Kartographische Modelle

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Transcript Kartographische Modelle

PS Thematische Schulkartographie
Einführung
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
PS Thematische Schulkartographie
• Grundsätzliches zum Proseminar
Vortrag, Mitarbeit, Hausübungen, Blackboard
• Aufbau der Lehrveranstaltung
• Module (Beispiele):
- Daten & Diagramme
- Karten und Kartographische Ausdrucksformen
- Thematische Karten im Geographie-Unterricht
- Kartographische Medien und ihre Verwendung
- Online Karten
- GIS/Geoinformatik
- Thematische Karten: Physiogeographie
- Thematische Karten: Human- und Wirtschaftsgeographie
- Fernerkundung
- Navigation/GPS
•
FRAGEN ?
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Kartographie
Beispiele von Definitionen

”Der Begriff Kartographie, wie er heute in Anwendung ist, umfasst alle Arbeiten,
die mit der kartographischen Bearbeitung der topographischen Aufnahme
und kartenmäßigen Umarbeitung in kleinere Maßstäbe, mit der Zeichnung
und Vervielfältigung von Karten und kartenähnlichen Darstellungen
zusammenhängen. Kartographische Arbeit setzt geodätische Messung, die
wissenschaftlichen mathematischen Grundlagen der Kartenprojektionen
und topographische Erkundung bei großmaßstäblichen Karten bzw.
geographische Landesforschung bei kleinmaßstäblichen Karten voraus.„
E. Meynen,1949

”Die Kartographie wird als die Wissenschaft der Herstellung aller Arten
von Karten und Plänen angesehen; sie umfasst jede Tätigkeit von der
Originalaufnahme an bis zum endgültigen Druck von Kartenblättern.“
UNO, 1949
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Kartographie
Beispiele von Definitionen

”Kartographie ist die Lehre von der Logik, Methodik und Technik der Konstruktion,
Herstellung und Ausdeutung von Karten und anderen kartographischen
Ausdrucksformen, die geeignet sind, eine räumlich richtige Vorstellung von der
Wirklichkeit zu erwecken. Sie beschäftigt sich nicht nur mit der Darstellung
konkreter Objekte, sondern auch abstrakter Erscheinungen im Raum, soweit sich
diese nach kartographischen Prinzipien abbilden lassen."
E. Arnberger, 1966

“A map is a symbolised image of geographical reality, representing selected
features or characteristics, resulting from the creative effort of its author’s
execution of choices, and is designed for use when spatial relation-ships are
of primary relevance. Cartography is the discipline dealing with the
conception, production, dissemination and study of maps”
International Cartographic Association (ICA), 1995
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Kartographie
Beispiele von Definitionen
 „Modern cartography, thus, deals with a complex process of
geospatial information organization, access, display, and use – with
‚maps’ no longer conceived of as simply graphic representations of
geographical space, but as dynamic portals to interconnected,
distributed, geospatial data resources.”
MacEachern, A./Kraak, M-J.: Research Challenges in Geovisualization. In: Cartography
and Geographic Information Science, Vol. 28, No. 1, 2001

Begriffe: Karte, Wissenschaft, Topographie, Logik, Methodik, Technik, Tätigkeit,
Herstellung, Kartenprojektion, räumliche Information, räumliche Daten
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Die Kartographie
und ihre Nachbardisziplinen
 Kartographie ist heute eine Wissenschaft die an vielen Universitäten
gelehrt wird
 Kartographie kann auch als Tätigkeit verstanden werden, die sich
mit der Herstellung von Karten und kartenverwandten Darstellungen
beschäftigt.
 Kartographie entwickelte ihre Theorien und Methoden hauptsächlich
aus den Disziplinen Geographie, Geodäsie, Semiotik,
Kommunikationswissenschaften, Mathematik, Psychologie sowie
den technischen Bereichen der Graphik und Reproduktionstechnik.
 Geographie und Geodäsie (Vermessungswesen) sind die
„Mutterwissenschaften“ der Kartographie.
 Kartographie kann aus mehreren Perspektiven betrachtet werden
(z.B. Graphik, Kommunikationstheorie Kognitionswissenschaft etc.)
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Kartographie als Wissenschaft
Quelle: Hake, Grünreich & Meng, 2007, Seite 7
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Kartographische Kommunikation
Einfaches Modell
Schema der Informationsübertragung nach Hake, Grünreich & Meng, 2007
Kartographische Kommunikation kann in beiden Richtungen erfolgen
(z. B. Karte als Darstellungsmittel, Karte als Orientierungsmittel)
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Kartographische Kommunikation
Wechselseitige Kommunikation
Kartographische Kommunikation kann auch wechselseitig sein – Interaktive Karten
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Visualisierungen von Daten
mit und ohne Raumbezug
Visualisierungen
(Thematische Kartographie)
Ohne Raumbezug
Quantitative
Merkmale
Qualitative
Merkmale
Organigramm
Diagramm
Mit Raumbezug
Qualitative
Merkmale
Quantitative
Merkmale
Thematische
Karten
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Kartographische Modelle
 Modelle sind vereinfachte Darstellungen der Wirklichkeit und
sind in hinsichtlich Dimension und Inhalt reduziert sollen aber
wichtige Merkmale der Struktur wiedergeben.
 Modelle dienen der Veranschaulichung von Sachverhalten und
deren Kommunikation
 Karten und kartographische Darstellungsformen sind Modelle
der Erdoberfläche oder von Teilen davon.
 Es gibt in der Kartographie physische (analoge) Modelle z.B.
gedruckte Karten, Globen, Reliefs etc. und virtuelle (digitale)
Modelle, z.B. DGM, Objektmodelle, digitale Geodaten etc.
 Virtuelle Geo-Modelle können mittels Visualisierung in
graphische Präsentationen übertragen werden (Bildschirm,
Ausdruck)
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Kartographische Modelle
Quelle: Kriz, 2003 (verändert)
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Objektinformation
in kartographischen Modellen
 Prinzipiell können jene Objekte kartographisch dargestellt
werden, die einen Raumbezug aufweisen dh. absolut oder
relativ verortbar sind.
 Objekte mit Raumbezug sind:
Gegenstände der realen Umwelt, welche direkt wahrnehmbar
sind (z.B. Gebäude, Strassen, Gewässer, Lebewesen etc.)
abstrakte/immanente Eigenschaften eines Realobjektes oder
dessen Relation (Sachverhalt),
z.B. Temperatur- oder Niederschlagswerte, Bevölkerungsdichte,
raum-zeitliche Veränderungen etc.
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Objektinformation
in kartographischen Modellen
Darstellbare Objekttypen nach Art und Vorkommen:
- Diskreta (abgrenzbare Objekte)
Objektflächen (Vorkommen von Objekten in eindeutiger Weise z.B. Wald, See)
Verbreitungsflächen (Darstellung der Verbreitungsfläche eines Objektes z.B. Tierart,
Religion. Überschneidungen möglich)
Bezugsflächen (ergeben sich aus der Zuordnung statistischer Werte dh. quantitativer
Sachverhalte)
- Kontinua (räumlich unbegrenzt mit stetigem Verlauf)
Reale Kontinua (z.B. Steilkanten)
Modelle (Physikalisch oder geometrisch)
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Karten und kartenverwandte Darstellungen



Karten und kartenverwandte Darstellungen sind zwei oder dreidimensionale
Darstellungen der Erdoberfläche oder von Teilen davon, die nach bestimmten
Regeln der kartographischen Modellbildung graphisch umgesetzt werden.
Die dargestellten Objekte und Strukturen werden dabei unter Wahrung der
geometrischen Lagebeziehungen in einem Verkleinerungsverhältnis
dargestellt.
(W.G)
Karten sind „verkleinerte, vereinfachte, inhaltlich ergänzte, erläuterte
Grundrissbilder der Erdoberfläche und von Teilen der Erdoberfläche
(E. Imhof)
…verebnete, maßstäblich verkleinerte, generalisierte, erläuterte
kartographische Darstellungen von Erscheinungen und Sachverhalten
natürlicher und gesellschaftlicher Art der Erde, der anderen Weltkörper
(Planeten) und des Weltraums
(Lexikon der Kartographie)
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Literatur
Eine kleine Auswahl
Literatur (Auswahl)

ABRAMS, J. & P. HALL, Eds., 2006, Else / where: mapping : new cartographies
of networks and territories. Minneapolis, Minn. : University of Minnesota Design
Institute

ANSON, R., Ed., 1991, Basic cartography for students and technicians . London
et al, Elsevier Applied Science.

ARNBERGER, E., 1970, Grundsatzfragen der Kartographie. Wien : Selbstverlag
der Österr. Geographischen Gesellschaft.

ARNBERGER, E., Hrsg., 1975- Die Kartographie und ihre Randgebiete
[Mehrbändige Enzyklopädie] Wien, Deuticke Verlag.

ARNBERGER, Erik , 1993, Thematische Kartographie : mit einer Kurzeinführung
über EDV-unterstützte Kartographie und Quellen der Fernerkundung. 3. Aufl. . Braunschweig : Westermann (Das Geographische Seminar).

BERTIN, J., Graphische Semiologie. Berlin – New York, Walter de Gruyter,
1982.
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Literatur
Eine kleine Auswahl
Literatur (Auswahl)
BOLLMANN, J., 1977,: Probleme der kartographischen
Kommunikation : Bedingungen und Funktionen kartographischer Zeichendarstellung
und Zeichenwahrnehmung in Kommunikationsprozessen ; quantitative Analyse
syntaktischer Zeichenstrukturen. Bonn-Bad Godesberg: Kirschbaum-Verlag.




BOLLMANN, J., KOCH G., et al., 2002, Lexikon der Kartographie und Geomatik.
Heidelberg-Berlin, Spektrum Akademischer Verlag.
CARTWRIGHT, W., Ed., 1999, Multimedia cartography. Berlin et al.: Springer.
CROMLEY, R. G, 1992, Digital cartography. Englewood Cliffs, NJ: Prentice-Hall.
CURRAN, J. P., Ed., 1990, Compendium of cartographic techniques. London et
al.: Elsevier Applied Science.

HAKE, G., GRÜNREICH D., MENG L., 2002, Kartographie – Visualisierung raumzeitlicher Informationen (8.Auflage). Berlin – New York, Walter de Gruyter

KOHLSTOCK, P., 2004, Kartographie. Eine Einführung. Paderborn: Schöningh,
(=UTB-2568)
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie
Literatur
Eine kleine Auswahl
Literatur (Auswahl)

MacEACHREN, A. M., 2004, How maps work. New York: Guilford Press.

OGRISSEK, R., Theoretische Kartographie. Gotha: VEB Hermann Haack. 1987.

OGRISSEK, R., Hrsg., 1983, ABC Kartenkunde. Leipzig: F.A. Brockhaus.

SLOCUM A. et al., 2009, Thematic Cartography and Geovisualization, 3rd Ed., Pearson.
Upper Saddle River. Prentice Hall.
Walter Gruber – FB Geographie & Geologie