Ausbildung - Schaumeinsatz 2010

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Transcript Ausbildung - Schaumeinsatz 2010

Theoretische Ausbildung 2010
22.November 2010:
Schaumeinsatz
H.-J. Schütz
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Gliederung
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1. Grundsätzliches zum Löschschaum
2. Schaummittelarten
3. Löschwirkungen
4. Schaumarten
5. Erzeugung von Schaum
6. Einsatzgrundsätze
7. Einige Berechnungen
8. Nach dem Einsatz
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1. Grundsätzliches zum Löschschaum

Löschschaum ist ein Gemisch aus Wasser,
Schaummittel und Luft

Löschschaum besteht aus Luftblasen, die von einem
Flüssigkeitsfilm eingeschlossen sind

Löschschaum dient zur Bekämpfung von Bränden der
Brandklasssen A und B
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2. Arten von Schaummittel

Aufteilung in Mittel mit natürlicher Basis und
synthetischer Basis

A. Natürliche Basis: Proteinschaummittel
– Nur für Schwerschaum
– Wird von uns nicht mehr benutzt
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2. Arten von Schaummittel

B. Synthetische Basis:
Mehrbereichsschaummittel (MBS)
–
–
Wird von uns benutzt
Für Schwer-, Mittel- und Leichtschaum
Filmbildende Schaummittel (AFFF)
–
–
–
–
–
Aqueous Film Forming Foam, AFFF
Bildet einen gasdichten Film zwischen einer brennenden Flüssigkeit und der Umgebung
Sehr gute Fliessfähigkeit durch den Film
teuer und umweltgefährdend
wird von uns nicht eingesetzt
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2. Arten von Schaummittel

B. Synthetische Basis:
Class-A-Foam-Schaummittel (ClAFSM)
– Nur geringe Zumischung
– Netz- und Schaummittel für Brandklasse A
– Wird von uns nicht eingesetzt
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2. Arten von Schaummittel
 Sicherheitshinweise
– Schaummittel wirken auf Schleimhäute und Augen reizend
bis leicht ätzend
– Weitere Wirkungen: entfettend und korrosiv
– Benetzte Körperstellen gut abspülen
– Bei Augenkontakt: Auge spülen, Arzt
– Bei Verschlucken: kein Erbrechen herbeiführen, Arzt
– Sicherheitsdatenblatt beachten
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3. Löschwirkungen

Trenneffekt:
– Trennung zwischen brennbaren Stoff und dem Sauerstoff der Umgebung durch
eine geschlossenen Schaumdecke.
– Löschwirkung: Ersticken

Kühleffekt:
– Verdampfung des im Schaum enthaltenen Wassers
– Löschwirkung: Abkühlen

Deckeffekt:
– Verhinderung des Ausgasens bei einem Flüssigkeitsbrand und damit
Verhinderung des Enstehens eines explosiven Gas-Luftgemisches.
Auch zur Vorbeugung.
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3. Löschwirkungen

Verdrängungseffekt:
– Mit Leichtschaum kännen größere umgrenzte Räume geflutet werden
und damit wird dann der Sauerstoff verdrängt
– Löschwirkung: Ersticken

Dämmeffekt:
– Unterbindung der Wärmeabstrahlung durch Aufbringen einer
Schaumdecke

Benetzende Wirkung
– Verringerung der Oberflächenspannung des Wassers, dadurch besseres
Eindringen in den brennbaren Stoff (Brandklasse A)
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4. Schaumarten
 Zusammensetzung
–
–
–
–
des Schaums:
Wasser
Schaummittel
Luft
Verhältnis von Wasser zu Schaummittel wird durch die
Einstellung am Zumischer bestimmt – wir arbeiten
immer mit 3%
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4. Schaumarten
– Verhältnis vom Volumen des WasserSchaummittelgemisch zu Volumen des Schaums wird
durch das verwendete Strahlrohr und dem
Wasserdruck bestimmt
– Dieses Verhältnis dient auch zur Klassifizierung der
Schaumarten, Einteilung unter Verwendung der
Verschäumungszahl (VZ)
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4. Schaumarten
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Schwerschaum - Kennzeichen:
–
–
–
–
–
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VZ: 0 - 20
Hohes Gewicht bei relativ geringen Volumen
Gut fließfähig, abbrandstabil und gasdicht
Gute benetzende Wirkung
Gute Haftfähigkeit
Schwerschaum - Einsatz:
– Brandklasse A und Brandklasse B
– Auch vorbeugend zur Abschirmung oder zur Verhinderung des Ausgasens
– Trenneffekt (Ersticken), Kühleffekt (Abkühlen)
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4. Schaumarten

Mittelschaum - Kennzeichen:
–
–
–
–
–

VZ: 20 - 200
Geringes Gewicht bei relativ großem Volumen
Abhängig von der VZ “trocken” oder “nass”
Gute Fließfähigkeit und schnelle Ausbreitung in größerer Dicke
Geringe Haftfähigkeit
Mittelschaum - Einsatz:
– Brandklasse B und Brandklasse A (VZ<100)
– Trenneffekt (Ersticken), Kühleffekt (Abkühlen), Verdrängungseffekt
(Ersticken)
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4. Schaumarten

Leichtschaum - Kennzeichen:
–
–
–
–

VZ: 200 - 1000
Geringes Gewicht bei enormen Volumen
trocken
Kaum Wasserschaden
Leichtschaum - Einsatz:
– Brandklasse B und Brandklasse A in umgrenzten größeren Räumen
– Verdrängungseffekt (Ersticken)
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5. Herstellung von Schaum

Schwerschaum / Mittelschaum:
– Zumischer (Z2, Z4) und Schwerschaumrohr (S2, S4) oder Mittelschaumrohr (M2,
M4)
– Z2 und S2, M2 : Durchflussmenge 200 l/min, C-Kupplungen
– Z4 und S4, M4 : Durchflussmenge 400 l/min, B-Kupplungen

Leichtschaum:
– Zumischer und Lüfter / Leichtschaumgenerator
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6. Einsatzgrundsätze
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FwDV3:
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–
–
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Einbau des Schaumrohrs als 3.Rohr des Verteilers
AGT rüstet sich mit dem Schaumstrahlrohr aus
ST bringt Zumischer, D-Ansaugschlauch und zwei Schaummittelbehälter
ST bedient den Zumischer
WT bringt weitere Schaummittelbehälter
Schaumeinsatz gut planen:
– Erst beginnen, wenn genügend Schaummittel bereit steht
– Schaum massiv einsetzen, wenn möglich auch mehrere Rohre zugleich
– Schaummittel nachfordern
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6. Einsatzgrundsätze
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Bei Brandklasse B:
– Zunächst warten, bis Schaum am Strahlrohr austritt
– Schaumstrahl nicht direkt in die Flüssigkeit richten, sondern z.B. an einer
Tankwand herunter fließen lassen (wenn möglich)

Weiteres:
– Keine Unterbrechung der Schaummittelzufuhr am Zumischer
– Zumischer verursachen einen hohen Druckverlust (bis zu 25%), daher muss
an der speisenden Pumpe immer mit 7-8 bar gefahren werden
– Kein Schaumeinsatz in spannungsführenden Anlagen
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7. Einige Berechnungen
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Schaummittel reicht nicht lange aus:
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TLF 16/25: 120 l Schaummittel (6 Kanister)
Zumischer Z4 mit 3% Zumischung: 4000 l Wasser-Schaumgemisch
Zumischer Z4 mit 400 l/min: 10 Minuten
Menge Schwerschaum: (VZ 15): 60000 l entspricht 60m³
Menge Mittelschaum (VZ 75): 300000 l entspricht 300m³
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LF 8: 60 l Schaummittel (3 Kanister)
Zumischer Z2 mit 3% Zumischung: 2000 l Wasser-Schaumgemisch
Zumischer Z2 mit 200 l/min: 10 Minuten
Menge Schwerschaum (VZ 15): 30000 l entspricht 30m³
Menge Mittelschaum (VZ 75): 150000 l entspricht 150m³
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7. Einige Berechnungen
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Zu bedeckende Fläche:
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TLF 16/25 mit Mittelschaum
300m³ Schaum
Zerstörung durch Abbrand: 50%
Es verbleiben 150m³
Bei einer Schaumhöhe von 50cm ergeben sich 300m²
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8. Nach dem Einsatz
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Gründliches reinigen von Zumischer und Strahlrohr
wegen einer Verklebungsgefahr
Auffüllen der Schaummittelbehälter
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