FoR Präsentation - Fahrradportal Nationaler Radverkehrsplan

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Transcript FoR Präsentation - Fahrradportal Nationaler Radverkehrsplan

Parken am
Bahnhof
Gefördert von:
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Groningen Hauptbahnhof
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Inhalte
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Vorteile für die Nutzer und das ÖV-System
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Das Konzept Fahrradstation – organisatorische statt nur
bauliche Lösung

Gestalterische Qualität des Bahnhofsumfelds

Diskussion um ein Gratisangebot des Fahrradparkens

Beispiel in Deutschland: Projekt „100 Radstationen in NRW“

Fazit
(Gedruckter Beitrag zu diesem Thema: Forschung Radverkehr Nr. I-2. Difu, Berlin 2010)
Vorteile für die Nutzer und das ÖV-System
Zu- und Abbringerverkehr zum Bahnhof mit dem Rad läuft flexibler
als mit Bus:

Keine Wartezeiten

Das Rad entlastet auch die Busbetriebe: Fuhrpark und
Personal, das zur Auffangen der Stoßzeiten vorgehalten
werden muss, kann verringert werden
Der Umweltverbund aus Fahrrad und Bahn kann vergleichbare
Reisezeiten von Tür zu Tür erreichen, wie sie der Pkw bietet.
Komfort und Zeitgewinn auf der langen Strecke in der Bahn, ohne
einen Pkw bedienen zu müssen.
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Vorteile für die Nutzer und das ÖV-System (2)
Internationale Erfahrung zu Lösungen für das Mengenproblem des
Fahrradparkens, zum Teil mit Serviceangeboten
Sowohl in Groß-, Mittel- als auch in Kleinstädten gibt es Beispiele aus
 den Niederlanden,
 Japan,
 Belgien,
 der Schweiz
 und Deutschland.
Auch in Megastädten in Schwellenländern hat sich die Kombination
von Bahn mit dem Fahrrad etabliert (Brasilien, China).
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Tiefgarage für Fahrräder am Antwerpener Hauptbahnhof
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Vorteile für die Nutzer und das ÖV-System (3)
Die Niederlande stellt hohe Investitionen für das Fahrradparken am
Bahnhof bereit:
 stark steigende Fahrgastzahlen (täglich 1,1 Mio. Fahrgäste)
 40 % der Fahrgäste nutzen ihr Fahrrad auf dem Weg zur Bahn
( tagsüber brauchen 440.000 Fahrräder Platz an Bahnhöfen),
 10 % der Bahnkunden benutzen das Rad als Abbringer für den
Weg vom Zielbahnhof zum Fahrziel ( nachts stehen 110.000
Räder an Bahnhöfen).
Das ÖV-System profitiert weil:
 der Einzugsbereich um den Bahnhof durch B+R um ein Vielfaches
erweitert wird (mehr potenzielle Kunden).
 Der Fuhrpark der ÖV-Anbieter, die als Zubringer funktionieren, zu
Stoßzeiten entlastet wird (weniger Fahrzeuge müssen
bereitgehalten werden).
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Bahnhofunterführung und Parkmöglichkeit, Den Haag
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Das Konzept Fahrradstation
Oben: Eine Reihe Fahrradboxen
Rechts: die Fahrradstation als Platz sparende Lösung
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Fahrradboxen
Die Fahrradstation (2): organisatorische Lösung
Fahrradstation: einen abgeschlossenen (Groß)raum zum Zweck des
Fahrradparkens, kombiniert mit Personaleinsatz
Die Fahrradstation als organisatorische Lösung für:
 Unzureichende Fahrradparkmöglichkeiten, die zu Behinderungen
führen. An Ampeln und Verkehrsschildern angeschlossene Räder

engen Fuß- und Fahrradwege ein,

blockieren Feuerwehrzufahrten und Blindenleitstreifen
 Diebstahlschutz: Fahrräder stehen oft länger am Bahnhof.
Bewachtes Parken wird deshalb seit Jahrzehnten an ca. 100
niederländischen Bahnhöfen angeboten.
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Das Konzept Fahrradstation (3)
Fahrradstationen sind die bauliche und organisatorische Verbindung
von

Fahrradparken (bewacht, als Teil des infrastrukturellen, nicht
kostendeckenden Angebots),

Fahrradvermietung, -reparatur und -service (als
ergänzendem Gewerbe).
Auftretende Probleme
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
geeignete Standorte mit kurzen Wegen zum Bahnsteig sind
gleichzeitig für andere kommerzielle Nutzungen geeignet.

die Personalkosten für ausreichend lange Öffnungszeiten sind
erst ab einer vierstelligen Zahl von Fahrradstellplätzen und
zahlenden Kunden gedeckt. Sonst decken Nebeneinkünfte
aus dem Service oder öffentliche Zuwendungen die Lücke.
Das Konzept Fahrradstation (4): Serviceangebote
Die Fahrradstation als Teil des Bahnsystems wird in NL landesweit
einheitlich organisiert.
Verbindung von Fahrradstationen mit Reparaturservice, Verkauf und
Fahrradverleih sorgt für eine breitere finanzielle Basis.
In den Niederlanden werden diese „Fietspoints“ in Franchise an
Fahrradhändler vergeben, in den belgischen „Fietspunten“ sind sie
Teil sozialer Integrationsprogramme von freien Trägern und
Kommunen.
Das Grundkonzept: Bahnnutzer können das Fahrrad in unmittelbarer
Bahnhofsnähe vor Abfahrt des Zuges in Reparatur geben, wo es bei
der Rückkehr fertig repariert abgeholt werden kann.
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Gestalterische Qualität des Bahnhofsumfelds
Steigender Bedarf an Fahrradstellplätzen führte zur Neugestaltung
von Bahnhofsvorplatz und –umfeld in niederländischen Städten.
Für bessere Infrastruktur für das Fahrrad als Zu- und Abbringer zum
Bahnhof stellen die Niederlande im Zeitraum 2008–2012 insgesamt
76 Mio. Euro zur Verfügung.
Das Ergebnis führt zu zahlreichen Beispielen von hoher
architektonischer und städtebaulicher Qualität, weitgehend frei von
„wild“ abgestellten Fahrrädern.
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Groningen
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Leiden
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Leiden (2)
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Apeldoorn
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Amsterdam
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Amsterdam (2)
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Diskussion um ein Gratisangebot des Fahrradparkens
Untersuchungsergebnisse aus Befragungen und Zählungen in NL
(2007):

die Nachfrage nach nicht bewachtem Fahrradparken stieg
sehr viel stärker an als die nach bewachtem Fahrradparken

Kunden wollen Abstellplätze mit akzeptabler Distanz zu den
Bahnsteigen, die aus dem Stadtgebiet günstig erreichbar sind

Bis zu 30 % der Kapazität wird durch herrenlose Räder
eingenommen
Teil der Parkraumpolitik zur besseren Nutzbarkeit der Kapazitäten
und Voraussetzung für einen „leeren“ Bahnhofsvorplatz ist die
Beseitigung der herrenlosen Räder
Die Diskussion geht zu einer Kombination von kostenpflichtigem
(bewachtem) und kostenlosem Fahrradparken im selben
Tiefgeschoss hin. Dazu gibt es Drehkreuze und elektronische
Identifikation der Nutzer/Fahrräder.
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Beispiele in Deutschland: Projekt „100 Radstationen in
NRW“
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Beispiele in Deutschland: Projekt „100 Radstationen in
NRW“
61 Fahrradstationen in NRW – mehr bewachte Abstellmöglichkeiten
an Bahnhöfen als im gesamten Bundesgebiet
1995 Förderprogramm der Landesregierung „100 Radstationen in
NRW“

Marke „Radstation“

Kommunale und private Partnern

Unterstützung der Betreiber durch Agentur des ADFC-NRW

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
standortorientierte und tragfähige Lösungsfindung

Einheitliche Standards (Erscheinungsbild, Gestaltung,
Qualitätsstandards)
Betreiber oft Träger aus dem Sozialsektor oder Unternehmen
des Fahrradhandels.
Beispiele in Deutschland (3)
• Größte Lösung (ca. 2 000 Plätze) unter dem Bahnhofsvorplatz
in Münster.
• Aufgrund der starken Inanspruchnahme wurde in vielen Fällen
eine bauliche Erweiterung nötig.
• Neue Fahrradstationen häufig mit der Erneuerung von
Empfangsgebäude und Bahnhofsumfeld gekoppelt.
• Bahnhofserneuerung wird von einer gemeinsamen
Tochtergesellschaft des Verkehrsministeriums von NRW und
von DB Station und Service organisiert (BEG-NRW
Bahnhofsentwicklungsgesellschaft mbh).
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Fazit
Fahrradparken am Bahnhof hat im Hinblick auf die günstige
Gesamtreisezeit, auf steigende Treibstoffpreise und die Option von
Elektrofahrrädern eine große Zukunft.
Für ein effizienteres ÖV-System kann Radverkehr durch Vermeidung
von Kapazitätsengpässen in den Berufsverkehrsspitzen eine wichtige
Rolle spielen.
Wie große Mengen an Fahrrädern an den großen Bahnhöfen auch bei
beengten Verhältnissen organisiert werden können, zeigen über
längere Zeit aufgebaute bauliche und organisatorische Lösungen in
den Niederlanden.
Auf Deutschland bezogen hieße das, bei steigendem Radverkehr
nicht zu lange mit durchgreifenden Konzepten und Investitionen zu
warten.
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Quellen
Ministerie voor Verkeer en Waterstaat (2010): Actieplan: Groei op het spoor.
Den Haag
Gemeente Utrecht: www.utrecht.nl/parkeren
Bahnhofsgebiet Utrecht: www.cu2030.nl/themas/fietsparkeren_8
Gemeente Leiden: gemeente.leiden.nl/projecten/bereikbaarheid/fietsen/
OV-fiets: www.ov-fiets.nl und www.nsfiets.nl
100 Radstationen in NRW: www.radstation.nrw.de
TU Dresden (2010): Leitfaden – Interdependenzen zwischen Fahrrad- und
ÖPNV-Nutzung – Analysen, Strategien und Maßnahmen einer integrierten
Förderung in Städten. Dresden (NRVP-Projekt)
Noch mehr zum Thema Fahrradparken und Verleihsysteme finden Sie in
FoR I-2 „Innerstädtisches Fahrradparken“ und in
FoR S-3 „Fahrradverleihsysteme“.
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Impressum Hrsg.: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) gGmbH, Zimmerstraße 13–15, 10969 Berlin, Bereich Mobilität und
Infrastruktur. Redaktion: Sara Van Boeckhout, Jörg Thiemann-Linden, [email protected], [email protected]