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Betriebsbuchhaltung
- Kostenrechnung
Vorlesungen 5-7
Lernziel - Kostenverrechnung auf Vollkostenbasis
•Sie können anhand von Beispielen erläutern, wo und wofür Kosten in
einem Betrieb angefallen sind.
•Sie können aufgrund der betrieblichen Rahmenbedingungen ein
geeignetes Kalkulationsverfahren auswählen und die Kalkulation
durchführen.
•Sie können den Unterschied zwischen Voll- und Teilkosten in der
Kalkulation anhand von selbst gewählten Beispielen darstellen.
Kalkulationsverfahren
(inkl. Kostenstellenrechnung)
Kostenträgerrechnung
Kostenträgererfolgsrechnung
Periodenerfolgsrechnung
Welche Kosten
sind angefallen?
Wo sind
Kosten
angefallen?
Gemeinkosten
Wofür sind
Kosten
angefallen?
Einzelkosten
Welchen Erfolg
haben die
einzelnen
Kostenträger?
Betriebsüberleitung; Kostenartenrechnung
Welchen
Erfolg hat der
gesamte
Betrieb?
Erfolgsermittlung
Kostenverrechnung
Kostenerfassung
Kostenverrechnung auf Vollkostenbasis
Erfolgsermittlung
Kostenträgerrechnung
Kostenträgererfolgsrechnung
(als Deckungsbeitragsrechnung)
Periodenerfolgsrechnung
(einstufig oder stufenweise)
Kalkulationsverfahren
(inkl. Kostenstellenrechnung)
Wo sind
Kosten
angefallen?
Welche Kosten sind
angefallen?
fix
Wofür sind
die variablen
Kosten
angefallen?
Gemeinkosten
Welchen
Deckungsbeitrag haben
die einzelnen
Kostenträger?
variabel
(ungeteilt oder nach Bereichen)
Einzelkosten
Fixkostenblock
Kostenerfassung
Betriebsüberleitung; Kostenartenrechnung
Welchen
Deckungsbeitrag
haben die
Bereiche?
Welchen
Erfolg hat der
Betrieb?
Kostenverrechnung
Kostenverrechnung auf Teilkostenbasis
Kostenverrechnung
Kostengrößen:
Materialkosten
Fertigungskosten
Verwaltungskosten
Herstellkosten
Selbstkosten
Vertriebskosten
Kalkulationsverfahren
einfache Divisionskalkulation
Divisionskalkulation
stufenweise Divisionskalkulation
Äquivalenzziffernkalkulation
summarische Zuschlagskalkulation
Zuschlagskalkulation
differenzierte Zuschlagskalkulation
Restwertmethode
Kuppelproduktkalkulation
Schlüsselmethode
Marktpreismethode
Problemstellung
Dem Cateringunternehmen wurde der Logistikpartner zu teuer. Daher
entschließt es sich, in Zukunft mit eigenen Lieferfahrzeugen zuzustellen. Dazu
soll testweise ein Lieferfahrzeug angeschafft und auch ein neuer Mitarbeiter
angestellt werden.Der Controller wird beauftragt, die dadurch entstehenden
Kosten zu ermitteln.
Wie wird er dies tun?
Einfache Divisionskalkulation
Für Einproduktbetriebe mit einheitlichem Arbeitsgang:
Kosten je Einheit = Kosten / Menge
Beispiel 2-19
Der Controller wird beauftragt für das neue Lieferfahrzeug entsprechende Voll- und
Teilkostensätze je gefahrenen Kilometer zu ermitteln. Er errechnet daher je gefahrenen
Kilometer
a)die durchschnittlichen vollen Kosten (Vollkostenrechnung)
b)die durchschnittlichen variablen Kosten (Teilkostenrechnung).
Das Fahrzeug soll geplanterweise im nächsten Jahr im Durchschnitt 112.500 Kilometer im
Einsatz sein. Folgende Kostendaten sind zusätzlich bekannt:
Ø Treibstoffverbrauch je 100 km
Ø Kosten je Liter Treibstoff
6,8 Liter
€ 0,98
Ø Personalkosten für Fahrer
€ 60.000,00 p.a.
Kaufpreis Liefer–LKW exkl. 20 % USt
Nutzungsdauer
Restwert am Ende der Nutzungsdauer
Die Abschreibung des Fahrzeugs erfolgt zeitabhängig und linear.
€ 20.000,00
2 Jahre
€ 4.000,00
Beispiel 2-19
Reifenstückpreis exkl. 20 % USt
Gesamtnutzung
Die Abschreibung der Bereifung erfolgt leistungsabhängig.
€ 75,00
75.000 Kilometer
kalkulatorischer Zinssatz
8% p.a.
jährliche Servicekosten
Diese sind zur Hälfte zeitabhängig, zur Hälfte kilometerabhängig.
€ 300,00
jährliche Reparaturkosten
(gemäß Angabe des Herstellers)
€ 300,00
Lösung 2-19
Kostenart
Kosten in €
gesamt
Material (Treibstoff)
Personal
Abschreibungen
auf Fahrzeug
auf Bereifung
Zinsen
auf Fahrzeug
auf Bereifung
Servicekosten
Wagnisse
7.497,00
60.000,00
Summe
Kosten in €
fix
Kosten in €
variabel
7.497,00
60.000,00
7.850,00
450,00
7.850,00
948,00
12,00
300,00
300,00
948,00
12,00
150,00
150,00
150,00
150,00
77.357,00
69.110,00
8.247,00
450,00
Lösung 2-19
a) Ø volle Kosten je gefahrenem Kilometer= 77.357/112.500= € 0,69
b) Ø variable Kosten je gefahrenem Kilometer= 8.247/112.500= € 0,07
Wert
Wert
19.700
11.850
300
150
4.000
Zeit
Zeit
Variation 2-19
Das Fahrzeug wird geleast (Jahresbindung),
pro Jahr (exkl. Reifen, Servicekosten
€ 11.000,00 (exkl. USt) betragen. Der
Personalleasingfirma bereitgestellt, wobei
Kosten verursacht.
wobei die Leasingkosten
und Reparaturkosten)
Fahrer wird über eine
dieser € 0,54/km an
Lösung Variation 2-19
Kostenart
Kosten in €
gesamt
Material (Treibstoff)
Leasing Fahrzeug
Reifen
Zinsen (nur Reifen)
Personal
Servicekosten
Wagnisse
7.497,00
11.000,00
450,00
12,00
60.750,00
300,00
300,00
Summe
80.309,00
Kosten in €
fix
Kosten in € variabel
7.497,00
11.000,00
450,00
12,00
150,00
150,00
60.750,00
150,00
150,00
11.312,00
68.997,00
a) Ø volle Kosten je gefahrenem Kilometer= 80.309/112.500= € 0,71
b) Ø variable Kosten je gefahrenem Kilometer= 68.997/112.500= € 0,61
Stufenweise Divisionskalkulation
Für Einproduktbetriebe mit einheitlichem Arbeitsgang bei Differenz zwischen
Produktions- und Absatzmenge:
Kosten je Einheit 
Herstellko sten  Verw altungskosten
Vertriebskosten

produzierte Menge
abgesetzteMenge
Mehrstufige Kalkulation:
Kosten Stufe1 in €
 Kosten in € je erzeugte oder abgesetzteMenge Stufe1
erzeugte oder abgesetzteMenge Stufe1
Kosten in € je erzeugte oder abgesetzteMenge
Stufe1 x übernommene Menge  Kosten Stufe2
 Kosten in € je erzeugte oder abgesetzteMenge Stufe2
erzeugte oder abgesetzteMenge Stufe2
Beispiel 2-20
Das Cateringunternehmen füllte im vergangenen Quartal 87.500 Liter Bier ab.
Die Kosten für Material und Produktion beliefen sich auf € 90.000,00. Die
Verwaltungsgemeinkosten betrugen € 23.000,00. Für den Vertrieb fielen € 12.000,00
an, jedoch wurden nur 78.750 Liter Bier abgesetzt.
Der Controller berechnet die vollen Kosten je Liter Bier:
volle Kosten je Liter= (90.000+23.000)/87.500+12.000/78.750= € 1,44
Beispiel 2-21
Die Herstellung der Torte "Vienna Symphony" erfolgt in einem dreistufigen
Prozess bestehend aus Arbeitsvorbereitung/Teigmischung, Formen/Backen und
Glasur/Verzierung.
Im vergangenen Halbjahr fielen für diese Torte € 11.880,00 an Kosten für Zutaten
an, die zu 17.000 kg Teig verarbeitet wurden. Die Kosten für Personal,
Abschreibungen u.a. dieser Stufe betrugen € 15.320,00, wovon € 6.820,00
variabel waren.
In der nächsten Stufe wurden aus 13.500 kg Teig 9.000 Torten geformt und
gebacken (der restliche Teig wurde eingefroren), wofür weitere Kosten in Höhe
von € 22.500,00 entstanden, € 16.425,00 davon variabel. 5% der Torten waren
verbacken, konnten jedoch zu einem Sonderpreis von € 3,00 je Stück verkauft
werden.
Die Kosten für Glasur und Verzierung beliefen sich auf weitere € 6.840,00,
€ 4.275,00 davon waren variabel.
Ermittelt werden
a)die vollen Herstellkosten je verkaufter Torte
b)die variablen Herstellkosten je verkaufter Torte.
Lösung 2-21
a)
volle Kosten der Stufe 1= (11.880+15.320)/17.000= € 1,60 je Kilo Teig
volle Kosten der Stufe 2= (13.500*1,60+22.500–1.350)/8.550= € 5,00 je gebackener Torte
volle Kosten der Stufe 3= (8.550*5+6.840)/8.550= € 5,80 je verzierter Torte
b)
variable Kosten der Stufe 1= (11.880+6.820)/17.000= € 1,10 je Kilo Teig
variable Kosten der Stufe 2= (13.500*1,10+16.425–1.350)/8.550= € 3,50 je gebackener Torte
variable Kosten der Stufe 3= (8.550*3,50+4.275)/8.550= € 4,00 je verzierter Torte
Variation 2-21
• In der Stufe 2 werden 15.000 kg zu 10.000 Torten geformt und gebacken.
• In der Stufe 3 werden 80% des regulär verkaufbaren Outputs der Stufe 2
weiterverarbeitet. Der Rest wird schockgefroren und auf Lager gelegt
Lösung Variation 2-21
Kosten Stufe 2 ursprünglich = 6.075 fix, 16.425 variabel
Kosten Stufe 2 Variation = 6.075+16.425/9.000*10.000= 6.075+18.250= 24.325
Kosten Stufe 3 ursprünglich = 2.565 fix, 4.275 variabel
Kosten Stufe 3 Variation = 2.565+4.275/8.550*7.600= 2.565+3.800= 6.365
a)
volle Kosten der Stufe 1= (11.880+15.320)/17.000= € 1,60 je Kilo Teig
volle Kosten der Stufe 2= (15.000*1,60+24.325–1.500)/9.500= € 4,93 je Torte
volle Kosten der Stufe 3= (7.600*4,93+6.365)/7.600= € 5,77 je Torte
b)
variable Kosten der Stufe 1= (11.880+6.820)/17.000= € 1,10 je Kilo Teig
variable Kosten der Stufe 2= (15.000*1,10+18.250–1.500)/9.500= € 3,50 je Torte
variable Kosten der Stufe 3= (7.600*3,50+3.800)/7.600= € 4,00 je Torte
Äquivalenzzahlenkalkulation
Aufteilung der Gemeinkosten auf Recheneinheiten:
Recheneinheiten Produktsorte 1 = Produktmenge 1 * Äquivalenzzahl 1
Recheneinheiten Produktsorte 2 = Produktmenge 2 * Äquivalenzzahl 2
Kosten der Produktsorten:
Kosten Produktsorte 1 = Kosten je Recheneinheit * Recheneinheiten Produktsorte 1
Kosten Produktsorte 2 = Kosten je Recheneinheit * Recheneinheiten Produktsorte 2
Kosten der Kostenträger:
Kosten je Stück Produktsorte 1 = Kosten je Recheneinheit*Äquivalenzzahl 1
Kosten je Stück Produktsorte 2 = Kosten je Recheneinheit*Äquivalenzzahl 2
Beispiel 2-22
Das Cateringunternehmen erzeugte in der vergangenen Abrechnungsperiode u.a.
einen Holunderblütensaft, der in vier unterschiedlichen Packungsgrößen angeboten
wird:
Packungsgröße
0,2 Liter
0,33 Liter
0,5 Liter
1 Liter
Verpackungsart
Tetrapack
Aluminiumdose
Plastikflasche
Plastikflasche
Menge
2.000 Liter
6.600 Liter
10.000 Liter
30.000 Liter
Die Kosten für die Herstellung der Limonade betrugen in Summe € 24.000,00. Davon
waren € 16.000,00 variabel und € 8.000,00 fix.
Tetrapak und Dosen wurden zu einem Nettopreis von € 0,07 bzw. 0,10 je Stück
zugekauft. Die Kosten für Material und Herstellung der Plastikflaschen betrugen in
Summe € 5.000,00 (€ 1.000,00 davon waren fix, der Rest variabel). Die 1–Liter–Flasche
kostet 1,5 mal so viel wie die 0,5–Liter–Flasche.
Die Kosten für die Abfüllung eines Tetrapacks, einer Dose, einer 0,5–Liter und einer 1Liter–Flasche stehen im Verhältnis 3:2:1:0,8. In Summe beliefen sich diese Kosten auf
€ 6.000,00, davon waren € 5.000,00 fix.
Es werden je Stück der einzelnen Packungsgrößen errechnet
a)die vollen Herstellkosten
b)die variablen Herstellkosten.
Lösung 2-22
a)
volle Limonadenkosten:
volle Kosten je Liter= 24.000/48.600= € 0,494
Sorte
0,2 Liter
0,33 Liter
0,5 Liter
1 Liter
Kosten
je Liter in €
0,494
Limonadenkosten
je Packung in €
0,099
0,163
0,247
0,494
Lösung 2-22
volle Verpackungskosten:
Sorte
0,5 Liter
1 Liter
Äquivalenzzahl
1,0
1,5
Summe
Menge
Recheneinheiten
20.000
30.000
20.000
45.000
50.000
65.000
volle Verpackungskosten je Recheneinheit= 5.000/65.000= € 0,077
Sorte
0,5 Liter
1 Liter
Kosten
je RE in €
0,077
Äquivalenzzahl
1,0
1,5
Verpackungskosten
je Packung in €
0,077
0,116
Lösung 2-22
volle Abfüllkosten:
Sorte
0,2 Liter
0,33 Liter
0,5 Liter
1 Liter
Äquivalenzzahl
3,0
2,0
1,0
0,8
Summe
Menge
Recheneinheiten
10.000
20.000
20.000
30.000
30.000
40.000
20.000
24.000
80.000
114.000
volle Abfüllkosten je Recheneinheit= 6.000/114.000= € 0,053
Sorte
0,2 Liter
0,33 Liter
0,5 Liter
1 Liter
Kosten
je RE in €
0,053
Äquivalenzzahl
3,0
2,0
1,0
0,8
Abfüllkosten
je Packung in
€
0,159
0,106
0,053
0,042
Lösung 2-22
volle Herstellkosten gesamt:
Sorte
0,2 Liter
0,33 Liter
0,5 Liter
1 Liter
in €
Limonade
0,099
0,163
0,247
0,494
Verpackung
0,070
0,100
0,077
0,116
Abfüllung
0,159
0,106
0,053
0,042
Summe
0,328
0,369
0,377
0,652
Lösung 2-22
b)
variable Limonadenkosten:
Kosten je Liter= 16.000/48.600= € 0,329
Sorte
0,2 Liter
0,33 Liter
0,5 Liter
1 Liter
Kosten
je Liter in €
Limonadenkosten
je Packung in €
0,329
0,066
0,109
0,165
0,329
variable Verpackungskosten:
variable Verpackungskosten je Recheneinheit= 4.000/65.000= € 0,062
Sorte
0,5 Liter
1 Liter
Kosten
je RE in €
0,062
Äquivalenzzahl
1,0
1,5
Verpackungskosten
je Packung in €
0,062
0,093
Lösung 2-22
variable Abfüllkosten:
variable Abfüllkosten je Recheneinheit= 1.000/114.000= € 0,009
Sorte
0,2 Liter
0,33 Liter
0,5 Liter
1 Liter
Kosten
je RE in €
0,009
Äquivalenzzahl
Abfüllkosten
je Packung in €
3,0
2,0
1,0
0,8
0,027
0,018
0,009
0,007
variable Herstellkosten gesamt:
Sorte
0,2 Liter
0,33 Liter
0,5 Liter
1 Liter
in €
Limonade
0,066
0,109
0,165
0,329
Verpackung
0,070
0,100
0,062
0,093
Abfüllung
0,027
0,018
0,009
0,007
Summe
0,163
0,227
0,236
0,429
Variation 2-22
Zusätzlich sollen Transportkosten in Höhe von € 50.000,00 auf die
Verpackungseinheiten verteilt werden.
Die Bezugsgröße für die Transportkosten stellt der Platzbedarf dar, wobei es bei
Dosen und Plastikflaschen zu einem um 10% höheren Raumbedarf pro Liter im
Vergleich zu Tetrapack kommt.
Lösung Variation 2-22
Sorte
0,2 Liter
0,33 Liter
0,5 Liter
1 Liter
ÄZ
Menge in Liter
1
1,1
1,1
1,1
Recheneinheiten
2.000
6.600
10.000
30.000
2.000
7.260
11.000
33.000
Kosten je RE= 50.000/53.260= 0,94
ÄZ
Kosten
je RE
1
1,1
1,1
1,1
0,94
Kosten je Liter
0,94
1,034
1,034
1,034
Liter je Packung
0,2 Liter
0,33 Liter
0,50 Liter
1 Liter
Kosten je Packung
0,188
0,345
0,517
1,034
Problemstellung
Geschäftsleitung, Verkaufsleiter, Küchenchef und Controller des Cateringunternehmens
sitzen an einem heißen Freitagnachmittag bereits seit einigen Stunden im
Besprechungszimmer.
Sie alle blättern in den Preislisten der Konkurrenz. Man musste feststellen, dass die
Preise der Konkurrenz teilweise sehr stark von den eigenen Preiskalkulationen
abweichen. Man sucht nach Gründen. Der Küchenchef meint, dass die bisher
verwendeten Methoden der Divisionskalkulation einfach unzureichend seien.
Der Controller gibt zu, dass es praktisch unmöglich sei, passende absolute
Bezugsgrößen zu finden, da die Aufträge sehr unterschiedlich sind. Auch die zuletzt
verwendeten Kostenverhältnisse führten nicht wirklich zum Ziel.
Der Controller wird gebeten, über das Wochenende nach alternativen, besser
passenden Kalkulationsverfahren zu suchen.
Zuschlagskalkulation
Gemeinkosten werden auf die sie verursachenden Einzelkosten
zugeschlagen:
Zuschlagsa tz 
Gemeinkost en
* 100
Einzelkost en
Summarische Zuschlagskalkulation:
Kosten je Stück  Einzelkost en  Einzelkost en *
Gemeinkost en
Einzelkost en
Beispiel 2-23
Der Controller des Cateringunternehmens entschließt sich also, probeweise eine
Kalkulation auf Basis einer summarischen Zuschlagskalkulation durchzuführen.
Dabei sollen vorerst zwei Musteraufträge kalkuliert werden. Danach will man aufgrund
der gesammelten Erfahrungen über die dauerhafte Einführung beraten.
Folgende Daten bilden die Ausgangssituation:
Kostenarten
in €
Fertigungsmaterial (EK)
601.250,00
Fertigungslöhne (EK)
291.700,00
Fertigungslöhne (GK)
92.270,00
Sonstige Kosten (GK)
400.509,20
Auftrag II: Betriebsfeier
Auftrag I: Gartenfest
Kostenarten
in €
Kostenarten
in €
Fertigungsmaterial (EK)
100,00
Fertigungsmaterial (EK)
500,00
Fertigungslöhne (EK)
500,00
Fertigungslöhne (EK)
100,00
Summe EK
600,00
Summe EK
600,00
Lösung 2-23
Summe EK= 601.250+291.700= € 892.950,00
Summe GK= 92.270+400.509,20= € 492.779,20
Zuschlagsatz GK= (492.779,20/892.950)*100= 55,19%
Auftrag II: Betriebsfeier
Auftrag I: Gartenfest
Kostenarten
in €
Kostenarten
in €
Fertigungsmaterial (EK)
100,00
Fertigungsmaterial (EK)
500,00
Fertigungslöhne (EK)
500,00
Fertigungslöhne (EK)
100,00
Summe EK
600,00
Summe EK
600,00
+ 55,19% (GK–Zuschlag)
331,14
+ 55,19% (GK–Zuschlag)
331,14
Selbstkosten Auftrag
931,14
Selbstkosten Auftrag
931,14
Beispiel 2-24
Der Inhaber des Süßwarenhandels, der als zukünftiger Lieferant des
Cateringunternehmens auftritt, kalkuliert die Selbstkosten seiner
Produkte ebenfalls mit Hilfe einer summarischen (einfachen)
Zuschlagskalkulation. Er legt diese Kalkulation offen, um über faire
Gewinnzuschläge mit dem Cateringunternehmen zu verhandeln. Als
Basis für den Gemeinkostenzuschlag zieht er die Einkaufspreise der
Süßwaren heran. Die für das nächste Geschäftsjahr geplanten Daten
finden sich in den nachfolgenden Tabellen:
Süßware
Schokolade
Gummibären
Marzipan
Lutscher
Bonbons
Schokokekse
Einkaufspreis netto in €
0,40 je Tafel
0,55 je Packung
0,60 je Barren
0,10 je Stück
0,30 je Packung
0,90 je Packung
Menge
20.000 Tafeln
25.000 Packungen
10.000 Barren
50.000 Stück
30.000 Packungen
15.000 Packungen
Beispiel 2-24
Kostenarten
Fixkosten in €
Variable Kosten in €
Personalkosten (inkl. Unternehmerlohn)
Miete
Strom
Abschreibung auf Geschäftseinrichtung
kalkulatorische Zinsen
Büropapier
Verpackungen
sonstiges
42.000,00
10.000,00
700,00
1.000,00
800,00
300,00
400,00
300,00
600,00
200,00
Summe
54.800,00
1.500,00
Er zeigt dem Cateringunternehmen also anhand einer Zuschlagskalkulation, wie er
a)
b)
die vollen Selbstkosten (Vollkostenrechnung)
die variablen Selbstkosten (Teilkostenrechnung)
je Süßware ermittelt.
Lösung 2-24
Summe der Einzelkosten =
0,40*20.000+0,55*25.000+0,60*10.000+0,10*50.000+0,30*30.00+0,90*15.000=€ 55.250
a) voller Zuschlagssatz= 56.300/55.250*100= 101,9%
Süßwaren
Schokolade
Gummibären
Marzipan
Lutscher
Bonbons
Schokokekse
Einzelkosten in €
0,40
0,55
0,60
0,10
0,30
0,90
Volle
Gemeinkosten in €
0,408
0,560
0,611
0,102
0,306
0,917
Volle
Selbstkosten in €
0,808
1,110
1,211
0,202
0,606
1,817
b) variabler Zuschlagssatz= 1.500/55.250*100= 2,715%
Süßwaren
Schokolade
Gummibären
Marzipan
Lutscher
Bonbons
Schokokekse
Einzelkosten in €
0,40
0,55
0,60
0,10
0,30
0,90
Variable
Gemeinkosten in €
0,011
0,015
0,016
0,003
0,008
0,024
Variable
Selbstkosten in €
0,411
0,565
0,616
0,103
0,308
0,924
Variation 2-24
Den Süßwaren Schokolade, Marzipan und Schokokekse sind, bedingt durch eine
spezielle Lagerung (Kühlung etc.) 65% der Gemeinkosten zurechenbar.
Die Kalkulation ist auf Basis dieses neuen Sachverhaltes durchzuführen.
Lösung Variation 2-24
Summe: Fixkosten
variable Kosten
54.800,00
1.500,00
Summe der Einzelkosten (Schokolade, Marzipan und Schokokekse) =
0,40*20.000+0,60*10.000+0,90*15.000= € 27.500
Summe der Einzelkosten (Rest) =
0,55*25.000+ 0,10*50.000+0,30*30.000= € 27.750
a) voller Zuschlagssatz= 56.300x0,65/27.500*100= 133,07%
voller Zuschlagssatz= 56.300x0,35/27.750*100= 71%
Süßwaren
Schokolade
Gummibären
Marzipan
Lutscher
Bonbons
Schokokekse
Einzelkosten in €
0,40
0,55
0,60
0,10
0,30
0,90
Volle
Gemeinkosten in €
0,53
0,39
0,80
0,07
0,21
1,20
Volle
Selbstkosten in €
0,93
0,94
1,40
0,17
0,51
2,10
Lösung Variation 2-24
b)
variabler Zuschlagssatz= 1.500*0,65/27.500*100= 3,545%
variabler Zuschlagssatz= 1.500*0,35/27.750*100= 1,892%
Süßwaren
Schokolade
Gummibären
Marzipan
Lutscher
Bonbons
Schokokekse
Einzelkosten in €
0,40
0,55
0,60
0,10
0,30
0,90
Variable
Gemeinkosten in €
0,014
0,010
0,021
0,002
0,006
0,032
Variable
Selbstkosten in €
0,414
0,560
0,621
0,102
0,306
0,932
Problemstellung
Die Bemühungen des Controllers des Cateringunternehmens waren leider nicht
besonders erfolgreich. Die summarische Zuschlagskalkulation konnte keine
wesentliche Verbesserung der Kalkulationsergebnisse liefern.
Noch immer sind die Resultate zu ungenau. Daraufhin zieht sich der Controller
zurück und arbeitet an verbesserten Methoden. Diesmal will er alle Varianten und
Möglichkeiten berücksichtigen und darstellen.
Soll sich doch die Geschäftsleitung dann selbst das von ihr gewünschte Verfahren
aussuchen!
Kostenträgerrechnung
Kostenstellenrechnung
Kostenartenrechnung
Differenzierte Zuschlagskalkulation
Einzelkosten
Materialeinzelkosten
(variable) Gemeinkosten
Fertigungseinzelkosten
Kostenstellen
Material
Fertigung
Verwaltung
Vertrieb
Hilfsstelle
innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Materialeinzelkosten
Materialgemeinkosten
Materialkosten
VerFertigungs- Fertigungs- waltungseinzelgemeingemeinkosten
kosten
kosten
Fertigungskosten
Herstellkosten
Selbstkosten
Vertriebsgemeinkosten
Differenzierte Zuschlagskalkulation
Kostenstellen:
Hauptkostenstellen
Hilfskostenstellen
Betriebsabrechnungsbogen:
primäre Gemeinkosten
sekundäre Gemeinkosten (innerbetriebliche Leistungsverrechnung)
Bezugsgröße:
Materialeinzelkosten
Fertigungslohneinzelkosten oder Produktionsstunden
Herstellkosten der produzierten Leistungen (Verwaltung)
Herstellkosten der abgesetzten Leistung (Vertrieb)
Selbstkosten = Einzelkosten + Gemeinkosten
Differenzierte Zuschlagskalkulation
Materialeinzelkosten
+ Materialgemeinkosten
(meist als Zuschlag auf die Materialeinzelkosten)
+ Fertigungseinzelkosten
+ Fertigungsgemeinkosten
(als Zuschlag auf die Fertigungslöhne oder als Verrechnungssatz je
Stunde)
= Herstellkosten
+ Verwaltungsgemeinkosten
(meist als Zuschlag auf die Herstellkosten der Produktion)
+ Vertriebsgemeinkosten
(als Zuschlag auf die Herstellkosten des Absatzes oder als
Verrechnungssatz je Auftrag)
= Selbstkosten
Differenzierte Zuschlagskalkulation - Anbauverfahren
Hilfskostenstelle 1
Hilfskostenstelle 2
Hauptkostenstelle 1
Hauptkostenstelle 2
Beispiel 2-25
Der Controller beginnt mit der Einrichtung von Kostenstellen.
Danach erfasst er die Einzelkosten und die primären Gemeinkosten der jeweiligen
Kostenstelle.
Dabei fallen umfangreiche innerbetriebliche Leistungen zwischen den Kostenstellen
ins Auge. Um die Sache jedoch zunächst einfach zu halten, beschließt er, lediglich
mit einem Anbauverfahren zu beginnen und nur die dafür notwendigen
Leistungsbeziehungen zu berücksichtigen.
Das Cateringunternehmen plant für die nächste Abrechnungsperiode (ein Jahr)
folgende Kosten (Angaben in €):
Kostenstelle
Material
Küche
Partyservice
Verwaltung
Vertrieb
Logistik
Haustechnik
Fertigungs–
material in €
Fertigungs–
löhne in €
601.250,00
291.700,00
92.270,00
sonstige Kosten in €
23.380,00
58.082,00
80.450,00
72.246,90
69.150,30
51.000,00
46.200,00
Beispiel 2-25
Das Fertigungsmaterial sowie die Fertigungslöhne in der Küche werden direkt erfasst.
Beim Partyservice werden die Einsatzstunden des Personals je Event aufgezeichnet und
somit direkt erfasst. In Summe wurden bei Events 2.000 Einsatzstunden des Personals
verzeichnet.
Von der Logistik werden in der abzurechnenden Periode voraussichtlich ca. 44.000 km
geleistet werden, wobei diese von den einzelnen Kostenstellen wie folgt in Anspruch
genommen werden:
Material
13.200 km
Küche
4.400 km
Partyservice
6.600 km
Verwaltung
8.800 km
Vertrieb
4.400 km
Haustechnik
6.600 km
Summe
44.000 km
Beispiel 2-25
Die Haustechnik wird nach der Anzahl der Servicestunden abgerechnet. Erfahrungsgemäß
wird mit folgendem Bedarf gerechnet:
Material
16h
Küche
28h
Partyservice
34h
Verwaltung
16h
Vertrieb
16h
Haustechnik
8h
Logistik
30h
Summe
148h
Die Gemeinkosten der Verwaltung werden auf Basis der Herstellkosten der erzeugten
Produkte abgerechnet. Die Gemeinkosten des Vertriebs werden auf Basis der
Herstellkosten der abgesetzten Produkte verrechnet. Wertmäßig betrachtet sollen 25%
der erzeugten Produkte auf Lager gehen (schockgefrorene Fertigprodukte).
Beispiel 2-25
Es wird also die Betriebsabrechnung mittels Anbauverfahren durchgeführt und
wiederum werden dieselben Aufträge kalkuliert wie in Beispiel 2-23, sowie deren
Bruttoverkaufspreise ermittelt:
Auftrag I: Gartenfest
Kostenarten
Fertigungsmaterial (EK) in €
100,00
Fertigungslöhne der Küche (EK) in €
500,00
Arbeitsstunden im Partyservice
8,50
Gewinnzuschlag
10%
USt
20%
Auftrag II: Betriebsfeier
Kostenarten
Fertigungsmaterial (EK) in €
500,00
Fertigungslöhne der Küche (EK) in €
100,00
Arbeitsstunden im Partyservice
8,50
Gewinnzuschlag
10%
USt
20%
Lösung 2-25
Abrechnung der internen Leistungsbeziehungen - Anbauverfahren
M
a
t
e
r
i
a
l
K
ü
c
h
e
P
a
r
t
y
s
e
r
v
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c
e
V
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r
w
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l
t
u
n
g
V
e
r
t
r
i
e
b
L
o
g
i
s
t
i
k
H
a
u
s
t
e
c
h
n
i
k
Lösung 2-25
Betriebsabrechnung:
Material
Fertigungsmaterial
Fertigungslöhne
sonstige Kosten
Umlage Haustechnik
Umlage Logistik
Summe GK
Bezugsgröße
Verrechnungssatz/
Zuschlagssatz
Küche
Partyservice
Verwaltung
Vertrieb
Logistik
51.000,0
Haustechnik
(601.250,0)
23.380,00
6.720,00
18.000,00
(291.700,00)
58.082,00
11.760,00
6.000,00
92.270,00
80.450,00
14.280,00
9.000,00
72.246,90
6.720,00
12.000,00
69.150,30
6.720,00
6.000,00
- 51.000,0
48.100,00
75.842,00
196.000,00
90.967,90
81.870,30
0,00
601.250,00
291.700,00
2000 h
1.212.892,00
909.669,13
8%
26%
98,00 je h
7,5%
9%
46.200,00
- 46.200,00
0,00
Lösung 2-25
Kalkulation des Auftrages I (in €):
Fertigungsmaterial (EK)
100,00
+
Materialgemeinkosten (8%)
8,00
+
Fertigungslöhne Küche (EK)
500,00
+
Fertigungsgemeinkosten Küche (26%)
130,00
+
Fertigungsgemeinkosten Partyservice (8,5*98,00)
833,00
=
Herstellkosten
+
Verwaltungsgemeinkosten (7,5%)
117,83
+
Vertriebsgemeinkosten (9%)
141,39
=
Selbstkosten
+
Gewinnzuschlag (10%)
=
Nettoverkaufspreis
+
Umsatzsteuer (20%)
=
Bruttoverkaufspreis
1.571,00
1.830,22
183,02
2.013,24
402,65
2.415,88
Lösung 2-25
Kalkulation des Auftrages II (in €):
Fertigungsmaterial (EK)
500,00
+
Materialgemeinkosten (8%)
40,00
+
Fertigungslöhne Küche (EK)
100,00
+
Fertigungsgemeinkosten Küche (26%)
+
Fertigungsgemeinkosten Partyservice (8,5*98,00)
=
Herstellkosten
+
Verwaltungsgemeinkosten (7,5%)
112,43
+
Vertriebsgemeinkosten (9%)
134,91
=
Selbstkosten
+
Gewinnzuschlag (10%)
=
Nettoverkaufspreis
+
Umsatzsteuer (20%)
=
Bruttoverkaufspreis
26,00
833,00
1.499,00
1.746,34
174,63
1.920,97
384,19
2.305,16
Differenzierte Zuschlagskalkulation - Stufenverfahren
Hilfskostenstelle 1
1. Schritt
Hilfskostenstelle 2
2. Schritt
Hauptkostenstelle 1
2
Hauptkostenstelle 2
Beispiel 2-26
Wie geplant führt der Controller nun die innerbetriebliche Leistungsverrechnung auch
nach dem Stufenverfahren durch, um die Qualität (Genauigkeit) der Kostenrechnung zu
erhöhen.
Er verrechnet nun auch Leistungen, die zwischen Hilfskostenstellen erfolgen. Um die
Sache jedoch nicht zu komplex werden zu lassen, sollen vorerst nur die Leistungen
verrechnet werden, die die Haustechnik an die Logistik erbringt. In diesem Fall ist
daher eine Abrechnungsreihenfolge festzulegen.
Um Kostenveränderungen bei Auslastungsschwankungen abschätzen zu können,
beschließt der Controller zusätzlich, den Betriebsabrechnungsbogen auch auf
Teilkostenbasis durchzuführen und einen Kostenträger probeweise zu kalkulieren.
Damit könnten in weiterer Folge auch kurzfristige Entscheidungen besser fundiert
werden.
Alle Daten bleiben unverändert wie in Beispiel 2–25
Lösung 2-26
Abrechnung der internen Leistungsbeziehungen - Stufenverfahren
M
a
t
e
r
i
a
l
1
2
K
ü
c
h
e
P
a
r
t
y
s
e
r
v
i
c
e
V
e
r
w
a
l
t
u
n
g
V
e
r
t
r
i
e
b
L
o
g
i
s
t
i
k
H
a
u
s
t
e
c
h
n
i
k
Lösung 2-26
Betriebsabrechnung - Vollkosten:
Material
Fertigungsmaterial
Fertigungslöhne
sonstige Kosten
Umlage Haustechnik
Küche
Partyservice
Verwaltung
Vertrieb
Haustechnik
(601.250,0)
23.380,00
5.280,00
(291.700,00)
58.082,00
9.240,00
92.270,00
80.450,00
11.220,00
72.246,90
5.280,00
69.150,30
5.280,00
Umlage Logistik
21.494,12
7.164,71
0.747,06
14.329,41
Summe GK
50.154,12
74.486,71
194.687,06
601.250,00
291.700,00
8,34%
25,54%
Bezugsgröße
Verrechnungssatz/
Zuschlagssatz
Logistik
46.200,00
- 46.200,00
7.164,71
51.000,00
9.900,00
60.900,00
-60.900,00
91.856,31
81.595,01
0,00
0,00
2000 h
1.212.278,08
909.208,156
97,34 je h
7,58%
8,97%
Lösung 2-26
Kalkulation des Auftrages I (in €):
Fertigungsmaterial (EK)
100,00
+
Materialgemeinkosten (8,34%)
8,34
+
Fertigungslöhne Küche (EK)
500,00
+
Fertigungsgemeinkosten Küche (25,54%)
127,70
+
Fertigungsgemeinkosten Partyservice (8,5*97,34)
827,39
=
Herstellkosten
+
Verwaltungsgemeinkosten (7,58%)
118,51
+
Vertriebsgemeinkosten (8,97%)
140,24
=
Selbstkosten
+
Gewinnzuschlag (10%)
=
Nettoverkaufspreis
+
Umsatzsteuer (20%)
=
Bruttoverkaufspreis
1.563,43
1.822,18
182,22
2.004,40
400,88
2.405,27
Lösung 2-26
Betriebsabrechnung auf Teilkostenbasis
Die Gesamtkosten verteilen sich wie folgt (alle Angaben in €):
Kostenstelle
Material
Küche
Partyservice
Verwaltung
Vertrieb
Logistik
Haustechnik
Fertigungs–
material
Fertigungs–
löhne
601.250,00
291.700,00
92.270,00
Sonstige
Kosten fix
15.300,00
43.082,00
39.700,00
52.246,90
53.770,30
46.000,00
40.000,00
Sonstige
Kosten
variabel
8.080,00
15.000,00
40.750,00
20.000,00
15.380,00
5.000,00
6.200,00
Lösung 2-26
Betriebsabrechnung – Teilkosten:
Material
Fertigungsmaterial
Fertigungslöhne
sonstige Kosten
Umlage Haustechnik
Umlage Logistik
Summe GK
Bezugsgröße
Verrechnungssatz/
Zuschlagssatz
Küche
Partyservice
Verwaltung
Vertrieb
Logistik
Haustechnik
(601.250,00)
8.080,00
708,57
(291.700,00)
15.000,00
1.240,00
92.270,00
40.750,00
1.505,71
20.000,00
708,57
15.380,00
708,57
2.233,63
744,54
1.116,81
1.489,08
11.022,21
16.984,54
135.642,52
601.250,00
291.700,00
1,83%
5,82%
6.200,00
–6.200,00
744,54
5.000,00
1.328,57
6.328,57
–6.328,57
22.197,65
16.833,11
0,00
0,00
2.000 h
1.056.599,26
792.449.45
67,82 je h
2,10%
2,12%
Lösung 2-26
Kalkulation des Auftrages I (in €):
Fertigungsmaterial (EK)
100,00
+
Variable Materialgemeinkosten (1,83%)
1,83
+
Fertigungslöhne Küche (EK)
+
Variable Fertigungsgemeinkosten Küche (5,82%)
+
Variable Fertigungsgemeinkosten Partyservice (8,5*67,82)
=
Variable Herstellkosten
+
Variable Verwaltungsgemeinkosten (2,1%)
25,36
+
Variable Vertriebsgemeinkosten (2,12%)
25,60
=
Variable Selbstkosten
500,00
29,10
576,47
1.207,40
1.258,36
Variation 2-26
Aufteilung der
Haustechnik
Material
Küche
Daten für Auftrag I: Gartenfest
15h
5h
Partyservice
15h
Verwaltung
25h
Vertrieb
16h
Haustechnik
Fertigungsmaterial (EK) in €
100,00
Fertigungslöhne der Küche (EK) in €
500,00
Fertigungsstunden in der Küche
2,5
Arbeitsstunden im Partyservice
8,50
Gewinnzuschlag
10%
USt
20%
5h
Logistik
10h
Summe
91h
In der Küche werden insgesamt 1.500 Stunden geleistet.
Lösung Variation 2-26
Material
Partyservice
Küche
Verwaltung
Vertrieb
Logistik
Haustechnik
601.250,00
291.700,00
92.270,00
Sonstige Kosten
8.080,00
15.000,00
40.750,00
20.000,00
15.380,00
5.000,00
6.200,00
Umlage Haustechnik
1.081,40
360,47
1.081,40
1.802,33
1.153,49
720,93
6.200,00
Umlage Logistik
2.019,15
673,05
1.009,58
1.346,10
673,05
5.720,93
11.180,55
16.033,52
135.110,97
23.148,43
17.206,54
601.250,00
1.500
2.000,00
1.055.275,03
791.456,28
1,9%
10,69 je h
67,55 je h
2,2%
2,2%
Fert.Material+Löhne
Summe GK
Basis
Verrechnungssatz/
Zuschlagssatz
Fertigungsmaterial (EK)
100,00
+
Variable Materialgemeinkosten (1,9%)
1,90
+
Fertigungslöhne Küche (EK)
+
Variable Fertigungsgemeinkosten Küche (2,5*10,69)
+
Variable Fertigungsgemeinkosten Partyservice (8,5*67,55)
=
Variable Herstellkosten
+
Variable Verwaltungsgemeinkosten (2,2%)
26,46
+
Variable Vertriebsgemeinkosten (2,2%)
26,46
=
Variable Selbstkosten
500,00
26,73
574,18
1.202,81
1.255,33
Differenzierte Zuschlagskalkulation - Simultanverfahren
Hilfskostenstelle 1
Hilfskostenstelle 2
Hauptkostenstelle 1
Hauptkostenstelle 2
Beispiel 2-27
Der Controller möchte schlussendlich auch noch eine ganz exakte innerbetriebliche
Leistungsverrechnung durchführen, um zu überprüfen welche Auswirkungen das auf die
Kalkulation des Auftrages hat.
Beim Simultanverfahren werden die Gemeinkosten der Haustechnik und der Logistik
entsprechend der wechselseitigen Leistungsbeziehungen umgelegt.
Die Hilfskostenstellen werden damit gleichzeitig (simultan) abgerechnet, das Festlegen
einer Abrechnungsreihenfolge erübrigt sich
Lösung 2-27
Abrechnung der internen Leistungsbeziehungen - Simultanverfahren
M
a
t
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r
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l
K
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k
H
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t
e
c
h
n
i
k
Lösung 2-27
Betriebsabrechnung:
Material
Fertigungsmaterial
Fertigungslöhne
Sonstige Kosten
Umlage Haustechnik
Umlage Logistik
Summe GK
Bezugsgröße
Verrechnungssatz/
Zuschlagssatz
Küche
Partyservice
Verwaltung
Vertrieb
Logistik
Haustechnik
(601.250,0)
23.380,00
6.358,66
18.876,70
(291.700,00)
58.082,00
11.127,67
6.292,23
92.270,00
80.450,00
13.512,17
9.438,35
72.246,90
6.358,67
12.584,46
69.150,30
6.358,67
6.292,23
51.000,00
11.922,50
–62.922,50
46.200,00
–55.638,35
9.438,35
48.615,36
75.504,90
195.670,52
91.190,03
81.801,20
0,00
0,00
601.250,00
291.700,00
2000 h
1.212.278,08
909.208,156
8,09%
25,88%
97,83 je h
7,52%
8,99%
Lösung 2-27
Simultaner Gleichungsansatz:
GKLogi= 51.000,00+30h/140h*GKHt
GKHt= 46.200,00+6.600km/44.000km*GKLogi
GKLogi= 51.000,00+30h/140h*(46.200,00+6.600km/44.000km*GKLogi)
GKLogi= € 62.922,32
GKHt= 46.200,00+6.600km/44.000km*62.922,32
GKHt= € 55.638,35
Umlagesatz Logistik:62.922,32/44.000= € 1,43 je km
Umlagesatz Haustechnik:55.638,35/140= € 397,42 je h
Lösung 2-27
Kalkulation des Auftrages I (in €):
Fertigungsmaterial (EK)
100,00
+
Materialgemeinkosten (8,09%)
8,09
+
Fertigungslöhne Küche (EK)
500,00
+
Fertigungsgemeinkosten Küche (25,88%)
129,40
+
Fertigungsgemeinkosten Partyservice (8,5*97,83)
831,55
=
Herstellkosten
+
Verwaltungsgemeinkosten (7,52%)
117,99
+
Vertriebsgemeinkosten (8,99%)
141,06
=
Selbstkosten
+
Gewinnzuschlag (10%)
=
Nettoverkaufspreis
+
Umsatzsteuer (20%)
=
Bruttoverkaufspreis
1.569,05
1.828,09
182,81
2.010,90
402,18
2.413,08
Problemstellung
In der Küche des Cateringunternehmens werden pro Monat 500 Kilogramm
Rindfleisch zu Tafelspitz und ähnlichem verarbeitet. Dazu wird dieses Rindfleisch
gekocht, als weiteres Produkt fallen dabei etwa 1.000 Liter Suppe an.
Der Küchenleiter kann keine Grundlage finden, nach der er die angefallenen
Kosten für die Verarbeitung verursachungsgerecht auf die beiden Produkte
„gekochtes Rindfleisch“ und „Suppe“ verteilen soll.
Wie sollen die Kosten verteilt werden?
Kuppelproduktkalkulation
Restwertmethode
Kuppelproduktkalkulation
Schlüsselmethode
Marktpreismethode
Beispiel 2-30 - Restwertmethode
In der Küche des Cateringunternehmens fallen, wie bereits beschrieben, pro Monat
beim Kochen von 500 kg Rindfleisch 1.000 Liter Suppe an, wobei die Suppe als
Nebenprodukt betrachtet werden soll. Der Einkaufspreis für das Rindfleisch beträgt
€ 6,50 pro kg. Die Gewürzkosten für diese Produktionsmenge betragen € 250,00.
Die Weiterverarbeitung der Suppe (Portionierung, Verpackungsmaterial) verursacht
€ 700,00 an Kosten. Der erzielbare Preis für ein Kilogramm gekochtes Rindfleisch
beträgt € 25,00 und für einen Liter Suppe € 2,50. Der Controller ermittelt die Kosten
für ein Kilogramm Rindfleisch und einen Liter Suppe nach der Restwertmethode.
Lösung 2-30 - Restwertmethode
Berechnung des Kostenbeitrages der Suppe (Nebenprodukt):
Erlös: 1.000 L zu € 2,50 =
– Weiterverarbeitungskosten
Beitrag zur Kostendeckung
€ 2.500,00
€ 700,00
€ 1.800,00
Berechnung der Kosten des Rindfleischs (Hauptprodukt):
Einstandspreis: 500kg zu € 6,50 =
+ Gewürzkosten
Zwischensumme
– Beitrag des Nebenproduktes
Herstellkostensumme Rindfleisch
Herstellkosten je kg= 1.700/500kg= € 3,40 je kg
€
€
€
€
€
3.250,00
250,00
3.500,00
1.800,00
1.700,00
Beispiel 2-31 - Schlüsselmethode
Daten wie Beispiel 2–30,
Aufgrund des hohen Beitrags der Suppe definiert der Controller diese nun nicht als
Nebenprodukt, sondern als weiteres Hauptprodukt und sucht daher einen geeigneten
Schlüssel für die Umlage der Kosten.
Als ein für Großküchen interessanter Schlüssel wird der Nährwertgehalt in Kalorien je
Portion angesehen. Dies deshalb, weil in öffentlichen Großküchen oftmals ein exakter
Tageskalorienwert gefordert wird.
Der Küchenleiter ist in diesem Fall gezwungen, mit einem vorgegebenen Kostensatz pro Tag
und Person einen exakten Tageskalorienbedarf abzudecken. Der Kalorienanteil beträgt bei
Rindfleisch etwa 400 je Portion (= 200 Gramm), bei Suppe ca. 100 je Portion (=250 ml).
Lösung 2-31 - Schlüsselmethode
Der Controller kalkuliert die Produkte nun nach der Schlüsselmethode.
Berechnung der Gesamtkosten der Kuppelproduktion:
Einstandspreis: 500 kg zu € 6,50 =
+ Gewürzkosten
Kostensumme
€ 3.250,00
€ 250,00
€ 3.500,00
Berechnung der Verhältniszahlen:
400 Kcal : 100 Kcal = 1 : 0,25
Berechnung der Portionskosten:
2.500 Portionen Rindfleisch * 1 =
4.000 Portionen Suppe * 0,25 =
Recheneinheiten
2.500
1.000
3.500
Lösung 2-31 - Schlüsselmethode
Herstellkosten je Portion Rindfleisch= 3.500/3.500= € 1,00 je Portion
Herstellkosten je kg= € 5,00 je kg (1*5= 5)
Herstellkosten je Portion Suppe exkl. Weiterverarbeitungskosten
= 1*0,25= € 0,25 je Portion
Weiterverarbeitungskosten je Portion= 700/4.000= € 0,175 je Portion
Herstellkosten je Portion Suppe inkl. Weiterverarbeitungskosten= € 0,425 je Portion
Herstellkosten je Liter Suppe inkl. Weiterverarbeitungskosten= € 1,70 je Liter
(0,425*4=1,70)
Beispiel 2-32 - Marktpreismethode
Daten wie Beispiel 2–30.
Alternativ zur Verteilung der Kosten auf Kalorienbasis möchte der Controller nun
die Berechnung anhand der Marktpreise für Rindfleisch und Suppe durchführen.
Lösung 2-32 - Marktpreismethode
Berechnung der Gesamtkosten der Kuppelproduktion:
Einstandspreis: 500kg zu € 6,50 =
+ Gewürzkosten
Kostensumme
€ 3.250,00
€ 250,00
€ 3.500,00
Berechnung der Verhältniszahlen:
€ 25 : € 2,5 = 1 : 0,1
Berechnung der Herstellkosten:
500 kg Rindfleisch * 1 =
1.000 L Suppe * 0,1=
Recheneinheiten
500
100
600
Herstellkosten für ein kg Rindfleisch= 3.500/600= € 5,83 je kg
Herstellkosten für einen Liter Suppe exkl. Weiterverarbeitungskosten= 5,83*0,1= € 0,583
Weiterverarbeitungskosten= 700/1.000L= € 0,70 je L
Herstellkosten für einen Liter Suppe inkl. Weiterverarbeitungskosten= € 1,283
Wahl des geeigneten Kalkulationsverfahren
Anzahl der
Produktarten
Eine
Produktart
Mehrere
Produktarten
Übereinstimmung
der Produkte
Einheitliche
Produkte
Gattungsprodukte
Homogen
gruppierte
Produkte
Individuelle
Produkte
Programmtypen
Massenfertigung
Sortenfertigung
Serienfertigung
Einzelfertigung
Kalkulationsverfahren
Divisionskalkulation
Äquivalenzziffernkalkulation
Stundensatzkalkulation
Zuschlagskalkulation