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8. Modellierungskonventionen
Grundsätze ordnungsgemässer Modellierung
 Grundsatz der Richtigkeit
 Grundsatz der Relevanz
 Grundsatz der Wirtschaftlichkeit
 Grundsatz der Klarheit
 Grundsatz der Vergleichbarkeit
 Grundsatz des systematischen Aufbaus
Die Grundsätze können durch Modellierungskonventionen ausgestaltet
werden
Prof. Dr. Knut Hinkelmann
8. Methoden und Werkzeuge zur Geschäftsprozessmodellierung - Modellierungskonventionen
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Modellierungskonventionen
Ziel:
 einheitliche Verwendung der herangezogenen
Modellierungstechniken
 Erhöhung der Modellqualität durch die Reduktion
der Varietät der Modellausgestaltung
Kategorien von Konventionen:
 Modellierungselemente
 Namenskonventionen
 Layoutkonventionen
 Detaillierungsgrad
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Modellierungselemente
 Festlegung der Modelltypen
eEPK, Vorgangsketten, Flussdiagramm, …
 Vorgabe zu verwendender …
Modellattribute: Je Modell werden beschreibende
Attribute vorgegebenen, z.B. Modellstatus, Ersteller,
Verantwortlicher, Erstellungsdatum
Objekttypen: welche Objekttypen werden in den
einzelnen Modelltypen verwendet
Objektattribute: Attribute je Objekttyp festlegen
 Unterscheidung von Muss- und Kann-Attributen
 Je weniger Attribute desto geringer der
Pflegeaufwand
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Beispiel für Konventionen zu
Modellierungselementen
Ereignis
Ereignis
Funktion
Funktion
Funktion
Ereignis
Funktion
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Ereignis
Funktion
 EPK sind in der strengen Definition bipartit,
d.h. nur jeweils unterschiedlichen
Knotentypen dürfen verbunden werden
 Zwischenereignisse werden von
Fachanwendern oft als redundant
angesehen
 In praktischen Anwendungen der EPK wird
die strenge Definition manchmal
aufgehoben:
 reine Funktionsabfolgen ohne
Zwischenereignisse werden toleriert
 Ereignisse nur am Beginn, Ende und
bei ODER-/XOR-Verzweigungen
 Vorteil: kürzere, komplexitätsärmere
Modelle
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Namenskonventionen
 Regeln für Bezeichnung von
 Objekten
 Modellen
 Beispiele:
 Aktivitäten sollten durch Verben bezeichnet werden, z.B.
„Anforderungen dokumentieren“ statt
„Anforderungsdokumentation“
 Grund: Eindeutigkeit (Aktivität oder Objekt?)
 Vorgabe bevorzugt zu verwendender Bezeichnungen für
 Prozesse, Abteilungen, Rollen, Personen
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Layoutkonventionen
 Grösse, Form, Farbe von Symbolen und Kanten
 Relative Anordnung im Raum
 Einheitliche, bevorzugte Modellierungsrichtung
 von oben nach unten
 von links nach rechts
 Prozessdarstellung, z.B. als
 herkömmliche eEPK oder Vorgangskettendiagramm
 Verwendung von Swimlanes
 Vorgaben von Kopf- und Fusszeilen, Logos,
Schriftarten, …
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Layout: Prozess als Vorgangskettendiagramm
M edium
Da te n
F u n k ti o n
Ere i g n i s
Org .-Ei n h e i t
l l we n d u n g s s y s t.M a s k e /L i s te
b a tc h d i a l o gm a n u eAn
Kundenauf t r ag
ein get r of f en
Auf t r agsdat en
Kundenauf t r ag
SAP R/ 3
SD
Kundenauf t r ag
er f assen
Ver t r ie b
Auf t r agsm aske
Kundenauf t r ag
er f aßt
Pr odukt dat en
Kundenauf t r ag
SAP R/ 3
SD
Kundenangebot
t echn. pr üf en
XO R
t echnis cher
Ver t r ie b
KA t echn.
nic ht
m achbar
KA
t echn.
m achbar
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Layout: Modellierung mit Swimlanes
 Die Zuordnung von Aktivitäten zu Beteiligten kann über Referenzen zu Rollen
oder über Swimlanes erfolgen.
 Für jeden Beteiligten (Rolle, Abteilung, System) gibt es eine Swimlane.
 Die Konvention legt fest, ob Swimlanes horizontal oder vertikal sein müssen.
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Modellebenen - Hinterlegungen
 Für jeden Modelltyp ist festzulegen, ob und
welche Modelltypen für diesen Objekttyp
hinterlegt werden können
 Beispiel: In ADONIS kann jedes Prozesssymbol
der Prozesslandkarte durch einen Prozess oder
eine weitere Prozesslandkarte detailliert werden
 Darüber hinaus ist zu entscheiden,
 ob das Gesamtmodell in Ebenen unterteilt
werden soll
 wenn ja, in welcher Beziehung die Ebenen
zueinander stehen
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Modellebenen und mögliche Hinterlegungen
Ebene 1:
Prozesslandkarte
Ebene 2:
Prozesslandkarte
Ebene 3:
Geschäftsprozesse
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Detaillierungsgrad
 Vorgabe des Detaillierungsgrad ist eine zentrale
Fragestellung in einem Modellierungsprojekt
 Es gibt praktisch keine „objektiven“ Kriterien für
einen angemessenen Detaillierungsgrad
 Der adäquate Detaillierungsgrad wird durch den
Modellierungszweck bestimmt
 Gemeinsame Annäherung an adäquaten
Detaillierungsgrad durch intensive Absprachen
der einzelnen Modellierer („Trial and Error“)
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Detaillierungsgrad von Prozessmodellen
 Modellierung ist stets nur bis zu einem bestimmten
Granularitätsniveau sinnvoll
 Identifikation des Detaillierungsgrads der Prozessstruktur
ist eine Kernfrage der Modellierung
 „soviel wie nötig, so wenig wie möglich“
 Kriterien für hohen Detailgrad:
… Einheitlichkeit in der Bearbeitung
… Nachvollziehbarkeit
 Kriterien für geringen Detailgrad:
… Flexibilität in der Aufgabenbearbeitung
… Entscheidungskompetenz/Eigenständigkeit der Bearbeiter
Steuern die Mitarbeiter den Prozess weitgehend selbst, besteht keine
Notwendigkeit, ihn bis auf einzelne Tätigkeiten zu zerlegen
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Anhaltspunkte zur Festlegung des
Detaillierungsgrads
 Alle Modelle sollten vergleichbaren Detaillierungsgrad
aufweisen
 Neue Funktion/Aktivität bei
 Wechsel der organisatorischen Verantwortung
 Wechsel des Anwendungssystems
 Modellierung soll auf einem Niveau erfolgen, dass
 sich Input-/Outputdaten als Cluster beschreiben lassen
(z.B. „Kundendaten“ statt „Name“, „Adresse“, …)
 materielle Objekte wie Rechnung oder Produkt
herangezogen werden können
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Customizing des Modellierungswerkzeugs
 Das Modellierungstool sollte soweit wie möglich den
festgelegten Modellierungskonventionen entsprechend
konfiguriert werden können und dadurch die NichtEinhaltung dieser Vorgaben unterbinden




Anpassung des Metamodells
Administration der Benutzer(-rechte)
Erstellung von Vorlagen
Programmierung von Auswertungs- und Analysereports
 Hinsichtlich des Customizing kann man zwei Typen von
Modellierungstools unterscheiden
 Werkzeuge mit weitgehend fixem Metamodell
 Werkzeuge mit modifizierbarem Metamodell
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Typen von Customizing
 Fixes Metamodell
 Meta2-Modell in Programmiersprache
 Anpassung durch Ausblenden von Modelltypen,
Objekttypen, Kantentypen, Attributen etc.
 Anpassungen des Layouts (Grösse, Font, Farbe, …)
 Beispiel: ARIS Toolset
 ca. 110 Modelltypen, 150 Objekttypen
 die eEPK umfasst ca 45 Objekttypen und einige 100 Kantenrollen, aus
denen der Tooladministrator wählen kann (Filter einstellen)
 Modifizierbares Metamodell
 Meta2-Modell explizit formuliert
 Erstellung von Meta-Modellen auf Meta2-Ebene: beliebige,
(auch unternehmensspezifische) Modelltypen sind
konstruierbar
 Beispiel: ADONIS
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Customizing von ADONIS - Beispiele
ADONIS®Meta2-Modell
BPMS
ITIL
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Customizing
UML
Balanced
Scorecard
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EPK
SCOR
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