Transcript Friends of the Earth Germany
Warum zur Demo am 22.1.2011?
Reinhild Benning BUND, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland November 2010
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Was ist schlecht an der Agro Gentechnik?
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87 % der Bevölkerung in DE lehnen Agro-Gentechnik ab.
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Aus guten Gründen: Gentechnik hat seit 30 Jahren nicht zur Hungerbekämpfung beigetragen In Ländern des Südens leiden Menschen unter Spritzmitteleinsatz, insbesondere Glyphosat (Bestandteil von Agent Orange) Agro Gentechnik treibt Bauern/Bäuerinnen mit Lizenzen/ Patenten in Abhängigkeiten (Indien, USA, Canada, u.a.) Gentech-Pflanzen sind meist resistent gegen Herbizide (RR-Soja) oder sie produzieren selbst Insektizide (Bt-Mais). Folge: Zunehmende Resistenzen und erhöhter Spritzmitteleinsatz (Doppelpack) Gentechnik ist Artenkiller, weil auch „Nicht-Ziel-Organismen“ getroffen werden Fazit: Gentechnik ist Methode von Saatgutmultis, um Kontrolle über unsere Lebensmittel zu erlangen.
DAS HABEN WIR SATT!
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Was sagt die Politik zur Agro Gentechnik?
In DE und EU ist Anbau von 1 GVO-Pflanze erlaubt: Gentartoffel Amflora von BASF (Mon 810 zeitweise) Import: rund 40 GVO-Pflanzen erlaubt Größter Importanteil: Über 5 Millionen Tonnen Soja, überwiegend gentechnisch verändert; Einsatz: Massentierhaltung und Milcherzeugung Kennzeichnung: nur für Pflanzen KEINE KENNZEICHNUNGSPFLICHT für tierische Lebensmittel!
Fazit: Der größte Teil der Agro-Gentechnik verschwindet im Trog der Tierfabriken und ist für Verbraucher nicht erkennbar DAS HABEN WIR SATT!
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Tierfabriken boomen…
Erzeugung und Sojaflächenbedarf von Hühnchenfleisch 1997-2007
1.000.000
900.000
800.000
700.000
600.000
500.000
400.000
300.000
200.000
100.000
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Erzeugung in t Sojaschrot in t Sojaflächenbedarf (ha) Ausfuhr in t Sojafläche für Ausfuhren (ha)
Quelle: BUND 2008; Studie
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Für Fleisch nicht die Bohne; Schuler, Benning 2008
Germany
Schweinmastanlagen boomen…
Zahl de r Be tr ie be m it Schw e ine haltung in DE 2004-2008
100.000
90.000
80.000
70.000
60.000
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0 2004 2005 2006 2007 2008
Quelle: BUND 2008, eigene Berechnungen nach Stat. Bundesamt
Friends of the Earth Germany 2008 -Rekord bei deutschem Schweinefleischexport – Wert fast 5 Mrd € -Rekord bei Betriebsaufgabe in Schweinehaltung: - 17 % Fazit: Bauern haben vom Export nichts!
Niemand braucht das Fleisch
100 % = Selbstversorgungsgrad Schweinefleisch Geflügel Milch
Quelle: EU-Kommission
108 % 103 % (rasch steigend) 110 %
Fazit: Boom der Fleischfabriken wächst rasant.
Jedes zusätzlich eingestallte Tier geht rechnerisch in den Export.
DAS HABEN WIR SATT!!!
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Fleischboom ohne Futter
Angaben der Deutschen Futtermittelindustrie:
72 % des in DE eingesetzten Eiweißfutters wird importiert ( > 5 Mio t Soja) 78 % des in der EU eingesetzten Eiweißfutters wird importiert ( > 30 Mio t Soja) Landraub: ca. 25 % Futterfläche liegt außerhalb DE, in Ländern des Südens
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Dort rauben sie Flächen für Lebensmittelanbau vertreiben die lokale Bevölkerung/ Landgrabbing zerstören Regenwaldgebiete
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Quelle: FoEI Regenwaldrodung für Futtermittel und Agrokraftstoffe in BR
Fleischexporte nehmen zu und machen Hunger
Beispiel Hühner-Fleischexport aus EU nach Kamerun: •1 kg Hühnerfleisch lokal erzeugt: 5,- € •Tiefgekühltes Hühnerfleisch aus Europa: 1,80,- €
EU-Hauptexporteure von Fleisch und Milchpulver in der EU: DE und BeNeLux Länder
DAS HABEN WIR SATT!
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Sicht der Industrie
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Der Markt in der EU für Fleisch und Milch ist übersättigt
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EU Bürger sind tendenziell überernährt, teils krank daran
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Rund 30 % der Lebensmittel landen bereits im Müll
> Wachstum ist herrschende Ideologie > Wachstum nur im Export möglich Ziele der exportorientierten Industrie: -
Rohstoffpreise senken – mehr Agrarfabriken
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Überschüsse steigern > Preise für Bauern drücken
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Teure Umwelt- und Tierschutzstandards senken
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Direkte und indirekte Subventionen abreifen (bis zu 1,3 Mrd €/ Jahr)
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Exportmärkte liberalisieren (WTO-Doha-Runde)
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Image polieren
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Verbraucher werden dumm gehalten
Kennzeichnungsregeln
Erlaubt ist „Wiesenhof“ auf Geflügel zu schreiben, das niemals Grünland gesehen hat Bauernglück auf Fleisch zu Dumping-Preisen Kühe auf der Wiese, auch wenn Milch nicht vom Grünland kommt.
„Mark Brandenburg“ auf Milch aus ganz DE und PL
FAZIT
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Verbraucher kann Qualität / Tierhaltung nicht erkennen und greift folglich zum billigsten Produkt
-GVO in tierischen Lebensmitteln nicht kennzeichnungspflichtig Irreführung ist erlaubt -Dumping ist erlaubt
Chance: Agrarreform nach 2013 Aber: Bundesregierung blockiert Reform!
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Warum Demo am 22.1.2011?
- Bundesregierung/ Ministerin Aigner hat Agrarminister und Agrarindustrie am 22.1.2011 zu Gast in Berlin zum „DAVOS der Agrarwirtschaft“ Sie wollen - Mehr Gentechnik - Mehr Tierfabriken Grenzenlose Märkte Subventionen für Agrarfabriken Förderung für Ökolandbau senken Friends of the Earth Germany
Es geht auch anders!
Wir wollen: •gentechnikfreie, gesunde und fair produzierte Lebensmittel •eine bäuerlich ökologische Landwirtschaft in Europa und weltweit •eine tiergerechte und klimaschonende Landwirtschaft Friends of the Earth Germany
Darum: Auf zur Demo www.wir-haben-es-satt.de
am 22.1.2011 in Berlin!
Friends of the Earth Germany JA zu Bauernhöfen statt Agrarfabriken