Inklusiver Sport - Evangelische Kirche in Deutschland

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Transcript Inklusiver Sport - Evangelische Kirche in Deutschland

l Inklusiver Sport – Wege und Möglichkeiten
für eine langfristige Gewährleistung von
Teilhabechancen I
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper
Freie Universität Berlin
DOSB, Vizepräsidentin
43. Studienkurs des AK Kirche und Sport der EKD
24.02. – 03.03.2013
Sils Maria, Schweiz
l Einleitung l
l
Wie können wir die gleichberechtigte Teilhabe am Sport von Menschen
ohne Behinderungen gewährleisten?
l
Was ist bisher getan worden?
l
Wie können die Wege zur Inklusion im Sport aussehen?
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l Ein Blick zurück l
In Deutschland:
Seit den 1970er Jahren: integrativer Sport; Spiel und Sport für alle,
z. B. Göttinger Modell, Paderborner Modell, Beschäftigung mit dem Thema
„Integrationssport“, in Wissenschaft und Praxis
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I Sportstrukturen und -veranstaltungen I
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Trennung auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene von
Sportverbänden, Behindertensportverbänden, Gehörlosensportverbänden
und Special Olympics
l
Eigenständige Veranstaltungen, z. B. Paralympics, Special Olympics World
Games, Deaflympics
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I Die Integration und die Integrationsbewegung I
l
Integration
l
Seit den 1970er Jahren: vor allem bezogen auf Menschen
mit Behinderung, im erziehungswissenschaftlichen Kontext:
Integrationspädagogik
l
Gegenwärtig:
vor allem bezogen auf Menschen mit Migrationshintergrund
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l Von der Integration zur Inklusion l
Seit den 1990er Jahren vollzieht sich ein Begriffswandel von der Integration
zur Inklusion
-
1994 Deklaration von Salamanca („Inclusive Education“)
-
Konzept der Inklusion bezogen auf verschiedene gesellschaftliche
Bereiche, z. B. Schule, Sport, Freizeit
-
Betonung von Vielfalt und Heterogenität, („Diversity-Ansatz“)
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l Biografien l
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I Adapted Physical Education/Activity –
ein interdisziplinäres Fachgebiet I
l
Studienangebote
- European Master‘s Degree in APA
seit 1991, koordiniert von KU Leuven (Belgien)
- ERASMUS MUNDUS Master‘s Degree in APA
seit 2005, koordiniert von KU Leuven (Belgien)
- European University Diploma in APA
seit 1997, zurzeit koordiniert von Haaga-Helia (Finnland)
I
Netzwerke
THENAPA I: Kinder und Jugendliche mit Behinderung/Inklusion
THENAPA II: Menschen mit Behinderungen im höheren Lebensalter
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I Zum Innovationspotenzial des Übereinkommens der
Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
(UN-Behindertenrechtskonvention) (2009) l
„Der Konvention liegt ein Verständnis von Behinderung zugrunde, in dem
diese keineswegs von vornherein negativ gesehen, sondern als normaler
Bestandteil menschlichen Lebens und menschlicher Gesellschaft
ausdrücklich bejaht und darüber hinaus als Quelle möglicher kultureller
Bereicherung wertgeschätzt wird („Diversity-Ansatz“)“ (Bielefeldt 2009, 6-7).
Leitbild der Konvention ist die Inklusion, d. h. nicht der Mensch mit
Behinderung muss sich anpassen, sondern wir müssen alle gesellschaftlichen
Bereiche seinen Bedürfnissen anpassen und öffnen
(vgl. Hüppe 2010).
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I Ziel der Konvention l
Es geht um ein „Empowerment“ der Menschen, um Selbstbestimmung,
Diskriminierungsfreiheit und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe.
Was beutet das für den Sport und den Schulsport?
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l Ausgewählte Themen, bezogen auf die UN-Konvention
(1) Art. 8 Bewusstseinsbildung l
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Wie können wir in der Schule und im Sport Vorurteile gegenüber Kindern
und Jugendlichen mit Behinderungen abbauen?
l
Wie können wir eine positive Wahrnehmung von Menschen mit
Behinderungen erreichen?
l
Wie können wir einen toleranten und respektvollen Umgang miteinander
fördern?
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l Ausgewählte Themen, bezogen auf die UN-Konvention
(2) Art. 9 Barrierefreiheit l
Es ist sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit
anderen Zugang zu allen Einrichtungen, z. B. Sporthallen, -plätzen,
Schwimmbädern, haben.
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l Ausgewählte Themen, bezogen auf die UN-Konvention
(3) Art. 24 Bildung l
l
Realisierung eines inklusiven Bildungssystems
l
Zugang zu einem inklusiven Unterricht an Schulen
l
Angebot von individuell angepassten Unterstützungsmaßnahmen
l
Förderung von „peer support“ und Mentoring
l
Einstellung von Lehrkräften, einschl. solcher mit Behinderungen, die in
Gebärdensprache und Braille ausgebildet sind
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l Ausgewählte Themen, bezogen auf die UN-Konvention
(4) Art. 30 Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung,
Freizeit und Sport l
l
Gleichberechtigte Teilhabe an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten,
einschließlich im schulischen Bereich
l
Förderung der Teilhabe an breitensportlichen Aktivitäten
l
Angebote von behinderungsspezifischen Sport- und Erholungsaktivitäten
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l Partner in Verbänden und Vereinen l
l
Sportverbände und -vereine
(Dachorganisation für den gesamten deutschen Sport:
Deutscher Olympischer Sportbund – DOSB)
l
Behindertensportverbände und -vereine
(Dachorganisation: Deutscher Behindertensportverband – DBS)
l
Special Olympics Deutschland (SOD)
l
Gehörlosensportverbände und -vereine
(Dachorganisation: Deutscher Gehörlosensportverband – DGS)
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l Konkrete Vorschläge l
l
Themenkomplex „Behinderung/Inklusion“ in alle Lehramtsstudiengänge
verpflichtend integrieren
l
Differenzierte Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte
systematisch und flächendeckend anbieten
l
Kooperation zwischen Schule (Integrations-/Inklusionsschulen bzw.
Förderschulen) und Sportvereinen ausbauen (Hinweis: entsprechende
Qualifizierung von Übungsleitern und Trainern erforderlich)
l
Forschungsaktivitäten zum Thema „Inklusion und Sport“ intensivieren
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l Konkrete Vorschläge l
l
Ausbau des Informations- und Beratungssystems
(s. Informationsstelle für den Sport behinderter Menschen in
Berlin)
l
Zusammenstellung von Unterrichtsmaterialien, Beispiele aus der
Praxis
l
Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit durch Nutzung aller
Medien
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l Programmunterstützung durch DOSB und dsj l
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l Maßnahmen des DOSB – Arbeitsmaterialien „Sport ist fair“ l
l
Entwicklung von Lehr-Lernmaterialien zu gesellschaftlich relevanten
Themen, u. a. zum Schwerpunkt Inklusion
l
Bereitstellung und Nutzung der Lehr-Lernmaterialien innerhalb des DOSBQualifizierungssystems
Vorgesehene Inhalte:
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Chancengleichheit und soziale Vielfalt im Sport (u. a. Inklusion)
l
Gesellschaftspolitische Verantwortungsbereiche des Sports
(u. a. Kinder- und Jugendschutz)
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l Maßnahmen des DOSB –
Ausschreibung des Innovationsfonds 2012/2013 l
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Der DOSB Innovationsfonds 2012/13 wurde u. a. unter dem
Themenschwerpunkt „Stärkere Öffnung der Sportvereine und -verbände
für Menschen mit Behinderung (Inklusion)“ ausgeschrieben.
l
Die Projektbeispiele werden als „Good-Practice-Modell“ beschrieben und
in einer Dokumentation zusammengefasst.
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l Maßnahmen des DOSB – Reformprozess Deutsches
Sportabzeichen (DSA) für Menschen mit Behinderung l
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Die reformierte Konzeption des Deutschen Sportabzeichens ist in
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Behindertensportverband auf das
Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung übertragen
worden.
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l Bewegung leben – Inklusion leben l
Wege und Beiträge des organisierten Sports in Deutschland zu einer
inklusiven Gesellschaft
Gemeinsames Informationspapier von DOSB, DBS, SOD und DGS
1. Einleitung
2. UN-Behindertenkonvention: Ein Meilenstein
3. Inklusion versus Integration
4. Umsetzung des Inklusionsgedankens in Deutschland
5. Was bedeutet Inklusion für die Sportverbände und -vereine
6. Einleitung inklusiver Prozesse im Sport
7. Sie möchten mehr erfahren….
www.info-behindertensport.de/aktuelles/InfoMO.pdf
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l Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! l
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte
[email protected]
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