Bindung_und_Bindungsstoerung
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Bindung und
Bindungsstörungen
Tageseminar Bonn Godesheim
24.09.2010
Bindung und Bindungsstörungen (c) J.Strauß
Zentrum für lebenslanges Lernen
1
Themen
• Bindung: Wer gegen wen?
• Ein deutsches Thema?
• Entwicklungspsychologie
Bindung und Entwicklung
•
•
•
•
•
Entwicklung der Bindungstheorie
Landkarten und eigener Ort
Bindungsstörung und Aggression
Bindung und Trauma
Was tun?
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Bindung ≠ Bindung
engl.
Bonding = Bindung der Eltern ans Kind
Atachment = Bindung des Kindes an die Eltern
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„Bindung ist das gefühlsgetragene Band, das
eine Person zu einer anderen spezifischen
Person anknüpft und das sie über Raum und
Zeit miteinander verbindet“
John Bowlby
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Wer gegen wen?
Wer lanciert welche Themen
Warum kommen Themen auf
und wer steuert den Diskurs
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Ein deutsches Thema?
Abweichung und Normalität
Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind
(Reichs-) Jugendwohlfahrtsgesetz und
Auslese
Heimerziehung bis zur Heimkampagne
KJHG und - weiter?
Transgenerative Weitergabe
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Entwicklungspsychologie
•
•
•
•
His majesty the baby – eine black-box?
Rolle rückwärts
Psychoanalyse und Säuglingsforschung
Neurobiologie: Zustandsabhängiges
Lernen und Langzeiteffekte
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Bindung ist für Babys so wichtig wie die Luft zum
Atmen und Ernährung
Ohne die emotionale Bindung kann ein Säugling
nicht überleben und sich entwickeln
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Bedürfnishierarchie nach A. Maslow
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Motivationale Systeme zum
Überleben
•
•
•
•
•
•
•
Erfüllung physiologischer Bedürfnisse
Bindung
Exploration
Sensorische Stimulation
Selbsteffektivität
Abwehr und Vermeidung von aversiven Reizen
Integration der Motivationalen Systeme im Netz
von sozialen Beziehungen in der Gruppe
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Basisemotionen (H. Harlow)
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Vorgeburtliche Bindung
•
•
•
•
•
•
Freude
Ambivalenz und Angst
Pränatale Diagnostik
Kindsbewegungen
Intensivierung vor der Geburt
Identifikation mit dem wachsenden Kind
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Risikofaktoren
•
•
•
•
•
Soziale Stressoren
Unbewältigte Traumata
Geringer Abstand von Geschwisterkindern
Trennung der Eltern
…….
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Pränatale Erfahrungen und Gene
• Pränatale Angst und Stress der Mutter
Veränderungen der Durchblutung in der
Gebärmutter – Stress für Fötus
Aktivierung der Gen- Expression für SerotoninTransporter
Gen-Variante mit hoher Konzentration = Beruhigung des Föten
Gen-Variante mit niedriger Konzentration= Irritabilität, Schreckhaftigkeit
des Föten
Säuglinge mit hoher Irritabilität nach der
Geburt
Gen-Variante mit niedriger Konzentration
O`Connor,2001
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Der Stress, der Transmitter, die Liebe
Mäusebabys während der Schwangerschaft gestresster
Muttertiere wiesen nach der Geburt eine höhere
Rezeptordichte für Neurotransmitter (z.B. Dopamin,
Glutamat) auf
= Aktivierung der Genexpression durch den Stress
während der Schwangerschaft
„Frühadoption“ durch nicht-gestresste Mäusemütter
keine Transmitterveränderung mehr!
Veränderung der Genexpression durch Kontakt mit nicht
gestressten Kontrol-Müttern
Burros et al, 2004
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Der Apfel fällt nicht weit………
• Genetisch identische Mäuse
Frühdeprivation = Stresserfahrung
Gesteigerte Gen-Expression führt zu Cortisol –
Erhöhung
Lebenslange höherer basaler Cortisol-Spiegel
Höherer Cortisol-Spiegel in der nächsten
Generation ohne Deprivationserfahrung
Geringe Aufmerksamkeitsspanne
Geringere Lernleistungen
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• Gene sind basale dynamische Bausteine
• Gen- Aktivierung und Expression von
Proteinen ist abhängig von der Umwelt –
Erfahrung
• Mutter-Kind-Interaktionen sind basale
Erfahrungen, die Gen-Expression von
Hormonen aktivieren
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Hormone beeinflussen Gehirnentwicklung,
Neurotransmitter und Verhalten
Verhalten des Kindes beeinflusst Psychodynamik
der Interaktion
Dies führt zu neuen Erfahrungen und
Veränderungen in der Genexpression
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Funktionskreis (v. Uexküll)
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Situationskreis
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Bindungsforschung
•
•
•
•
•
•
Bowlby
Ainsworth
Main
Bretherton
Grossmann & Grossmann
Brisch
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Bindungstheorie v. John Bowlby
• Säugling entwickelt im Laufe des ersten
Lebensjahres eine spezifische emotionale
Bindung an eine Hauptbindungsperson
• Die emotionale Bindung sichert das
Überleben des Säuglings
• Die Bindungsperson ist der „sichere
emotionale Hafen“ (secure base) für den
Säugling
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Bindungsentwicklung
1. Vorphase: bis ca. 6 Wochen
2. Personenunterscheidende Phase: 6.
Woche bis ca. 6. / 7. Monat
3. Eigentliche Bindung: 7. / 8. bis 24. Monat
4. Zielkorrigierte Partnerschaft: ab 2 – 3
Jahren
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Die „Fremde Situation“ (Mary
Ainsworth)
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Bindung I
• Durch Angst und Trennung wird
Bindungsbedürfnis aktiviert
• Körperliche Nähe zur Bindungsperson wirkt
beruhigend
• Die primäre Bindungsperson müssen nicht die
leiblichen Eltern sein
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Bindung II
• Bindungs- und Erkundungsbedürfnis
bedingen sich wechselseitig:
Wenn das Bindungsbedürfnis beruhigt ist,
kann der Säugling seine Umwelt erkunden
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Erkundung
Aktiviert
Bindung
De aktiviert
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Bindung
Aktiviert
Erkundung
De - aktiviert
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Bindungsentwicklung I - Chance
• Sichere Bindung:
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Schutzfaktoren für Belastungen
Bessere Bewältigungsmöglichkeiten
Stärker Suche nach Hilfen
Mehr gemeinschaftliches Verhalten
Höhere Fähigkeiten zur Mentalisierung auch der
Emotionen Anderer
Höhere Beziehungsfähigkeit
Kreativität
Flexibilität und Ausdauer
Höhere Gedächtnisleistungen und Lernerfolge
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Bindungsentwicklung II - Risiko
• Un – Sichere Bindung:
–
–
–
–
–
–
–
Wenig prosozial
Rigides Denken und Handeln
Isolation, auch bei Problembewältigung
Sozialer Rückzug
Wenig Copingstrategien
Belastungsanfällig
Geringeres Lernvermögen und Gedächtnisleistungen
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Bindung III
1. Das Kind hat eine angeborene Prädisposition, sich an seine
Bindungsperson zu binden
2. Das Kind wird sein Verhalten und Denken so organisieren, dass
diese Bindungsbeziehungen, die den Schlüssel zu seinem
psychologischen und psychischen Überleben bildet,
aufrechterhalten bleibt.
3. Häufig wird das Kind solche Beziehungen um den hohen Preis
eigener Funktionsstörungen aufrechtzuerhalten
4. Die Verzerrung im Fühlen und Denken, die einer frühen
Bindungsstörung entstammen, entstehen meistens als Antworten
des Kindes auf die Unfähigkeit der Eltern, seinen Bedürfnissen
nach Wohlbefinden, Sicherheit und emotionaler Beruhigung
Rechnung zu tragen
(Arietta Slade)
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Bindungsqualitäten / -typen
• Sicher: ca. 60%
• Unsicher
– Vermeidend (ca. 20%)
– Ambivalent
(ca. 10%)
– Desorganisiert ( ca.5 – 10%)
Psychopathologie
Bindungsstörung (ca. 3 – 5%)
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Bindungstype
n
Abkürz
ung
Beschreibung
Sichere
Bindung
B – Typ
Kinder können Nähe und Distanz Kurzfristig irritiert und weinen;
der Bezugsperson angemessen lassen sich trösten; begrüßen
regulieren
Bezugsperson nach Wiederkehr
freudig
Unsicher
vermeidende
Bindung
A – Typ
Pseudounabhängigkeit –
auffälliges Kontakt- und
Vermeidungsverhalten;
beschäftigen sich mit Spielzeug
im Sinne einer
Stresskompensationsstrategie
Wirken bei Trennung
unbeeindruckt; spielen oft
auffallend allein; ignorieren
Bezugsperson scheinbar oder
lehnen sie bei Rückkehr ab
Unsicher
ambivalente
C – Typ
Die Kinder verhalten sich
widersprüchlich- / anhänglich an
die Bezugsperson
Wirken bei Trennung massiv
verunsichert, laufen zur Tür,
schlagen gegen diese etc.; sind
kaum zu beruhigen; zeigen nach
Rückkehr abwechselnd
anklammerndes und aggressivabweisendes Verhalten
Desorgansisierte
D - Typ
Kinder zueigen deutlich
desorientiertes, nicht auf eine
Bezugsperson bezogenes
Verhalten
Bizarre Verhaltensweisen:
Erstarren, Im-Kreis-Drehen,
Schaukeln, etc.; selten mit
anderen Mustern wie Suche
nach Nähe und Abstossen38
Bindungstypen
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Verhalten i. d.
Testsituation
Bindungsqualität
Trennungssituation bildet sich physiologisch ab:
Stressreaktionen bei allen Bindungsmustern
Erhöhung von Herzfrequenz, Anstieg des Cortisols
(Speichel), Verringerung des Hautwiderstandes
Maximale Werte und geringerer Abfall nach
Ende der Trennung bei:
Unsicher-vermeidender Bindung
Desorganisierter Bindung
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Bindung als Fundament der
Persönlichkeit
Sichere Bindung bedeutet:
Psychischer Schutz bei Belastungen
Breites, solides soziales Fundament
Unsichere Bindung bedeutet:
Psychisches Risiko bei Belastungen
Unsicheres und schmales soziales
Fundament
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Bindung als Fundament der
Persönlichkeit
Desorganisierte Bindung:
Beginnende Psychopathologie
Löcher und fehlende Fundamenteile
Bindungsstörungen:
Manifeste frühe Psychopathologie
Sumpf als Fundament
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Desorganisierte Bindung
Beginnende Psychopathologie in
Bindungsbeziehungen als Mischung
aus:
o Episoden von Normalität in
Bindungssituationen
o Episoden mit Symptomen und
Verhaltensauffälligkeiten
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Beginnende Psychopathologie /
verschiedene Schweregrade
desorganisierte Bindung
führt bei
5 – 80 % der Betroffenen
zu einer pathologischen Ausprägung
ansteigend nach Risikogruppen
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Ursachen D - Typ
Ungelöstes Trauma der Eltern
Auffälligkeiten der Pflegepersonen in der
Interaktion mit dem Kind
Angstmachendes Verhalten
Ängstliches Verhalten
Hilfloses Verhalten
In einzelnen Fällen Re – Inszenierung der
eigenen traumatischen Erfahrungen mit dem
Kind
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Verhalten D - Kinder
Widersprüchliches, nicht voraussagbares, rasch
wechselndes Verhalten zwischen: Nähesuche,
Vermeiden, Ignorieren der Bindungspersonen
Motorische Stereotypien
Verlangsamte Motorik („Unterwasser
Bewegungen“)
„Freezing“ – Motorisches Einfrieren (diss. State)
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Verhalten D - Kinder
Wiederholt Episoden von „Aussetzern“:
Wie Halbschlaf
Trancen
Dissoziative Zustände
Nicht vorhersehbare und rasch wechselnde
Affektausbrüche
Plötzliche Liebesbekundungen und Suche nach Körperkontakt
Wut
Selbstverletzungen
Fremd- und Selbstaggressionen
Psychosomatische Auffälligkeiten
z.B. Schmerzen, Sucht
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Bindungsentwicklung III
Organisierte vs. Desorganisierte Bindung:
Organisierte Bindung (Sicher oder Unsicher) in
ca. 70 -80%
Desorganisiert in ca. 10 – 20%
Nach unbearbeitetem Trauma der Eltern sind die
Kinder in ca. 75 – 80% desorganisiert gebunden
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Unverarbeitete Traumata der
Bezugspersonen
• Gestörte Interaktion und affektive
Kommunikation mit dem Säugling
– Prä- und Postnatal
• Ängstliches Verhalten der Mutter
• Ängstigendes Verhalten der Mutter
• Hilfloses Pflegeverhalten der Mutter
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Kaskade
Sicherheit
Un – Sicherheit
Desorganisation
Übergang zu Psychopathologie
Bindungsstörung
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Bindungsstörungen als
Psychopathologie
Entstehung durch wiederholte Traumatisierungen
des Kindes
In der frühen Kindheit
Häufig in der Bindungsbeziehung
Nicht vorhersehbar
Willkürlich Vernachlässigungen, Trennungen, Gewalt
Todesbedrohungen
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Folgen
• Bindungs – Desorganisation als beginnende
Psychopathologie
– Kein Aufbau von integrierten sicheren inneren
Arbeitsmodellen
– Desorganisiertes Bindungsverhalten
– Desorganisierte Narrative
– Erhöhte Stressbelastung in Interaktion
Bindungsstörungen als schwere
Psychopathologie
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ICD 10: F 94.1 Reaktive
Bindungsstörung
• Abnorme Beziehungs- und Kontaktmuster,
Unglücklichsein, Rückzug, Vermeidung,
Widerstand, Aggressivität, Furchtsamkeit
(„gefrorene Wachsamkeit“). Evt. Gedeihoder Wachstumsstörungen
• Beginn vor dem 5. Lebensjahr
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Symptome: F 94.1
Furchtsamkeit
Überwachsamkeit
Psychosozialer Minderwuchs
Sprachentwicklungsverzögerung
Unsicherheit
Enuresis
Ambivalenz
Enkopresis
Unglücklichsein
Automatismen
Rückzug
Genitale Manipulation
Aggressivität
Selbstverletzungen
Gedeihstörungen
Hypermotorik
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Feinfühligkeit…..
• Die Pflegeperson mit der größten Feinfühligkeit
in der Interaktion wird die Hauptbindungsperson
für Säugling
• Große Feinfühligkeit fördert eine sichere
Bindungsentwicklung
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…hinsichtlich:
»Verhalten
»Sprache
»Rhythmus
»Blickkontakt
»Berührung
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…die Pflegeperson muss die Signale des
Säuglings:
o
o
o
o
Wahrnehmen
Richtig interpretieren
Angemessen reagieren
Prompt reagieren
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Inner Working Modells
Verinnerlichung der verlässlichen
Bindungsinteraktionen führen zu organisierten
Bindungs-Arbeitsmodellen als Modelle für
gelungene und gelingende Interaktionen und
Beziehungen
„RIG“s (D. Stern,1985): Repräsentations of
Interaktions that has been generalized
Sichere Bindung = Vertrauen und Resilienz
Unsichere Bindung = Ängstliche und/oderdepressive
Interaktionsstrukturen
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Inner Working Modells
Desorganisierte Bindung
Stress durch verschieden sich widersprechende
Arbeitsmodelle von Bindung
Kommunikation auf Borderline - Niveau
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Folgen I
Zerstörung der sicheren emotionalen Basis
Verlust von emotionaler Sicherheit und
Vertrauen
Mangel an Beziehungsfähigkeit
Hochgradige Verhaltensstörung in
bindungsrelevanten Situationen
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Folgen II
Störungen in der Entwicklung des Gehirns
Störungen der Stressregulation
Aggressives Verhalten in Stresssituationen
Kognitive Defizite
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Transgenerative Effekte:
Bei sicherer Bindung
– Mutter – Kind ca. 75 %
– Vater – Kind ca. 65 %
Bindungs-Unsichere Eltern haben i.d.R.
bindungsunsichere Kinder
Traumatisierte Eltern deorganisierte
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Bindungsrepräsentationen im AAI
• Unsicher-verstrickte Erwachsene:
– Haben widersprüchliche Erfahrungen von großer
Nähe und Zurückweisung, Überfürsorge, Übergriffe
und Angst der Bindungsperson erfahren
– Ihr Narrativ ist inkohärent, Wut, Enttäuschung und
Verstrickungen werden geäußert, Hass; Interview ist
überschwemmt mit Details
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Bindungsrepräsentationen im AAI
• Sind unsicher bei ungelöstem Trauma
– Unfall, Trennung (z.B. Krankenhaus), Verlust,
Missbrauch, Misshandlung
Erfahrung
Verlust der sicheren emotionalen Basis durch
Traumata, Dissoziation der Erfahrungen, keine
affektive Beruhigung
Narativ
Extrem inkohärent, Angst, Blockaden, dissoziative
Phänomene, Affektüberschwemmung
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Landkarten und eigener Ort
• Mentalisierung
• Identität
• Entwicklung des Selbst
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Bindungsstörungen und Aggression ( nach
H. Parens)
2 Typen von Aggression:
Positive, gesunde Aggression im Rahmen
von „Exploration“
Negative, feindselige Aggression gegen
Andere
Ursachen der Feindseligkeit:
Massive Zurückweisung und Missachtung von basalen
kindlichen Bedürfnissen durch Pflegepersonen
Mangel an Einfühlung in Gedanken, Gefühle und
Handlungen von Kindern
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Bindung und Trauma
•
•
•
•
•
Reifungsstörungen
Frozen States
Dissoziation / dissoziative States
Trigger und Re – Inszenierungen
Ende des Honeymoons – Beginn oder
Ende
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Jugendliche im Heim
Studie von Müller (2001):
72 Jugendliche aus kath. Einrichtungen
(vollstationär + Verselbständigung)
39 Jungen; 33 Mädchen
Durchschnittsalter 16,8 Lj
59 Jgdl. Mit dt. Herkunft
Aufnahmealter 12,5 Lj.
Stat. Aufenthalt = 4 Jahre 3 Monate
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Tab.: Verteilung der Bindungsrepräsentation in 5 Gruppen bei den
Jugendlichen in Heimerziehung
AAI Klassifikation
Sicher (F)
Anzahl %
2 (3%)
Vermeidend (DS)
25 (35%)
Verstrickt
5 (7%)
Ungelöst (U)
8 (11%)
Nicht klassifizierbar (CC)
32 (44%)
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Was tun?
• Elternführerschein
• Babywatching und Empathieschulungen
• Konsequenzen für die Hilfen zur
Erziehung
• Veränderung der Ausbildungen
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Arbeit mit bindungsgestörten Kindern I
Voraussetzungen
•
•
•
•
•
•
•
•
Pädagogisch-therapeutische Ausbildung
Selbsterfahrung ++++
Materielle Sicherheit (Verträge, Einkommen...)
Sichere Räume
Kleine Gruppen
Team & Teamkultur
.....
Gesellschaftliche Anerkennung
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Arbeit mit bindungsgestörten Kindern II
• Es gibt keine abgrenzbaren Phasen oder
linearen Entwicklungen
• Beziehungsaufbau als „Achterbahn“ –
Erfahrungen mit:
–
–
–
–
Angst, Panik, Todesangst..
Verlust der Beziehung zur Realität
Psychosomatische Symptome
........
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Arbeit mit bindungsgestörten Kindern III
• Es zeigen sich alle Muster der
Bindungsstörungen in bindungsrelevanten
Kontexten
• Besondere Probleme für die Betreuung:
– Pseudo – Normalität / „Honeymoon“
– Grenzverletzungen
– Aggressivität
– Dissozialität
– Sexualisierung
– Somatisierungen
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Arbeit mit bindungsgestörten Kindern IV
Kinder kommunizieren ihre innere Not durch
Angst
Alpträume
Intrusionen
Flashbacks
Psychosomatische Beschwerden, wie
Essstörungen
Schmerzen
Dissoziative Symptome
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Was tun?
Elternführerschein
Safe® Elternschulungen
Kinderschutz in Netzwerken: Guter Start ins Kinder
leben
Empathieschulungen in Kindergärten,
Grundschulen und stationären Einrichtungen
(z.B. Babywatching®)
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Konsequenzen für die Hilfen zur
Erziehung
Kindeswohldiskussion aus kindzentriertem Ansatz
Ausreichende Ressourcen
Fehlerfreundliche Organisation
Ausreichende Diagnostik zur Belegungssteuerung
Klinisch ausgerichtete Heimpsychologische Dienste
Ausreichende Finanzierung von Psychotherapie
Obligatorische, engmaschige Supervision
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Veränderung der Ausbildungen
Obligatorische Selbsterfahrung in allen Fort- und
Weiterbildungen
Videogestütze FoBis und Supervisionen (z.B.
Mate Meo)
FoBis und Weiterbildungen zertifiziert und mit
Credit Points bewehrt: Durchlässigkeit der
Ausbildungsgänge von Fachschulen bis
Universitäten
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Literatur:
• Brisch, K.H., Bindungsstörungen, Stuttgart 1999
• Brisch, K.H., Hellbrügge, T. (Hrsg.) Bindung, Angst und Aggression,
Stuttgart 2010
• Brisch, K.H., SAFE, Stuttgart 2010
• Bowlby, J., Verlust, Trauer und Depression, Frankfurt 1983
• Bowlby, J. Frühe Bindung und kindliche Entwicklung, München 2010
• Fonagy, P. et al., Affektregulierung, Mentalisierung und die
Entwicklung des Selbst, Stuttgart 2008
• Gloger-Tippelt, G. (Hrsg.) Bindung im Erwachsenenalter, München
2001
• Schleiffer, R., der heimliche Wunsch nach Nähe, Weinheim 2007
Spangler, G., Zimmermann, P., Die Bindungstheorie, Stuttgart 1997
• Stern, D., Die Lebenserfahrung des Säuglings, Stuttgart 1992
• Streek-Fischer,A. Adoleszenz-Bindung-Destruktivität, Stuttgart 2004
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