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Fruchtbarkeitskennzahlen
Brunstinduktionsprogramme
M. Hoops
Ambulatorische und Geburtshilfliche
Tierklinik
Fruchtbarkeitskennzahlen
Trächtigkeitsrate 
Anzahl nachweislich tragender Schafe
Anzahl dem Bock zugeführte r Schafe
100%
Ziel: nach KB: 65 – 75 %
nach Deckakt: 80 – 90 %
• Die Anzahl der nachweislich tragender Schafe kann heute über eine
transkutane, sonographische Trächtigkeitsuntersuchung ab dem 35.
Tag relativ sicher (ab dem 60. Tag 100 % Sicherheit) durchgeführt
werden
Fruchtbarkeitskennzahlen
Ablammrate 
Anzahl abgelammter und nachweislich verlammter Schafe
Anzahl dem Bock zugeführte r Mutterschafe
 100%
Ziel: 80-90%
relatives Ablammergebnis 
Anzahl der lebend und tot geborenen Lämmer
Anzahl der lammenden Mütter
 100%
Ziel: 150-180 %
• Nachteil: berücksichtigt nicht die güsten und verlammenden Schafe
• Nur bedingt zur Charakterisierung der Herdenfruchtbarkeit geeignet
Fruchtbarkeitskennzahlen
absolutes Ablammergebnis 
= Fruchtbarkeitszahl
Lämmerverlustrate 
Anzahl lebend und tot geborener Lämmer
Anzahl dem Bock zugeführte r Schafe
Anzahl der verendenten Lämmer
Anzahl der lammenden Muttern
100%
 100%
< 10 %
• dient zur Abschätzung der Aufzuchtverluste
• hier gibt man einen Bezugsraum an (z.B. bis zum 100. Lebenstag)
Fruchtbarkeitskennzahlen
Besamungsindex für Böcke:
– Anzahl der durchgeführten Bedeckungen pro Trächtigkeit
Ziel: 1,8
Non-Return-Rate
– 35 Tage nach der Erstbedeckung werden noch nicht mit Brunst
wiedergekehrte Muttern als trächtig betrachtet
Non - Return - Rate (NR 35) 
Nichtumbocker
Anzahl auswertbarer Erstbedeckungen
Ziel: 65-85 %
100%
Fruchtbarkeitskennzahlen –
LVG Oberholz
Jahr
Muttertiere
gelammt
verlammt
Güst
Rate %
1993
302
224
16
62
79,47
1995
203
184
5
14
93,10
1996
204
181
3
20
90,20
1997
307
259
4
44
85,67
1998
322
267
8
47
85,40
1999
191
175
3
13
93,19
2000
201
181
4
16
92,04
2001
190
170
4
16
91,58
2002
161
143
9
9
94,41
2003
159
140
-
19
88,05
2004
158
151
1
6
96,20
2005
155
142
4
9
94,19
2006
133
115
2
16
87,97
2007
115
97
-
18
84,35
2008
91
79
2
10
89,01
Fruchtbarkeitskennzahlen –
LVG Oberholz
Jahr
leb. geb. Lämmer
tot. geb. Lämmer
verlammt
Gesamt
abs. Ablammerg.
rel. Ablammerg.
1993
362
42
36
440
183,33
145,70
1995
285
18
23
326
168,04
143,61
1996
337
21
10
368
194,71
181,28
1997
315
18
6
339
184,24
166,18
1998
464
30
9
503
191,25
163,84
1999
466
40
17
523
190,18
162,42
2000
339
19
9
367
206,18
192,15
2001
336
26
8
370
200,00
184,08
2002
334
27
5
366
210,34
192,63
2003
277
30
18
325
213,82
201,86
2004
268
25
0
293
209,29
184,28
2005
284
26
3
313
205,92
198,10
2006
264
18
9
291
199,32
187,74
2007
186
14
200
206,19
173,91
2008
144
12
159
196,29
174,72
3
Fruchtbarkeitskennzahlen –
LVG Oberholz
Jahr
leb. geb.
Lämmer
tot. geb.
Lämmer
verlammt
Gesamt
abs.
Ablammerg.
rel.
Ablammerg.
2008
144
12
3
159
196,29
174,72
Jahr
Muttertiere
gelammt
verlammt
Güst
Rate %
2008
91
79
2
10
89,01
relatives Ablammergebnis 

Anzahl der lebend und tot geborenen Lämmer
Anzahl der lammenden Mütter
159
81
absolutes Ablammergebnis 
 100%  196,29
Anzahl lebend und tot geborener Lämmer

 100%
Anzahl dem Bock zugeführte r Schafe
159
91
 100%  174,72
100%
Fortpflanzung
• Klassensprung
– jedem Bock werden jeweils nach bestimmten
Merkmalen (Rahmen Typ, Wolle, Abstammung) eine
ausgewählte Gruppe von 20 bis 50 Mutterschafen
zugeteilt
– (der früher verwendete „Sprung aus der Hand“ nach
Ermittlung brünstiger Schafe durch einen Suchbock
mit Schürze ist heute zu arbeitsaufwendig)
Fortpflanzung
• Wilder Sprung
– ist in größeren Gebrauchsherden die Regel
– mehrere Böcke gleichzeitig im Deckeinsatz
– mind. 3 Böcke, damit es bei ständigen Kämpfen einen
„lachenden“ dritten Bock gibt
• Bock-Schaf-Verhältnis
– Ausgewachsene Bock
• < 1:40-50
– Junger Bock
• < 1:25
Tränkeplan für die Handaufzucht für
Schaflämmer (nach Thamm 1993)
1. Lebenstag
alle 2 Stunden 50 ml Kolostrum – insgesamt
400 ml Kolostrum auf 10-12 Mahlzeiten
2.-5. Lebenstag
0,4 – 0,8 l MAT (Lämmermilchaustauscher) auf
6 Mahlzeiten verteilt; tagsüber alle 3-4 Std. 70130 ml (nachts 8 Stunden Pause)
6.-10. Lebenstag
0,8 – 1,2 l MAT (Lämmermilchaustauscher) auf
4 Mahlzeiten verteilt; tagsüber alle 5 Std. 200300 ml (9 Std.)
11.-24. Lebenstag
1,2 – 1,5 l MAT (Lämmermilchaustauscher) auf
3 Mahlzeiten verteilt; tagsüber alle 6 Std. 400500 ml (12 Std.)
25.-30. Lebenstag
1,5 – 2,4 l MAT (Lämmermilchaustauscher) auf
3 Mahlzeiten verteilt; tagsüber alle 6 Std. 500800 ml (12 Std.)
ab der 2. Woche Lämmeraufzuchtfutter; ab der 3. Woche Lämmeraufzuchtfutter und Heu
Ziegenmilch weicht in ihren Gehalten weniger stark von Kuhmilch ab, so dass durchaus
ein guter Kälbermilchaustauscher verwendet werden kann.
Ecthyma contagiosum
(Lippengrind)
• Therapie:
– Lokale Behandlung (Salicylsalbe, AB-Salben)
• Handschuhe tragen!
– Paraimmunitätsinducer (Zylexis®)
– Langzeitantibiotikum
– evtl. Entzündungshemmer
– Impfstoff (Ecthybel ad us. vet.)
Fruchtbarkeitüberwachung
• Auswertung der errechten Parameter
• Gesundheitsstatus und altersmäßige Zusammensetzung
der Herde
• Prophylaxe- und Behandlungsprogramme
• Brunstkontrolle
• Organisation und Durchführung der künstlichen
Besamung
• Beurteilung der Fütterung unter Berücksichtigung der
Energie-, Protein- und Rohfaserversorgung,
Mineralstoffe und Spurenelemente
Brunstzyklus - Allgemein
• Polyöstrische Tiere
• Steuerung der Östrusbereitschaft erfolgt durch das
Epiphysenhormon Melatonin
– wird vermehrt an sog Kurztagen produziert
– wirkt auf das Regelsystem des Hypothalamus und
Hypophyse
– trifft nicht auf alle Rassen zu (z.B. Merinofleischschaf)
– deutliche Saisonbindung zeigen Texel und
Schwarzköpfiges Fleischschaf
Brunstzyklus
• Brunstdauer:
– Schaf 17 Tage ± 2 Tage
– Ziege 21 Tage ± 3 Tage
• Ablauf (Schaf):
– Proöstrus (2 Tage):
• durch hypophysäre Gonadotropine entwickeln sich
ein oder mehrere Follikel
• Östrogenkonzentration im Blut 
– Schwellung der Schamlippen
– Rötung der Vaginalschleimhaut
– Öffnung der Cervix
Brunstzyklus
– Östrus (1,5 Tage):
• klinischen Brunstsymptome spärlich ausgebildet
• Duldungsbereitschaft ist exakt nur in Anwesenheit
eines Bockes feststellbar
• verkürzt sich zum Ende der Decksaison
• Ovulation ereignet sich in der zweiten Hälfte der
Brunst
• Mehrfachovulationen innerhalb von 2 Stunden
Brunstzyklus
– Metöstrus (2-4 Tage):
• Anbildung eines Gelbkörpers
– Diöstrus (bis 12 Tage):
•
•
•
•
• Scheidenschleimhaut ist blaß, trocken
Geschlechtsreife ist von der Rasse und Entwicklung
abhängig (gewöhnlich mit 1,5 Jahren)
besten Zuchtleistungen zwischen 3. und 6. Lebensjahr
Umbocken
Brunstlosigkeit
Gebärmutter Schaf
Instrumente für vaginale Untersuchung
Gebärmutter Ziege
Zyklussteuerung
• zwei Grundprinzipien:
1. Elimination eines bestehenden Gelbkörpers
durch Prostaglandingabe
•
Wirkung:
–
–
•
•
•
beruht auf der Luteolyse eines vorhandenen Corpus
luteum
geht nur innerhalb der Zuchtsaison
Schaf: 4. – 14. Zyklustag
Ziege: 5. – 19. Zyklustag
bei unbekannten Zyklusstand:
–
zweimalige Injektion im Abstand von 9.-11. Tagen
Zyklussteuerung
1. Elimination eines bestehenden Gelbkörpers
durch Prostaglandingabe
•
•
•
bei 2. Injektion sicher ansprechbarer Gelbkörper
Dosierung: 100 - 250mg Cloprostenol
Zeitpunkt des Brunstbeginnes nach Prostaglandininjektion:
- Schaf: 21 – 73 Stunden
- Ziege: 20 – 72 Stunden
Zyklussteuerung
2. Vortäuschen eines Gelbkörpers mittels
exogen zugeführter Gestagene
•
Prinzip:
–
–
•
dominierende Corpus luteum-Phase wird künstlich
erzeugt bzw. verlängert
Vorhandene Corpus lutea bilden sich zurück, danach
folgen Follikelanbildungen, die aber nicht ovulieren
Anwendungsdauer:
–
–
Schaf: ca. 12 Tage
Ziege: 14 – 22 Tage
Zyklussteuerung
2. Vortäuschen eines Gelbkörpers mittels
exogen zugeführter Gestagene
• Möglichkeiten der Gestagenapplikation:
– oral
– subcutan
» Beispiel: Norgestomet-imprägnierte
Ohrimplantate
– intramuskulär (täglich Testesteron)
– intravaginal
» Beispiel: - Polyurethranschwämmchen mit
Medroxyprogesteronacetat oder
Fluorogestonacetat
Vaginalschwämmchen, Spekulum
Zyklussteuerung
2. Vortäuschen eines Gelbkörpers mittels
exogen zugeführter Gestagene
• Mit dem Entfernen der Vaginalschwämmchen
erhalten die Tiere
– 400 – 600 I.E. PMSG
• Brunstkontrolle erfolgt 24 Stunden nach der
Injektion 2x täglich
• Erfolg der Brunstinduktion bei Schaf und Ziege: 60
– 100 %
Zyklussteuerung
2. Vortäuschen eines Gelbkörpers mittels
exogen zugeführter Gestagene
• Besamungsmöglichkeiten:
– duldungsorientierte Besamung
» Besamung erfolgt 4-6 Stunden nach
Brunstfeststellung
– terminorientierte Besamung:
» KB1: 48 Stunden nach Entfernung
» KB2: 60 Stunden nach Entfernung
Künstliche Besamung bei der Ziege
Deckakt
Samengewinnung
Zyklussteuerung
• Nichtmedikamentelle
Zyklusbeeinflussung:
1. Einfluss des Lichtes:
•
•
verlängertes Tageslicht hemmt die
Sexualfunktion
es werden folgende Lichtregime angewendet:
–
•
plötzliche konstante Dunkelheit von 12 Stunden
1. 4 h Licht – 14 h Dunkelheit – usw.
2. 4 h Licht – 8 h Dunkelheit – 4 h Licht – 8 h
Dunkelheit – usw.
Brunst tritt bereits 30 d nach Beginn dieser
Maßnahmen ein
Zyklussteuerung
• Nichtmedikamentelle Zyklusbeeinflussung:
2. Ausnutzen des Flushing-Effektes
• Erhöhung des Energieanteils in der Futterration
• wirkt sich positiv auf Sexualfunktion und Brunst
aus
• steht in Beziehung zum Ernährungszustand der
Schafe (bei restriktiv gefütterten Tieren besser)
• Erhöhung des Energieanteils um ca. 30 %
• Wirkung:
– positiver Einfluss der Energie auf die
Gonadotropinsekretion
• Ein Energiemangel bewirkt das Gegenteil
Zyklussteuerung
• Nichtmedikamentelle Zyklusbeeinflussung:
3. Nutzung von Suchböcken
• Brunstinduktion durch Pheromonwirkung
• Schafe müssen vorher mind. 4 Wochen von den
Böcken isoliert sein
• Mehrzahl der Schafe ovuliert innerhalb der ersten
4-6 Tage, meistens nur stille Brunst
• Pheromone werden durch Talgdrüsen gebildet
Prolapsus vaginae
(Scheidenvorfall)
• unterscheiden in:
– Inversio vaginae (Scheideneinstülpung)
– Prolapsus vaginae partialis (unvollständiger
Scheidenvorfall)
– Prolapsus vaginae totalis (vollständiger
Scheidenvorfall)
Prolapsus vaginae
(Scheidenvorfall)
• tritt meistens bei hochträchtigen Schafen in guter
Kondition auf
• v. a. ab zweiter Trächtigkeit und bei Mehrlingsträchtigkeiten
• kann bei jeder neuen Trächtigkeit wieder auftreten
• Ätiologie:
– Erschlaffung und Gewebeschwäche der Scheide
einschließlich ihrer Befestigungseinrichtungen
• Östrogene, Ca-Mangel, zu kurzes Kupieren,
erbliche Disposition
– Intraabdominale Druck
Epidurale Anästhesie
Hochlagerung eines festliegenden Schafes
Reinigung mit kaltem Wasser oder mit milder, warmen Desinfektionslösung
Manuelle Reposition
„Heftnadel nach Gerlach“
B Bühnerband - Schafe
ü
h
Eingezogenes Bühnerband
„Schafretter“