Agrarpolitische Optionen für eine Abkehr von Glyphosat & Co
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Transcript Agrarpolitische Optionen für eine Abkehr von Glyphosat & Co
Agrarpolitische Optionen für eine
Abkehr von Glyphosat und Co.
Info-Veranstaltung
Berlin
03.12. 2014
Dr. Peter Hamel
Effect of Glyphosate on Lignin, AA, Water Use Efficiency,
and Photosynthesis of ‘Glyphosate-Resistant’ Soybeans
Lignin
(g/plant)
After Zobiole, 2009
Full rate at one time
0.6
Sequential half rate
0.5
0.4
0.3
0.2
0.1
0.0
0 450 675 900 1350
1800 Glyphosate (g a.e./ha)
Amino Acids (g/plant)
Full rate at one time
2500
2000
Sequential half rate
1500
1000
500
0.0
0 450 675 900 1350 1800
Glyphosate (g a.e./ha)
13 DAT
umol CO2 m-2 s-1
36 DAT
12
10
8
6
4
2
0
0
600
1200
1800
Glyphosate (g a.e./ha)
2400
WUE (ml water/g dry
600
mass)
550
500
450
400
350
300
250
0
450
675
900
1350
Glyphosate (g a.e./ha)
1800
Glyphosatwirkung
Starker Chelator, jedes Kation wird
chelatiert Mg, Ca, K, Zn, Co, Mn usw.
(bildet Komplexe mit Kationen )
Kationen (Spurenelemente) sind dann für
Pflanzen und Tiere nicht mehr verfügbar
% Mineralien Reduktion im Gewebe von
Roundup Ready® Sojabohnen
behandelt mit Glyphosat (gegenüber GVO freie Soja)
Pflanzenteile
Ca
Mg
Fe
Mn
Zn
Cu
junge Blätter
40
28
7
29
NS
NS
Ältere Blätter
30
34
18
48
30
27
Volles Korn
26
13
49
45
Reduzierung:
Kornertrag
Biomasse
26%
24%
Nach Cakmak et al, 2009
Langzeiteffekte von Glyphosat
Feld-Beobachtungen in Winterweizen der Jahre 2008 & 2009 zeigen die
potentiell negativen Seiten der Langzeitanwendung von Glyphosat.
nach Roemheld et al., 2009
Gefahrenpotential Glyphosat
Nährstoffbindung (z.B. Mn, Cu u.a.)
Höherer Wasserbedarf
Schlechtere Photosynthese-Leistung
Dadurch erheblich niedrigere Erträge
Auswirkungen auf Tiere ?
Auswirkungen auf Menschen ?
Verdacht:
Glyphosatfutter macht krank!
Glyphosat-Anwendung vor der
Ernte = Sikkation
Dr. Peter Hamel
Eigene Untersuchungen:
Glyphosat-Analyseergebnisse
Kultur
Lupinen sik.
Erbsen sik.
Hafer sik.
Sojabohnen A
Roggenmehl*
So.Gerste sik.
Erntedatum
Aug 11
Aug 11
Aug 11
Sep 11
Aug 11
Aug 12
Bestimmungsgrenze 0,01 mg/kg
* = Typ 997
Analysedat. Glyp. mg/kg AMPA mg/kg
26.04.12
0,47
26.04.12
0,04
26.04.12
7,10
0,09
29.02.12
0,11
01.03.12
0,06
27.08.12
6,10
0,10
Direkte Toxizität von Glyphosat
Konzentration (ppm)
0.5
0.5
1.0
1-10
1-10
2.0
5.0
5.0
10
10
10
All
1-10
betroffene Systeme
Störung des Hormonsystems in menschlichen Zellen
Anti-Androgene Wirkung
Stört Aramatase Enzyme
Hemmung der Enzyme LDH, AST, ALF
Schäden der Leber, den Mitochondrien, der Zellkerne
Anti-Oestroge Wirkung
Schädigung der DNA
Menschliche Plazenta, Nabelschnur, Embryo
zytotoxische Wirkung (zellkerntötend)
vielfache Zellschäden
Totaler Zelltot
Systemisch auf den ganzen Körper
Unterdrückt die mitochondriale Atmung
Parkinson’s
noch giftiger in Kombination mit POEA, AMPA
Reference
Toxicology 262:184-196, 2009
Gasnier et al, 2009
Gasnier et al, 2009
Malatesta et al, 2005
Malatesta et al, 2005
Gasnier et al, 2009
Toxicology 262:184-196, 2009
Chem.Res.Toxicol. J. 22:2009
Toxicology 262:184-196, 2009
Seralini et al, 2009
Chem.Res.Toxicol. J. 22:2009
Andon et al, 2009
Peixoto et al, 2005
El Demerdash et al, 2001
Seralini et al, 2009
Ganzflächiges „Brennen“ zur
sogenannten Feld-Hygiene
Wer denkt an die Resistenzproblematik?
Bei so einem breiten Einsatz ist in
wenigen Jahren mit einer ausgeprägten
Resistenz von „Unkräuter“ zu rechnen!
Wurden Fehler gemacht?
Förderung von Mulchsaat-Programmen. Das gab dem
Glyphosatabsatz einen kräftigen Schub.
Viele Landwirte haben sich an das billige "Brennen„ gewöhnt
(mit extrem niedrigen Kosten, Glyphosat im 200 Liter-Fass
oft unter 2,-- Euro pro Liter). Für diese ist Glyphosat
unverzichtbar, wenn sie weiter so billig produzieren wollen
(Folgeschäden werden nicht angedacht).
Mangan-Fixierung, Resistenz-Problematik, Krebsrisiko,
Schädigung der DNA, Verschiebung des Boden-Lebens,
Ausräumen des Niederwildbestandes (keine Feldhasen mehr)
höherer Fungizidaufwand, Oberflächenbelastung, persistente
Abbauprodukte....
Glyphosat verändert
Bodenleben
Some Plant Pathogens Increased by Glyphosate
Pathogen
Pathogen
Increased:
Cercospora spp.
Botryospheara dothidea
Marasmius spp.
Corynespora cassicola
Monosporascus cannonbalus
Fusarium spp.
Myrothecium verucaria
Fusarium avenaceum
Phaeomoniella chlamydospora
F. graminearum
Phytophthora spp.
F. oxysporum f. sp cubense
Pythium spp.
F. oxysporum f.sp (canola)
Rhizoctonia solani
F. oxysporum f.sp. glycines
Septoria nodorum
F. oxysporum f.sp. vasinfectum Thielaviopsis bassicola
F. solani f.sp. glycines
Xylella fastidiosa
F. solani f.sp. phaseoli
Clavibacter nebraskensis
F. solani f.sp. Pisi
Xanthomonas sterwartii
Gaeumannomyces graminis
Magnaporthe grisea
(“Emerging” and “reemerging diseases”)
Abiotic: Nutrient deficiency diseases; bark cracking, mouse ear, ‘witches brooms’
Glyphosat verändert
Bodenleben erheblich
EPSPS das Zielenzym von Glyphosat ist auch bei vielen
Mikroorganismen essentiell für die Biosynthese der
aromatischen Aminosäuren.
Zerstörung der Vielfalt von Bodenbakterien
deutliche Zunahme von Fusarium sp. (humantoxisch)
Abnahme von nützlichen Mycorrhiza-Pilzen (ab 50 µl/l)
Verringerung der Fixierung von Stickstoff (Rhizobien)
(Andrioli 2008 pers. Mitteilung)
höherer Fungizideinsatz (Faustregel:
1 l Glyphosat zieht 0,5 l Fungizide nach sich)
Die Politik ist gefragt:
Sofort den Eintrag von Glyphosat in die
Nahrungskette stoppen!
Die hohe Anteil von Glyphosat-positiven
Proben in der Bevölkerung ist ein sicheres
Indiz einer Dauerbelastung in der
Alltagsnahrung.
Forderung:
Komplettes Verbot der Sikkation
Ausnahme nur nach vorheriger vor Ort
Begutachtung durch amtliches Personal
Verbot des routinemäßigen „Brennens“
ganzer Flächen.
Im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen
Glyphosateinsatz nur noch z.B. in
Queckennestern erlaubt
Weitere Zulassung von
Glyphosat in 2015?
Nach der industriefreundlichen
Bewertung von Glyphosat durch
Deutschlands Gutachter, ist mit einer
weiteren Zulassung für die nächsten
10 Jahre zu rechnen.
Forderung 2015
Grubbern muss vor “Brennen“ stehen
Die Attraktivität der mechanischen
Saatvorbereitung muss gesteigert
werden.
Einführung einer Umweltabgabe für
Glyphosateinsatz von 10,-- Euro/kg
Reinwirkstoff