semester, Elektrotechnik
Erzeuger im Netz (2010)
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
24
5. Semester, Elektrotechnik
Erzeuger im Netz (2025)
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
25
5. Semester, Elektrotechnik
Inhalt
Erneuerbare Energien
•
Anlagen zur Erzeugung elektrischer Energie
•
Verbraucherstruktur im Netz
•
Erneuerbare Energien im Netz
•
Wirtschaftliches Umfeld
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
26
5. Semester, Elektrotechnik
Stroms und seiner Vergütung wie in Abbildung 1 dargestellt vom Anlagenbetreiber bis z
!Stromverbraucher.
Wirtschaftliches UmfeldAbbildung!1:!
Schematische!Darstellung!des!fünfstufigen!EEGLWälzungsmechanismus!
(Bundesnetzagentur!2012a,!S.14)!
Rollen im Markt
•
Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB)
•
Verbindungsnetzbetreiber (VNB)
•
Stromerzeuger (ElektrizitätsVersorgungs-Unternehmen)
•
Anlagenbetreiber
Quelle: Bundesnetzagentur
•
•
!
Verbraucher
Strombörse (Spotmarkt)
Abbildung!2:!
Abbildung 1 Mittlere!an!Betreiber!gezahlte!EEGLVergütungssätze!(Berechnung!auf!der!Basis!der!
Schematische Darstellung
des fünfstufigen EEG-Wälzungsmechanismus
kWh (elektrische
Angaben! der! Übertragungsnetzbetreiber! und! der! EEGLMittelfristprognosen! der!
Energie)
Übertragungsnetzbetreiber!bis!2018,!nach!r2b!2013,!S.4f)!
€ (Geldfluss)
60!
50!
40!
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
27
30!
5. Semester, Elektrotechnik
Erzeugung und Vermarktung
EEG Umlage
•
Grünstromprivileg (Abnahmeverpflichtung)
•
Vergütung über EEG Preise
•
Netzbetreiber an Anlagenbetreiber nach fester EEG Vergütung
•
Differenz zum Preis an der Strombörse durch EEG Umlage an Verbraucher
EEG Direktvermarktung
•
Anlagenbetreiber handelt an Strombörse (Börsenpreis)
•
Förderung durch Marktprämie (= EEG-Vergütung – mittl. mtl. Börsenpreis)
•
Direktvermarktung – EEG-Vergütung = Börsenpreis – mittl. mtl. Börsenpreis
•
Ausfallvergütung (Nachweis der Netzqualität bzw. Anlagenverfügbarkeit)
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
28
5. Semester, Elektrotechnik
ÜNBs neu berechnet. Hierfür erstellen die ÜNBs eine Prognose für die Entwicklung
aller die Umlage beeinflussenden Parameter im nächsten Jahr.
Strombörse
Abbildung 3
Qualitative Darstellung der Bildung der Differenzkosten aus den Kosten für Zahlungen und den Erlösen für erneuerbaren Strom am Strommarkt
Strompreis
€
•
Aus Angebot und Nachfrage
•
zunächst günstigste Erzeuger
Nachfrage
Differenzkosten
Vergütungszahlungen
an
EE-Anlagenbetreiber
und weitere
Kosten
•
dann zunehmend teure Erzeuger
•
berücksichtigt werden nur variable
Angebot aus
konventionellen
Kraftwerken
werden umgelegt auf
nichtprivilegierten
Stromverbrauch
Strompreis
Einnahmen
für EEStrom am
Strommarkt
Kosten (d.h. Primärenergiekosten)
•
EEG-Vergütung
Fixkosten (Investitionen in AnlaEE-Stromproduktion
gen) werden nicht berücksichtigt
Quelle:
Quelle: Öko-Institut e.V.
MWh
Öko-Institut
Passendes Modell für erneuerbare Energien?
7
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
Eine detaillierte Analyse der verschiedenen Einflussfaktoren für die EEG-Umlage und ihrer
Bedeutung bietet Öko-Institut (2012).
29
9
5. Semester, Elektrotechnik
Energietechnik
ENDE Teil 2
Energietechnik, Teil 2, S. Rupp
30
5. Semester, Elektrotechnik