jannan-mobbing-vortrag_2_2010

Download Report

Transcript jannan-mobbing-vortrag_2_2010

Schüler-Mobbing
Hintergründe
und
Handlungsmöglichkeiten
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Gliederung











Schulische Gewalt – Daten und Fakten
Mobbing – Definition, Kennzeichen, Ursachen und Hintergründe
Täter und Opfer
Schlussfolgerungen für die schulische Praxis der Anti-Mobbing-Arbeit
Die schulische Mobbing-Prävention als Mehrebenenansatz
Die schulische Mobbing-Intervention
Kontaktaufnahme und Erstgespräch
Das Trainer-Konzept
Das Gegen-Gewalt-Konzept
Elternarbeit
Literatur und Quellen
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Beispiele für Formen schulischer Gewalt
Gewaltform Beispiele
verbal
beschimpfen, beleidigen, kritisieren, übertriebenes nachäffen,
auslachen, verbreiten von Gerüchten, anschreien, bedrohen
(alle Formen auch über Medien möglich wie z.B. SMS, ICQ!)
ablehnend
Zusammenarbeit verweigern, wegschauen, abwenden,
Ausschluss bei Spielen
körperlich
schubsen, schlagen, sexuelle Belästigungen oder Übergriffe
sachlich
Sachen werden versteckt, Sachen werden zerstört
erniedrigend/
entwürdigend
Erpressung, Hausaufgaben abverlangen, erniedrigende
Handlungen, Aufnahme von Attacken auf Video
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Schüler-Mobbing in den Schulformen
Prozent
16
14
13,3
12
11,3
12
8,9
10
8
4,9
6
4
2
0
Grundschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
Abb. 1: Schüler und Schülerinnen, die ein- bis mehrmals pro Woche
gemobbt wurden (aus: K. Klett, 2005)
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Opferrisiko
Prozent
20
= Schüler
= Schülerinnen
15
10
5
0
2
3
4
5
6
7
8
9
Klasse
Abb. 2: Schüler und Schülerinnen unterschiedlicher Klassen, die nach
eigenen Angaben gemobbt werden (aus: Dr. Karl Landscheidt: Gewalt
und aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen – eine
kritische Diskussion und ein alternatives Erklärungsmodell)
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Täterrisiko
Prozent 14
= Schüler
= Schülerinnen
12
10
8
6
4
2
0
2
3
4
5
6
7
8
9
Klasse
Abb. 3: Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Klassen, die angeben
andere schikaniert zu haben (aus: Dr. Karl Landscheidt: Gewalt und
aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen – eine kritische
Diskussion und ein alternatives Erklärungsmodell)
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Gewaltpyramide
zunehmendes
Medieninteresse
schwere Gewalt
zunehmende
Häufigkeit
Mobbing („kleine Gewalt“)
Abb. 4: Die Gewaltpyramide im Kontext medialer Berichterstattung
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Unfälle als Maßstab physischer Gewalt
Abb. 5: Pausenunfälle an deutschen Schulen, 1977 – 2007 aus:
www.dguv.de/inhalt/zahlen/documents/SchuelerUVBroschuere_2007_Inter
netversion.pdf
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Raufunfälle und Schulform
Abb. 6: Raufunfälle je 1000 Schüler an den verschiedenen
Schulformen, aus: www.bka.de/pks/zeitreihen_2003/pdf/t20_tv.pdf
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Was ist denn nun Mobbing?
Etwa diese kleine Gemeinheit??
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Kennzeichen von Mobbing
Mobbing ist die mit Abstand häufigste Gewaltform an deutschen Schulen.
Es liegt immer vor, wenn eine Gewaltausübung mit den folgenden vier
Bedingungen gleichzeitig gegeben ist:




Kräfteungleichgewicht (Opfer ist alleine)
Häufigkeit (mindestens einmal pro Woche)
Dauer (Übergriffe erfolgen über Wochen oder Monate)
Konfliktlösung ist aus eigener Kraft nicht möglich
In Einzelfällen zusätzliches Merkmal :
 Das Oper soll (eventuell um jeden Preis) aus der Lerngruppe
verschwinden.
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Mobbingstruktur in Lerngruppen
Opfer schweigt
Mobber
Opfer
restliche Lerngruppe
Mitläufer
Anonymität der
Mobber-OpferBeziehung
Lehrkraft
Abb. 7: Die typische Mobbing-Struktur in Lerngruppen
???
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Intervention durch Lehrkräfte
14
12
Gewalt durch Schüler
Prozent
10
Mobbing durch
Schüler
8
6
4
2
0
Lehrer
greifen ein
Lehrer
greifen nicht
ein
Abb. 9: aus kfn-Forschungsbericht, 2009, S. 61
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Schulischer Nährboden (1)

Allgemeine Faktoren








Anonymität des Systems Schule mit starker Ausprägung
hierarchischer Strukturen
Keine Ausweichmöglichkeiten
Kontrollschwache Umgebung
Reizloses Schulgebäude, eintönige Außenanlagen, unpersönlich
gestaltete Klassenräume
Inkonsistentes Verhalten der Lehrkräfte auf Übergriffe
Fehlendes Bewusstsein für die Problematik bei Lehrern, Schülern,
Eltern.
Geringe Identifikation mit der Institution
Delinquente Peer
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Schulischer Nährboden (2)

Negatives Schulklima








Das Lehrerengagement ist zu wenig fördernd und unterstützend
Unter den Schülern herrschen schlechte soziale Beziehungen
Die Lehrer-Schüler-Beziehung ist gestört
Auffällige Jugendliche werden sozial etikettiert
Das Erziehungsverhalten der Schule ist einseitig restriktiv
Schul- und Klassenregeln sind zu wenig verbindlich oder beliebig
Es herrscht eine geringe emotionale Verbundenheit mit der Schule
Negative Lernkultur




Zu wenig Lebensweltbezug der Lerninhalte
Zu wenig Schülerorientierung des Lernens
Starker Leistungsdruck, intellektuelles Lernen wird zu ungunsten der
Förderung sozialer Kompetenzen einseitig überbetont
Ein insgesamt geringer Leistungsstand (Unterforderung führt zu
Langeweile
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Kennzeichen der Täter











Migrationshintergrund
Häufig impulsives Verhalten und geringe Selbstkontrolle.
Die aggressive Durchsetzung eigener Ziele steht im Vordergrund.
Machtausübung als wichtigstes Verhaltensmotiv.
Mobber können potentielle Schwächen beim Opfer leicht erkennen,
haben jedoch wenig Empathie.
Im Mittel körperlich kräftiger als der Durchschnitt.
Fühlen sich fälschlicherweise durch das Opfer provoziert.
Häufig geringes Selbstwertgefühl.
Wenige und unangemessene Konfliktlösungsstrategien.
Instrumenteller Gewinn ist möglich.
Höhere Gefährdung für sozialfeindliches, kriminelles Verhalten und
Alkoholismus.
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Ursachen für Täter-Verhalten







Fehlende Wärme und Anteilnahme im Elternhaus.
Machtbetonte Erziehungsmethoden.
Weitergabe der familiären Unterdrückung an das Opfer.
Beobachtung von Gewalt zwischen den Eltern.
Mangel an Grenzziehung („übertolerantes“ Verhalten).
Positive Bewertung von aggressiven Vorbilder führt zu „sozialer
Ansteckung“.
Vermindertes Mitleid mit dem Opfer durch falschen Medienkonsum.
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Kennzeichen passiver Opfer

Passive Opfer









Häufigster Opfertyp.
Körperlich eher schwächer als der Durchschnitt.
Tendenziell sensibel und vorsichtig.
Häufig mit schwachem Selbstwertgefühl, ängstlich, unsicher.
In der Klasse oft still.
Häufig Weinen und/oder Rückzug als Reaktion auf Angriffe.
Manchmal aus überbehütenden Familienstrukturen mit betont
starker Mutter-Kind-Beziehung.
In sozialer Hinsicht wenig erfahren und gewandt.
Viele kleine Missgeschicke wirken auf Mitschüler provozierend
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Kennzeichen provozierender Opfer

Provozierende Opfer





Ängstlich und aggressiv.
Konzentrationsprobleme, wirken „hyperaktiv“.
Leicht reizbar.
Spielen sich häufiger in den Vordergrund.
Werden von einem Großteil der Klasse abgelehnt.
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Elternarbeit








Kenntnisse über die Merkmale von Mobbing.
Tipps, wie man Mobbing bei seinen Kindern erkennen kann.
Methoden, wie man sein Kind bei Mobbing unterstützen kann und wo
man konkret Hilfe dabei erhält.
Empfehlungen, was man als Unterstützung besser vermeiden sollte.
Tipps, Wie man mit seinem Kind nach Beendigung umgehen sollte.
Ratschläge wie man sich gegenüber der Schule verhalten sollte.
Grundlagen, wie man sein Kind vor Mobbing schützen kann.
Empfehlungen für weiterführende Informationen zum Thema.
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Grundlagen der Prävention










Mehrebenen-Modelle (Schulebene, Klassenebene, persönliche
Ebene) sind erfolgreicher als Insellösungen.
Der Schwerpunkt sollte auf die unteren Klassen gelegt werden.
Vernetzung schafft Sicherheit (Polizei, regionale Schulberatung,
andere Schulen).
Die Geschlechtsspezifik sollte beachtet werden.
Teamarbeit erleichtert die Umsetzung (Qualifizierung der Mitglieder).
Transparenz und damit allgemeinen Konsens schaffen (Lehrer-ElternSchüler).
Regelmäßig Daten erheben und veröffentlichen.
Die Identifikation mit der Schule bzw. der Klasse fördern.
Regeln von allen erarbeiten, von allen einhalten.
Folgenkatalog für Regelverstöße erstellen, zeitnah und konsequent
umsetzen.
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Maßnahmen auf Schulebene













Fragebogen-Aktion bei den Schülern.
Anti-Mobbing-Vereinbarung, für alle Schüler und Lehrer verbindlich.
Vermehrte Pausenaufsicht (zumindest zu bestimmten Zeiten).
Kein wöchentlicher Einzelstundenunterricht.
„Wir-Gefühl“ stärken.
Streitschlichtung, Täter-Opfer-Ausgleich, Bus-Guides.
Soziales Kompetenztraining (z.B. mit festgelegter Quartalsplanung
und/oder Jahrgangstufen übergreifendem Handlungsplan).
Selbstbehauptungstraining (am besten geschlechtergetrennt).
Gut ausgestattete und attraktive Umgebung im Freien und im
Schulgebäude (z.B. Anti-Aggressionsraum, Kletterwand).
Einrichtung eines Beratungsraums.
Einrichtung eines Kummerkastens oder einer E-Mail-Adresse.
Teamarbeit im Kollegium.
Zusammenarbeit mit Externen (z.B. freie Jugendhilfeträger).
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Checkliste
Schulebene
Eltern, Lehrer Schüler







Interventionskonzept
Teams bilden
Quartalsplanung
Jahresplanung
Kompetenztraining
Klassenräte
.....
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Maßnahmen auf Klassenebene











Fragebogenaktion mit anschließendem Elternabend zum Thema
Klassenregeln und Folgekatalog zusammen mit den Schülern
aufstellen (geringe Anzahl – große Konsequenz in der Anwendung,
einheitliches Vorgehen aller Fachlehrer!)
Regelmäßige (z.B. wöchentliche) Klassengespräche.
Einsatz kooperativer Lerntechniken.
Opfer und Täter (vorsichtig) in Lerngruppen zusammenbringen.
Bei außerschulischen Maßnahmen den Opfern die Möglichkeit zur
Mitwirkung geben (Selbstwertgefühl, Integration).
Einsetzen von „Trainern/Coaches“ für Opfer und Täter.
Kummerkasten oder E-Mail-Adresse für Notfälle einrichten.
Alle Fachlehrer einbeziehen und informieren.
Schuldzuweisungen vermeiden, lösungs-, verbesserungs- und
zukunftsorientiert arbeiten (helfen statt strafen).
Zusammenarbeit mit Externen (z.B. freie Jugendhilfeträger)
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Checkliste
Klassenebene
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Maßnahmen auf persönlicher Ebene







Einzelgespräche mit den Tätern in rascher Reihenfolge (auf
Dokumentation achten!), alternativ schriftliche Einlassungen einfordern.
Gespräche zwischen Täter und Opfer verhindern.
Beim Aufklärungsvorgang auf Opferschutz achten
Mit den Eltern der Täter verbindliche Absprachen treffen, möglichst in
schriftlicher Form (z.B. Festlegung verbindlicher häuslicher
Verhalternsregeln, Strafen bzw. Anerkennung bei Verstoß bzw. Erfüllung
der Regeln), zusätzlich eventuell Kopie der schriftlichen Einlassungen
mit Sichtvermerk
Kopien aller Schriftstücke eventuell in das Schülerstammblatt
übernehmen (z.B. für eine gewisse „Bewährungs“-Zeit)
Den Eltern der Opfer Empfehlungen aussprechen (z.B. Teilnahme an
einer Sportart, Förderung von Begabungen und positiven
Eigenschaften)
Alle Maßnahmen für die Beteiligten transparent machen
Einbindung in ein Mehrebenen-Konzept
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Grundlagen der Intervention








Die Lehrkraft ist die zentrale Person bei der Intervention.
Anonymität der Täter-Opfer-Beziehung aufheben.
Opfer effektiv schützen.
Beteiligung der Lerngruppe bei der Intervention.
Kontrolle erhöhen.
Bei Mobbern Verhaltensvermeidung einüben.
Einseitige Restriktion möglichst vermeiden.
Eltern über die schulische Intervention umfassend informiert aber nur
bei Bedarf beteiligen.
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Die schulische Mobbing-Intervention

Voraussetzungen für eine erfolgreiche MobbingIntervention:




Die Methode muss zeitökonomisch sein.
Die Methode muss effektiv sein.
Die Methode muss ressourcenorientiert sein (materieller und
organisatorischer Aufwand, Kompetenzen der Lehrperson).
Intervention am Beispiel des Gegen-Gewalt-Konzeptes:






Kontaktaufnahme mit dem Opfer.
Erstgespräch mit dem Opfer.
Gespräch mit dem Mobber.
Trainer-Konzept und Beobachtungsbögen.
Beratungsstunde mit der Lerngruppe.
Abschlussstunde mit der Lerngruppe
Kleine Lösung
Große Lösung
Nicht zwingend
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Kontaktaufnahme




Vertrauen und ehrliches Interesse vermitteln
Einen festen Gesprächstermin vereinbaren
Zu Beginn Anonymität bewahren
Den betroffenen Fachlehrer informieren
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Erstgespräch mit dem Opfer






Türöffner verwenden
Transparenz herstellen
Die vier Mobbing-Merkmale abfragen
Leidensdruck abschätzen
soziales Umfeld abfragen
Menü vorstellen
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Diagnosemittel

Die vier Mobbing-Merkmale – Abgrenzung gegen Konflikte mit
Kräftegleichgewicht

Bestimmung des Leidendrucks mit dem „Gefühlsthermometer“

zu Hause
in der Klasse (8.2.05)
in der Schule

in der Klasse (1.2.05)
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Erstgespräch mit dem Mobber





Keine Informationen preisgeben
Glaubwürdigkeit überprüfen
Gegebenenfalls Konfrontieren
Auf Rechtfertigungen nicht eingehen
Kooperationsbereitschaft einfordern
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Das Trainer-Konzept (normal)
Kontrolle der Beobachtungen im Wochenrhythmus
Passives
Opfer
Trainer
Beobachtung
Beobachtung
Schutz
Verhaltensvermeidung
Trainer Mobber
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Beobachtungsbögen (normal)
Name des Trainers:_______________
Beobachtet wird: _________________
Beobachtungsbogen
Montag
Bitte tragt für
jeden Übergriff
einen Strich in
die Liste ein.
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Das Trainer-Konzept (supportiv)
Kontrolle der Beobachtungen im Wochenrhythmus
Provozierendes
Opfer Trainer
Beobachtung
Beobachtung
Schutz
Verhaltensvermeidung
Trainer Klasse
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Beobachtungsbögen (supportiv)
Name des Trainers:________________
Beobachtet wird: __________________
Beobachtungsbogen
Beobachtung
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
10
9
Beleidigungen
Attacken
Sonstiges
Belohnungspunkte
10
10
8
Bitte tragt für jeden Tag alle gezählten Übergriffe von ____________ in die Liste ein.
Trefft euch nach der letzten Unterrichtsstunde oder am nächsten Tag vor der ersten Stunde, vergleicht
eure Zahlen und tragt den Mittelwert in die Tabelle ein.
Tragt danach ein, wie viel Belohnungspunkte ____________ für den Tag bekommen darf.
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Und so sieht die Praxis aus
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Gegen-Gewalt-Konzept (1)
1. Schritt

Kontaktaufnahme mit dem Opfer.

Erstgespräch mit dem Opfer (v.a. Auswahl geeigneter Trainer, Erfragen
von ungeeigneten Trainern für die Mobber).

Festlegung eines zeitnahen Termins (Gespräch mit den Mobbern,
Installation aller Trainer).

Aktivitäten der Lehrkraft:
-
Den betroffenen Fachkollegen informieren (z.B. wegen
Klassenarbeiten, Tests, wichtige Besprechungen etc.!)
-
Zeitnahe Terminfestlegung mit der Klassenleitung für die
Beratungsstunde.
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Gegen-Gewalt-Konzept (2)
2. Schritt

Zum Stundenbeginn Abholung der Mobber. Keine weiteren
Erläuterungen geben!

Im Beratungsraum Gespräch mit dem Täter.

Abholung des Opfers. Lehrkraft nennt die Namen der Mobber-Trainer –
das Opfer stimmt zu oder lehnt ab. Bei Ablehnung gemeinsame
Einigung über Ersatz.

Gemeinsame Abholung aller Trainer.

Information der Trainer über ihre Aufgabe. Im Bedarfsfall Ersatz
benennen und abholen.

Aushändigen der Beobachtungsbögen und sofortiger Beginn der
Trainer-Tätigkeit (Opferschutz!!).

Information über die anstehende Beratungsstunde (optional).
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Gegen-Gewalt-Konzept (3)
3. Schritt

Durchführung einer Beratungsstunde nach dem GegenGewalt-Konzept
im Team (Klassenleitung/beratende Lehrkraft).

Kontrolle der Beobachtungsbögen im Wochenrhythmus.
Alternativen zum Ablauf:

Beratungsstunde am Interventionstag

Auswahl der Trainer durch die Lerngruppe im Rahmen der
Beratungsstunde.
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Intervention in der Lerngruppe (1)
Arbeit im Team
Einstimmung



Begrüßung
Stuhlkreis
Soziometrieübung
Hinführung





Warum ich hier bin
Spiegelübung
Name Opfer nennen
Mobbing-Struktur erläutern
Name(n) der Mobber nennen
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Intervention in der Lerngruppe (2)
Das Trainer-Konzept




Trainer bestätigen/auswählen
Erfolgsposter erläutern
Gesprächstermin vereinbaren
Tipps: Wo bekomme ich Hilfe?
Abschluss


Feedback-Runde
Abschluss-Spiel (optional)
M. Jannan – Das Anti-Mobbing-Buch
Literatur und Quellen
Bundesverband der Unfallkassen (Hrsg.), Statistik-Info zum Schülerunfallgeschehen 2004, 2005,
Download unter: www.bka.de/pks/zeitreihen_2003/pdf/t20_tv.pdf
Feltes, Thomas, Gewalt in der Schule, in: Zeitschrift „Sicherheit und Kriminalität“, Heft 1/2003,
kostenloser Download unter: www.buergerimstaat.de/1_03/sicher_krimi.htm
Klett, Kristian, Gewalt an Schulen – eine deutschlandweite Online-Schülerbefragung, zur
Gewaltsituation an Schulen, Inaugural-Dissertation, Universität zu Köln, September 2005
Landscheidt, Dr. Karl, Gewalt und aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen, 1997
veröffentlicht als Heft 43 der Informationen für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Soest, Download unter: www.schulpsychologie.de
Olweus, Dan, Gewalt in der Schule, Verlag Hans Huber, 2002
Perrig-Chiello, Prof. Dr. Pasqualina, Antisoziales Verhalten im Kindes- und Jugendalter, aus:
http://www.skjp.ch/media/Locarno_Perrig.pdf