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Internationaler Frauentag
2013
Eigenständige
Existenzsicherung
von Frauen
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
1
Eigenständige Existenzsicherung
von Frauen
Was ist eine eigenständige Existenzsicherung ?
Kurzfristige Existenzsicherung: notwendiges Einkommen zur Deckung des
unmittelbaren Bedarfs in einem Monat
Langfristige Existenzsicherung: notwendiges Einkommen zum Erwerb
ausreichender Ansprüche für den Fall von Elternschaft, Arbeitslosigkeit,
Erwerbsunfähigkeit & Alter
Tab. 1: Bruttomonatseinkommen aus abhängiger Beschäftigung für eine eigenständige
Alleinerziehende Person mit
Existenzsicherung (2011)
Kinderlose Person
einem Kind
Kurzfristige
Existenzsicherung
1.118 €
1.515 €
Langfristige
Quelle:Existenzsicherung
Pimminger (2012).
2.175 €
2.654 €
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Unterhalb
langfristiger
Existenzsicherung
Existenzsicherndes
Einkommen
Abb. 1: Anteil der weiblichen Beschäftigten im Alter von 25 bis 60 Jahren mit
Bruttomonatsentgelten unterhalb existenzsichernder Grenzwerte (2010)
mit Kind bis 2.600 €
74%
Unterhalb
kurzfristiger
Existenzsicherung
Kinderlose bis 2.100 €
62%
mit Kind bis 1.500 €
45%
Kinderlose bis 1.100 €
33%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Quelle: Eigene Darstellung angelehnt an Pimminger (2012).
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Existenzsicherndes Einkommen:
Vergleich mit männlichen Beschäftigten
Unterhalb
kurzfristiger
Existenzsicherung
Abb. 2: Anteile der Beschäftigten im Alter von 25 bis 26 Jahren mit
Bruttomonatsentgelten unterhalb existenzsichernder Grenzwerte nach Geschlec
(2010)
43%
mit Kind bis 2.600 €
74%
29%
Kinderlose bis 2.100 €
Männer
62%
Unterhalb
langfristiger
Existenzsicherung
Frauen
15%
mit Kind bis 1.500 €
45%
10%
Kinderlose bis 1.100 €
33%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Quelle: Eigene Darstellung angelehnt an Pimminger (2012).
 Traditionelle Rolle des alleinigen „Familienernährers“ schwer zu erfüllen
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
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Lebenslaufperspektive
DETERMINANT
EN
Studienfachund Berufswahl
Umfang der
Erwerbstätigkeit:
Vollzeit- und
Teilzeit
Mini-Job
KONSEQUENZE
N
Leben
sphas
en
Einkommenshö
he:
Gender Pay Gap
Niedriglohn
Kontinuität der
Erwerbsbeteiligu
ng
Abhängigkeitsstrukturen
Ausbildung/
Studium
Erwerbsphas
e
Altersarm
ut
Gender Pension
Gap
Ruhestand
Institutionen
Kinderbetreuun
gsmöglichkeiten
Betreuungsgel
d
Ehegattensplitti
ng
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
Beitragsfreie
Mitversicherung
bei der GV
Anrechnung der
Kindererziehungszei
ten
5
1. Studienfach- und
Berufswahl
Tab. 2: Die am stärksten besetzten Studienfächer nach
Geschlecht
Männer
Frauen
1. BWL
1. BWL
2. Maschinenbau/-wesen
2. Germanistik
3. Informatik
3.
Rechtswissenschaften
klassische
Geschlechterrollenbilder:
4. Elektrotechnik
4. Humanmedizin
Männlichkeit =Technik, MINTFächer
5. Rechtswissenschaft
5.
Erziehungswissenschaft
en
Weiblichkeit = soziale &
kommunikativen Kompetenzen
6.
Wirtschaftswissenschaft
6. Psychologie
7.
7.
Wirtschaftsingenieurwese Wirtschaftswissenschaft
Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (2011).
n
en
8. Humanmedizin
 Unterbewusst vermittelte
Rollenbilder
8. Anglistik/Englisch
Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen
setzen
9.Internationaler
Wirtschaftsinformatik
9. Biologie
6
Lebenslaufperspektive
DETERMINANT
EN
Studienfachund Berufswahl
Umfang der
Erwerbstätigkeit:
Vollzeit- und
Teilzeit
Mini-Job
KONSEQUENZE
N
Leben
sphas
en
Einkommenshö
he:
Gender Pay Gap
Niedriglohn
Kontinuität der
Erwerbsbeteiligu
ng
Abhängigkeitsstrukturen
Ausbildung/
Studium
Erwerbsphas
e
Altersarm
ut
Gender Pension
Gap
Ruhestand
Institutionen
Kinderbetreuun
gsmöglichkeiten
Betreuungsgel
d
Ehegattensplitti
ng
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
Beitragsfreie
Mitversicherung
bei der GV
Anrechnung der
Kindererziehungszei
ten
7
Umfang der
Erwerbstätigkeit
Abb. 3: Umfang der Erwerbstätigkeit nach Geschlecht im
zeitlichen Vergleich
Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2012. Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal
2012.
Zunahme der Erwerbsbeteiligung
von Frauen ≠ Arbeitszeitvolumen
Erwerbstätigenquot
e
Erwerbstätigenquote in
Vollzeitäquivalent
66,2%
50,7%
Quelle: Statistsiches Bundesamt, Wiesbaden.
(Stand 2009)
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Umfang der Erwerbstätigkeit:
Erwerbsmuster
Abb. 4: Paargemeinschaften mit minderjährigen Kindern
nach Erwerbstätigkeit der Eltern (2011)
60%
50%
45%
40%
30%
24%
18%
20%
4,30% 2,10% 1,90% 1,60% 1,60%
1,40%
10%
0%
Vater VZ, Vater VZ, beide VZ
Mutter TZ Mutter n.
erw.
beide
n.erw.
beide TZ
Mutter Vater TZ,
TZ, Vater Mutter
n.erw.
n.erw.
Mutter
VZ.,
Vater
n.ew.
Mutter
VZ.,
Vater TZ
Traditionelle
Arbeitsteilung:
Vollzeiterwerbsar
beit der Männer
& Zuverdienst
der Frauen
Quelle:Pimminger (2012a).
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Beispiel Familienernährerin
Abb. 12: Mehrpersonenerwerbshaushalte in Deutschland (2007)
weibl. Familienernährerin
alleinerzieh.
20,9%
weibl. Familienernährerin im
Paar HH
9,0%
Sehr gute Bildungsund Berufsabschlüsse,
hohe
Erwerbsorientierung
Familienernährerinnen
Paar HH beide verdienen gleich
8,8%
männl. Familienernährer im Paar
HH
2,6%
männl. Familienernährer
alleinerzieh.
1,2%
57,5%
Quelle: SOEP, Brehmer, Klenner, Klammer (2010).
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andere Kombinationen
Druck auf dem
Arbeitsmarkt (z.B.
Leiharbeit, befristete
Verträge,
Arbeitslosigkeit) zum
Nachteil des
männlichen
Familienernährers
10
Umfang der Erwerbsbeteiligung:
Gründe für Teilzeit
Tab. 3: Hauptgrund für Teilzeittätigkeit der 20- bis 64-jährigen Erwerbstätigen (2010)
Betreuung von
Kindern /
Pflegebedürftig
en
Vollzeittätigkeit
nicht zu finden
Aus- oder
Weiterbildung
Krankheit oder
Unfallfolgen
Andere
Gründe
Gesam
t
44,3 %
22,3%
8,4%
2,8%
22,2%
Männe
r
8,3%
39,7%
23,2%
7,7%
21,2%
Frauen
51,2%
18,9%
18,9%
1,9%
22,4%
1,7%
23,3%
Frauen
Quelle:
Statistisches
Bundesamt, Wiesbaden.
Alte BL
56,2%
13,5%
13,5%
Neue
23,4%
49,4%
49,4%
/
17,6
BL
 Familieninhärente
Gründe (besonders im Westen) für Teilzeitbeschäftigung
überwiegen bei Frauen
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Umfang der Erwerbstätigkeit:
Minijob
Abb. 5: Geschlechteranteil der Niedriglohn-Verdiener
Einmal Minijob, immer
Minijob…
2/3 sind Frauen, davon 84 %
verheiratet
mehr als 75 % verdienen
weniger als 8,50€ / h
Keine Brückenfunktion,
sondern eine schnell
einsetzende & hohe
Klebewirkung (biographische
Sackgasse)
Minijob = Mini-Rente =
Altersarmut
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Wunsch nach mehr…
Studie vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2011):
• Teilzeitbeschäftigte Frauen wünschen eine Erhöhung um 4 h
 27 h
• Geringfügig beschäftigte Frauen wünschen eine Erhöhung um 9 h
 21 h = sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung
Verlängerungspotenziale insbesondere bei
Frauen…:
… die regelmäßig Überstunden machen
… die geringfügig beschäftigt sind
… mit niedriger beruflicher Qualifikation
… mit niedrigen Haushaltseinkommen
…ohne Partner & ohne jungen Kindern
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Lebenslaufperspektive
DETERMINANT
EN
Studienfachund Berufswahl
Umfang der
Erwerbstätigkeit:
Vollzeit- und
Teilzeit
Mini-Job
KONSEQUENZE
N
Leben
sphas
en
Einkommenshö
he:
Gender Pay Gap
Niedriglohn
Kontinuität der
Erwerbsbeteiligu
ng
Abhängigkeitsstrukturen
Ausbildung/
Studium
Erwerbsphas
e
Altersarm
ut
Gender Pension
Gap
Ruhestand
Institutionen
Kinderbetreuun
gsmöglichkeiten
Betreuungsgel
d
Ehegattensplitti
ng
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Beitragsfreie
Mitversicherung
bei der GV
Anrechnung der
Kindererziehungszei
ten
14
Kontinuität der
Erwerbsbeteiligung
Wiedereinstie
g in ein
Beschäftigun
gs-verhalten
gleichwertige
Position bei
demselben
AG
Abb. 5: Erwerbsbiografien: Erwerbsunterbrechungen
(Kindererziehung und Pflege) & Vollzeitbeschäftigung der
Geburtenjahrgänge 1942 bis 1962 (in Jahren)
35
Dauer der
Erwerbsunterbrec
hung
Ost
30
28,3
West
25
20
16,4
15
9,1
10
5
2,8
0
-Keine
Bei 5 Jahren
familienbedingte
Vollzeitbeschäftigung (in Jahren)
Erwerbsunterbrechung
(in
Jahren)
Lohnabschläg
Erwerbsunterbrechung: 50%-ige
e
Wahrscheinlichkeit auf gleichwertige Quelle: eigene Darstellung, angelehnt an Pimminger (2012)
Position
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Lebenslaufperspektive
DETERMINANT
EN
Studienfachund Berufswahl
Umfang der
Erwerbstätigkeit:
Vollzeit- und
Teilzeit
Mini-Job
KONSEQUENZE
N
Leben
sphas
en
Einkommenshö
he:
Gender Pay Gap
Niedriglohn
Kontinuität der
Erwerbsbeteiligu
ng
Abhängigkeitsstrukturen
Ausbildung/
Studium
Erwerbsphas
e
Altersarm
ut
Gender Pension
Gap
Ruhestand
Institutionen
Kinderbetreuun
gsmöglichkeiten
Betreuungsgel
d
Ehegattensplitti
ng
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Beitragsfreie
Mitversicherung
bei der GV
Anrechnung der
Kindererziehungszei
ten
16
Einkommenshöhe:
Berufsbranche
Horizontale Segregation:
niedrig entlohnte
frauendominierte,
personennahe
Dienstleistungen
vs.
hoch entlohnte
männerdominierende
Technikberufe
Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden. Eigene Darstellung.
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Einkommenshöhe: Positionen
Abb. 7: Geschlechteranteil in Vorständen und Aufsichträten im
Zeitvergleich
Vertikale
Segregation:
Unterschiedlich
(bezahlte)
Positionen
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Einkommenshöhe: Positionen
Öffentlicher Sektor: geringer Zugang zu bestimmten Segmenten & innerbetrieblichen –
und behördlichen Aufstiegschancen
Tab. 4: Frauenanteil in Führungspositionen in den obersten Bundesbehörden 2009
Beschäftigt
e gesamt
Beschäftigte
n im
höheren
Dienst
Alle
Leitungsfunktion
en
Unterabteilung
sleitung
Abteilungsleitung
Beamtete
Staatssekretäre
49%
36%
23%
18%
14%
3%
Quelle: Schimeta (2012): 17.
• Vertikale Segregation nach Geschlecht besonders stark ausgeprägt
• Frauenanteil sinkt mit steigender Hierarchieebene und unterscheidet sich deutlich
nach Ressort und Politikfeld (z.B. BMVg Frauenanteil in Referatsleitung 17% vs.
BMFSFJ 55,2%)
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Einkommenshöhe:
Gender Pay Gap
Tab. 5: Verdienstunterschied (Stundenlohn) zwischen Frauen und Männern (2010)
Bruttostundenverdienst
22%
Wirtschaftszweig
insgesamt
Frauen
Männer
%
Euro
Entgeltungleich
heit zwischen
Männern und
Frauen
Verdienstunterschied
Insgesamt
16,95
14,62
18,81
22
Arbeitnehmer in leitender
Stellung
Herausgehobener
Arbeitnehmer
Fachangestellter
35,10
28,64
37,66
24
23,32
21,07
24,88
15
16,18
15,17
16,99
11
Angelernter Arbeitnehmer
13,03
11,91
13,82
14
Ungelernter Arbeitnehmer
10,42
10,16
10,74
5
Quelle. Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung.
Mit zunehmender Qualifikation nimmt das
Einkommensgefälle zu.
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Lebenslaufperspektive
DETERMINANT
EN
Studienfachund Berufswahl
Umfang der
Erwerbstätigkeit:
Vollzeit- und
Teilzeit
Mini-Job
KONSEQUENZE
N
Leben
sphas
en
Einkommenshö
he:
Gender Pay Gap
Niedriglohn
Kontinuität der
Erwerbsbeteiligu
ng
Abhängigkeitsstrukturen
Ausbildung/
Studium
Erwerbsphas
e
Altersarm
ut
Gender Pension
Gap
Ruhestand
Institutionen
Kinderbetreuun
gsmöglichkeiten
Betreuungsgel
d
Ehegattensplitti
ng
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
Beitragsfreie
Mitversicherung
bei der GV
Anrechnung der
Kindererziehungszei
ten
21
Institutionellen
Gegebenheiten
Abb. 8 : Das deutsche Steuer- und Transfersystem und seine Auswirkungen auf
Arbeitsanreize.
Beispiel: Ehepaar mit Medianlohn und 1 Kind von 2 Jahren
Quelle: Wrohlich (2012).
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Institutionellen
Gegebenheiten
Steuer- und Transfersystem ≠ Arbeitsanreize für Frauen
1.Rationierung der Kinderbetreuungsplätze (35 % Betreuungsquote für 2013)
- Hemmt Erwerbstätigkeit von Frauen mit Kindern (besonders unter 3 Jahren)
- Provoziert Teilzeitarbeit, besonders für alleinerziehende Mütter
2. Betreuungsgeld
- ist ein Rückschritt und konterkariert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Frauen ziehen sich aus der Berufswelt zurück
3. Ehegattensplitting
- Mit der Aufnahme eines zweiten Einkommens sinkt die Einkommensdifferenz und
somit die steuerliche Entlastung aus dem Splittingverfahren
- EhepartnerInnen mit dem (potentiell) geringeren Einkommen verzichten auf eine
Erwerbstätigkeit/ arbeiten in Teilzeitstellen
4. Beitragsfreie Mitversicherung
- Beitragsfreie Mitversicherung bei der Gesetzlichen Krankenversicherung, wenn
EhepartnerIn erwerbslos ist
5. Anrechnung der Kindererziehung für die Alterssicherung
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Lebenslaufperspektive
DETERMINANT
EN
Studienfachund Berufswahl
Umfang der
Erwerbstätigkeit:
Vollzeit- und
Teilzeit
Mini-Job
KONSEQUENZE
N
Leben
sphas
en
Einkommenshö
he:
Gender Pay Gap
Niedriglohn
Kontinuität der
Erwerbsbeteiligu
ng
Abhängigkeitsstrukturen
Ausbildung/
Studium
Erwerbsphas
e
Altersarm
ut
Gender Pension
Gap
Ruhestand
Institutionen
Kinderbetreuun
gsmöglichkeiten
Betreuungsgel
d
Ehegattensplitti
ng
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Beitragsfreie
Mitversicherung
bei der GV
Anrechnung der
Kindererziehungszei
ten
24
Konsequenz: Altersarmut von
Frauen
Kumulierte Risiken im
Lebenslauf = Altersarmut
Abb. 9: Rentenhöhe. Rentenzugang 2010, alle Altersrenten.
• Absicherung durch den
Ehemann wird unsicherer
(Scheidungsrisiko)
1.000 €
900 €
857 €
Männer
Frauen
800 €
682 €
700 €
• Rentenreformpolitik:
Individualisierung der
Alterssicherung
878 €
600 €
475 €
500 €
400 €
300 €
• Grundsicherung liegt bei 668
€ (Stand 31.12.2010)
200 €
100 €
0€
 Frauen im Westen =
Altersarmut
 Abhängig von der Rente des
Ehepartners:
Familiensubsidiarität
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
Ost
West
Quelle: LAW-Life Projection 2012; berechnet von Rasner (2012),
DIW.
25
Konsequenzen: Gender Pension
Gap
Abb. 10: Geschlechtspezifische Rentenlücke: Rentenzugang 2010, alle
Altersrenten.
1.000 €
- kürzere Beitragskarrieren
- weniger Arbeitsstunden 900 €
800 €
- niedriges Einkommen 700 €
878 €
857 €
682 €
600 €
475 €
500 €
Rentengefäll
e
Männer
Frauen
400 €
300 €
22%
200 €
45%
100 €
0€
Ost
West
Quelle: Deutsche Rentenversicherung 2011.
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Gender Pension Gap im
Zeitverlauf
Abb. 11: Entgeltpunkte aus allen rentenrelevanten Tätigkeiten im Kohortenvergleich
•Verringerung der Rentenlücke im Osten
•Keine Verringerung (oder Erweiterung) der Entgeltlücke
ABER: Rentenanwartschaften sind gesunken
Anmerkungen: Entgeltpunkte bis 58 Jahren. Keine Geburten nach 1992.
Quelle: Rasner (2012), DIW.
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Konsequenz: Abhängigkeit
80%
Männer
65%
Was passiert
im Falle einer:
Frauen
• Scheidung
21%
n
ilf
e
e
H
st
ig
e
eh
An
g
ög
er
m
,V
• Verwitwung
•
Arbeitslosigkei
t des Mannes
R
en
te
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Pe
n
si
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2% 3%
ör
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en
II
I&
AL
G
ät
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t
Er
w
er
6%
3% 3%
So
n
9% 8%
ig
ke
it
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Abb. 12: Überwiegender Lebensunterhalt von Frauen und
Männern im Alter von 25 bis 60 Jahren (2010)
Quelle: Eigene Darstellung angelehnt an Pimminger (2012), ESF.
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Lebenslaufperspektive:
Pfadabhängigkeit
DETERMINANT
EN
Studienfachund Berufswahl
Umfang der
Erwerbstätigkeit:
Vollzeit- und
Teilzeit
Mini-Job
Einkommenshö
he:
Gender Pay Gap
Niedriglohn
Kontinuität der
Erwerbsbeteiligu
ng
KONSEQUENZE
N
Abhängigkeitsstrukturen
Leben
sphas
en
Erwerbsphas
e
Ausbildung/
Studium
Altersarm
ut
Gender Pension
Gap
Ruhestand
Institutionen
Kinderbetreuun
gsmöglichkeiten
Betreuungsgel
d
Ehegattensplitti
ng
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
Beitragsfreie
Mitversicherung
bei der GV
Anrechnung der
Kindererziehungszei
ten
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Wir fordern…
• einen gesetzlichen Mindestlohn nicht unter 8,50 Euro/
Stunde als Lohnuntergrenze einzuführen und alle
Arbeitsverhältnisse ab der ersten Arbeitstunde sozial
abzusichern;
• die Betreuungsstruktur für Kinder und Pflegebedürftige
qualitativ hochwertig auszubauen, sodass die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich wird, sowie
das Betreuungsgeld abzuschaffen;
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
30
Wir fordern…
• einen Rechtsanspruch auf die Rückkehr aus Teilzeit- in
Vollzeitbeschäftigung, sodass Frauen ihre Arbeitszeit
wieder aufstocken können, um ihre Einkommen zu
steigern und ihre Aufstiegschancen zu verbessern;
• mehr Frauen in Führungspositionen, damit Frauen
Vorbilder sein können und die männlich geprägte
Anwesenheitskultur in der Arbeitswelt hinterfragt wird.
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
31
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
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Literaturangaben
Agentur für Gleichstellung im ESF (Hg.) (2012): Existenzsichernde Beschäftigung von Frauen und
Männern. Pimminger, Irene.
Agentur für Gleichstellung im ESF (Hg.) (2012a): Armut und Armutsrisiken von Männern und Frauen.
Pimminger, Irene.
Brehmer, Wolfgang/ Klenner, Chrstina/ Klammer, Ute (2010): Wenn Frauen das Geld verdienen – eine
empirische Annäherung an das Phänomen der „Familienernährerin“; WSI – Diskussionspapier Nr. 170,
Juli 2010.
BMFSFJ (Hg.) (2011): Neue Wege – Gleiche Chancen. Gleichstellung von Frauen und Männern im
Lebensverlauf. Erster Gleichstellungsbericht.
BMFSFJ (Hg.) (2012): Frauen im Minijob. Motive und (Fehl-) Anreize für die Aufnahme geringfügiger
Beschäftigung im Lebenslauf.
Friedirch-Ebert-Stiftung (Hg.) (2012): Einsam an der Spitze: Frauen in Führungspositionen im
öffentlichen Sektor. Schimeta, Julia. Forum Politik und Gesellschaft
Rasner, Anika (2012): Gender Pension Gap im Kohortenvergleich. Können die Babyboomer Frauen die
Lücke schließen? Erste Gender Studies Tagung des DIW Berlin. Download unter:
http://www.diw.de/documents/dokumentenarchiv/17/diw_01.c.409612.de/genderstudiestagung_rasner.p
df
Wagner, Susanne (2011): Frauen würden gerne länger arbeiten. IAB-Kurzbericht 9/2011.
Wrohlich, Katharina (2012): Das deutsche Steuer- Transfer-System und seine Anreizwirkungen
bezüglich des Arbeitsangebots von Frauen. Erste Gender-Studies Tagung des DIW Berlin. Download
unter:
Internationaler Frauentag 2013 – Heute für morgen Zeichen setzen
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