Transcript Polymere 2
C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Monomerverknüpfung Pi + M Pi + Pj Pi + Pj Pi+1 Pi+j + L (L ≙ Wasser, MeOH, HCl, …) Pi+j 1 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Da bei den Folienvorlagen für diese Vorlesung nicht für alle Abbildungen die Urheberrechte geklärt sind, sind diese Materialien nur für den vorlesungsbegleitenden Gebrauch zu verwenden. Sie sind keine Veröffentlichung und nicht zitierbar! 2 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Polymerisationen ionische Polymerisation Pi + M Pi+1 (metallkomplex-katalysierte Polymerisation) ringöffnende Polymerisation Bei der oxidativen Polymerisation werden die Monomeren (in der Regel aromatische Verbindungen) mit einem Oxidationsmittel behandelt. Die Produkte werden vernetzt und können so stabilisiert und technisch verwendet werden. Alle Polymerisationsreaktionen sind gekennzeichnet durch die Teilvorgänge: Kettenstart, Kettenwachstum und Kettenabbruch 3 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 radikalische Polymerisation Kettenstart “Thermische Initiatoren“ N,N-Azobisisobutyronitril (AIBN) Dibenzolyperoxid (BPO) 4 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 radikalische Polymerisation Kettenwachstum Kettenabbruch R´ R´ Rekombination mit Rekombination R´ R´ weiterhin zu beachten A) Einfluss der Polymerisationstemperatur auf: - mittlere Molmasse - Ausbildung von Seitenketten und deren Länge - Anzahl der verbleibenden Doppelbindungen B) Gel-Effekt (Trommsdorf-Effekt) bei Umsätzen größer 40 % ohne Rekombination 5 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 metallkomplex-katalysierte Polymerisation 6 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 metallkomplex-katalysierte Polymerisation 10 nm 7 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Polyethylen LP-PE ≙ HD-PE >2000 bar (Alkohol) HP-PE ≙ LD-PE nicht katalysierte radikalische Polymerisation mit 0,02 % Sauerstoff als Initiator; wesentliches Problem: Wärmeabfuhr Rohrdurchmesser 2-3 cm 8 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Polyethylen LLDPE ≙ linear-low-density PE Durch den Einbau von 5 -12 % α-Olefinen (3 -18 C-Atomen) bilden sich kurze Seitenketten. Die Ausbildung von Kristalliten durch statistische Kurzkettenverzweigungen wird zurückgedrängt; die Dichte ist entsprechend niedrig. Sie liegt im Bereich von LDPE. LLDPE dient der Herstellung von Folien. 9 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 10 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Metallocenkatalysator Bild 1 Bild 3 Bild 1 Bild 1 Bild 2 ersetzt wird. n mal 11 Bild 3 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Metallocenkatalysator Zr Beeinflussung der Stereoregularität durch: - Ausrichtung der Liganden - Drehbarkeit der Liganden - Öffnungswinkel etc. 90° ansa-Bis(η5-indenyl)-zirconium(IV)-Kation Metallocenkatalysatoren sind hochaktiv und sehr selektiv. So werden bei der Propenpolymerisation Aktivitäten von mehr als 10000 kgPP/(Zr·h) und Stereoregularitäten von >9912 % erreicht. Damit weisen Katalysatoren dieses Typs die Aktivität von Enzymen auf. 45° C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 + ionische Polymerisation - - - + anionische Polymerisation Beispiele der industriellen Anwendung Monomer Repetiereinheit Polymer-Anwendung + - + kationische Polymerisation Beispiele der industriellen Anwendung Monomer Repetiereinheit Polymer-Anwendung Da bei der ionischen Polymerisation alle wachsenden Ketten die gleiche Ladung am Kettenende tragen und diese Ladungen sich abstoßen, ist ein Abbruch des Kettenwachstums durch Rekombination unwahrscheinlich. Das Kettenwachstum wird erst beendet, wenn das Monomer aufgebraucht ist. Deshalb wurde spricht man hier von “Living Polymers“. Diese zeichnen sich durch eine enge Molekularmassenverteilung aus. 13 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 ringöffnende Polymerisation 14 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Polyamid (Perlon) Im Aufbau ähneln Polyamide den natürlichen Eiweißstoffen, wie z.B. der Seide; jedoch sind sie weitaus reiß- und scheuerfester. Die Anwendungen reichen weit über die Faserherstellung hinaus. Obgleich sie chemisch zu den Harzen gehören, können sie wie Thermoplaste weiterverarbeitet werden. Damit sind auch die Anwendungsbereiche nahezu unbegrenzt: Automobilindustrie, Elektronik und Elektrotechnik, Türgriffe, Präzisionsteile, Folien, chirurgische Instrumente. Formal könnte man sich die Caprolactampolymerisation so vorstellen, dass durch Hydrolyse aus dem Lactam zunächst -Aminocapronsäure entsteht, die dann durch Polykondensation das Polyamid bildet. Das dabei frei werdende Wasser wird sofort neues Lactam hydrolytisch zu Aminocapronsäure aufspalten. Kinetische Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass das Caprolactam überwiegend unter Umamidierung an die wachsende Polymerkette addiert. Dabei dient Wasser als Initiator für die Bildung von geringen Mengen Aminocapronsäure. 15 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 technisch praktiziert metallkomplex-katalysiert Polymerisation möglich 16 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Polykondensation Pi + Pj Pi+j + L Verstrecken der Fasern OH H2O 17 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Polyester PET Polyethylenterephthalat +L 18 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Reaktion in 3 Stufen: 1) Dimethylterephthalat + Glycol (im Überschuss) bei 200 °C Oligomer mit 2-4 Repetiereinheiten 2) Unterdruck und 290 °C Weiterkondensation und Abdestillieren des überschüssigen Glycols 3) (nach 3-5 Stunden) zähflüssiger Polyester Düse 19 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 weitere Polykondensate Polycarbonat (PC) Verwendung: CD-Audioplatten CD-ROM-Speicher Polycarbonat verantwortlich für die Namensgebung 20 C.v.O.-Univ. Oldenburg, MSc-Chemie, Modul Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde, Axel Brehm Polymere 2 Polyaddition Pi + Pj Pi+j Polyurethan (PUR) 21