26 - DW Stadtmitte

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Transcript 26 - DW Stadtmitte

Ergebnisse der Evaluation des
Projekts Stadtteilmütter in
Berlin-Kreuzberg
Dr. Giselind Berg, Dipl.Soz. Regina Stolzenberg
Netzwerk Frühe Bildung
15. 11. 2011
Ziele des Projekts
• Das gesunde Aufwachsen und die Bildungschancen
der Kinder in einer sozial benachteiligten Region so
früh wie möglich zu fördern durch:
– Schaffung von Zugang zu den Familien
– die Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern
– die Ermutigung zur frühen Anmeldung der Kinder in
einer Kindertagesstätte
– Bahnung des Zugangs der Familien zu öffentlichen
Unterstützungs- und Freizeitangeboten
– Einbeziehung professioneller Akteure
2Gesund aufwachsen
R. Stolzenberg
18. / 19. Mai, Bonn
Aufgaben des Projekts
• Qualifikation von Stadtteilmüttern (STM)
– 6 Monate, 10 Module
– Aufbau von Elterncafés
• Hausbesuche
– 10 Besuche
• Aufbau von Elterncafés in Kitas und Schulen
– Veranstaltungen u. Aktivitäten
• Professionelle Begleitung der Arbeit der STM
• Kooperation im Netzwerk Frühe Bildung
3Gesund aufwachsen
R. Stolzenberg
18. / 19. Mai, Bonn
Evaluation
• Befragungen Stadtteilmütter
– qualitativ und quantitativ, vor u. nach d.
Qualifikation,Folgebefragungen, Fokusgruppen
• Befragung von aufgesuchten Frauen
– offen und halbstandardisiert
• Entwicklung und Auswertung von
Dokumentationsbögen für Hausbesuche,
Einzelkontakte, Veranstaltungen/Aktivitäten
• Befragung von Experten/innen
– Projektmitarbeiterinnen, Kooperationspartner/innen,
professionelles Umfeld
•4Gesund
Teilnehmende
Beobachtung,
Feedback
aufwachsen
R. Stolzenberg
18. / 19. Mai, Bonn
Ergebnisse der Evaluation
Datenquellen
•
•
•
•
•
•
•
•
Wiederholte Befragungen der STM (n=67)
Dokumentationsbögen Hausbesuche (n=118)
Dokumentation Einzelkontakte (n=191)
Ausführliche Interviews mit aufgesuchten Frauen zu
Beginn (n=15)
Abschlussbefragung der aufgesuchten Frauen (n=44)
Wiederholte Befragungen Team und profess. Umfeld
Dokumentationsbögen Veranstaltungen in
Elterncafés
Teilnehmende Beobachtung
Stadtteilmütter als Zielgruppe
• 67 Frauen seit 2008 zur Stadtteilmutter geschult
– Durchschnittsalter 35 J (22-55)
– Kinderzahl im Durchschnitt: 2 (1-5)
– 9 Herkunftsländer (63% türkisch, 13% arabisch, 12%
deutsch, 12% andere)
– sehr heterogener Bildungshintergrund (akadem. Beruf bis
kein Schulabschluss)
– 73% ALG II Empfängerinnen
• Zurzeit sind 25 Frauen als Stadtteilmütter tätig
Stadtteilmütter als Zielgruppe
• 37 % weiterhin als Stadtteilmutter tätig
• 34 % ausgeschieden aus persönlichen
Gründen (Schwangerschaft, Familie, alter
Beruf, Aufenthaltsstatus, Geldverdienen…)
• 28 % berufliche Entwicklung (Nachholen des
Schulabschlusses, Ausbildung, Studium, neue
berufliche Möglichkeiten)
Wirkungen auf Stadtteilmütter
N=25
ja
teilweise
nein
Ich habe neue Erkenntnisse
gewonnen
23
0
2
Ich habe mich persönlich
weiterentwickelt
22
1
2
Ich habe neue berufliche
Fähigkeiten gewonnen
21
1
3
Meine Familie hat davon
profitiert
18
3
4
Schlussbefragung der Stadtteilmütter
Sozialer Hintergrund der
aufgesuchten Frauen
• Familienstand
– verheiratet
– alleinerziehend
50,9 %
25,4 %
• Beruf der Frau
– ohne Berufsausbildung
– mit Berufsausbildung
– k. A.
46,6 %
22,8 %
30,5 %
• davon universitäre Ausbildung
• Kinderzahl
• Alter der Kinder
ǿ
ǿ
Dokumentationsbögen Hausbesuche n= 118
5,1 %
2,5
8,0
Herkunft der aufgesuchten Familien
6% 3%
9%
Deutschland
25%
Türkei
Arabische Länder
Sonstige
Keine Angabe
57%
Dokumentationsbögen Hausbesuche n= 118
Sozialer Hintergrund der
aufgesuchten Frauen
• Familiensprache
–
–
–
–
–
–
47,5 % Türkisch
19,5 % Arabisch
17,7 % Deutsch + Herkunftssprache
8,5 % Deutsch
3,4% Urdu
3,4% k. A.
• ALG II
70,4 %
Dokumentationsbögen Hausbesuche n= 118
Zugang zu aufgesuchten Frauen
Zugang zu aufgesuchten Frauen (DB)
Prozente:
45,80%
3,40% 5,90% 6,80% 7,60%
13,60% 16,90%
Kontakte über:
Keine Angabe
STM-Projekt
Elterncafés
Einrichtungen/Kooperatinspartner
Tam
Schule/ Kita
Soziales Umfeld
Dokumentationsbögen Hausbesuche n= 118
Vorgehen Stadtteilmütter
• Zahl der Hausbesuche:
953
• Vorgehen der Stadtteilmütter (1652 Nennungen)
– Modulvermittlung
– Praktische Unterstützung/Begleitung
– Vertrauensbild./emot. Unterstützung
– persönliche Ratschläge
– Weiterempfehlung
Dokumentationsbögen Hausbesuche n= 118
37%
21%
16%
15%
10%
Themen der Hausbesuche
• Häufigste Themen (1296 Nennungen)
– Erziehung/Kindesentwicklung
– Gesundheit
– Schule/Kita
– Materielle Absicherung
Dokumentationsbögen Hausbesuche n= 118
30%
15%
14%
10%
Weniger als zehn Hausbesuche
• Zahl : 41 (35%)
• davon
– 60%: 6-9 HB, 40%: 1-5 HB
• Gründe
–
–
–
–
–
–
keine Zeit
familiäre Ereignisse
kein Bedarf mehr
kein Interesse an Themen
unangemessene Erwartungen der Frauen
fehlende Erreichbarkeit
Dokumentationsbögen Hausbesuche n= 118
Beschränkungen und Barrieren in
Arbeit der Stadtteilmütter
• Eingeschränkte Kapazitäten
– 20% Qualifikationsanteil bei MAE
– Fluktuation der Stadtteilmütter (Schwangerschaft, Weiterbildung)
– Aufbau von Elterncafés
• Probleme in Akzeptanz von Hausbesuchen aus Sicht der STM
–
–
–
–
–
–
Vorbehalte der Männer
Angst vor dem Jugendamt
Schutz der Privatsphäre
Angst vor Klatsch
Bloßstellung als schlechte Mutter
Kein Bedarf aus Sicht der Frau
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n=44
Aufgesuchte Frauen
Was war das Allerwichtigste?
• Unterstützung:
35 Nennungen
(Rat, Empfehlung, Problemlösung, Begleitung)
• Beziehung:
21 Nennungen
(Zuhören, Vertrauen, Eigenschaften d. STM)
• Kindererziehung:
9 Nennungen
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n= 44; offene Frage; Mehrfachnennungen
Was gelernt aus Sicht der Frauen?
Themen
Trennung/Sch.
Spielen
Entwicklung
Erz. probleme
Mat. Absich.
Erziehung
Kita/Schule
Gesundheit
Sprache
25
41
40
36
29
42
37
42
39
Viel gelernt
Nichts gelernt
60,0 %
58,5 %
45,0 %
41,7 %
41,4 %
38,1 %
37,8 %
33,3 %
28,2 %
8,0 %
4,9 %
5,0 %
0%
6,9 %
9,5 %
10,8 %
14,3 %
7,7 %
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n= 44
Welche Anregungen waren am
wichtigsten?
• Erziehungstipps
• Praktische Unterstützung/Begleitung
25
11
(Schulden, Papiere, Elterngespräch, Kita-Anmeldung, Arzt)
• Persönliche Stärkung
8
(Rechte, Selbstrespekt, Zeit)
• Gesundheitstipps
• Alles
• Nicht erinnern
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n= 44; offene Frage; Mehrfachnennungen
6
6
2
Praktische Unterstützung durch die
Stadtteilmutter
•
•
•
•
•
Begleitung
Telefonate
Hilfe bei Formularen
Übersetzen
Anderes
•
(z.B. Baby waschen; Spielsachen mitgebracht)
26,4%
22,5%
22,5%
17,1%
11,6%
n=40
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n=44
Begleitung – wohin?

Behörden:
33
+ Jobcenter: 15
+ Jugendamt: 9
+ andere:
9

Elterngespräche :
+ Schule:
+ Kita:




27
15
12
Arztpraxis/Krankenhaus
Beratungsstellen
Kitaanmeldung
Andere Orte:
15
11
9
14
(z.B. Psychologe; Entwicklungszentrum;
Sportverein; Sozialladen)
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n= 44, Mehrfachnennungen
Empfehlungen der STM sowie Nutzung und
Einschätzung der Angebote durch aufgesuchte Frauen
n=44
Hinweis
genutzt hilfreich teilweise
hilfreich
19
15
1
Sportangebote
29
Beratungsstellen
28
21
16
Logopädie
26
20
16
Familienzentren
26
18
12
3
Freizeitangebote
26
17
10
3
Bibliothek
23
12
6
Jugendamt
20
14
11
Psychologische
Beratung/Therapie
20
12
10
1
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n=44; fehlende Angaben: nicht erforderlich/entfällt/weiß nicht
Veränderungen nach Besuch der
Stadtteilmutter
Schon
immer
Jetzt
mehr
Nicht so
wichtig
Ich achte auf die Ernährung meiner Kinder
26
28
Ich esse gemeinsam mit meinen Kinder
35
9
Ich beschränke den Fernsehkonsum meiner Kinder
13
26
4
Ich lese meinen Kindern vor
10
21
2
Ich spiele oder unternehme etwas mit meinen Kindern
14
25
3
Ich setze meinen Kindern Grenzen
12
31
Ich gehe zu den Vorsorgeuntersuchungen (gelbes Heft)
40
1
Ich besuche die Elternabende in Schule oder Kita
36
6
Ich rede viel mit meinen Kindern
20
24
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n=44; fehlende Angaben: entfällt/weiß nicht
Veränderungen bei den Kindern
N=44
Ja
etwas
nein
Sprache
14
15
5
Konzentrationsfähigkeit
15
17
6
Schulleistungen
10
16
7
Beziehung zur Mutter
23
8
5
Beziehung zum Vater
9
9
10
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n=44; fehlende Angaben: nicht erforderlich/entfällt/weiß nicht
Persönliche Veränderungen der Frau
Ja
etwas
nein
- habe weiterhin in STM eine Vertrauensperson
43
1
-
- konnte mit jemandem reden
41
0
-
- habe meine Rechte kennengelernt
31
9
1
- habe mehr Selbstvertrauen
30
8
3
- habe mehr Kontakt zu anderen Menschen
24
11
2
- habe meine Probleme gelöst
22
13
8
- finde jetzt eher Ruhe für mich
21
16
5
- meine Stellung in der Familie hat sich verbessert
15
10
9
- habe besser Deutsch gelernt
12
11
5
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n=44; fehlende Angaben: nicht erforderlich/entfällt/weiß nicht
Schneeballeffekt
- Habe Informationen an Andere
weitergegeben
- Habe anderen Frauen den Besuch
einer STM empfohlen
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n=44
ja nein
82% 18%
73% 27%
Haltung des Mannes zu den Besuchen der STM





interessiert an den Themen
nicht interessiert
sieht es kritisch
nicht erzählt
keine Angabe
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n=44
40%
43%
7%
7%
3%
Was hat Ihnen bei den Gesprächen nicht gefallen?
3 Nennungen:
• Zeit zu kurz, statt ¾ Stunden wären 1,5 Std. nötig
gewesen
• Hätte Thema Gewalt nicht gebraucht, nur für
Andere interessant
• Zu viele Flyer und Broschüren
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n=44
Nutzung und Bewertung Elterncafés
• Elterncafé besucht
30
– davon
•
•
•
•
regelmäßig
manchmal
jetzt nicht mehr
k. A.
9
13
6
2
• Bewertung
–
–
–
–
sehr gut/gut
es geht
nicht so gut
keine Angabe
25
3
1
1
Abschlussbefragung aufgesuchte Frauen, n=44
Ergebnisse
Einzelkontakte
• 191 Familien (180 Frauen, 8 Männer, 3 Paare)
• Ort der Beratung
– Kita, Schule, Elterncafé:
– Wohnung d. Familie/STM:
– Sonstiges:
45%
22%
33%
• Herkunft der Frauen:
–
–
–
–
Türkei:
arab. Länder:
Deutschland:
sonstige:
47,1%
31,4%
8,4%
9,4%
• Kinderzahl:
2,3 (0-8)
• ALG II Bezug: 56%, keine Transferleistungen 10%, 34% k.A.
Dokumentationsbögen Einzelkontakte, n=191
Ergebnisse
Einzelkontakte
• Zugang über
–
–
–
–
–
soziales Umfeld
Kita/Schule
Elterncafé
tam
Einrichtungen/Kooperationspartner
35,1%
32,5%
9,4%
7,3%
2,6%
• Inhalte der Einzelkontakte (392 Nennungen)
– Modulthemen
• Kita/Schule
• Gesundheit
• mat. Absicherung
52%
26%
23%
20%
– Weiterempfehlung
– Begleitung/prakt. Unterstützung
31Gesund aufwachsen
24%
11%
Dokumentationsbögen Einzelkontakte, n=191
R. Stolzenberg
18. / 19. Mai, Bonn
Vielen Dank!
32Gesund
aufwachsen
R.
Stolzenberg